Im Keim erstickt
Mein Herz, die Tausend-Tonnen-Last,drückt mich zu Boden, jeden Tag.
Nun bring, was du begonnen hast,
zu Ende noch mit einem Schlag.
Du hast mein dir so fremdes Bild
mit aller Inbrunst abgelehnt
und dann noch ungestüm und wild
in andern Armen laut gestöhnt!
Der andere Mann ist primitiv,
so leicht beherrschbar, einfach, stumpf.
Was bei uns mal im Kopf ablief,
das reduzierst du auf den Rumpf!
Da musst du nicht mehr viel verstehen,
dich nicht bemüh’n, nichts tolerieren,
du lässt dich einfach leidlich gehen –
da kannst du den Verstand verlieren…
…der dich je sowieso nur quält.
Du kannst mal sein wie du halt bist:
auf kleiner Flamme heiß gestellt.
Mir lässt du eine Galgenfrist,
bis ich von selber kläglich ende,
bis mich die Last zu Boden drückt,
ich mich verzweifelt von dir wende –
dann hast du mich im Keim erstickt!
(c) Sur_real