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Zweifel und Gefühlsdosierung

Zweifel und Gefühlsdosierung
Habt Ihr manchmal Zweifel an Eurer Neigung, egal ob sub, dom, Masochist, Sadist, TV, usw.? So nach dem Motto bei kühlem Kopf: „Bin ich eigentlich bekloppt?“. Ich kenne das Phänomen von TV’s, die immer wieder denken alles ist falsch und alles zerstören nur um kurz darauf wieder „aufzuerstehen“. Ist das bei anderen Neigungen ähnlich? Gibt es bewährte Methoden wie man Ruhepausen einlegt ohne das kräftezehrende Hin und Her mitzumachen?

Andere Frage, die damit vielleicht zusammenhängt: Überfällt Euch manchmal Unlust und Lethargie wenn Ihr versucht die Gefühle in den Alltag einzubauen, da diese Gefühle mit der „normalen“ Welt nicht vereinbar sind und man davon ausgezehrt und kraftlos wird, da sie versuchen einen 100% zu beherrschen? Kennt Ihr das Phänomen, dass man nur noch in den eigenen Gefühlen aufgehen will und an nichts anderes mehr denken kann? Wenn ja, wie geht Ihr mit solchen Phasen um, wie holt Ihr die Kraft zurück, wie könnt Ihr abschalten, wie findet Ihr die richtige Dosierung?

*hm* ein bisschen viel Fragen auf einmal, gebe ich ja zu *hae*
Jeder ist bekloppt...
Zweifel an der Neigung? Nein, nie gehabt, weil jeder Mensch bzw. seine Lebensweise mehr oder weniger irrational ist. Was ist unsinniger ... dass ich halt gerne im stillen Kaemmerlein von meiner Partnerin dominiert werde, oder mit 2 Tonnen Stahl und 300PS, 75kg Koerpergewicht zum Einkaufen fahre? Ersteres halten viele fuer abwegig, letzteres ist normal. Ich kann so ziemlich jeden Lebensstil von der Putzfrau bis Bill Gates kritisieren und das macht es einfach, uns selbst als nicht mehr oder weniger bekloppt als andere zu sehen. *engel*
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Nix für ungut...
@ Tea_for_Two

Wer von den beiden schreibt denn da... bitte?

(Hinweis 'w' oder 'm' immer gern gesehen!)
lesson learnt... M schreibt, W sitzt 2 Meter entfernt am Fernseher und *ja*

*sorry*
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
No Problem...
Nur, bei Single Profilen, weiss man, wer da schreibt.

Bei Paar Profilen... stellt sich mir immer die Frage, wer schreibt?
Man KANN nicht immer davon ausgehen, daß Paare grundsätzlich und jederzeit einer Meinung sind. Oder doch? *roll*
*******rden Frau
505 Beiträge
Außer bei Paaren, bei denen es nur eine Meinung gibt, die beide dann teilen... *lol*
Verstehe Melanies Frage &
stimme TeaforTwo zu!

Aber bis dahin kann es ein langer weg sein

My2cent
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Also mir geht es auch öfter so dass ich daran zweifle was ich mache.
Es gibt Tage an denen ich denke:" Nein ich will es nicht mehr."
Es ist nicht richtig was ich mache........
Und trotzdem sehne ich mich tief in meinem Inneren danach.
Ich kann es schlecht in Worte fassen was ich dann empfinde.



Kennt Ihr das Phänomen, dass man nur noch in den eigenen Gefühlen aufgehen will und an nichts anderes mehr denken kann? Wenn ja, wie geht Ihr mit solchen Phasen um, wie holt Ihr die Kraft zurück, wie könnt Ihr abschalten, wie findet Ihr die richtige Dosierung?

Ja diese Phasen kenne ich auch nur zu gut.
Ich habe dann eine ganz liebe Person hier bei Joy die mich dann immer wieder auffängt und mir die Kraft zurück gibt die ich brauche um wieder da raus zu kommen.

  • LG Blackangel

@melanie_tv
Solche Zweifel sind doch sogar gut, find ich, denn wenn man sie nicht hin und wieder bei dem hat was man macht, dann stimmt was nicht.
Wenn ich solche Zweifel hab dann stören sie mich in dem Moment schon, aber langfristig gesehen helfen sie auch die Balance zu halten. Denn wenn ich die nicht mehr hätte dann würden meine Handlungen und Triebe mich kontrollieren und nicht ich sie, also insofern sind sie für mich ein Zeichen das es ich noch nicht
"völlig übergeschnappt" bin.
Ich hoffe das hilft dir.
**********Engel Frau
25.246 Beiträge
Die Phasen der Zweifel kenne ich auch sehr gut. Das sind dann solche Tage, an denen ich einfach frustriert bin, ungeduldig, lernen möchte, erfahren möchte, meine Phantasien erleben möchte und es geht mir nicht schnell genug. Dann zweifle ich an allem und an mir und meiner Neigung. Dann denke ich schon mal "was soll eigentlich die ganze Scheiße. Dominant, devot, so ein Mist. Ist doch nur eine Erfindung von irgendwelchen Macho-Männern, die eine gute Begründung brauchen, damit sie ihre Weibchen rumkommandieren können."
Diese Phasen dauern meistens nicht sehr lange. Entweder holt mich meine eigene Neigung und Sehnsucht wieder zurück auf den Boden oder meine Freundin hier vom joy oder ein gewisser Dom, der dann genau die richtigen Worte für mich hat, dass ich sofort wieder sprichwörtlich "auf den Boden" komme *zwinker*
Und danach sind dann meine Zweifel wie weggewischt und ich bin mir meiner Neigung und meinem Wunsch, diese zu leben noch näher als zuvor.

