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Wenn einem die Tränen kommen (sollten)

eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Themenersteller 
Wenn einem die Tränen kommen (sollten)
Hallolo Leutz..

ein Thema, das mich diese Tage beschäftigt.

"Männer zeigen nie Gefühle"

"Der geht zum weinen in den Keller"

"Seine Tränendrüsen wurden operativ entfernt"

Die Frage ist: Warum denken Frauen, dass Männer nur dann Gefühl zeigen, wenn sie salziges Sekret aus den AUgen rinnen haben?
EIn Zitat:

"Manche Männer zeigen ihre gefühle nie, Sie haben aber welche, sogar mehr als andere. Andere Männer zeigen ihre Gefühle nicht, weil sie gar keine haben"
Aus: Streets of Fire

Die, für viele meiner Gattung, extrem intime Frage: Wie geht ihr mit Tränen um? Wie als Mann und wie als Aktiver?
Bei mir ist das seltsam und das ist jetzt ein echtes Outing. Da ich seit Samstag nach 8 Jahren wieder Single bin, möchte ich entweder ein Hochhaus zerlegen oder hemmungslos abflennen. Ich habe sogar gestern gewartet, bis mein Sohn schläft und es ruhig im Haus war. Dann setzte ich mich hin und....nix!
Ich möchte all meiner Traurigkeit, meiner Wut, meiner Leere und dem schwarzen Fleck in meinem Brustkorb ein Ventil geben, aber s geht nich.... ich gehe zur Zeit wie n Roboter durch die Gegend, rede wie ein Zombie und irgendwie komme ich da nicht raus, seltsam. Tränen sollen helfen, aber geht nicht....

Wie geht ihr mit sowas um und seid ihr der Ansicht, dass Tränen dem Ansehen eines Aktiven eher schadet? Leidet gar das Rennomme als "harter Kerl" oder wie seht ihr das? Wenn das zutreffen sollte, könnte man den Fred nämlich besser löschen [u]g[/u]


Tom
weinende Männer
Manche Männer können weinen, andere nicht. Weinen darf jeder. Schlimm ist wenn ein Mann es nicht tut, weil er Angst vor der Reaktion der anderen hat.
Manchmal kann es ein Zeichen von Stärke sein, Schwäche zuzulassen.
Ich denke nicht, dass Du momentan Lust haben wirst zu spielen. Ein Spiel und dann Tränen vom Dom ist glaub ich schon schwierig...
Ich schicke Dir einen virtuellen Boxsack und nehme Dich liebevoll in meine Arme um Dich zu trösten. Vielleicht tröstet Dich auch der Gedanke, dass auch aus Leid neue Liebe und Freude entsteht. Es braucht nur etwas Zeit...
Anschmiegsame Grüße,
Lorna
*****_25 Frau
420 Beiträge
Wie geht ihr mit sowas um und seid ihr der Ansicht, dass Tränen dem Ansehen eines Aktiven eher schadet?

Für solche Fragen sollte man dich ausnahmsweise mal bestrafen! *zwinker* So ein Dummfug! Gerade weil es so verpönt zu sein scheint, dass Männer weinen, ist es doch - gerade als männlicher "Harter Kerl" alias Dom *gg* - umso mehr ein Vertrauensbeweis, wenn er sich so sehr öffnet und einem soviel Einblick in seine Gefühlswelt gibt, oder?

Tränen alleine tun vielleicht in dem Moment gut, aber trotzdem wird es eine Weile dauern, bis dieses unerträgliche Gefühl nachlässt. Wenn du gerade keine Tränen vergießen kannst, dann ist das eben so. Vielleicht wird es irgendeinen unerwarteten Moment in der nächsten Zeit geben, an dem sie ganz von alleine fließen und du gar nicht darüber nachdenkst.

Fühl dich auch von mir in den Arm genommen und fest gedrückt!

Auch wenn der Spruch so unerträglich abgelutscht ist: "Die Zeit heilt alle Wunden"...stimmen tut er trotzdem.

*troest*

...sonne...
Stimmt. Ist wirklich eine extrem intime Frage.

Tränen haben den Nachteil, dass sie manchmal nicht beherrschbar sind. Dann ist es Essig mit der Dominanz, aber wer ist schon ausnahmslos dominant oder devot...

Ich heule nicht in der Öffentlichkeit , sondern allenfalls in Gegenwart eines Menschen. Jammern hasse ich wie die Pest, Tränen sind davon nicht sehr weit entfernt, daher ist mir nicht wohl dabei und ich bin froh, wenn der Depri vorbei ist.

Tränen sind nichts, wessen ich mich schäme. Es ist eher ein lästiges Symptom tiefer Traurigkeit. Tränen sind sichtbar, es macht mich verlegen, wenn jemand meine Traurigkeit sieht.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Puuh, @**m, die Gretchenfrage, wie unfair …

Zum einen:
Die Frage ist: Warum denken Frauen, dass Männer nur dann Gefühl zeigen, wenn sie salziges Sekret aus den AUgen rinnen haben?
Hmm, vielleicht schließen sie zu sehr von sich auf andere und interpretieren den Tränenfluss beim Mann ganz richtig als höchsten, einzig wahren sichtbaren Beweis eines emotionalen Ausdrucks für ein unkontrolliertes Verlangen – gleich ob aus Freude, Lust oder Schmerz.

