Abgeschoben
Alt, bist du gewordenen
Furchen übersät,
bleich dein Haar und dein Gesicht.
Niemand, niemand kümmert sich um dich
im bunten Treiben des jungen Lebens,
das dich - von allen Seiten
neidvoll umgibt.
Abgeschoben fühlst du dich,
aufs Abstellgleis gestellt,
viel Zeit vergeht,
Tag ein,
Tag aus,
des Winters Boten nähern sich,
in furchtbar großen Schritten.
So blickst du
Sehnend zurück in längst vergangene Tage,
wär`s nicht oh unruhig Seele besser,
sich zu bereiten auf das Morgen
den neuen Frühling
denn fragst du nicht,
wohl mit Recht,
was wird das heute mir noch bringen
oder die Zukunft mir gar verbergen?
Neugierig ist dein Blick in den Spiegel,
doch voller schrecken,
ängstlich, mit traurigem Gesicht,
fragst du wer denn "das Gegenüber"
dort im Spiegel,
du erkennst es nicht.
Die Nächte werden länger,
Nebelschwaden gleich
Vergessen von dir Besitz ergreift,
voll Furcht legt sich alsbald der Schleier,
trübend den Verstand.
So klammerst du dich
Instinktiv,
an die dir zur Hilf gereichte Hand,
vertraut sie dir sonst, so liebevoll zur Seite stand,
wartend auf das eine nur,
das Morgen.
Seit langer Zeit
erkenn ich an dir
ein Wunderbares Strahlen,
zum ersten Mal
seit langer Zeit,
ein Lächeln
auf deinen Mund sich niederlegt
Freude funkelt dir im Gesicht
sich widerspiegelnd
des Friedens Antlitz modelliert.
Der Tod
der nun an deiner Türe steht,
bittet dich um Einlass,
er will dich Laden zum Frühlingstanz
Gib Ihm die Hand
oh Mensch,
las los des Winters Kälte
Freue dich oh Seele
mit ihm zu gehen in ein wunderbares fernes Land
Dort wo ewig Frühling ist.
LND©2005