Kennt Ihr das Phänomen, dass man nur noch in den eigenen Gefühlen aufgehen will und an nichts anderes mehr denken kann? Wenn ja, wie geht Ihr mit solchen Phasen um, wie holt Ihr die Kraft zurück, wie könnt Ihr abschalten, wie findet Ihr die richtige Dosierung?
Oh ja, auch das kenne ich sehr gut! Dieses endlose Brennen in mir, die Gefühle, die einen überrollen, übermächtig werden, dass ich meine, es zerreisst mich fast.
Ich laufe dann erstmal wie eine läufige Hündin durch meine Wohnung, irgendwann finde ich etwas Ruhe in mir, dann ist es oft so, dass ich poetische sehnsuchtsvolle Texte schreibe - auch eine Art Ventil, das sehr gut hilft. Und auch wieder meine gute Freundin hier bei joy, die mich immer wieder auffängt.

Die richtige Dosierung? Ich glaube, wenn wir die finden und kontrollieren könnten, wären wir nicht mehr wir selbst. Du kannst deine Gefühle nicht kontrollieren. Lass sie einfach fließen, lass sie dort hin laufen, wo sie in diesem Moment hintreiben und schwimme einfach mit. In der Intensität, wie dich diese Gefühle fast verbrennen, kannst du sie dann auch genießen, wenn du sie aus- und erleben darfst. Was kann schöner sein?

LG Engel
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
...Dosierung.....?
.....melanie, ich weiß nicht ob ich das _tv richtig deute, aber wenn ja, und wenn dein Outfit authentisch ist, dann denke ich ganz sicher, daß da bei Dir ein sehr starker innerer Wechsel der Gefühle stattfindet....

Ich für meinen Teil möchte es mal versuchen etwas zu beschreiben:

Zweifel kommen bei mir keine auf......Zweifel über die Neigung ansich, jedoch vielleicht manchmal die Frage "bin ich wirklich so dominant?"....

In Bezug auf die Dosierung muß ich für mich sagen, daß es nicht einfach ist...ich bin sexuell sehr stark orientiert.....ein Mensch, der extrem im Kopf arbeitet.....und dafür auch viel Zeit verwendet...erst wenn der Kopf die Szenerie erfasst hat, reagiert der Körper.
Da aber meine Phantasie ständig mit meinem Kopf spielt, ist die Thematik Sex,Dominanz, Rollenspiel, Lust, eben auch ständig präsent.

Kann man sie dann mit einem Partner ausleben, dann hat man das Ventil, wenn nicht....baut sich ein ziemlicher Druck auf...ganz klar.....
und ich für meine Person muß dann ein anderweitiges Entlastungsventil für mich suchen, meist in irgendeiner Aktivität im sportlichen Bereich, sonst würde ich vermutlich ausflippen....
**********Engel Frau
25.246 Beiträge
@scirocco555
Da aber meine Phantasie ständig mit meinem Kopf spielt, ist die Thematik Sex,Dominanz, Rollenspiel, Lust, eben auch ständig präsent.
Das hast du sehr treffend beschrieben. Das ist auch bei mir der Punkt. Die Phantasie ist immer da, das Kopfkino arbeitet ständig. Und wie du auch schreibst, wenn man das nicht mit einem Partner ausleben kann, verbrennt einen die Sehnsucht förmlich und man braucht ein Ventil, sonst flippt man wirklich aus.

Mein Ventil ist wie schon gesagt, das schreiben oder auch mal nur bei einem Glas Wein dasitzen, gute Musik hören, Kerze an und einfach nur in meine Phantasien und Gefühle fallen lassen... tut auch gut.

Oder auf den Hometrainer sitzen und meinen überschüssigen Saft rausradeln *haumichwech*
& alle
erstmal vielen Dank für die ersten so ehrlichen Antworten über die offenbar doch bei einigen vorhandene innere Zerrissenheit und die Vorschläge wie man diese deuten und den Weg "zurück" finden kann. Würde mich sehr freuen, da noch viele andere Gedanken kennenzulernen, die bisherigen haben mir schon viel geholfen und mich angeregt.

.....melanie, ich weiß nicht ob ich das _tv richtig deute, aber wenn ja, und wenn dein Outfit authentisch ist, dann denke ich ganz sicher, daß da bei Dir ein sehr starker innerer Wechsel der Gefühle stattfindet....

ja, Du deutest das _tv richtig, mein Outfit ist authentisch und spiegelt 100% meine Gefühle wieder, und meine Gefühle fahren eine rasante 8ter-Bahn, die manchmal aufregend, manchmal schwindelig, und manchmal angsterregend ist.

