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Hörigkeit

*******ber Frau
1.279 Beiträge
Danke, Dunkle Seiten, ihr bringt es sehr gut auf den Punkt. Es ist ein Höllentrip, aus dem man nicht mehr rauskommt, der manchmal High macht, aber aus dem man ohne Hilfe am Ende wirklich nicht mehr rauskommt - durchaus mit einer Droge zu vergleichen und durchaus manchmal verdammt geil - das ist so gefährlich daran.

Intensiver als alles andere davor und danach im Leben, muss ich zugeben. Diese abgrundtiefe Verzweiflung, diese Höhenflüge ohne jeden Vergleich, diese intensivsten Demütigungen und der kaum erträgliche Herzschmerz, der sich bis in den Alltag hineinzog...

Alleine wäre ich nicht rausgekommen. Ich habe Jahre gebraucht, um halbwegs clean zu werden.

Die Droge ist dabei nicht der Mann, sondern die unglaubliche Intensität und das unglaublich intensive Wahrnehmen jeder Minute ohne ihn voller Sehnsucht und die Erlösung, wenn er sich dann meldet und einem den Brotkrumen hinwirft, den man auflecken darf... Die seltenen Momente, in denen er gut und aufmerksam wie ein normaler Partner ist...

Die Droge ist nicht der andere Mensch, sondern das, was dabei im eigenen Innern abläuft. Genauso gefährlich und zerstörerisch wie jede andere Droge, wenn man anfällig für eine Sucht ist. Ich habe in dieser Zeit [nein, so was schreib ich hier nicht]...

Heute kann ich mir kaum noch vorstellen, wie tief ich damals gefallen bin. Und dennoch - es war ein Höllentripp, aber es war definitiv ein intensiver Trip...

Ich sollte nicht zu viel daran denken, immer noch nicht. Ich bin Amber, und ich bin seit bald vier Jahren trocken. Ich will es bleiben.
*********iten Paar
1.795 Beiträge
Für Fräulein Viola gerne noch einmal:

arbeitsblaetter.stangl-taller.at/SUCHT/Hoerigkeit

Bitte bei Google eingeben, da hier direkte Links ein wenig schwierig sind.

Ich selbst bin ein Wiki - Fan, weiss aber auch um die Grenzen von Wiki und lese dahingehend fast immer auch die zugehörige Diskussion der Wiki-Definition.
Gerade bei der Hörigkeit zeigt sich die Schwäche von Wiki ...

Wir sollten uns natürlich darauf einigen, die Hörigkeit aus psychologischer Sicht zu betrachten und nicht aus historischer ...

Einige Zitate aus obigem Link ... der Autor möchte mir verzeihen:

Hörigkeit entsteht in einem längeren Prozess, in dem der eigene Wille allmählich und in zunehmendem Maß verloren wird. Dies ist für den Betroffenen selbst meist erst spät zu erkennen und oft nur durch Eingriffe von außen oder therapeutische Hilfestellung zu bewältigen. Auch Sekten u.a. Gruppierungen können Unerfahrenheit und das Bedürfnis nach Geborgenheit ausnutzen, um Hörigkeit zu schaffen.

Unter Hörigkeit versteht man ganz allgemein die gefühlsmäßige Bindung an andere Menschen in einem Ausmaß, in dem die persönliche Freiheit und menschliche Würde aufgegeben werden. Der Wille der herrschenden Person(en) kann insofern über die sich unterwerfende Person verfügen, als die Grenzen von Recht und Moral mißachtet werden.


Zur Situation des hörigen Menschen gehört auch, daß er sich nicht mehr aus eigener Kraft lösen kann und hilflos in der psychische Abhängigkeit von einem anderen Menschen oder auch einer Gruppe bleibt.

********nd64 Frau
72 Beiträge
Dark_Amber
Dark_Amber Toll das du es geschafft hast
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ich hatte einen einzigen Menschen und Schutzengel, der mich in dieser Zeit nicht fallen ließ... Er versuchte nie, mich da rauszukriegen, sondern akzeptierte mich so.