Denn meine Erfahrung sagt mir: Frauen haben eine deutlich (!) größere Bandbreite beim Weinen als Männer – von den Krokodilstränen bis hin zu echten Tränen: Tränen zwingen Lehrer zu Wiederholungen von Prüfungen, Vatern zu mehr Taschengeld, Beziehungspartner in die Knie und Richter zu Skandalurteilen. Frauen weinen zielgerichteter, weinen selten heimlich oder vor Schmerz – sie sind härter im Nehmen, wenn es heiß hergeht, als Mann denkt. Da weinen sie nicht, und wenn, dann ist ihnen alles ringsherum völlig egal, auch ihr Aussehen. Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, manchmal zwischen echten Tränen und Krokodilstränen zu unterscheiden, denn letztere fließen bei mir nicht als Mann – und Frauen wissen das eben.

Zum anderen:

Ob Tränen meinem Ansehen als Aktiver schaden? Puuh, theoretisch rational betrachtet sehe ich das wie Homer, der lässt seine „Helden“ Rotz und Wasser heulen – ohne dass ihnen dabei ein Zacken aus der Krone fällt. Also nein.

In der Praxis aber @**m, hast Du mich kalt erwischt. Da tut sich bei mir auch nichts. Ich kenne diese Leere danach, dieses dumpfe Gefühl von dem Du schreibst – nur zu gut. Ich traure nach innen. Warum das so tränenlos ist, weiß ich nicht. Selbstdisziplin? Weil Tränen keine Lösung sind? - Mir sind in den letzten zehn Jahren exakt 2 mal die Tränen in die Augen geschossen und als sie endlich kamen, war es aus reiner ohnmächtiger hilfloser Wut heraus, mehr nicht – ganz schön traurig eigentlich.

kyto
Ein Hochhaus zerlegen
Wut - mörderische Wut und mörderischer Schmerz liegen dicht beieinander. Beide sind Gefühle, die durch einen Verlust entstehen können.

Der Schmerz kann mich lähmen. Er kann eine furchtbare Macht über mich bekommen, wenn ich ihm auszuweichen versuche. Gleichzeitig weiß ich, wenn ich mich dem Schmerz stelle - mich ihm ergebe - erlebe ich furchtbare Momente der Hilflosigkeit und Schwäche. Ich habe die Furcht, schier verrückt zu werden, wenn ich mich ihm ergebe.

Stelle ich mich dem Schmerz - gebe ich mich ihm hin - rollen die Tränen wie von selber - als Bild: der Schmerz überschwemmt mich - ich ertrinke in ihm - ich kann es nicht besser ausdrücken.

Manchmal kann ich mich nicht dem Schmerz so stellen - weil es mir für Augenblicke jegliche Kraft raubt - Wut wird geschürt und das Zerlegen des Hochhauses als Ausdruck der Wut ist das Pendant zu den Tränen des Schmerzes, denn Du stehst dem Schmerz nicht mehr kraftlos gegenüber. - Möglicherweise kommen dann die Tränen, wenn Du vor den Trümmern des Hochhauses stehst - leer und ausgepowert und dem Schmerz keinen Wiederstand mehr leistest. Möglicherweise kommen keine Tränen - aber auch im Ausdruck der Wut kann eine vollkommene Begegnung mit dem Schmerz stattfinden.

Es ist - wie so vieles - ein individueller Weg, mit Trauer umzugehen.