Denn wenn ich die nicht mehr hätte dann würden meine Handlungen und Triebe mich kontrollieren und nicht ich sie, also insofern sind sie für mich ein Zeichen das ich noch nicht "völlig übergeschnappt" bin.

ein interessanter Gedanke, der mir so noch nie gekommen ist. Mir kamen bisher immer andere Deutungen meiner Zweifel in den Sinn: Sind sie ein Ausdruck dessen, dass ich zu sehr 100% gehen will, damit mein ganzes Innenleben und den Alltag völlig durcheinander bringe, und dann irgendwann ein automatischer innerer Selbsterhaltungsmechanism ruft: STOP! Oder sind sie ein Zeichen, dass meine Neigung nur dazu dient gewisse Dinge zu verarbeiten, ich aber im Grunde ein völlig normaler Vanilla bin und daher die Gefühle nur sehr in Massen und dosiert kommen lassen sollte, was aber dem Gedanken

Du kannst deine Gefühle nicht kontrollieren. Lass sie einfach fließen, lass sie dort hin laufen, wo sie in diesem Moment hintreiben und schwimme einfach mit.

widersprechen würde. Tja, August am Scheidewege ...

Was ist unsinniger ... dass ich halt gerne im stillen Kaemmerlein von meiner Partnerin dominiert werde, oder mit 2 Tonnen Stahl und 300PS, 75kg Koerpergewicht zum Einkaufen fahre?

Nun, ich stimme zwar zu, dass beides gleich "bekloppt" ist, aber es ging mir eigentlich weniger darum, meine "Bekloppheit" mit anderen "Bekloppheiten" von den angeblich "normalen" Menschen zu vergleichen, und meine Gefühle dadurch zu rechtfertigen oder auf eine Ebene zu stellen, sondern darum, meine und die von vielen anderen hier im JC praktizierten Neigungen den ganz normalen alltäglichen Dingen und dem üblichen, ja auch viel Wärme geben könnendem Vanilla-Dasein gegenüberzustellen. Und da sehe ich manchmal einen Abgrund dazwischen und frage mich, wie und wieso bin ich plötzlich auf die andere Seite rübergekommen?
**********Engel Frau
25.246 Beiträge
tja...
Und da sehe ich manchmal einen Abgrund dazwischen und frage mich, wie und wieso bin ich plötzlich auf die andere Seite rübergekommen?
Das habe ich mich anfangs auch immer wieder gefragt. Bis ich irgendwann aufgehört habe zu fragen, meine Neigung akzeptiert habe und sie nun einfach als gegeben nehme. Sie ist ein Teil von mir, das bin ich. Und ich liebe mich auch mit diesem Teil als Ganzes. Es ist ja nichts negatives, diese "andere Seite".
Und heute weiß ich auch, dass ich diese Neigung schon immer in mir hatte. Nur jetzt erst habe ich sie wirklich entdeckt und zugelassen und kann sie leben. Also kann es auch bei dir sein, dass du nicht "plötzlich auf die andere Seite rübergekommen" bist, sondern diese Seite auch schon sehr lange in dir schlummert.

Ein sehr guter Freund von mir fragt mich auch immer wieder, warum macht es dich geil, wenn dir die Peitsche Schmerz zufügt? Ich kann ihm diese Frage nicht so beantworten, dass er zufrieden damit ist. Ich kann ihm beschreiben, was dabei in mir vorgeht, aber nicht das warum beantworten. Er kann es nicht wirklich nachvollziehen, da er diese Neigung nicht hat. Deshalb die Frage nach dem warum.

Genauso könntest du fragen "warum ist der Himmel blau?" Ok, dafür gibt es zumindest eine Erklärung, eine wissenschaftliche Antwort. Aber wenn du dann weißt, warum der Himmel blau ist, ist er dann anders als vorher? Ist das blau dann schöner oder weniger schön? Nein. Es ist dennoch einfach eine Tatsache, die du als gegeben nimmst.

Lebe mit deiner Veranlagung, mit deiner Neigung. Frage nicht immer wieder nach dem warum, du wirst keine Antwort finden. Es ist einfach so. Und warum auch nicht? Du fühlst dich doch eigentlich wohl damit, oder?

Und dieses Brennen vor Sehnsucht, das dann immer mal wieder auftaucht... natürlich bringt es einen fast um, aber dafür ist es umso schöner, wenn dann dieses Brennen mal wieder gelöscht wird. Oh wie fade wäre es doch, wenn man immer nur auf einem Level leben würde, immer die gleichen Empfindungen, kein Hoch und kein Tief... nein, da brenne ich doch lieber!
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hmm...
da sehe ich manchmal einen Abgrund dazwischen und frage mich, wie und wieso bin ich plötzlich auf die andere Seite rübergekommen?

... ich frage mich nun schon die ganze Zeit, warum man dort einen Abgrund sieht, warum so viele darauf bestehen, daß dort ein Abgrund ist?

Sind wir denn nicht alle ein bisschen Bluna? Sind wir denn nicht alle, egal welche Neigung wir in uns tragen, völlig normal?

Wenn ich dort keinen Abgrund sehen will, sondern es als völlig normale Gefühlsstruktur erfasse, ist es dann nicht genau wie bei jedem anderen?
Und denkst Du, 'Vanilla' hätte keine Triebe, keine Phantasien, keine Gedanken, keine Sehnsüchte?

den ganz normalen alltäglichen Dingen und dem üblichen, ja auch viel Wärme geben könnendem Vanilla-Dasein gegenüberzustellen.

