BDSM - Klischees? - oder - ich bin einzigartig
einfach ein paar Gedanken meinerseitsimmer wieder mal werde ich gefragt: hast du einen Meister? worauf ich ab und zu antworte: bin ich ein Hund?
Nun ja, das beantwortet sicher nicht die Frage doch die Reaktionen darauf sind teilweise doch verblüffend bis völlig absurd. Ich bekam auch schon zu hören, das solche Begriffe zum ABC des BDSM gehören und quasi ein muss sind.
Und genau dieses (und anderes mehr) bewegen mich, zu diesem schreiben.
Doch zuvor einige "Klischees" welche oft in Verbindung mit BDSM ins Feld geführt werden:
BDSM ist:
• pervers
• abartig
• hat nur mit Gewalt zu tun
• ist nur was für Schläger
• devote Menschen habe kein Selbstbewusstsein
• devote Menschen sind unselbständig und können selbst ihr Leben nicht meistern
• wer sonst im leben nichts zu sagen hat spielt halt dominant um mal
bestimmen zu können
• sind Beziehungsunfähig
• wollen sich nur von anderen abheben
• da kein gv gemacht wird suchen impotente darin ihre Befriedigung
Dies ist nur ein Auszug all jener aussagen die man so zu hören bekommt.
Sicher gibt es auch Menschen, zu welchen das eine oder andere (manchmal auch
mehrere) der obigen aussagen, leider, passt.
Vor Jahren wurden die Homosexuellen auch als abartig, pervers und krank
dargestellt. Heute haben sie doch eine gewisse Akzeptanz in der Bevölkerung
gefunden das sie nicht "anders" sind. (auch hier nicht überall und von
allen).
Auch ich bin nicht "anders". Ich bin weder abartig noch unselbständig und es mangelt mir nicht an Selbstbewußtsein. Des weiteren bin ich nicht willenlos und allzeit bereit für alles und jeden. ich kann sehr gut für mich denken und entscheiden und bin niemandem Besitztum.
Doch - was bin ich dann?
Das lässt sich einfach beantworten: ich bin einfach ich und "ich" das ist ein Mensch mit vielen Facetten wie andere Menschen auch.
OHA -. damit trete ich jedoch sehr oft nicht mehr nur ins Fettnäpfchen
sondern schon in ganze Fettfässer.
Da kommt eine Frau, welche die "Freiheit in Fesseln, die Peitsche
etc."ebenso mag wie ihre Selbstbestimmung.
Da kann doch was nicht stimmen. Die ist doch nicht echt BDSM.
Nun was währe den echt BDSM??
Muss ich wie ein quasi "verschupftes Huscheli" mit ständig gesenktem Blick und vor Demut zerfliessend durch die Welt laufen?
Muss ich meine Selbstbestimmung für mein ganzes Leben abgeben und andere bestimmen lassen was ich im leben möchte und was nicht?
Muss ich einen Partner sofort Meister, Master, DOM oder wie auch immer nennen?
Ich pers. sage dazu klar nein und bin froh, das ich mit diesem nein nicht alleine dastehe.
Doch leider gibt es gerade im Bereich BDSM viele welche nur nach Klischees handeln.
Toleranz und Respekt, Begriffe welche gerade im Bereich BDSM so oft in den Mund genommen werden und genau so schnell auch getreten.
Man möchte das BDSM als nicht abartig toleriert wird und möchte einfach als Mensch mit dieser Neigung respektiert werden.
Und gerade hier gibt es viele, welche nicht tolerieren, das jemand nicht nach seinem angeblichen BDSM-Schema oder ABC lebt.
Da wird dann schnell ein Klischee aufgefahren wie man sein muss um etwas bestimmtes zu sein.
Da greifen vor allem sogenannte "selbsternannte Meisterchen und Dömmchens" rasch in die Kiste der verbalen Entgleisungen.
Den was ihrem Klischee nicht entspricht gibt es nicht, hat nicht zu sein und hat demzufolge nichts im Kreise der BDSM-"Erlauchten" zu tun.
• Punkt - aus - Amen -
Leider ist diese Haltung gar nicht so unverbreitet.
Einige BDSM'ler äussern lautstark, das sie nicht anders sind als andere und betonen dazu vehement ihre Andersartigkeit die sie als BDSM'ler auszeichnet, und vergessen dabei oft, das BDSM soviele Facetten hat wie Menschen welche es leben
Doch was macht "uns" anders?
Nicht mehr, als das jeder einzelne Mensch anders ist als man selbst, den jeden gibt es nur einmal und ist demzufolge nicht nur anders sonder mehr noch - er ist sogar einzigartig. Und genau als solches sollten wir die Menschen sehen als einzigartig: einzigartig im handeln und denken.
Ich lass mich auch in kein Klischee pressen und würde auch in keines
hineinpassen.
Ich bin stolz drauf einzigartig zu sein.