Flatrate - die Zweite...
Hallo liebe Diskutanten,
offensichtlich gibt es hier mehrere Stränge der gleichen Diskussion! Damit dann auch wirklich JEDER was von dem Senf abkriegt, den ich gerade durch die Gegend geschleudert habe, poste ich meinen Beitrag aus dem anderen Strang auch hier noch einmal. Nicht böse sein...
Als ehemaliger Veranstalter von Groß-Events und Eigentümer eines gastronomischen Betriebes kann ich die Einwände verstehen. Ich hoffe allerdings (
@*****ino), dass das Niveau bei den Stammtischen schon etwas gehobener ist, als bei Schützenfesten oder anderen Zeltgelagen!
Meine Frage ist allerdings, ob die Wünsche nach einer Flatrate vom Cube kommen oder ob es sich um voraus eilende Sorge der Organisatoren handelt, die sich darüber geärgert haben, dass manche Leute halt weniger verzehren als andere.
Es ist eine ganz einfache, gastronomische Rechnung: 1. wenn Paare es schaffen, sich den ganzen Abend an der berühmten "eine Cola" festzuhalten, dann wird man sie auch durch die tollste Flatrate (oder Mindestverzehr oder Eintritt im niedrigen einstelligen Bereich) nicht zum trinken animieren, sondern eher zum wegbleiben.
2. ist es eine ganz einfache Milchmädchenrechnung: offensichtlich kommt auf jedes Paar, das 5 Euro bezahlten Umsatz gemacht hat, mindestens ein Paar, welches die 80 Euro-Schallmauer durchbrochen hat! Macht bei 4 Leuten einen bezahlten Umsatz von mindestens 85 Euro, also durchschnittlich 21,25 pro Nase - nicht schlecht! Wenn nun aber eine Flatrate eingeführt wird von, sagen wir mal 40 Euronen pro Paar, dann bleiben schon mal die "Sparfüchse" weg (weil sich so eine Veranstaltung für sie nicht lohnt) und es bleiben in der Spitze der Normalverteilungskurve die "Saufziegen", die den, durch die Flatrate abgegoltenen Verbrauch nach oben treiben (bezahlt haben sie 40 €, aber getrunken für mindestens 80 €!). Vor allem trinken diese Paare ja nicht den üblichen Fusel, sondern schon die Spitzenlagen!
Sollte es sich also um eine "echte" All-in-Flatrate handeln, dann ist das ein richtiges "Draufgeschäft" für den Gastronomen. Also werden, wie von Faustino bereits bemerkt, die wirklich guten und teuren Getränke von der Karte exkludiert und schon geht der Stress und die Diskussionen an der Theke los! Das macht eine extrem schlechte Grundstimmung, die so eine Veranstaltungsreihe veritabel sprengen kann!
Die Frage, die sich die Veranstalter stellen sollten, ist in diesem Fall, was für eine Veranstaltung sie mit diesem "Stammtisch" eigentlich fahren wollen? Ein Kennenlern-Event in lockerer und gelöster Atmosphäre, das keinen großen Schnickschnack drumherum braucht, weil die Leute, die sich dort treffen, die Hauptattraktion sind.
Als weitere Frage sollten sich die Veranstalter fragen, ob der Stammtisch als Einnahmequelle für den Gastronomen geschaffen wurde oder als reale und persönliche Kontaktbasis von Menschen mit gleichen Interessen?
Dann stellt sich noch die Frage, ob es nicht wichtiger ist, auch Menschen, die vielleicht nicht die finanziellen Möglichkeiten haben wie andere, eine wertungsfreie Plattform zum Kennenlernen zu bieten?
Oder wollen die Veranstalter eine durchgestylte Party, die für ein anderes gastronomisches Konzept steht. Für mich, der am 23. das erste Mal dabei sein wird, hört sich die Beschreibung der Location mehr wie die eines Clubs an und wird durch den Titel "Stammtisch" nicht wirklich gut repräsentiert.
Ich bin sehr gespannt, ob es tatsächlich auch so anonym und weitläufig zugeht, wie in den meisten Clubs, wo Newcomer es oft sehr schwer haben in Kontakt mit Anderen, "Alten Hasen" und "Platzhirschen" zu kommen.
Wir freuen uns auf viele, neue, spannende Kontakte, Menschen und Eindrücke und sind auf jeden Fall sehr gespannt!
Liebe Grüße,
Jörg (& Mel)