Und gibt Dir Dein Ausleben Deiner Neigung keine Wärme?

Sicher, es ist oft schwierig, den Spagat zwischen Selbstbestimmung und Abgabe der Kontrolle zu verwirklichen. Sicher, der Kopf meldet sich oft, lässt einen wieder mit den Füßen die Erde berühren, die Eigenverantwortung übernehmen. Aber ist das nicht alles normal?


Meine Schlüsselerkenntnis heisst Annahme meiner selbst. Und somit erübrigen sich oft so viele Gedanken, die früher bei mir in die gleiche Richtung tendierten wie bei Dir, melanie_tv *g*
durchaus bekannt...
hallo zusammen,

auch mir ist diese gefühl nicht unbekannt.

jeder kennt diesen zwiespalt, gerade am anfang seines weges.

jedoch sind es meist andere lebensumstände die einen in seiner veranlagung zweifeln lassen. z.b. die partnersuche, die durch eine solche veranlagung sicher schwieriger ist als normal, oder aber persönliche probleme die einen an der richtigkeit seiner veranlagung zweifeln läßt.

jedoch sind es nur diese lebensumstände die sich ändern lassen, eine entsprechend weit entwickelte veranlagung nicht. man ist seinen trieben nun mal ausgeliefert und kann sie nicht abstellen wie eine marotte.

die gesellschaft an sich macht es einem auch nicht leichter, denn hier werden immer wieder meinungen vorgegeben von dessen einfluss sich kaum jemand entziehen kann. sie reagiert oft mit unverständnis und ablehnung was es einem oft zusätzlich etwas schwerer macht zu seiner veranlagung zu stehen.

gerade die zum schluss aussage kommt mir sehr bekannt vor. denn wenn man diese "welt" für sich neu entdeckt spielen die gefühle achterbahn. aber es ist doch das gleiche gefühl wenn man verliebt ist. man ist emotionaler, der ganze alltag und die aufgaben fliegen an einem vorbei - die zeit vergeht ohne das man überhaupt etwas davon bemerkt. die gedanken kreisen um die person seines herzens und genauso ist es mit eventuellem liebeskummer.

ich selbst habe damals sehr darunter gelitten das ich mich niemandem anvertrauen konnte, niemanden fragen stellen konnte oder aber erfahrungen von anderen lesen konnte ... es fühlte sich zeitweise so an als wäre ich der einzige mensch auf erden der mit einer solchen veranlagung belegt war ... was heute durch das zeitalter des internets wesentlich leichter ist, ebenso wie die partnersuche an sich.

gruß vom puppenspieler
****_nw Frau
691 Beiträge
Kluft
Melanie, Du schreibst:
sondern darum, meine und die von vielen anderen hier im JC praktizierten Neigungen den ganz normalen alltäglichen Dingen und dem üblichen, ja auch viel Wärme geben könnendem Vanilla-Dasein gegenüberzustellen. Und da sehe ich manchmal einen Abgrund dazwischen und frage mich, wie und wieso bin ich plötzlich auf die andere Seite rübergekommen?

Wie Halterlose sehe ich da keinen Abgrund. Ich lebe in einer harmonischen Beziehung mit viel Wärme und Zärtlichkeit. BDSM ist ein Teil unserer Beziehung, aber nicht alles in unserem Leben dreht sich darum. Vielleicht ist es die Beziehung die Du lebst, die nicht genug Wärme und Geborgenheit gibt, aber liegt das an Deiner Veranlagung oder Eurer Konstellation?
Die BDSM lebenden Paare, die ich bisher life, real und in Farbe kennen lernen durfte unterscheiden sich nicht so dramatisch von den anderen Menschen die ich so kenne, wenn sie nicht gar ein bisschen mehr aneinander hängen, etwas mehr einander zu gewand sind als „Normalos“.
Lieblosigkeit, fehlende Wärme und aneinander vorbei leben kriegen Vanilla Paare oft wunderbar hin.
Letztendlich hängt es doch von den zwei Menschen ab, die sich da zusammen unter ein Joch gespannt haben, oder?
Oder beinhaltet Deine Veranlagung, eben keine Beziehung eingehen zu wollen? Du machst einen großen Unterschied zwischen „Neigung ausleben“ einerseits und „Alltag“ andererseits, aber da muss keine Kluft sein, man kann das auch anderes lösen.
Liebe Grüße
Alre
Ich denke, hier werden 2 Dinge miteinander vermischt: Die "Neigung" zu BDSM oder zu gesellschaftlich als grenzwertig angesehenen sexuellen Praktiken und die Frage, ob man nicht etwas "bekloppt" sei, weil man diese Dinge gut findet ist eine ganz andere Größenordnung als die existenzielle Krise der nicht definierten Individualität, die ein Transvestit oder Transsexueller erlebt, die ihn möglicherweise in tiefere Sinnkrisen stürzt, als wir uns das überhaupt vorstellen können.
Trotz unserer Neigungen wissen wir, wer wir sind und was wir sind, Mann oder Frau.
Nicht umsonst wird Transexuellen von der Sozialgemeinschaft professionelle Hilfe gewährt.

