Wobei ich mich mittlerweile wohl auch von der Frage "Passen wir zusammen?" distanzieren und der "Wollen wir das Leben gemeinsam verbringen?" hinwenden will.
In diesem Satz von "Versuchender" verbirgt sich eine Kernaussage des menschlichen soziologischen Verhaltens.
Ich stelle mir die Frage, welches "Paarverhalten" der Mensch von der Evolution eigentlich mitbekommen hat, sozusagen als BASIS- Einstellung?
Ist der Mensch ein Rudeltier oder ein Einzelgänger?
Ist der Mensch monogam oder Polygam?
Im Gegensatz zu Tieren hat der Mensch eine bedeutende Eigenschaft bekommen, welches ihn zu dem macht, was er ist und ihn deutlich von allen anderen Spezies abhebt:
Der Mensch hat die Wahl - Der Mensch ist weder Rudeltier noch Einzelgänger.
Der Mensch bekommt die Hardware als Körper gestellt auf dessen Festplatte zwar ein biologisches Grundprogramm aufgespielt ist, welches wir aber durchaus selbst beeinflussen können.
Bis auf wenige Ausnahmen haben wir keine vorbestimmte Software aufgespielt.
Wenn wir geboren werden, beginnen wir bei null. Mit den Erfahrungen, den sozialen Kontakten, begonnen von den Eltern über die Schule bis hin zu den Freunden, schreibt sich unsere Software.
Allerdings verlieren wir dabei nie unser Wahlrecht. Auch wenn wir Werte vermittelt bekamen, so können wir diese bewusst verändern und zu unserem Vorteil nutzen.
Das Programm schreibt sich ständig neu, löscht sich und wird erneut geschrieben...
Brauchen wir da überhaupt einen "Partner" ?
Zur sexuellen Fortpflanzung (biologisches Grundprogramm) sicherlich aber um zusammen zu leben und alt zu werden ?
Früher, als wir noch in Höhlen lebten und Felle trugen, brauchten wir die anderen um zu überleben. Die Welt um uns herum war Rau. Mammuts groß , Raubtiere gefährlich und der Mensch nur bedingt am Ende der Nahrungskette.
Der Mensch suchte die Sozialisierung um sich als "Gruppe" zu stärken und das zu ergänzen, was einem selbst fehlte.
Die Sexualität lief dabei nach dem biologischen Grundprinzip. Man fragte nicht, man tat es...
Im Laufe der Jahrtausende hat sich die Welt sozialisiert. Das Mamut wurde durch den Supermarkt ersetzt, die Raubkatze gibt es in den Städten nicht mehr.... und der Mensch ist sich selber der größte Feind...
Wenn es um Sexualität geht wurde das biologische Grundprogramm derart verändert, dass es nicht selten Therapeuten benötigt um es zumindest im Ansatz wieder herzustellen...
Brauchen wir da noch einen Menschen der zu uns passt uns ergänzt um uns gegen "außen" abzusichern und um in Gemeinschaft stark zu werden?
Nein, dazu nicht mehr, aber.....
...weil der Mensch noch etwas anderes besitzt.
Jenes Gefühl, welches kein Mensch erklären oder definieren kann. Dieses Gefühl welches uns in eine Richtung treibt und alle anderen Gefühle; Gedanken vertreiben kann... aber auch Zerstörung und Wut auslösen kann...
LIEBE ....
Wir brauchen hier nicht zu diskutieren was Liebe ist und auch nicht ermahnen man solle Liebe nicht mit Verliebtheit verwechseln.
Kein Mensch kann LIEBE definieren und wenn im Ansatz, dann nur für sich selbst.... bereits beim anderen hört es auf und man muss vertrauen.
Warum "passen" wir zusammen? - Nein, tun wir gar nicht.
Die Liebe hat lediglich das Programm umgeschrieben.... und uns "erzählt", dass ist der Mensch, mit dem ich zusammen alt werden möchte !
Dabei hinfällig ist die Bildung, der soziale Stand oder anderes.... solange die Liebe das Programm schreibt - egal !
Warum kommt es dann zu Trennungen?
Weil wir uns in einer Welt von multimedialen Überangeboten befinden.
Der Mensch hat immer die Wahl und was positiv sein kann, kann auch negativ sein: Wir haben immer einen Input- Kanal offen.
Wird dieser überreizt (Werbung; soziales Umfeld etc.) , weil uns suggeriert wird, dass da draußen besseres sein könnte, müssen wir uns entscheiden....
...dennoch haben wir die Wahl !
lg Chris
curious_
ER_sin