Ich umarme Dich
Angelika
Tränen
Medizinisch gesehen transportieren sie Stresshormone aus dem Körper nach draußen. Aber das ist eine schnöde Erklärung dafür, was wirklich geschieht. Manchmal trösten Tränen, manchmal lassen sie einen in Selbstmitleid zerfließen. An anderen Tagen weigere ich mich zu weinen, wohl wissend, dass ich nicht mehr aufhören könnte. Erweichen ließ sich von meinen Tränen noch niemand, aber es liegt mir auch nichts ferner, als sie zu benutzen. ja, ich als Frau gehe zum Weinen in den Keller, bzw. ins Schlafzimmer.
Tränen zeigen mag ich nicht. Wenn ich meinen Mann weinen sehe, weiß ich, dass nur ich ihn dazu bringen kann. Die einzige, die jemals seine harte Schale geknackt hat. Der größte Liebesbeweis also, den er erbringen konnte, aber dennoch hasse ich es, wenn er weint. Ich ertrage es nicht, zu sehen wie er leidet. Das tut mir mehr weh als alles andere.
Bei so tiefem Schmerz hilft mir nur noch, ihn hinauszuschreien, mich körperlich bis an die totale Erschöpfung zu bringen und dann zu meditieren. Am besten in der Natur oder in einer uralten Kirche. Diese Mauern haben schon so viel Traurigkeit gesehen, da kommt es auf meine Trauer oder meinen Schmerz nicht mehr an. Und sie werden es nicht weitererzählen...
Als devote Frau, die auch Kinder hat kann ich Dir nur raten, begrüße den Schmerz, umarme ihn. Er erinnert Dich daran, dass Du noch lebst. Wenn Du nichts mehr fühlst ist es Zeit, sich Sorgen zu machen.Alles Liebe, Lorna
****_nw Frau
691 Beiträge
Tränen
Ich habe sogar gestern gewartet, bis mein Sohn schläft und es ruhig im Haus war. Dann setzte ich mich hin und....nix!
Und zum Lache gehst Du bestimmt auch erst in den Keller, oder?
Was für eine Idee, mit sich selber einen Termin zu machen, um ein Tässchen zu heulen. Wenn Du dringend das Gefühl brauchst zu weinen setz Dich `nen Morgen lang auf einem Friedhof in die Trauerhalle, geh in eine Puccini Oper oder guck „Lovestory“. Ansonsten kannst Du doch so trauern, wie DU es brauchst, und wenn das bei Dir Tränen nicht beinhaltet, so What?
Geh Joggen, verhau einen Sandsack, mach ein Feuer mit den Erinnerungsstücken an sie, trauere auf Deine Art. Wo steht geschrieben, dass echte Trauer von Tränen begleite sein muss?
Oh, und was immer Du tust: sauf nicht zu viel ;-), das ist keine Frau der Welt wert, dass Du Dir ihretwegen die Leber ruinierst.
Ich knuddele und drücke Dich ganz doll virtuell.

@**to:
Du hast mich mal gebeten, nicht alle Männer über einen Kamm zu scheren, jetzt möchte ich das um das Gleiche im Bezug auf Frauen bitten:
Frauen haben eine deutlich (!) größere Bandbreite beim Weinen als Männer – von den Krokodilstränen bis hin zu echten Tränen: Tränen zwingen Lehrer zu Wiederholungen von Prüfungen, Vatern zu mehr Taschengeld, Beziehungspartner in die Knie und Richter zu Skandalurteilen. Frauen weinen zielgerichteter, weinen selten heimlich oder vor Schmerz – sie sind härter im Nehmen, wenn es heiß hergeht, als Mann denkt.
Ich habe noch NIE geweint, um einen Mann zu erpressen oder zu irgendwas zu bewegen. Wenn ich öffentlich weine, dann aus Schmerz oder Wut, und es macht mich so ärgerlich, wenn die anwesenden Männer (Vorgesetzte, Kollegen, wer auch immer) mir dann vorwerfen, da stünde eine Absicht hinter. Wie froh wäre ich in solchen Situationen meine Tränen zurück halten zu können. Ich will als Mensch respektiert und geachtet werden, nicht mit „weiblichen Waffen„ irgendetwas durchsetzen. Ich will mit Argumenten überzeugen, nicht mit Tränen und manchmal macht es mich kirre, dass ich so nah am Wasser gebaut habe.
Mein Mann hat das inzwischen gelernt, wenn wir Krach haben wartet er ruhig ab bis ich fertig bin mit Heulen, wieder atmen kann, und dann geht das Gespräch weiter. Mein direkter Vorgesetzter hat das jetzt auch begriffen, aber es war ein hartes Stück Überzeugungsarbeit.

Liebe Grüße
Alre
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Liebe @**re,

Dich und Andere mir unbekannte, die sich angesprochen fühlen,
aus meiner ganz persönlichen Erfahrungsliste „zu streichen“, stellt
naturgemäß kein Problem dar, zumal ich auch diesbezüglich keinen
Absolutheitsanspruch habe.

kyto
Heulen mit Kind
Das ist nicht wirklich gut und es spricht für Dich Ghostface, dass Du Rücksicht auf Deinen Sohn nimmst. Es gibt für Kinder nichts erschreckenderes als weinende Eltern. Jemand, der schon mal ein Kind gesehen hat während Mutter oder Vater weinen weiß das.
Aber Tränen kann man nicht erzwingen, da hast Du Recht Alre.
Wichtig ist nur, mit dem Schmerz zu gehen statt ihn zu flüchten.
Das klappt nie und jeder muß seinen Weg finden. Trauer oder ähnliches muß nicht durch Tränen gezeigt werden, aber unterdrücken sollte man diese Gefühle nicht, und schon gar nicht, um bei anderen gut dazustehen.
Denn das ist feige. Was auch immer authentisch ist, ist in Ordnung.
"Harte Männer weinen nicht!"
Hallo,
als ich gerade dein Posting las musste ich an die Worte meines Freundes denken "Harte Männer weinen nicht!" ... Bei ihm liegt es an der Erziehung, bei dir vielleicht auch?
Tränen kann man nicht auf Kommando rollen lassen (ausser gute Schauspieler vielleicht), aber Tränen aus Wut, Trauer, Angst, Schmerz und Liebe kommen situationsbedingt und können nicht erzwungen werden.
Ich verstecke auch gerne meine Tränen und ich habe in meinem Leben weiss Gott genug geweint ... damit könnte ich schon ein Meer füllen.
Inzwischen geh ich zum Training und treibe mich körperlich bis an meine Grenzen um den Schmerz zu vergessen. Hat gestern auch perfekt geklappt. Auch wenn hier und da die Tränen noch in meine Augen geschossen sind.

