Ich denke, wir müssen allmählich davon wegkommen, bei Frauen ein anderes Motiv vorauszusetzen und zu erwarten, als reine körperliche Fleischeslust.
Wenn eine Frau wolllüstig ist, dann wird dies heutzutage gesellschaftlich immer noch nicht richtig respektiert und die Frau selbst läuft Gefahr, sich schlecht und schmutzig zu fühlen und zu glauben etwas stimme nicht mit ihr.
Um gesellschaftlichen Ahndungen zu entgehen wird sie tendenziell lügen und das Resultat ist eine Doppelmoral welche wiederum zu allerlei anderen Problemen führen kann.
Die Zeit der Aufklärung liegt nun schon fast dreihundert Jahre zurück, aber unseer gesellschaftliches Leitbild ist immer noch von ihrer (völlig und fatal falschen) Idee geprägt, daß der Mensch sich die Natur vollständig untertan machen kann.
Lust ist primär ein körperliches Bedürfnis, so wie Hunger und Durst, die Natur hat sie eingeführt, um unseren Vermehrungsdrang zu verstärken.
Und wenn wir diesem körperlichen Bedürfnis nachgeben, ohne etwas für den Fortbestand der Menschheit zu tun, dann ist es nicht notwendig, die Zeugung von Nachkommenschaft durch ein anderes 'edles' Motiv zu ersetzen (Liebe quasi als 'Alibifunktion'), sondern es ist vielmehr völlig in Ordnung, dem uns innewohnenden körperlichen Drang auch ohne tieferliegende Gründe nachzugeben, natürlich nicht ohne eventuelle Folgen (HIV etc.) in Betracht zu ziehen.
Daher ist es völlig in Ordnung, wenn ein Mensch (ganz egal ob Frau oder Mann) , solange er selbst Vergnügen daran hatte, bereits mit siebzehnhundert Sexualpartnern Umgang hatte, und es ist nicht die Aufgabe Anderer, dies zu bewerten, denn es geht grundsätzlich erst einmal nur diesen Menschen selbst etwas an. Wenn er es für nötig hält uns zu belügen, so ist dies alles mögliche Andere, aber kein Kompliment an uns.