Surrealer Lebensweg
Ich finde meinen Weg bei Nachtauf den Friedhof ganz allein,
dort hält der Zerberus die Wacht
und ich muß ganz leise sein.
Sonst bläht sich aller Schrecken auf
und wird so groß wie ein Alptraum.
Ich schau zum bleichen Mond hinauf –
er schwebt so schwerelos im Raum,
wie meine Seele einmal war,
als ich sie leicht und fertig fand.
Das war vor 1000 Tag‘ und Jahr‘.
Inzwischen geschah allerhand.
Mein Pferd find hell zu brennen an,
mein Sattel flog aus dem Geschirr
und ich verlor zu kennen dann,
was für mich heute wüst und wirr.
Mein Haus zerbarst in kleine Stücke,
sie wurden Seifenblasen – wer
bringt mir nach dem Fall die Stricke
ins Ödland ohne Wiederkehr?
Mein Weg fand mich in jener Nacht,
als ich ganz unachtsam und froh,
mir Pläne aus Krokant gemacht…
In meinem Ohr, der kleine Floh,
sang unbekümmert noch sein Lied,
in dessen unbefang’nem Text
ein Antiheld gen Morgen zieht.
Doch heut ist alles wie verhext!
(c) Sur_real