Du solltest dich nicht zwingen zu weinen, die Tränen werden kommen .. irgendwann ... denn je mehr du dich darauf konzentrierst, desto weniger kannst du dich "entspannt hingeben"!

Meinem Freund sage ich auch immer: "Harte Männer haben auch Gefühle" ... aber sie scheinen sie wohl wesentlich besser unter Kontrolle zu haben. Es gab nur sehr wenige Momente in denen ich meinen Freund schwach gesehen habe und da hätte ich am liebsten laut aufgeschrien und für ihn geweint, denn er konnte es nicht.

Vielleicht hast du auch schon innerlich mit der Trennung abgeschlossen gehabt und kannst deswegen nicht weinen? Ging mir damals bei der Trennung von meinem Ex-Mann so, es war innerlich eine Erlösung. Wut hatte ich trotzdem, aber die war aus anderen Gründen, nicht weil ich ihn verlassen habe.

Es gibt so viele Gründe warum man nicht weinen kann, du solltest in dich hinein horchen und sondieren woran es liegen könnte. Vielleicht war das Aufschreiben für dich ja schon so eine Art von "Weinen", ein Abschließen dessen was dich bewegt. Vielleicht ist auch die Wut im Moment grösser!

Ich denke mal jeder verarbeitet auf eine andere Art und Weise ... ich wünsche dir alles Liebe

Walk
****_nw Frau
691 Beiträge
harte Männer
Das ist nicht wirklich gut und es spricht für Dich Ghostface, dass Du Rücksicht auf Deinen Sohn nimmst. Es gibt für Kinder nichts erschreckenderes als weinende Eltern.

Lorna, abgesehen davon, dass das „Kind“ 17 Jahre alt ist, ist genau diese Erziehungs-Maxime manchmal (oft? Immer?) der Grund, weshalb sich erwachsene Männer oft schwer tun damit, ihren Tränen freien lauf zu lassen.
Wer sich seinen Vater bewusst oder unbewusst zum Rollenvorbild nimmt wird auch dessen Umgang mit dem Weinen für sich übernehmen.
Ich habe meinen Vater weinen gesehen, auf Beerdigungen, wenn „Mimi“ in der Boheme ihre letzten Töne ins Publikum haucht oder als unser Dackel verstorben ist. Heute kann ich gut damit umgehen, wenn mein Mann weint. Das bedeutet für mich keinen Gesichtsverlust seinerseits.
Er kann selber nur sehr schwer damit umgehen, wenn ihm bei einer rührenden Filmszene zum Beispiel die Tränen kommen, denn seinen Vater hat er nie weinen gesehen.
Wenn es etwas zu Weinen gibt (Tod eines Großelterteiles, was auch immer), sein Kind in die Arme zu nehmen und gemeinsam zu trauern an sich ist nicht verstörend für kleine Menschen, solange die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ansonsten in Ordnung ist.
Alre
Danke Alre
Ich bin Mutter von fünf Kindern und auch bei uns wird manchmal geweint.
Es ist nur so, dass sich die Erwachsenen dafür zurückziehen. Unsere Kinder wachsen in dem Bewußtsein auf, dass Weinen etwas intimes ist.
Es ist eben nichts, was man tun würde, damit andere es mitbekommen.
Nur wenn man es steuern kann ist es gut, die Kinder damit nicht zu konfrontieren. Es macht keinen Sinn, weinen zu wollen um etwas loszuwerden, wenn man weder Ruhe hat, noch allein sein kann, aber wenn es passiert, dann passiert es.
Unsere Kinder sind geschockt wenn der Papa weint, wobei das unglaublich selten ist. Nur wenn wir uns getrennt haben, was bereits mehr als einmal vorkam. Und das ist ein verdammt guter Grund zum Weinen, denn Trennungen tun nun einmal weh.
Weil die Kinder aber wissen, dass etwas wirklich schlimmes passiert sein muss wenn der Papa weint ist es beängstigend und ein guter Grund es nicht zu provozieren. Wenn eh öfter geweint wird ist der Schreck dann eben nicht so groß...
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Wie geht ihr mit Tränen um? Wie als Mann und wie als Aktiver?
Ich vermute jetzt mal ganz unbedarft, daß "Aktiver" sich auf den BDSM-Kontext bezieht(?), kann dazu nicht wirklich etwas sagen, und antworte daher für "Mann" (auch wenn ich im JC ja immer noch kein echter bin *mrgreen*)

