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Integration / Inklusion

*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Oh tut mir leid,
leider bin ich farbenblind und kann die rote Schrift auf meinem Bildschirm nicht immer deuten, kannst du mir nochmals ausnahmsweise verzeihen?

Ich erzähle nicht dir etwas, sondern ein Forum ist öffentlich!

Die Schule, die du wohl meinst, heißt Förderschule.Dort haben erziehungsschwierige Kinder (neudeutsch: verhaltensoriginelle) Kinder nur dann etwas zu suchen, wenn die Lernbehinderung überwiegt. Es ist Sache der Gutachter, zu verhindern, dass solche Kinder in die Förderschule kommen.

Gerade in Bayern ist es möglich, so einen Job zu bekommen. Meine Tochter ist ausgebildete Sehbehindertenlehrerin und hätte auf jeden Fall einen Krankheitsstellvertreterjob bekommen, qualifiziert sich aber lieber weiter, um dann sicher den richtigen zu bekommen.

Es ist auf jeden Fall kafkaesk, wenn Sonderschullehrer/innen nicht eingestellt, dafür aber dafür nicht ausgebildete GS-Lehrer/innen falsch eingesetzt werden- und wenn Schüler, denen Inklusion gut täte, irgendwohin abgeschoben werden.
:)
Kein Problem, wollte nur klarstellen das es Calico heißt...

Wenn du meinen Namen drüber schreibst und auf meinen Kommentar Antwortest geht es schon sehr in meine richtung, oder?
Na ist ja auch egal, jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher zu wissen was der gemeine Behinderte will, behindert werde ich nämlich selber.

Ja ok "Förderschule" Richtig^^

Ne sorry also das mit dem Job stimmt absolut nicht. "Krankheitsstellvertreter" mag sein.
Keine Ahnung wie das in BaWü ist aber hier nehmmen sie Grundsätzlich nur bairische Studenten. Hast du woanders studiert kannst du kein Lehrer in Bayern werden.
Gerade im Großraum München sind ein 1er Studium, Beziehungen oder ganz viel Glück wichtig, um hier genommen zu werden.
Meine Schwester ist Sonderschulpädagogin (Grundschule) Kl:1-4
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Das verwirrt weiter,
denn Sonderschullehrer/innen werden in der Regel allround ausgebildet, dann auch ganz verschieden eingesetzt, mal in der Grundstufe (1-3), mal in der Mittelstufe oder Oberstufe, je nach Bedarf- oder in allgemeinen Schulen.

Wenn nur in Bayern ausgebildete Lehrer/innen dran kämen, blieben einige Sonderschulen in Bayern unbesetzt, weil es dafür in B. keine Ausbildungsstätte gibt. Übrigens arbeiten viele deutsche Lehrer/innen auch in der Schweiz aus ähnlichen Gründen.

Und die Gefühle von Behinderten sind sicher nicht alle gleich. Wer zum Beispiel als Sportler bei den Paralympics teilnimmt, wer Künstler ist, hat bestimmt andere Vorstellungen, Einstellungen, Gefühle als ein Blinder, der als Buchhalter arbeitet. Aber davon ausgehend, dass die vielen behinderten Menschen, denen ich in meinem Leben begegnete, nicht die Unwahrheit sagten, kann ich sehr wohl einschätzen, was ihnen in der Mehrzahl wichtig ist.
*****is6 Mann
11 Beiträge
Ich stell das jetzt einfach mal in den Raum weil es offensichtlich hier doch von manchen anders definiert wird, als es sein sollte:

http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=13029&suchhigh=inklusion

