Unberechenbar
Du hast mir mein Herz genommenund auch jeden guten Sinn.
Was hab ich dafür bekommen?
Dauerhaften Zeitgewinn.
Unsere Tage waren glücklich,
dann und wann, nicht überhaupt,
nicht moralisch und nicht schicklich,
denn wir hatten uns erlaubt…
…frei zu leben wenn es geht.
Das war dir manchmal gefällig,
wobei „manchmal“ dafür steht,
daß du dich ganz unterschwellig,
stets als dominant verstandest,
mit nichts einverstanden warst –
wobei du jetzt rechts außen strandest,
wie du meistens offenbarst.
Despotismus ist die Masche,
die du liebend gerne spielst –
und ich bleib zurück als Asche,
die du mit den Worten kühlst:
„Mach dir nichts daraus und strebe,
ich bin immer noch im Haus.
Sonst ist alles in der Schwebe.
Denk einfach geradeaus.
Sei so dumm und unerfahren
wie ich dich kenne lieber Schatz.
So kann ich mir Sprüche sparen
wie „halt‘s Maul“ und „sitz“ und „Platz!“
Das sind keine Rollenspiele –
was du treibst ist streng real!
Ja, du kämpfst für deine Ziele
wie ein Wehrmachtsgeneral.
Doch du bist auch launisch, tüchtig,
überraschend und gefährlich,
neidisch, mörderisch, selbstsüchtig
und auf deine Weise ehrlich…
denn du lässt gar nichts gedeihen
außer dir – und mir wird klar:
du kannst nichts an mir verzeihen -
du bist unberechenbar!
(c) Sur_real