Ich möchte all meiner Traurigkeit, meiner Wut, meiner Leere und dem schwarzen Fleck in meinem Brustkorb ein Ventil geben, aber s geht nich.... ich gehe zur Zeit wie n Roboter durch die Gegend, rede wie ein Zombie und irgendwie komme ich da nicht raus, seltsam.
Ich denke, ich kenne diesen 'Zustand' - die Ohren sind wie mit Watte verstopft, man sieht die Welt um sich herum wie durch eine dicke Scheibe, die eigene Stimme scheint von irgendwoher zu kommen - man schafft das Kunststück, ganz tief im eigenen Kopf zu stecken, und gleichzeitig total neben sich zu stehen. Und Weinen geht gar nicht.

Manchmal denke ich, daß das eine Art Schockzustand ist, immer noch der allererste Schritt zu versuchen, das, was da geschehen ist, mit der eigenen Realität zu vereinbaren. Und das, was da an Gefühlen ist, drückt von innen gegen den Deckel, und hält ihn damit fest verschlossen (wie der Klumpen im Hals, an dem man nur mühsam Worte vorbeiquetschen kann, auch wenn da eigentlich gar nichts ist).

Bisher habe ich erfahren, daß meist, wenn diese Phase dem Ende zugeht, sich auch wieder einiges öffnet.

Was meinen eigenen Umgang damit betrifft - es kommt nicht oft vor, aber wenn mir dann wirklich die Tränen in den Augen stehen, ist die Ursache so etwas bedeutendes, daß von mir aus jede(r), der/die das lächerlich oder was auch immer findet, zum Teufel gehen soll. Denn egal ob es die Singstimme oder die Gefühlspalette ist - je größer die Bandbreite ist, zu der man(n) in der Lage ist, und die man ausdrücken kann, desto mehr ist es eine Vergrößerung der Persönlichkeit - finde ich.

Und zuletzt, bzgl. des "harten Kerls" (auch wenn ich da nicht wirklich mitreden kann) - bevor man(n) in seiner Ritterrüstung ersäuft, sollte man vielleicht doch mal das Visier aufklappen, und abfließen lassen *zwinker*

In diesem Sinne wünsche ich Dir, daß Du bald wieder vieles anderes sehen kannst.

Alles Gute,

Darki
tränen kommen nicht auf bestellung
hallo zusammen,

das gefühl von ghostface ist mir sehr bekannt.
ich habe in meinem leben schon viele menschen verlohren, nicht nur an meiner seite sondern auch im leben allgemein.

oftmals war ich überrascht darüber ... ich müsste doch traurig sein, die tränen müssten fließen ... habe gerade zu darauf gewartet. doch es geschah nichts. erst viel später, als die gedanken sich beruhigt hatten, nichts mehr zu regeln war und ich selbst zur ruhe kam um das geschehene nachzudenken kam die trauer und auch die tränen. bei mir ist es also so das in der situation keinen platz für tränen ist, andere brauchen trost, dinge müssen meist noch geregelt werden oder aber durchdacht werden. sicher auch ein resultat der erziehung und eigener kopie der eltern"ein indianer kenn kein schmerz" *zwinker* war bei mir halt auch so.

da ich generell kaum unterschiede zwischen dom und/oder mensch mache, fühle ich sie in der trauer auch nicht. ich habe bdsm immer als eine bereicherung für meine partnerschaft gesehen. eine partnerin ist mehr als nur das und so verliert man nicht nur sie sondern auch die sub in ihr ... die partnerin die einen so versteht wie man wirklich ist und einen so nimmt wie man ist. dementsprechend intensiver sind auch die trennungen in einem solchen zusammenhang.

was ich für mich festgestellt habe - gerade im bezug: tränen und männer - ist das ich mich wenn ich es mir schlecht geht ehr zurück ziehe. ob es um krankheit, schlechte laune oder aber trauer. ich bin lieber mit mir allein und komme danach gerne auf einen troost meiner partnerin zurück. in der entsprechender situation macht mich ein bemühen um meine person ehr nervös und allzu große fürsorge und bemühen kann sogar nerven.

@ ghostface: das mit der trennung tut mir leid, gerade da mit aufgefallen ist das sie auf den stammtisch gefallen ist! 8 jahre sind eine verdammt lange zeit.

gruß vom puppenspieler
Hallo...

Nun es stimmt schon das Männer weniger Weinen oder das gar niemanden zeigen...Denn viele lösen es anders oder können es einfach nicht...

Ich persönlich find es ganz hart vor einer Lady zu weinen, aber das ist nur in meinem Kopf das ich denke ich bin jetzt schwach...Dabei lässt man nur die Mauer fallen und man ist seiner Selbst....

Aber auch hier jeder macht es auf seine Art und Weise...