Das Melanies Gefühle Achterbahn fahren und sie sich am Abgrund sieht, dass sie sich fragt, warum sie nun an diesem oder jenen Ufer steht und nicht am anderen, das kann ich gut nachvollziehen. Denn möglicherweise ist es ein Irrtum der Natur, unter dem sie leidet, Genotyp und Phänotyp stimmen nicht überein.
All die Dinge, mit denen wir uns arrangiert haben, oder dabei sind es zu tun, sind in meinen Augen "Peanuts" im Vergleich zu den Wirbelstürmen, die in Melanies Seele toben.

Melanie, du kannst es nicht ändern, jeder von uns ist, wie er ist. Aber du kannst lernen, dass dich diese Dinge nicht belasten, dass du keinen Abgrund siehst, sondern dein Leben in seiner einzigartigen Art lustvoll leben kannst. Dafür gibt es kompetente Helfer.

Ich hoffe, ich habe Dich nicht missverstanden und bin dir nicht zu nahe getreten mit meinen Gedanken, die mir beim Lesen dieses threads kamen.

Lethe
Alles ist extremer?
Zunächst einmal, mit Abgrund meinte ich nicht, dass sich da ein bedrohlicher Schlund auftut oder dass ich die jeweilige „meine“ Seite nicht geniessen könnte, sondern ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich die Welten auf beiden Seiten dieses Abgrundes als so verschieden ansehe, dass man nicht weiss wie man das vereinen soll, man es aber vereinen muss, da ansonsten ein ganz normaler Alltag nicht mehr möglich ist. Liebe Lethe, es ehrt Dich sehr, dass Du Dir soviel Sorgen um mich machst, aber es ist nicht so, dass mich meine Neigung als solche belastet, akzeptiert habe ich sie schon längst als etwas gegebenes, was ich gerne und mit grossem Spass auslebe. Was mich belastet ist die Unmöglichkeit, der Dominanz dieser Neigung etwas entgegenzusetzen, sie frisst einen manchmal derart mit Haut und Haaren auf, dass der Kopf an nichts anderes mehr denken kann. Es ist vielleicht vergleichbar mit dem was der „Puppenspieler“ schreibt, wenn man als Vanilla bis über beide Ohren zum erstenmal verliebt ist, dann spielen die Gefühle auch verrückt. Der Unterschied ist nur, dass man sich das Ganze hoch 1000 potenziert vorstellen muss – es ist ja nicht so, um auf meinen Fall spezifisch zu sprechen zu kommen, dass ich einfach so en femme durch die Gegend spaziere und mich wie ein normaler Mensch, nur halt auf der anderen Seite fühle (das wäre vielleicht bei einer Vollblut-TS der Fall, die voll und ganz im falschen Körper geboren wurde) – nein - ein TV ist erregt in der weiblichen Rolle, seine Gedanken schweben im 7. Himmel in diesem Moment, er kann vielleicht small talk und banale Dinge in diesem Moment tun, aber komplexe Probleme des Alltags oder Berufes in dieser Rolle lösen, die die volle Konzentration erfordern – undenkbar, zumindest für mich, schon 1000mal versucht. Auf der einen Seite gibt es Gefühle in einem, die einem zurufen diese Rolle für immer zu spielen, dann wird die Ruhe einkehren, zum anderen gibt es Gefühle, die einem sagen Du bist „bekloppt“, so kann niemals Ruhe einkehren. Solche Zwiespalte schaukeln sich hoch und werden schlussendlich mit der Holzhammer-Methode gelöst, so wie man einem kleinen Kind die Ohren lang zieht, die Neigung wird einfach mit Gewalt ignoriert, in die Schublade getan, zugesperrt und aus, fertig, Feierabend. Danach ist erstmal Ruhe, so wie sich Kinder nach einem gewaltigen Gewitter erstmal zurückziehen bis die Luft wieder rein ist, dann kann man ja wieder mal vorsichtig vortasten und weiter 8er-Bahn fahren *baeh* Tönt vielleicht etwas kindisch, aber so läuft das Spiel, zermürbend auf Dauer. Ich weiss nicht ob das zu sehr TV-spezifisch ist, aber aus einigen Beiträgen meine ich herauszulesen, dass diese Phasen auch bei subs und doms vorkommen.

