mit Vor(aus)sicht genießen...
erst wenn es dunkel dann kommen die Täubchen
turteln sacht um jedes Gräupchen
gurrend beieinander sitzen
sich die Flügel beidsam stützen
feengleich kommt die Nacht herein
sieht der gebrochen Herzen fein
doch am hellerlichten Tage
zeigt sich die Gelübdefrage
still man auf anderen Zweiglein sitzend
ein eigen Nest man ja beschützend
teilend mit sich selbst für Not
bis die Liebe wieder tot
dann erst kann der Flügel schlagen
und erneut die Gunst anfragen
obs Täublein will gemeinsam sitzen
auf der Baumwipfel höchster Spitzen
still und leis verschwindet eine
will nicht sein mehr so alleine
dennoch das Nest nicht beschmutzen
wie die vielen vorher Dutzend
schwingt sich auf hin gen dem Süden
um des Himmels lieber Frieden
ab und zu manch Körnlein teilen
aber nicht für ewig weilen
so sitzt Nacht für Nacht der Täuberich
und hält fest an seinem Ich
in den Baumwipfeln hoch oben
oft seiner selbst Willen betrogen
und weils Körnlein nicht alleine schmeckt
er ziemlich weit den Kopf vorstreckt
einestags ein Raubtier ihn entdeckt
das sich nach ihm die Krallen nun leckt