LG Vicky
'sie' wirklich loslassen...
Da ist noch zuviel WUT - die Tränen kommen erst danach und auch erst dann, wenn Du bereit bist 'sie' wirklich loszulassen....

Für aktive Männer ist es meist besonders schwierig, die KONTROLLE aufzugeben und sich der Trauer zu öffnen (und Trauer ist einfach nur menschlich, kein 'Gesichtsverlust').

Die Tränen, die Du suchst, brauchen ihre Zeit... so ist es nun einmal, das ist ja alles noch so frisch....

Wenn es dann geschieht und das wird es, weil Du die Trauer suchst, kannst und darfst Du 'sie einfach nur geschehen zu lassen'... diese Tränen werden Dein HERZ 'reinigen', lassen Dich nicht verhärten, sondern machen Dich wieder offen...

Es ist schön, wie alle Anteil nehmen.

Herzlich,
Luise

p.s. Für den Anfang ist der 'Sandsack', sicher keine schlechte Idee...
*******iele Paar
11.990 Beiträge
Irgendwie fühle ich mich geehrt...
...zur JC-Familie zu gehören. Zu jener Gemeinschaft, die du als würdig erweist, mit ihr deine innersten Gefühle zu teilen.

Ich hoffe, das Schreiben dieses Treads hat dir schon etwas geholfen, den Weg zu gehen, um den erlebten Schock zu verarbeiten.

Sobald du kannst, sobald du soweit bist, lass deine Gefühle los, lass die Tränen laufen. Sie haben eine unheimlich reinigende Wirkung auf die Seele.

Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg.

Gruss

Faust (die weibliche)
*******pain Paar
389 Beiträge
Schmerz versteinerte die Schwelle
@**m: du hast die Frauen befragt, ich sollte mich zurückhalten. Aber du bist ausgebüchst: du hast eine allgemeine Frage gestellt und sie mit einer persönlichen Geschichte illustriert, die uns, die wir dich als JC-Gesellen lieben und schätzen, betroffen macht.

DAS ist typisch Mann:

Warum schreibst du nicht: "Mir geht's hundeelend, weil meine Liebe mich verlassen hat, ich brauche euren Trost!"?

Warum formulierst du eine allgemeine Frage zu Männern und ihren Tränen? Glaubst du, aus einer allgemeinen Antwort einen Gewinn ziehen zu können, der dir über deinen persönlichen Schmerz hinweg hilft?

Lachen und Weinen sind, jenseits der Sprache, grundlegende Äusserungen des menschlichen Daseins. Ich habe mir schon lange klar gemacht, dass ich mich nicht ganz fühlen würde, würde ich mich um die Hälfte des Weinens betrügen, nur weil ich irgendeinem verzerrten Bild von Männlichkeit aufgesessen bin.

Etwas komisch komme ich mir dennoch vor: Meine letzten Tränen flossen am vergangenen Samstag, als ich in einem Konzert sass, in dem Beethovens "Missa Solemnis" aufgeführt wurde, wogegen ich vor ca, 6 Monaten, als ich einer Beerdigung eines nahen Angehörigen eines mir sehr verbundenen Menschen beiwohnte, gar nichts zum Heulen fand.

Dass mein Vater meinte, nie weinen zu dürfen, fand ich schon im jugendlichen Alter recht lächerlich, denn ich spürte, dass es ihm manchmal zum Heulen zu Mute war. Geweint hat er dann, als er mit seiner Frau in der Kirche seine goldene Hochzeit feierte. Lieber spät als nie, dachte ich da. Mit früheren Tränen wäre er mir, sagen wir: "menschlicher" erschienen.

Am Tiefpunkt meines Lebens (natürlich war das dann, als ein Mädchen mich verlassen hatte), weinte ich, alleine am Tisch, eine Flasche Grappa vor mir, bitterlich. Diese Erfahrung verbinde ich heute mit einer Art Selbstauflösungsprozess, der nötig war, dass ich mich neu gebären konnte.

Mir ging damals oft das Bild der Schmetterlingsraupe durch den Sinn, die, einmal verpuppt, sich volkommen zu einer Eiweiss-Fett-DNA-Pampe auflöst, um sich hernach als Schmetterling in die Lüfte zu erheben. Dieser Auflösungsprozess der Raupe stellte ich mir als schmerzhaften Tränenfluss vor.

Alles weitere wurde schon sehr schön von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern beschrieben.

Mit einem Gruss,

stephensson
art_pf_pain
eyes002
******ace Mann
15.953 Beiträge
Themenersteller 
Oh
ich fürchte ich muss da was klären.
Die Ursache meines Posts war nicht, bejammert und betüdelt zu werden. Denn das hätte ich Samstag auf dem Treffen schon haben können.....