Die Grafik rechts in folgendem Artikel zeigt es auch schön:
http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=12610&suchhigh=inklusion
Arbeite im Breich...
Hallo in die Runde. Ich arbeite seit über 25 Jahren im Bereich mit Menschen mit Behinderung und Menschen mit herausforderndem Verhalten, desweiteren leite ich Schüler div. Berufsschulen an, die in einen soz. Beruf ausbilden......
Nun zu meinen Beobachtungen/Erfahrungen:
Die Entwicklung im Bereich der Integration oder Inklusion ist SEHR langsam und manchmal befürchtete ich ,wäre die einzige Veränderung die der NAMEN für päd.Inhalte oder Oberbegriffe von sogenannten"Krankheitsbildern"...
Ja es ist für derzeit Betroffene Menschen ZU LANGSAM- aber der Prozess beginnt ja erstmal im Hirn der Gesellschaft...-HIER müssen neue Ansichten/Grundhaltungen erst keimen...
Aber sowohl bei Fortbildungen meines Arbeitgebers/der Schulen als auch der offeneren Diskussion machen sich Veränderungen bemerkbar- nicht zu letzt durch den Druck der EU...-einer der wenigen Vorteile. Nun hoffe ich ,dass wir von Ländern wie den Niederlanden oder aber den skandinavischen Ländern im Bezug auf ein sozialeres, faireres Umgehen mit Andersartigkeiten lernen und von unserm"hohen Ross" der deutschen Sozialstaatlichkeit herunter steigen....
Leider gebe ich Euch recht: die gesammte Entwicklung hilft IM MOMENT kaum einem Betroffenen....
Da kann sich die arbeitende Basis noch so anstrengen....
Gruß: RaGu10
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Artanis
danke, das dürfte das Grundsätzliche erst mal klären. Es wäre aber falsch zu glauben, dass niemand Inklusion wolle oder dass man sie erkämpfen müsse. Da das Recht auf der Seite derer steht, die sie für sich möchten, dürfte es auch kaum Schwierigkeiten geben.

Noch eine Anmerkung: in meiner zweiten Wohnung lebe ich behindertengerecht mit älteren Menschen ab etwa 50 zusammen, ein sehr guter Bekannter lebt seit seiner Kindheit im Rollstuhl und ist heute weltweit anerkannter Professor, Thomas Quasthoff kenne ich nur aus Konzerten. Ich bin der Meinung, dass es schon immer möglich war, inklusiv zu leben, wenn die Voraussetzungen stimmten, dass es nun aber darauf ankommt, die nicht stimmigen Voraussetzungen in stimmige zu verändern. Trotzdem sollte jeder Behinderte selbst, anfangs über seine Eltern, entscheiden können, was ER möchte. Inklusion für alle sehe ich nicht als den Königsweg an.

Gegenbeispiel noch: in der Nähe meiner Stammwohnung wurde betreutes Wohnen für MS-Kranke eingerichtet. Schon nach kurzer Zeit kursierte eine Unterschriftenliste, auf der aufgefordert wurde, diese Wohnung zu verhindern. Auch das gibt es noch immer.
*******_85 Frau
372 Beiträge
Themenersteller 
Ich wollt mich nur mal kurz für all das Feedback bedanken und ich find die Beteiligung hier am Thema einfach klasse!

Woran glaubt Ihr liegt es, dass solche Situationen wie die Unterschriftenliste gegen diese Wohnung immer noch passieren?

LG

Candice
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Bei Nachfragen
erhielt ich zum Beispiel Antworten wie Wir wollen mit dem Leid/der Krankheit anderer nicht in unserem schönen Wohngebiet konfrontiert werden, das kommt noch früh genug/die Krankentransporte vergiften die Luft/machen Krach, usw....

Allerdings: wem das nicht gefiel, musste wegziehen, denn die Unterschriftenliste wurde sehr schnell von Andersdenkenden zum Thema gemacht und konfisziert. Dazu kamen die Errichtung einer geriatischen Klinik gleich nebenan, Hubschrauberrettungseinsätze auch nachts- von der heilen Welt der Saubermänner blieb nichts übrig. Es ist nach wie vor eine schöne Wohngegend, geschmückt mit Rollatoren, Rollstühlen, Bänken, Parks, Bäumen und Aktion-Mensch-Transportern.
*******_85 Frau
372 Beiträge
Themenersteller 
Kürzlich bekam ich folgende Nachricht, die ich mit Erlaubnis des Verfassers, hier reinkopiere:

