Gib mir 30 Minuten …
… und ich hole alles aus ihm heraus was Du wissen willst. So oder so ähnlich fielen kürzlich die Worte in einem Spielfilm. Kaum eine Frage - den Willen eines Menschen auch real zu brechen ist bei entsprechender Veranlagung mit großer Wahrscheinlichkeit kein wirklich unüberwindbares Hindernis und steht hier wohl auch nicht wirklich auf dem Prüfstand (Folter, Bootcamps, schwarze Pädagogik, Hunde-Nannies etc.).
@*******sson hat es schon ganz richtig formuliert. Es gibt reichlich Kampfsubbies, die ihren ganz persönlichen erotischen Kick daraus ziehen, das ihr individueller Willen temporär „gebrochen“ wird. Sei es nun spielerisch in einer Session oder langfristiger in einer 24/7 Beziehung. Die Geschmäcker sind hier, wie überall, mehr als nur verschieden.
Für meinen Geschmack wird es zutiefst kritisch, wenn aus dem begrenzten Spiel „Willen brechen“ – reales ´Persönlichkeit` brechen wird. Auf Letzteres reagiert der Freigeist in mir schlicht mit chronisch mentalem Brechreiz.
Nun immerhin gibt es so etwas wie `Genfer Konventionen´ für BDSM Praktizierende – SSC, RACK. Interessant ist für mich das `Sane´ im SSC – das vernünftig. Woraus sich für mich eine Gegenfrage entwickelt: „Warum sollte ich den Geist, die Persönlichkeit eines Wesens nachhaltig, vielleicht irreparabel brechen, den ich achte, schätze und vielleicht sogar liebe?“ Für mich wäre das paradox.
´Brechen` ist eines dieser Worte, die einen Link mit bitterbösen Beigeschmack setzen – es ist sehr negativ belegt. Wohl kann ich etwas freikratzen, fordern, triezen, treiben, quälen, benutzen, formen, aufbauen, beschneiden, wachsen lassen etc. - aber ich mag es nicht wirklich entzweibrechen. Womit soll ich denn dann noch ´spielen´ - mit einem glattrasierten Zombie?
kyto