Mir ging es darum, dass ich es nicht kann. Sicherlich ist es für mich persönlich schwer, meinem fest verwurzelten Rollenverhalten zu entfliehen, aber es ist nicht unmöglich. Und bei La Traviata kommen mir immer die Tränen... weil es Dinge auslöst, die schlicht jeder Beschreibung spotten. Musik ist ein Auslöser, persönliche tragische Verluste wie Tod (und davon gibt es leider einige) ebenso.
Aber das hier ist anders. Es ist schwer in Worte zu kleiden. Der Alltag ist funktional, ich muss einfach tun was zu tun ist, der Geist ruht zumeist oder ist abgelenkt.
Aber wenn ich mir selbst Ruhe gönne, in mich kehre... in diesem Schwebezustand wo der Körper ermattet und der Geist gleichsam zu schweben scheint.... kurz vor der Meditationsgrenze... versuche ich, loszulassen. Aber es geht nicht.... da ist etwas, eine Schwelle, eine Barriere, die ich nicht überwinden kann.
Und Klosettsprüche wie: Indianer kennen keinen Schmerz, ich denke darüber brauchen wir nicht zu reden.
Die vielen Beiträge hier haben mich zeitweise betroffen gemacht, andererseits sehr zum Nachdenken angeregt. Und doch überwinde ich die Hürde nicht.
Der Buddhismus lehrt, dass man sich an nichts klammern soll. Loslassen, selbst vom Leben selbst ist eine der Dinge die wichtig sind.
Und doch... ich habe losgelassen. Einer meiner Leitsätze ist: Alles, was geschehen kann, ist bereits passiert.
Von daher sollte ich auf alles vorbereitet sein. Und doch ist da etwas, das ich nicht greifen kann. Was mich festhält, was mich traurig macht und mich in Watte packt.
Vielleicht muss ich einfach akzeptieren, dass die meisten Menschen diese Tatsache, Tränen als das zu sehen was sie sind, anders handeln als ich.
Nun, wer weiß...

Auf jeden Fall danke für die Beiträge.... sie führen sicherlich zu einer Veränderung.

Tom
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Hallo Tom,
ich persönlich finde es eher "erfreulich" wenn ein Mann weint, zeigt er damit doch Gefühle.
Wobei ein Dom es in einer Beziehung auch ganz anders zeigt.
Ich habe meinen Mann bisher auch "erst" 2 mal weinen sehen, da ging es auch darum dass wir uns trennen.
Ist zwar schon etliche Jahre her, aber damals hat es mir gezeigt dass er wohl doch etwas für mich empfindet. Dessen war ich mir vorher nicht bewusst.

Gib den Tränen Zeit sich an deine Trauer zu gewöhnen.
8 Jahre sind schon eine lange Zeit und das verarbeitet man nicht mal gerade so nebenbei. Auch das braucht leider seine Zeit.
Denn die Trennung ist ja auch noch sehr frisch.

Ich würde dich jetzt furchtbar gerne einfach in den Arm nehmen.

  • LG Blackangel



PS: Ich bin der Meinung dass auch Kinder mitbekommen sollten wenn ihre Eltern weinen. Es schadet nicht, ist zumindest meine Meinung.
Es sollte natürlich nicht zu oft sein, denn das verstört die Kinder wahrscheinlich. Aber auch sie müssen ja lernen mit Gefühlen umzugehen, egal ob jetzt fröhlich oder traurig.
****_nw Frau
691 Beiträge
"Trauerforschung"
Aber wenn ich mir selbst Ruhe gönne, in mich kehre... in diesem Schwebezustand wo der Körper ermattet und der Geist gleichsam zu schweben scheint.... kurz vor der Meditationsgrenze... versuche ich, loszulassen. Aber es geht nicht.... da ist etwas, eine Schwelle, eine Barriere, die ich nicht überwinden kann.
Aus der Trauerforschung wissen wir, dass Trauer ein Prozess ist und dass sie in Wellen stattfindet. Diese Wellen, ihr Zeitpunkt und ihre Intensität, werden von Deinem Unterbewusstsein gesteuert, das Dir nie mehr zu schlucken gibt, als Du auf einmal verarbeiten kannst.
Wenn Du sagst, Du würdest eine Barriere spüren, die nicht trauern lässt, wenn Du es Dir auf den Terminkalender geschrieben hast, könnte das daran liegen, dass die Zeit noch nicht reif ist, oder Du ein größeres Gefühlsfass aufmachen würdest, als Du gerade mal austrinken könntest.
In die Trauer um ein bestimmtes Ereignis (Tod, Verlust usw.) mischen sich immer auch noch ganz andere Emotionen. Unsere eigene Sterblichkeit wird uns bewusst, unsere Angst vor dem Alleinsein, das Bewusst werden einer nicht perfekten Lebenssituation, weit weg von dem, was wir uns in unserer Jugend vorgestellt haben, die Trauer um andere Menschen, die wir schon viel eher verloren haben.
Du kannst nicht gezielt mal eben den Verlust Deiner Liebsten betrauern und verarbeiten. Du wirst Deinem Geist oder Deiner Seele, oder wie immer Du Dein Unterbewusstsein nennst, Zeit geben müssen Dir freiwillig und häppchenweise frei zu geben, was Du auch verarbeiten kannst.
Deine „Schwelle“ schützt Dich vor Dir selbst und der Vorstellung, Dich selbst 100% beherrschen zu können. Gerade für einen Dom ist das vermutlich das Schlimmste, nicht die absolute Kontrolle zu haben, noch nicht mal über sich selbst.
Alre
*******Top Mann
1.035 Beiträge
@ghostface
Mir fällt dazu spontan ein: "Ich möcht so gern ein Eisbär sein..."