Der ist immer noch mein bester Freund. Er hat mich ermuntert, Songs und andere kreative Ausdrucksformen für das ganze Chaos in mir zu finden - und für die Scham darüber, dass ich genau das ganze eben so geil fand und begehrte. Das war glaube ich das schlimmste und perverseste daran. Dass ich genau begriff, ich wurde ausgenutzt und wurde abhängig und hörig - und irgendein Teil meiner seltsamen devoten Psyche fand damals gerade diesen Teil unglaublich geil...

Heute kann ich es nicht mehr nachvollziehen.

Am Ende habe ich eine Erfahrung gesucht, die noch extremer und hilfloser war als alles, was er mir geben konnte - danach war seine Macht über mich ein Stück weit "gebrochen". Ich sehnte mich zwar noch immer nach dieser Art von Höhenflügen - aber den Mann selber konnte ich endlich auch ein Stück weit verachten - und brach sämtliche Brücken hinter mir ab, damit ich ihn nicht wieder anschrieb und hoffte noch monate lang, dass er mich trotzdem anschreiben würde...

Und mein bester Freund gab mir dann den Glauben an die Menschen und meinen Selbstwert zurück und ich hab mich von da aus langsam wieder hochgekämpft. Aber zwei, drei Jahre workoholic hatte es schon gebraucht, die Erinnerung an die Höhenflüge des Rausches weit genug verblassen zu lassen, dass ich mich wieder halbwegs gefahrlos an diese Zeit zurückerinnern kann...
Dark_Amber

ich wollte, ich wäre schon so weit wie du. Aber dein Beispiel zeigt, dass man es schaffen kann. Irgendwann blicke ich darauf zurück und es schmerzt nicht mehr.

Noch habe ich körperlichen und seelischen Entzug.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Das dauert verdammt lange, chibbsy... Und ist richtig beschissen.

Ich bin eine Woche in die Wildnis gegangen und hab unter freiem Himmel gecampt und alles nötige mit mir herumgeschleppt. In der Zeit hatte ich viel geweint. Aber es hatte geholfen. Als ich zurückkam, war ich irgendwie neu.

Hast du denn Menschen, wenigstens einen, die zu dir halten im Moment?

*

Ach ja, schmerzen wird es übrigens immer - oder noch sehr lange. Aber irgendwann ist es nicht mehr der Schmerz darüber, dass er weg ist - sondern der Schmerz darüber, dass man so dumm war, das mit sich machen zu lassen und es nicht rechtzeitig zu merken und sich zu schützen...

Dieser Schmerz ist gesünder - denn mit ihm kommt das Bewusstsein: Jetzt ist es besser. Jetzt achte ich wieder auf mich selbst. Ich passe auf mich auf.
ich kann mich niemand anvertrauen. Aber ich habe Kinder, die mich brauchen, Arbeit, Freunde, Hobbys. Dass ich funktionieren muss, gibt mir Halt.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ja, so war es bei mir auch, dass meine Pflichten mir Halt auf dem Weg zurück in die richtige Welt gegeben haben... Bei mir waren es nicht die Kinder, sondern die zweite Ausbildungsphase, die ich gebraucht habe, wenn nicht mein ganzes Leben im Arsch sein sollte - und das war letztlich der entscheidende Weckruf.

Aber es ist sehr, sehr schade, dass du niemanden hast, der dich einfach so mag und akzeptiert, wie du gerade bist, mit den ganzen Nachwirkungen, den Rückfällen (ich hab damals insgesamt vier Mal Schluss gemacht), dem Schmerz, aber auch dem ganz normalen Lachen im Alltag und der Rückkehr des Gefühles von nicht ganz so greller, aber dafür gesünderer Lebendigkeit...

Es ist eigentlich auch unglaublich wichtig, sich mit "gesünderen" Männern zu umgeben, normale Männer, mit denen sexuell nichts laufen kann und die einem einfach wieder das Gefühl geben, dass man als normaler Mensch eben auch normalen Respekt verdient... Und irgendwann braucht man vielleicht auch tatsächlich noch mal eine Therapie oder zumindest ein paar Besuche in einer Beratungsstelle für Frauen. Habe ich jedenfalls irgendwann gemacht.

