Der Nachtwanderer
Du bist weit gegangen, Freund.Manchmal dann wohl auch zu weit.
Nun naht das Ende wie es scheint.
Wer gibt dir morgen noch Geleit?
Die Sterne werden zwar noch scheinen,
Die Nacht wird groß und mächtig sein.
Doch ob die Sterne dich noch meinen,
das weiß der Teufel ganz allein!
Die Feuer dort am Horizont
verkünden hell: da geht was vor!
Wovor bleibst du jetzt nicht verschont?
Du stehst nun jedenfalls davor!
Dein Rucksack ist zum bersten voll,
du hast gesammelt und bewahrt
und du bist immer noch im Soll,
nicht mehr ganz frisch und angejahrt.
Dein Blick geht vielerorts ins Leere,
du fühlst, daß alles sinnlos war
und deine Seele trägt die Schwere…
du träumst von gold’nem Engelshaar.
So lass das letzte Lebensstück
aus deiner Sicht vorübergeh’n,
und denke gern an altes Glück –
die Zukunft mußt du nicht versteh’n.
Du mußt nur weiter – wie gedacht.
Wann hast du jemals eine Wahl?
Du siehst das Publikum – wie's lacht!
Es ist 666 an der Zahl…
(c) Sur_real