Epos
Vor uns liegt ein Weg aus Lust -?Oder wählen wir das Leiden?
Wessen sind wir uns bewusst?
Und wie viel kann man vermeiden?
Was ist das „Leben“, liebe Leute?
habt ihr’s euch schon mal überlegt?
Es ist nicht einfach eure Beute!
Dies sei doch sorgsam ab gewägt.
Es ist ein Wert im höchsten Gut
und für uns Menschen ist es groß!
In seiner krassen Daseinswut
verliert es sich im Todesstoß!
Doch es ist Zweifel, Angst und Last,
es stellt sich Fragen unentwegt.
Du bist sein gern geseh’ner Gast,
der seinen eigenen Ast absägt.
In unserem ungestümen Wandeln
ist wer da denkt sofort versucht
sich abzukehren, nur zu handeln:
Das nenn ich „dumme Eigensucht“.
Wer das Leben menschlich will
der entwirft passable Theorien,
die passend sind für das Gefühl
sich auf die Seelen zu beziehen.
Kritik bleibt da nicht außen vor,
Proteste gegen die Zerstörung
erinnern mich was ich mal schwor:
„Widerständler zur Verschwörung!“
Leben kann ich nur befürworten
solange es mich nicht tangiert.
Es gibt da ein paar feine Sorten,
die hab ich immer gern gespürt.
Das süße Leben ist mir recht,
Das saure hatte ich schon reichlich!
Bewusst genießen wär nicht schlecht.
Probleme? Niemals unausweichlich!
Dann gibt’s noch Leben ohne Sorgen
und ohne Furcht vor Druck und Macht,
ja, sogar ohne Angst vor morgen
Wohlsein in Zärtlichkeit – ganz sacht!
Wer Fantasie hat hat auch Paradies,
wer böse ist macht es uns streitig,
er ist – und das ist ganz gewiss –
ein schlechter Mensch und anderweitig..
orientiert, zum Beispiel an den Plagen,
die Menschen oftmals auf sich nehmen.
Wer herrscht der hat das Sagen
und keinen Anlass sich zu schämen?
Der Wettbewerb der um sich greift
bei solch perversem Artverhalten
verhindert daß ein Wesen reift –
und alles wirkliche Gestalten!
Ich bin nicht die Persönlichkeit,
die sich gleich nimmt was sie begehrt
und ich bin nicht zum Spaß bereit
wenn mir etwas gar nicht gehört.
Die Chancen die sich mir so bieten
nütz‘ ich nicht sofort schamlos aus.
Ich denke ständig ans Verhüten –
denk an die Folgen, halt mich raus!
Ich bin nicht „stark“ genug zum Leben,
ich brauch ein Umfeld das mich stützt,
„sozial“ halt ich für ein Bestreben
wo einer gern dem andern nützt!
Ein Mann bin ich in keinem Fall
wenn‘s darum geht mich zu ergießen
in eins der Hühner hier im Stall
nur damit meine Früchte sprießen.
Meinen Samen – den kriegt keine!
Zumindest nicht zur Schwangerschaft.
Damit komm ich nicht gut ins Reine.
Mich steuert mehr als „Manneskraft!“
Ich weiß was die Natur verkündet:
sei stets bereit, die Zeit ist kurz!
Was du erkämpft hast das verschwindet.
Doch diese Weisheit ist mir schnurz!
Gedacht in rücksichtsloser Weise
ist nicht gedacht – hat nicht Kultur.
Für mich sind Frauen Ehrenpreise,
nicht bloß ein Opfer der Natur!
Der Liebe bin ich zugetan im Spiel!
Und wenn wir uns total verstehen,
dann passt es vielleicht ins Kalkül
mit Vorbedacht ans Werk zu gehen…
Man sollte aber auch im Ernst bedenken
wohin man seinen Nachwuchs setzt.
Ich kann nicht einfach Leben „schenken“
wenn es der Staat dann nur verletzt!
Für Ausbeutung, Betrug und Kriege
ist mir mein Kopf, mein Fleisch zu schad‘.
Da wünsch ich mich nur fort und fliege –
Ich akzeptier‘ kein Schicksalsrad!
Ein Mensch ist als etwas entstanden,
das freie Räume schafft und glaubt
es sei nicht einfach nur vorhanden
damit‘s den andern Rechte raubt!
Das Recht des Stärkeren sei sublimiert,
als Gleichnis, als ein Maß der Träume,
menschlich neu, frei interpretiert,
als Wurzelwerk für Stamm- und Bäume.
Für alle Zeit mit Umsicht zu regieren,
das soll, durch höhere Einsicht gut verfasste
Zeilen, uns hin zu besseren Ufern führen,
die man bisher in blinder Wut verpasste.
(c) Sur_real