Aber in der ersten schlimmen Phase hätte ich mich das gar nicht getraut. Da hätte ich gar nicht geglaubt, dass ich als Mensch überhaupt noch wertvoll genug bin, dass irgendjemand mir helfen oder mich akzeptieren könnte...
wenn ich lese was du schreibst, Dark_Amber, ist es als würdest du meine Erfahrungen beschreiben. Nur dass mir die Worte fehlen.

Rückfälle hatte ich auch einige, auch mit den entsprechenden Nachwehen, dem Wunsch dass er sich wieder meldet, dem Rausch des Wiedersehens, dem tiefen, tiefen Fall danach.

Über eine Therapie denke ich nach.

Aber ehrlich, niemand würde verstehen, was ich erlebte. Dass Schmerz und Demütigung mir Lust verschafft, dass ich mich dafür so behandeln ließ. Meine Scham darüber ist auch zu groß, mich jemand anzuvertrauen.

Aber diese Hörigkeit macht nicht meine ganze Person aus. Es war nur ein Teil von mir.

Du bist eine Woche in dieWildnis gegangen. Du bist eine starke Frau.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Du bist auch stark ;). Was du alles ertragen hast...

Ich glaube übrigens nicht, dass dich keiner verstehen würde - ich verstehe dich doch auch :).

Man kann sich übrigens bei der BVSM eine Liste von Psychotherapeuten zuschicken lassen, die über BDSM bescheid wissen, es teilweise selbst praktizieren und dich deswegen garantiert nicht verurteilen werden. Du bist garantiert nicht die erste Frau in der Hörigkeitsfalle, die sich an einen von denen wendet...
An alle Betroffenen
Es gibt noch ein Forenbeitrag hier über Hörigkeit.

"Ohne Dich bin ich nichts - SM und Hörigkeit"

Solltet ihr lesen.
Dark_Amber

Danke für den Tip. Ich habs gleich gegoogelt.

Vielleicht wollte ich nur glauben, niemand versteht mich. Im anderen Fall hätte ich mich mit Meinungen auseinandersetzen müssen. Aber ich bin sicher, Schilderungen unserer sexuellen Aktivitäten und sein Umgang mit mir hätten zumindest Entsetzen und Unverständnis ausgelöst.
Schildere mal deiner besten Freundin, von der du weißt, dass oral oder gar anal, Panik bei ihr auslösen, was du in einer "Sessiion" erlebst. Das geht einfach nicht.

Auch hatten wir uns gegenseitig versprochen, niemand etwas zu erzählen. Wir sind beide verheiratet. Ich wollte und will ihn nicht in Schwierigkeiten bringen.
Hilfe!!!!Ich bin hoerig .und sehe auch keinen Lebensmut mehr ohne diesen Mann....wer kann mir daraus helfen?Würde für seine Liebe alles tun....aber ich bekomme sie nicht....:-((( Jeder normale Mensch würde mich für geklappt erklären...Nadine
*******ber Frau
1.279 Beiträge
So einfach kommst du da nicht mehr raus, forbiddenlove... Und letztlich kann dich da niemand "rausziehen", diesen harten Cut wirst du selbst machen müssen.
Ich bitte ja nur um einen Rat!!!!...Auch wie man die Trennung aushalten soll...:-(((...
Du hast ja den ersten Schritt schon gemacht und erkannt, dass du anscheinend hörig bist.
Such dir professionele Hilfe bei einer Familienberatungsstelle oder einem Psychologen. Die können versuchen dich zu unterstützen, zu stabilisieren. Aber klar kommen mußt du selber damit.
Also....mir war das nie bewusst...dass ich hoerst bin....
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Es tut höllisch weh, sich das einzugestehen. Weil man damit auch im Nachhinein ganz viel, was man für Liebe gehalten hat, als Teil einer Krankheit erkennen muss - und das nimmt ganz viel Schönheit aus dem Leben heraus.
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