"... Durch eine "Integration" in einer Gruppe einer Schule außerhalb des örtlichen Umfelds des Wohnortes würde zwar eine angemessene therapeutische Förderung ermöglicht werden, das Ziel einer Integration eines Kindes in die wohnortnahe örtliche Gemeinschaft der Kinder würde jedoch verfehlt werden. Gerade umgekehrt, die Integration an einem anderen Ort würde zur Desintegration des Kindes in Ihrem Heimatort führen. Dieses würde jedoch Sicht der Zielsetzung der §§ 22 a Abs.. 4 SGB VIII, 4 Abs. 3 SGB IX2 widersprechen, in denen der Gesetzgeber festgelegt hat, dass solche Hilfearten Vorrang haben, bei denen Kinder wohnortnah und gemeinsam mit nicht-behinderten Kindern gefördert werden (§ 4 Abs. 3 SGB IX: Leistungen für behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder werden so geplant, und gestaltet, dass nach Möglichkeit Kinder nicht von ihrem sozialen Umfeld getrennt und gemeinsam mit nicht behinderten Kindern betreut werden können.). Entsprechend resultiert auch ein Anspruch aus § 40Abs. 1 Nr. 4 BSHG in Verbindung mit § 12 Nr. 1 EinglHVO. Danach sind Leistungen der Eingliederungshilfe auch Hilfen zu einer allgemeinen Schulbildung, vor allem im Rahmen der allgemeinen Schulpflicht, und umfassen diese Hilfen auch Maßnahmen zugunsten behinderter Kinder und Jugendlicher, wenn die Maßnahmen erforderlich und geeignet sind, dem Behinderten den Schulbesuch im Rahmen der allgemeinen Schulpflicht zu ermöglichen oder zu erleichtern.

Vor diesem Hintergrund bitte sollte sichergestellt werden, dass für benachteilgte Kinder ein Integrationsplatz an der Regelschule auch personell entsprechend unterlegt wird, um die Einzelintegration sicherzustellen. Es geht darum die Voraussetzungen zu schaffen, um die Integration sicherzustellen. Dazu muss die Bereitstellung der erforderlichen qualifizierten personellen Unterstützung zur Umsetzung der Einzelintegration beantragt werden. Sofern keine entsprechende Unterstützungsleistung zur Verfügung gestellt werden könnte, würde dies ein Unterlaufen der Pflichten aus dem Artikel 4 der UN Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen bedeuten nach denen sich auch die Bundesrepublik Deutschland verpflichtet hat, alle geeigneten Maßnahmen zur Aufhebung der Diskriminierung behinderter Menschen zu treffen. Zwar wäre theoretisch eine Aufnahme in die Regelschule möglich, faktisch würde sie aber durch enge personelle Ressourcen unmöglich gemacht. Das gesetzliche Wahlrecht der Eltern reduzierte sich dann auf die Wahl zwischen a) angemessener Betreuung fern des Wohnortes bei gleichzeitiger Desintegration am Wohnort oder b) Integration am Wohnort unter Inkaufnahme von schlechterer Betreuung. Mithin würde dies de facto einer Diskriminierung Behinderter gleichkommen und zudem Menschen mit Behinderung faktisch vom allgemeinen Bildungssystem in der Gemeinschaft in der sie leben ausschließen (Verstoß gegen Artikel 24 der UN Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen). Darüber hinaus würde das Wohl des Kindes (Artikel 7 der UN Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen) nicht hinreichend berücksichtigt, da die Integration nicht wohnortnah in der Gemeinschaft erfolgen könnte.

Sollte nach Bewertung der zuständigen Stelle eine solche personelle Unterstützung gefährdet sein, sollten durch die zuständige Stelle entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung der personellen Unterstützung eingeleitet werden. Ansonsten sollten die Eltern frühzeitig informiert werden, um Ihnen die Gelegenheit zu geben, zeitgerecht entsprechende Rechtsmittel zur Durchsetzung der Einzelintegration und Erreichung der übergeordneten gesetzlichen Bestimmungen einleiten zu können. Vorsorglich sollte auf die die entsprechende Rechtssprechung des BVerwG (z.B. BVerwG 5 C 34.06, BVerwG 5 C 35.06 vom 26.10.2007) hingewiesen werden. ..."
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ergänzend,
da der Text vermutlich von einem Juristen stammt, es gelten nicht alle Schüler von Sonderschulen als "behindert", es ist also darauf zu achten, dass die Anerkennung per Behindertenausweis nachvollziehbar ist. Kinder in Förderschulen sind in der Regel nicht behindert, sondern haben nur einen besonderen Förderbedarf.