Ich verstehe sehr gut, dass eine feste Beziehung innerhalb derer die Neigung voll ausgelebt werden kann, ein essentieller Bestandteil sein kann um die oben beschriebenen Phasen zum Verschwinden zu bringen. Aber so sehr es mich auch für diejenigen freut, die dieses Glück erfahren durften, man sollte nicht vergessen, dass dies nicht der Regelfall ist und viele mit ihrer Neigung in anderen Umständen leben und fertig werden müssen. Und ich glaube es ist nicht nur eine Frage, ob man sich selber akzeptieren kann, selbst wenn man dies tut bleiben die oben genannten Probleme bestehen, das eine Gefühl versucht das andere Gefühl in einem aufzufressen und zu beherrschen. Da haben es die Vanillas wesentlich einfacher, auch wenn deren Gefühle zeitweise auch sehr extrem sein können, ihre Gefühle lassen sich wesentlich einfacher mit Alltag, Freunden, und Beruf vereinen, allein schon deshalb weil sie offen überall darüber reden können – es ist halt schon was anderes ob mein Kopfkino an Blümchen- und Kuschel-Sex denkt oder ob es mich in die Welt einer gefesselten Frau führt, die ausgepeitscht wird. Es ist nicht nur eine andere Art von Gefühl, die Dimension des Stärkegrades, der Vehemenz ist eine ganz andere – das ist ja offenbar genau das wonach wir alle streben, was wir wollen und brauchen. Und eine stärkere Vehemenz der Gefühle benötigt eben auch eine andere Vehemenz der Methoden diese zu kontrollieren, alles ist extremer bei uns. Daher kann ich nicht nachvollziehen, dass man nur sagt, alles ist gleich wie bei Vanilla, wir ersetzen nur das Wort „Kuschelsex“ durch „BDSM“ oder „TV“, und alles ist gut.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass dein Fetisch eine größere Rolle in deinem Leben einnimmt, als ihn zustehen sollte. Dass es eine "Sucht" ist, die teilweise eher dich beherrscht, als du sie. (Nicht arbeiten können in der Rolle etc)

Wenn du willst, kann diese Belastung dir durch verhaltenstherapeutische Ansätze gemildert werden, ohne dass du sie verlierst.
Die "Last" wird dadurch nicht leichter, du lernst nur Möglichkeiten, diese besser und einfacher zu tragen.

Alles Liebe
Lethe
****61 Mann
1.223 Beiträge
Hallo ...
Melanie hat das super beschrieben. Ich kenne das sowohl von mir, als auch von Gesprächen mit anderen. Und deshalb möchte ich Lethe auch widersprechen. Es ist keine Sucht, auch wenn man den Eindruck haben kann und es vielleicht Parallelen gibt. Menschen die so veranlagt sind, sind i.d.R. außerordentlich tiefgründig und empathisch veranlagt (auch wenn ihr Verhalten gelegentlich egoistisch erscheint). Das sie das Gefühl haben, zeitweise nichts "Vernünftiges" auf die Beine stellen zu können, ist eine gewaltige Belastung. Sie haben eine Fähigkeit Lust zu empfinden, die außerordentlich ist und nach meiner Meinung weit über das Durchschnittsmaß geht. Lethe kennst Du das Gefühl, dass Du ganz hammerhart Sex brauchst und selbst wenn Du ihn bekommst, es Dir nicht ausreicht ? In dieser Richtung mußt Du Dir die Gefühle vorstellen, nur viel häufiger. Es ist schier unerträglich. Aber auch ein Geschenk.

Ich habe mich vor 15 Jahren in einer ähnlichen Situation befunden. Das Ganze wurde noch von einer unglücklichen Ehe überschattet. Mit ungeheuer viel Glück konnte ich mich aber weiter entwickeln und habe gelernt, hinter meine Kulissen zu schauen. Dank meiner jetzigen Partnerin habe ich das hinter mir gelassen. Ich habe verstanden, wie kompliziert ich "ticke" und eine Chance bekommen, mein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. In meinem Fall ist der Wunsch nach Weiblichkeit nichts anderes als der Ausdruck für Empathie. Die "Härte" mit der ich früher mich selbst behandelt habe, ist nichts anderes als eine unbändige Lust, die ihren Weg sucht. Ich konnte es in die richtigen Kanäle leiten und jetzt ist mein Leben sehr intensiv.

Heute liebe ich es, mich in meine Partnerin zu versetzen und zu ergründen, was sie braucht und ihr davon viel mehr zu geben, als sie von einem "normalen" Mann erwartet. Ich versuche ihre Gedanken zu ergründen, bevor sie sie denkt. Ich hatte das Riesenglück in ihr meine perfekte Partnerin gefunden zu haben.

Heute brauche ich die Äußerlichkeiten nicht mehr, weil ich verstanden habe, was für ein Mensch ich bin. Ich habe meine Erfahrungen machen müssen und ich habe gelernt, dass es nur wenige Menschen gibt, die das verstehen können. Ich halte es für sehr wichtig, dass man zu 100% zu sich steht. Nicht im egoistischen Sinne, sondern im Sinne der Ehrlichkeit. Deshalb hat man nur eine Chance, wenn man zu sich und seiner Partnerin von Anfang an ehrlich ist. Dann kann man sich weiter entwickeln. Verliebt man sich in eine Frau hat man eine Riesenchance auf eine Weiterentwicklung. Dann schwindet der Drang nach "Frau sein". Ist man dann in der Lage, ehrlich mit ihr zu reden und ihr reinen Wein einzuschenken (nur dann hat die Beziehung eine Chance), kann diese Beziehung "heilend" wirken. Das ist nicht leicht (schon gar nicht für die Partnerin), kann aber absolut lohnend (für beide Seiten) sein. Aber es kostet auch Mühe, Geduld und Zeit.

Dies ist für mich kein Patentrezept, sondern eine individuelle Lösung. Aber vielleicht hilt sie ja Anderen. Ich habe so meinen Weg gefunden. Es macht mir noch immer Spass Dessous zu kaufen ... für meine Freundin. Meine Phantasie hat neue Wege gefunden und mein Leben ist viel intensiver geworden.

