Totenkopf

Sehr verheissungsvolle Zeilen
aber auch Zeilen die darauf hindeuten, dass jemand seinen Weg gefunden hat....

Beim Schreiben selbst war es mir nicht soo klar,
aber heute Morgen ist mir beim Nochmal-Lesen
schon aufgefallen, dass sich das Gedicht auch
als eine Absage an die Diktatur der Schuldgefühle
lesen lässt.



LG Dieter

Schuldgefühle bremsen einen nur aus und manchmal sind sie sogar unbegründet. Erziehung, Gesellschaft, Kirche..... all dies kann uns "falsche" Schuldgefühle einreden, ohne die wir besser dran wären...

Insofern ist die "Piratenflagge" vielleicht mehr als nur ein Accessoire.

..scheint so

Dazu fällt mir ein, dass ich die selbstironischen Anspielungen
in einigen Songs von Deep Purple immer sehr mochte.
Scheinbar hat das abgefärbt.

gut dosiert hat Selbstironie noch nie geschadet....

Tja, es ist wie mit fast allem im Leben:
Die Dosis macht das Gift.

100%ig

Und so kann ich sehr gut verstehen,
das man vom Totenkopf...zur Sonne gehen kann.


Barbara

Was meinst Du mit "Sonne" ?


Dieter

Sonne ? Hmm mal sehen. Wärme vielleicht ?

Aber passt vielleicht nicht hier rein...das Hin zum Positiven.

Barbara

Würde ich so nicht sagen, Barbara.
Ich finde den Erlösungs-Gedanken interessant,
den Du mit dem Gedicht zu verbinden scheinst.
So habe ICH den Text bisher noch nicht gelesen.


Dieter

Macht ja nichts.
Deshalb habe ich es ja jetzt vorsichtig um/beschrieben.


Barbara

Wobei: Reue und Schuldgefühle hinter sich zu lassen,
ist vielleicht einer der wichtigsten Wege hin zu einem
Positiven Leben.
Die Ich-Figur in dem Gedicht tut genau das.


Dieter

Wo tut sie das, die Figur ?

Ist es nicht eher so, das die Figur auf das gereinigt und geläutert sein wartet....auf einem Scheiterhaufen ?

So kommt die Figur natürlich auch auf ihre Vergebungskosten...im teuflischen Sinne, oder ?


Barbara

Nein, dieser Figur ist einfach klar, dass der Scheiterhaufen
nur eine Reaktion kleingeistiger Menschen im Umfeld ist,
die das Ihnen unbekannte lieber töten als erkunden wollen.
Und sie schaut auf diese Menschen mit einem spöttischen
Totenkopf-Grinsen.

Vergebung und Erlösung findet man nicht in dieser Welt.
Die Ich-Figur weiß das - und ich denke mal, Du auch.


Dieter

Dein Gedicht ist eine wahre Fundgrube für Gedanken in viele Richtungen.

Das Böse hat seinen Platz.
Das Gute irgendwo auch.

Ich bin halt nur immer froh...das ich dem Bösen die Nahrung entziehen kann.
Du weißt das mir das viel bedeutet.


Barbara

Irgendjemand sagte mal: ohne das Böse gäbe es das Gute nicht.

Aber: nicht die Nachbarn, irgendeine Regierung oder der Papst
sind berechtigt, zu entscheiden, was Gut ist - und was böse.
Diese Entscheidung liegt niemals in weltlichen Händen.


Dieter

Dieser Irgendjemand war unser Herr.
Der die freie Entscheidung, die er den Menschen geschenkt hat,
niemals absprechen würde.

Du kannst zuhauf sehen....wie die Menschen damit umgehen.

Der Papst ist der Allerletzte der irgendetwas zu bestimmen hat.
Nenn mir einen wahren, echten Nachkommen (Papst, wenn man das so nennen will) von Petrus.

Die Päpste sind von Menschen gewählt.
Und die wollen Christen führen ? Nee, nicht wirklich, oder?


Barbara

Auch und gerade mit dem Glaube wird Politik gemacht -
und das schon seit Jahrhunderten.
Vielleicht bin ich auch deshalb überzeugter Lutheraner.

Wie lautete ein berühmter Satz, den er in Worms gesagt haben soll:

"Hier stehe ich. Ich kann nicht anders."

Die Ich-Figur im Gedicht hat wohl eine ähnliche Haltung.


Dieter