Es wäre in manchen Fällen ungut, auf dem zu bestehen, was der Verfasser schreibt, denn das würde manchmal bedeuten, dass ein Behinderter durch das Durchsetzen seines Anspruchs öffentliche Mittel bindet, sodass anderen Schülern diese entzogen werden müssten.
hallo
Hast du es schon mal mit der Beantragung eines Integrationshelfers probiert? Ich bin nämlich eine solche. Ich betreue ein 8 jöhreiges Kind an einer Förderschule für Sprachheilkunde... da ich aber auch Kollegen habe, die Kinder an einer Regelschule betreuen, weiß ich, dass das ziemlich gut klappt.

Diese Kinder haben meist eine Behinderung und/oder haben dadurch einen erhöhten Förderbedarf, der dann vom I-Helfer entsprehend ausgeglichen oder zumindest zeilweise abgedeckt werden kann. so gewährleistet er einen "normalen" unterrichtsverlauf und die Entsprechende Integration im Klassenverband
Toll...
diese Diskussion hätte ich hier nicht erwartet.
Ich komme zwar ganz aus dem Norden S.-H., kann aber "fesselnd" eigentlich in jedem Beitrag hier nur zustimmen! Danke! Du hast mir aus der Seele gesprochen! Auch hier bemühen wir uns um Integration / Inklusion(?), auch hier werden - gemeinsam mit den Eltern - die besten, ganz individuellen Möglichkeiten der Beschulung gesucht. Und auch hier im Norden tut man nicht jedem Kind einen Gefallen damit, es in eine Regelschule zu integrieren. KANN funktionieren, wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, KANN aber auch schief gehen. Galileo (Pro 7) hat vor kurzem einen Bericht einer Flensburger Grundschule gesendet (Waldschule), welche ein Kind mit Down-Syndrom eingeschult hat. Den Bericht kann man sich online ansehen, ist vielleicht für den ein oder anderen interessant. Es sind übrigens nahezu ständig drei Personen "an dem Jungen", die Grundschullehrerin, eine Sonderschullehrerin und eine Integrationshelferin (schöneres Wort für Schulbegleiterin).
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Dazu
danke übrigens für die Zustimmung, möchte ich noch ergänzen, dass es in Sonderschulen viele besondere Therapieangebote gibt, die in der Inklusion zu aufwändig wären, zum Beispiel therapeutisches Reiten mit Ställen und Pferdepflege durch die Schüler. Es wird vor allem auch sehr viel mehr in Richtung Berufsentscheidung getan.

Daher kann ich alle Eltern mit ihren Kindern nur ermuntern, sich das alles genau anzusehen, bevor sie sich für oder gegen Inklusion entscheiden. Sonderschulen sind Angebotsschulen, keine Bewahranstalten.

Wir haben schon vor Jahren auch Versuche mit Teilinklusion gemacht. Ich bin der Meinung, dass das an manchen Standorten der optimale Weg wäre, um an den Angeboten der Sonderschulen teilzuhaben. Das Problem sind meistens die Fahrdienste. Hier schließen sie wegen der Probleme damit sogar eine neue Spezialklinik.
*****is6 Mann
11 Beiträge
@*****lnd

Bitte hör auf von Inklusion zu reden, wenn es um Sonderschulen geht. Das ist keine Inklusion und auch keine Integration!

Warum wieso und überhaupt hab ich hier schon oft genug versucht zu erklären.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Nein,
das lasse ich mir nicht vorschreiben, denn davon rede ich auch nicht. Mit etwas Nachdenken wirst du verstehen, was ich meine. Ich weiß, dass Inklusion außerhalb der Sonderschulen stattfindet, wie, wurde auch in den Beiträgen von Narnia und Knuddelmaus deutlich gemacht. Aber es darf doch weder Denkverbote in Richtung Sonderschule noch in Richtung Mischformen geben, wenn man das Beste für ein Kind will statt das ideologisch Angesagte. Niemand, der Inklusion für das einzig Richtige hält, wird Probleme haben (siehe auch die rechtlichen Ausführungen oben), diese auch zu bekommen.