Liebe Grüße
Jürgen
****_nw Frau
691 Beiträge
Melanie,
eigentlich dachte ich, Dir ginge es vor allem um Deine Devotheit in diesem Thread. Dass sich meine Beiträge nicht auf Dein TV Dasein beziehen können sollte klar sein, da habe ich wenige Vergleichsmöglichkeiten. In Deinem Eingangspost sprichst Du rundum alle Neigungen an, dir irgendwie in dieses Forum passen:
Habt Ihr manchmal Zweifel an Eurer Neigung, egal ob sub, dom, Masochist, Sadist, TV, usw.? So nach dem Motto bei kühlem Kopf: „Bin ich eigentlich bekloppt?“.
Ergo fühle auch ich mich angesprochen mitzureden.
aber komplexe Probleme des Alltags oder Berufes in dieser Rolle lösen, die die volle Konzentration erfordern – undenkbar, zumindest für mich, schon 1000mal versucht.
Da ich keinen Kleidungsfetisch habe entsteht dieses Problem für mich nicht. Wenn ich mir aber zum Beispiel vorstelle nackt und nur mit Halsband und Nippelklemmen im Büro arbeiten zu sollen oder so gar mit Kollegen und Vorgesetzten zu verhandeln kann ich Dir versichern, dass das bei mir auch nicht klappen würde. Ich habe aber auch nie das Verlangen verspürt, mich auf der Arbeit so zu kleiden *g* Ich weiß nicht, wie lange Du Dir über Deine Tv Neigung klar bist, irgendwo (ich glaube es ist die Wahl der Qual) steht, dass eine neu entdeckte Neigung einer zweiten Pubertät gleiche. Das kann ich aus meinem Erleben bestätigen. Allerdings ist dies eine endliche Phase und ich bin erwachsen genug, meine „pubertären“ Bedürfnisse zu beherrschen. Und selbst während der ersten Pubertät haben die meisten von uns doch immerhin einen Schulabschluss zustande gebracht. Eine Diskrepanz zwischen Freizeit (Freiheit) und Berufsleben hat glaube ich fast jeder mal auszuhalten. Allein wenn zuhause ein spannender Roman wartet, den man endlich zu ende lesen will. (Harry Potter Bücher habe ich grundsätzlich immer während meines Urlaubs verschlungen, um nicht den ganzen Tag auf der Arbeit darüber nachzudenken, wie es wohl weiter geht).
Ich will Deine Gefühle nicht runter spielen, ich halte sie aber nicht für so ungewöhnlich. Menschen, die mit großer Leidenschaft ein Hobby betreiben müssen ihre Gedanken auch immer mal wieder einfangen, um sich auf den täglichen Broterwerb zu konzentrieren.
Da haben es die Vanillas wesentlich einfacher, auch wenn deren Gefühle zeitweise auch sehr extrem sein können, ihre Gefühle lassen sich wesentlich einfacher mit Alltag, Freunden, und Beruf vereinen, allein schon deshalb weil sie offen überall darüber reden können
Ja und nein. Klar gibt es Umgebungen, in denen der Sex vom letzten Wochenende durchgehechelt wird. In meinem Berufalltag ist das nicht so.
Die engen Freunde, mit denen ich immer schon über meine Gefühle und mein Sexualleben geredet haben wissen von meiner Neigung und ich kann mit ihnen darüber reden.
Ich gebe Dir Recht, dass es für Menschen mit besonderer Neigung in unserer Gesellschaft nicht möglich ist einfach so darüber zu reden. Ich habe auch ein großes Quassel-Bedürfnis, wenn mich etwas beschäftigt und dieser „Maulkorb“ nervt mich oft. Ich kann Dir vorschlagen, Dir einen Stammtisch zu suchen, eine Runde Gleichgesinnter (vergiss das, die gibt es nicht, also eine Runde von Menschen, die ebenfalls besondere Neigungen ihr Eigen nennen und aufgrund dessen für Dich mehr Verständnis haben) Mir hat das sehr geholfen diesen Strom unter dem ich stand etwas abzubauen und auch wieder zu normalen Alltagthemen zurück zu finden und meine Hobbys wieder aufzunehmen. Ein Leben wieder deutlich mehr im Gleichgewicht. (für diese zweite Pubertät ist übrigens ein Jahr veranschlagt, dass kann ich bestätigen, wenn Du schon sehr weit darüber hinaus bist kannst Du ja vielleicht wirklich mal über Lethes Vorschlag nachdenken.)

Und eine stärkere Vehemenz der Gefühle benötigt eben auch eine andere Vehemenz der Methoden diese zu kontrollieren, alles ist extremer bei uns.

