Wer bist du?
Wer bist du, Mensch, daß du es wagstfür mich all das Glück zu sein
das ein Mann begehrt und will?
Daß du mich vor allem plagst
und mir zeigst: du bist allein…
Bleibe ich da stumm und still?
In den sehnsuchtsvollen Stunden
die du mir bereitet hast
spürte ich die große Leere!
Denn ich hab dich nicht gefunden,
nein, ich trage eine Last
in der ganzen Daseinsschwere.
Was ermächtigt dich zu diesen
Übergriffen auf mein Denken?
Willst du meinen Geist zerstören?
Ohne dich kann gar nichts fließen,
denn du mußt ja alles lenken –
ohne mir doch zu gehören…
Ich versteh nicht was du bist!
Nur ein Trugbild in der Wüste?
Ich geh ewig schon im Kreis.
Du bist eine Gotteslist,
ich seh‘ nur noch Lippen, Brüste
und weiß nicht mehr was ich weiß.
Deinen Anblick würd‘ ich meiden
wie der Held `s Medusenhaupt,
wenn ich könnte – ganz genau!
Doch ich kann’s nicht und muß leiden,
der Verstand ist mir geraubt,
denn du bist nun einmal: Frau!
(c) Sur_real