Deine Eltern haben das so für dich gewollt. Du warst damit erfolgreich. Aber das spricht in keiner Weise dagegen, dass andere Eltern UND das Kind es anders wollen dürfen und mit diesem Anderen erfolgreich sind. Inklusion in der Schule bedeutet noch lange nicht Inklusion im gesellschaftlichen Gefüge, umgekehrt schließt Sonderbeschulung die Inklusion in der sozialen Umwelt nicht aus (Nachbarschaft, Vereine,...). Ich war ein normales Kind, wurde daher normal beschult, trotzdem war ich nicht integriert, weil meine Eltern es nicht zuließen, dass ich außerhalb der Schule irgendwo teilnehmen konnte.

Ich habe die Brenz-Band erwähnt. Ihre behinderten Mitglieder sind alle Schüler einer bestimmten Sonderschule gewesen. Dadurch wurden sie integriert, weil der Schulleiter eine phantastische Idee hatte. Heute sind sie als echte Gemeinschaft aus Behinderten und Nichtbehinderten in der ganzen Welt unterwegs.

Es gibt nicht nur eine Wahrheit.
Hallo Artanis...
...warum so vehement? Warum bist Du so radikal und kompromisslos in Deiner Einstellung? Was spricht gegen individuelle Lösungen für Kinder mit ganz individuellen Problemen? Dazu kommt noch, dass auch jede Schule (egal ob Sonderschule oder Regelschule) sehr individuell ist. Fähige und unfähige Pädagogen gibt es überall, manchmal von der einen Sorte mehr, manchmal weniger. Aber ist das nicht überall so? Bei Dir hat Dein Weg funktioniert, aber es gibt Kinder die auf Gedeih und Verderb von ihren Eltern in eine Grundschule eingeschult werden, dort kreuzunglücklich sind, keinerlei soziale Kontakte herstellen können, völlig demotiviert die Lust am Lernen verlieren und dann, 2 /3 Jahre später in einer Sonderschule auf der Matte stehen weil NICHTS mehr geht. Dort werden sie dann aufgefangen, aufgepäppelt, haben oft das erste Mal Freunde und entwickeln langsam wieder Lust am Lernen...sowas habe ich schon so oft erlebt - traurig, aber wahr. Natürlich kann ich die Eltern verstehen, die fordern dass dann eben die Umstände an der Grundschule geändert werden müssen, dass auch ein Kind mit Förderbedarf dort glücklich und unbeschwert lernen kann. Recht haben diese Eltern! Ob ich allerdings mein Kind als "Vorreiter" ins Rennen schicken würde??? Nein, mit Sicherheit nicht! Inklusion geht langsam, sehr langsam und ist individuell weit in den Schulen angekommen. Wie erwähnt, die Waldschule in Flensburg ist auf einem guten Weg, aber ich kenne auch Grundschulen, die die Zusammenarbeit mit Sonderschullehrern ablehnen (die kommen jetzt und wollen uns zeigen, wie es geht - dabei machen wir hier die Arbeit schon seit 30 Jahren so)...
Also ganz genau hingucken, mit den Menschen reden, seinem Bauchgefühl vertrauen - Rechte hin oder her - Inklusion KANN funktionieren, MUSS aber (leider) nicht.
*****is6 Mann
11 Beiträge
Mir gings in meinem letzten Post nicht um die verschiedenen Schulformen, sondern um den Begriff "Integration" bzw. "Inklusion" und das ist es eben nicht, wenn man Kinder mit behinderungen erst wieder getrennt von nicht behinderten unterrichtet bzw. sie auf eigene Schulen gibt.

Es mag stimmen, dass andere Schulformen für gewisse Kinder besser sind, aber Sonderschule = Integration bzw. Inklusion ist eben nicht der Fall.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Artanis
Wenn es darum ginge, das Recht auf Inklusion zu erkämpfen, wäre ich voll auf deiner Seite, dafür habe ich auch mit meiner Gewerkschaft schon gekämpft, als du noch nicht geboren warst. Ich habe auch alle frühen Inklusionsversuche entsprechend mitgetragen und auch die Flinte nicht ins Korn geworfen, wenn etwas schief lief.