ALLES IST EXTREMER BEI UNS
Ich bin mein Leben lang ein extremer Mensch gewesen in vielen Belangen. Hängt das mit meiner Neigung zusammen?
Bei meinem Partner sehe ich da nichts von. Der hat kein Quassel-Bedürfnis und den hat der neu entdeckte BDSM auch nicht in eine zweite Pubertät gestürzt. Eigentlich ist er im Gegenteil auch im Alltag ausgeglichener und zufriedener geworden.
Ich stürze mich immer mit Feuereifer in neue spannende Dinge und Themen und entwickele viel Leidenschaft dabei. Egal ob es eine neue Maltechnik ist die mich begeistert, ein tolles neues Spiel oder ein Stapel kitschiger Romane. Ich suche mir zu vielen neuen Themen auch eine online Cummunity (Historical Romance addicts zum Beispiel), betreibe es eine Weile extrem und ordne es dann irgendwann in mein normales Leben ein. Das ist mit dem BDSM nicht anderes.
Bist Du in anderen Belangen auch extrem?
Alre, die das Thema immer spannender findet
Es ist in dem Moment ein Problem wenn es dazu geeingent ist, die Alltagsfähigkeit massiv einzuschränken und das Problem den Menschen beherrscht, und nicht der Mensch das Problem.
die Übergänge sind fliessend, wie immer.
Ich kann natürlich nicht hinter die Posts sehen. Ich möchte nur, dass man sich selber reflektiert und in der Lage ist zu erkennen, wann die Grenze des "Gesunden" erreicht ist. Und diese ist für jeden individuell. Es gibt Leute, die werden von "Problemchen" beherrscht, die sie fast alltagsuntauglich machen, und es gibt Leute, die tragen Lasten wie die Ameisen und leben trotzdem ganz gut damit.
*******ine Mann
237 Beiträge
verrückt oder krank
das habe ich immer gedacht dass ich bin.
Ich entdeckte meine Neigung schon im alter von 9-10 Jahren. Natürlich konnte ich anfangs nichts anfangen damit. Aber in der Pubertät war es ziemlich schlimm da ich mich auch niemanden anzuvertrauen wagte. Erst meiner Frau erzählte ich in Schritten etwas davon. Aber vollständig auch erst vor einigen Jahren.
Durch das Internet erfuhr ich dass ich nicht alleine bin mit meiner Neigung. Was ist mir damals für ein Stein vom Herzen gefallen als ich merkte dass es unzählige Männer wie mich gibt. Und schön langsam lernte ich mit meiner Neigung umzugehen.
Meine Frau hilft mir sehr dabei, denn auch sie entdeckt gerade ihre dominante Neigung. Natürlich können wir meinen/unseren Fetisch nicht jeden Tag ausleben da wir auch eine Tochter haben welche noch zu jung ist um sie damit zu konfrontieren. An Tagen an welchen dann die Hormone wieder verückt spielen benötigt man unbedingt ein Ventil. Meines ist das Schreiben. Ich schreibe ein Buch für meine FRau in welchem ich über all meine Gefühle berichte. Und am besten schreibe ich in den Zeiten in welchem eben die Hormone ein Hoch haben.
Das Schreiben hilft mir auch in Zeiten in welchen ich gerade wieder nicht zu meiner Neigung stehen kann. Denn selbstverständlich kommt dass auch noch vor. Aber zum Glück schon immer weniger. Denn es liegt nur an mir dass ich mich selbst akzeptiere!
****61 Mann
1.223 Beiträge
Hallo Lethe
im Grunde stimme ich Dir zu. Nach Deiner Definition geht es hier aber um ein Problem und nicht um ein Problemchen, weil diese Veranlagung sehr tief im Menschen verankert ist.

Auch geht es hier nicht um "gesund" oder nicht. Ich denke, Du meinst das nicht im pathologischen Sinne, sondern ob der Mensch (hier Melanie) sich nicht durch möglicherweise "Selbstaufgebauschtes" "kaputt" macht. Ich kann Dir versichern, das ist wirklich nicht "Selbstaufgebauscht".

Doch warum ist das hier ein Problem ? Weil der Mensch, den es betrfft, nach den Regeln der Gesellschaft nicht "produktiv" ist ? Dies ist sicher ein wichtiger Aspekt. Es gibt Gesellschaften, die Menschen mit diesen Veranlagung schätzen, weil sie erkannt haben, dass sie für sie hilfreich sind. In unserer Gesellschaft ist kein Platz für diese Menschen.

Wir haben Angst vor Veränderungen, haben Angst vor "anders sein". Es könnte uns bedrohen. Dieses findet man immer wieder, auch in diesem Forum (z.B. Swinger vs. BDSM). Die Grenzziehung bleibt schwierig. Begreifen wir endlich, dass andersartige Menschen unseren Horizont erweitern können. Wie die bekannten "Querdenker". Auch sie haben es nicht leicht, werden wenigstens akzeptiert und geachtet.

Ich möchte nicht dafür plädieren, das jeder alles tun und lassen kann, was er will (Ich gehe ja auch nicht nackt ins Büro, obwohl ich mich nackt wohl fühle). Aber Offenheit und Hilfestellung darf man schon signalisieren. So etwa im Sinne einer "lernenden Gesellschaft". So wie die Fähigkeiten der Frauen ein stärkeres Gewicht bekommen müssen (z.B. in der Teamarbeit), müssen wir die Potentiale, die in den Menschen stecken, viel mehr nutzen, um die vor uns liegenden, großen Probleme zu lösen. Der Weg dorthin ist jedoch noch weit.

Liebe Grüße
Jürgen
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