Heimlichkeiten vor Partner: muss ich mit mir selbst klären!
Hallo Ihr Lieben,mich würd interessieren, was ihr von der Haltung meines Mannes haltet, vor allem bin ich auf der Suche nach Argumenten, um an ihn heranzukommen.
Mein Mann hat eine 'dunkle' sexuelle Seite, die er vor mir verbirgt. Da ich ein Seismograph bin und sowieso denke, man kann nicht so eng Jahre lang zusammenleben ohne gewisse Dinge mitzubekommen, weiß ich mehr über ihn, als er weiß und ihm sicher lieb ist.
Ich hole mal etwas aus zur Vorgeschichte, versuche mich kurz zu halten, damit ihr versteht, was hier abgeht. Ich selber bin für alles offen und habe für alles Verständnis, leide aber auch unter einem Manko, das ich aufgrund schlechter Erfahrungen in der Kindheit, von mir aus nicht verbal offen mit dem Thema Sex umgehen kann. Deswegen haben wir bei uns den Zug etwas verschlafen. Sowohl praktisch als auch in Gesprächen war ich immer ziemlich gehemmt und verklemmt - nimmt mich der Partner an die Hand und bleibt dran, wachse ich über mich hinaus. Mein Mann ist mir am Anfang recht offen begegnet, aber wie es gerne so kommt, ist er (kein Vorwurf) nicht 'drangeblieben' und ich nicht schnell und intensiv genug angesprungen. So haben sich mit der Zeit gewisse Themen erledigt und in unserer Beziehung schlich sich langsam aber sicher eine Situation ein, in der andere Dinge, unser allgemeines Zusammensein und Verwirklichen von Träumen und meistern von Problemen in den Vordergrund rückten, das Thema Bett weit und unausgesprochen in den Hintergrund. Vor einem Jahr bin ich aufgewacht und wollte das Thema zwischen uns klären. Auslöser war allgemeine Unzufriedenheit über zu lange Zeit kaum Sex und einige Situationen über die Zeit, die ich verdrängt habe, nicht wahrnehmen wollte, die mir plötzlich geballt in den Sinn kamen. Wie ein 'mir gingen die Augen auf'. Situationen, wo ich ihn bei 'Dingen' überrascht habe, die ihm offentsichtlich unangenehm waren, ich taktvoll übersehen habe - ich bin ja aber blöd und als ich die Augen bewusst aufgemacht habe, war mir klar, das er ein heimliches von mir unabhängiges Sexualleben lebt und entwickelt hat. Das ist z.B. konkret, dass ich dann Pornos und erschreckend lange Listen von Modellen und Prostituierten bei ihm entdeckt habe, die er führt mit Maßen und Kontaktdaten. Ich wusste, dass er das vor mir gemacht hat, aber (angeblich?) nie bei einer war - aber nicht, dass er während unserer Beziehung wieder damit angefangen bzw. vielleicht nie aufgehört hat.
Soweit so gut. Ich wollte das mit ihm dann besprechen. Dass ich die Listen kenne, weiß er nicht, von den Pornos ja, denn da hat er mal einen rumliegen lassen.
Mein immer noch bestehendes Problem ist, das er offensichtich mit seiner Sexualität und wie er sie für sich auslebt, massive Probleme hat. Das hat mich dann ausgebremst und hilflos da stehen lassen. In Gesprächen kam ich nicht sehr weit. Er quälte sich sichtlich, gab nix von sich aus Preis, wand sich. Ich kam nicht an ihn ran, stellte erstaunt fest, das ICH, von der ich dacht, das ich da Probleme habe, viel offener bin als er. Irgendwann brauchte ich erstmal eine Pause, auch enttäuscht, ratlos und ein bisschen wütend von seinem Verhalten und Sprachlosigkeit und mangelndem Interesse - das war alles sehr einseitig. Wütend weil er für uns Entscheidungen getroffen hat und für mich gedacht hat, ohne mich zu fragen. A la sie hat wohl aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen keine Interesse an Sex, damit möchte ich sie nicht belasten usw.
Nun gehe ich es so langsam wieder an - auf in die 2. Runde .
Nun zu meiner Frage: er hat mehrfach in den dann abgebrochenen Gesprächen resolut die Meinung vertreten, das es Dinge gibt, die man für sich haben muss, für sich klären muss. Man muss nicht alles mit dem Partner teilen, sich nicht alles erzählen. Ich kann das zum Teil verstehen, dass man nicht die psychische Kraft hat zu allem zu stehen und auszuhalten, also das Wissen darüber, was man selber macht und was der andere so macht zu teilen. Das hat auch mit Achtung und Respekt für einen selber und den anderen zu tun. Angst sich selber nicht mehr achten zu können, oder den anderen, mit gewissen Dingen einfach nicht umgehen zu können und dann die Beziehung kaputt zu machen damit.
Aber ich habe große Probleme mit Heimlichkeiten, wenn sie nicht wirklich heimlich bleiben, und in einer Partnerschaft ist Sexualität ein Thema für mich, das beide angeht. Zudem bin ich natürlich extrem unglücklich und enttäuscht, das weiterhin bei uns massiv Flaute herrscht und er gar nicht auf meine Anregungen, Gedanken usw. eingegangen ist. Ich bin da etwas hilflos, einerseits hat er großes Interesse an Sex, aber offentsichtlich nicht mit mir.Sein ganzes Verhalten ist so widersprüchlich.
Ich möchte gerne mit ihm wieder darüber reden, aber wie überwinde ich diese Wand die er mir in den Weg stellt: "das geht nur mich was an, das geht nur Dich was an"?
Wäre für Input dankbar,
Mo