Aber da das Recht auf Inklusion nicht mehr streitig gemacht wird, bin ich absolut dafür, dass die Wahl auch offen bleibt, denn es ist nicht selbstverständlich, dass es Sonderschulen gibt, die den Förderbedarf auffangen. Der Staat, die Länder, könnten auch beschließen, nur noch Inklusion zuzulassen, um Kosten zu sparen. Das hielte ich für ebenso falsch wie keine Inklusion.

Und glaube mir, dein Argument, dass es für manche Kinder durchaus Sonderschulen geben könne, ist voll daneben, denn wer bestimmt dann, wer inklusionsfähig ist, wer nicht? Soll es tatsächlich "gute" und "schlechte" Behinderte geben? Wir müssen schon darauf dringen, dass es gleiches Recht für alle gibt.
*****is6 Mann
11 Beiträge
Und glaube mir, dein Argument, dass es für manche Kinder durchaus Sonderschulen geben könne, ist voll daneben, denn wer bestimmt dann, wer inklusionsfähig ist, wer nicht? Soll es tatsächlich "gute" und "schlechte" Behinderte geben? Wir müssen schon darauf dringen, dass es gleiches Recht für alle gibt.

Offensichtlich liest du meine Postings nicht oder drehst sie absichtlich so wie du sie willst.

Ich habe ständig geschrieben, dass es für ein geistig behindertes Kind, welches mit dem "normalen" Schulstoff bzw. Lerntempo in der Schule, selbst mit Hilfe nicht mitkommt, durchaus sinnvoll ist, dass es Sonderschulen gibt. Für alle anderen Kinder halte ich es nicht für sinnvoll!

Für mich sind fallen Sonderschulen nicht unter Integration und schon garnicht unter Inklusion. Du siehst es anders, auch ok. Ich kann nur darauf hinweisen, dass deine Definition der Inklusion nicht dem entspricht, wie sie von vielen behinderten Menschen und Organisationen verwendet wird (siehe die beiden Links in einem Posting von mir).

Ich werde hier aber nicht weiter über den Begriff der Inklusion reden, da es sich sowieso ständig wiederholt von beiden Seiten.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Den gleichen
Vorwurf könnte ich Dir machen, Artanis. Tue ich aber nicht. lassen wir das einfach so stehen und die Leser entscheiden, ob wir beide Recht haben, Du oder ich. Ich habe 40 Jahre Inklusionsbemühungen hinter mir gelassen und das nach bestem Wissen und Gewissen.

Aber eines möchte ich nochmals betonen, weil es mir am Herzen liegt:
Ich habe ständig geschrieben, dass es für ein geistig behindertes Kind, welches mit dem "normalen" Schulstoff bzw. Lerntempo in der Schule, selbst mit Hilfe nicht mitkommt, durchaus sinnvoll ist, dass es Sonderschulen gibt.

Wenn Inklusion, dann für alle ohne Ausnahmen, aber immer die Möglichkeit zur freien Willensentscheidung zwischen Inklusion und Sonderschule.
Sonderschule nicht perse schlechter
hallo,
bin seit geburt bds. mittel-bis hochgradig schwerhörig-seit 9.lebensjahr durch multiple hörstürze zunehmend hochgradig .ich kam in die schwerhörigenschule Münzstr. Hamburg.
nuschelte viel-logopädischer Unterricht 2 jahre-brachte aber nicht wirklich viel-reine Konzentrationssache !
fand mich dort gut aufgehoben ! es gab keine zwei Lehrer pro unterrichtstoff !! höchstens mal ne referendarin in der realschule . Nach schulabschluss sollte ich die Berufschule Husum besuchen-berufliche eingliederung . ich wetterte dagegen,weil ich vom schlechten Image hörte. ich hatte aber perse schon ne lehre als Tischler im Sack-berufschule in Blockform in Essen-ging ein Jahr-erzählte mein Meister von dortigen Zuständen (unterförderung trotz behindertenfördungsschule !)
ich kam nach Hamburg zur normalhörenden berufschule in Tagesform-ein Glück !! genosse es förmlich,gefordert zu werden ist ein riesen unterschied 6 bwz 32 schüler in einer klasse --schloss mit gutem Durchschnitt die Lehre ab. 17 Jahre in dem Beruf gearbeitet-dann wurde es mit Morbus Meniere schlimmer-seitdem nur noch produktionshelfer *headcrash*
Lg Marc
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