Ich konnte es über etliche Jahre auch nicht (mehr) - weil ich viele Gefühle einfach nicht zugelassen habe. Bei Trauer über den Tod eines lieben Menschen oder unbändiger Wut schon - aber sonst? Kaum. Das hatte nicht viel mit Rollenverhalten zu tun, sondern war - zurückblickend betrachtet - wohl eher Selbstschutz.

In den letzten drei, vier Jahren habe ich mich mit mir recht intensiv auseinandergesetzt und lasse meine Gefühle wieder zu, lebe sie. Damit mußte ich zwar erst mal zurechtkommen, weil es nach den Jahren wie eine neue Erfahrung war, aber ich lebe intensiver, insgesamt glücklicher und zufriedener.

Mit dem, wovor ich mal meinte, mich schützen zu müssen, kann ich heute umgehen. Damals konnte ich wohl nicht bzw. nicht anders. Heute ist es auch nicht immer leicht oder einfach, aber für mich jetzt alternativlos. Mir werden jetzt öfter mal die Augen feucht oder es kullern schon mal Tränen, wenn ich z.B. sehr glücklich oder traurig bin. Die starken Gefühle zeigen sich, und es strömt aus mir heraus. Egal, ob da noch jemand anwesend ist. Ich ziehe mich nicht mehr in's stille Kämmerlein oder in mich zurück.

Zu Deiner Frage, warum Du nicht weinen konntest, obwohl Du es vielleicht gern getan hättest: Kann es sein, daß der Schmerz so stark ist, daß er dir nicht nur die Kehle, sondern auch die Tränendrüsen zuschnürt?

Ich habe ähnliche Situationen erlebt, auch diese Leere gefühlt. Gib Dir etwas Zeit. Diese Barriere bzw. der Knoten wird sich noch auflösen. Loslassen ist nicht so einfach, wenn man das will. Das hat nämlich nicht immer sooo viel mit bewußtem Wollen zu tun - Geist (Ratio) und Seele brauchen manchmal eine ganze Weile, bis sie wieder im Einklang sind.

Die Illusion, daß man auf alles (oder zumindest vieles) vorbereitet sein kann, hatte ich auch mal. Da sehe ich förmlich, wie das Schicksal in der Ecke sitzt, sich die Hände reibt und sagt: "Soso - Dir werd' ich's mal zeigen!" Hat es auch.

Hier in "Dominant & Devot" hätte ich diesen interessanten Thread übrigens fast übersehen. Betrifft wohl alle - nicht Doms oder Männer.
Es ist nicht wichtig...
...dass Du jetzt weinst, wenn es in Dir nicht weint zur Zeit.

Klammere Dich nicht an diese Frage - sie ist - bitte nicht falsch verstehen - im Sinne des augenblicklichen Sein belanglos.

Indem Du Deinen Schmerz durchwanderst und aufmerksam bleibst bei dem, was in Dir ist, tust Du das was notwendig ist. Es ist nicht wichtig die Barriere in Dir zu überwinden.

Mir geht gerade eine Geschichte durch den Sinn, die ich bei Jan Willem van de Wetering gelesen habe. Vielleicht kriege ich sie noch zusammen:

Ein junger Mann prahlte damit, dass er das schönste Herz hätte. Es war in der Tat glatt, makellos und pulsierte vor Leben.
Da kam ein alter Mann, der behauptete, dass sein Herz schöner sei.

Der junge Mann rümpfte die Nase. Wie kann dieses Ding schöner sein - es ist zerrissen an vielen Stellen - und wieder geflickt worden an vielen Stellen - und diese Flicken passten nicht zueinander.

Der alte Mann erwiederte, dass immer dann, wenn sein Herz vor Schmerz zerrissen war, Menschen gekommen sind und ihm ein Stück ihres Herzens geschenkt haben. Und er habe das Gleiche getan - deshalb schien sein Herz wie ein buntes Flickwerk zu sein.

Der junge Mann schaute ihn an - und spürte mit einem Mal, was seinem Herzen fehlte und er fing an zu weinen. Dann riss er sich ein Stück aus seinem Herzen und überreichte es dem alten Mann. Nun war sein Herz nicht mehr makellos - ein großes Loch klaffte in ihm. Der alte Mann lächelte und nahm ein Stück seines Herzens und schloss damit die Wunde.

Ich umarme Dich
Angelika
Tränen helfen. Helfen Tränen?
Hilft dieses salzige Sekret tatsächlich? Machmal ja und manchmal nein, mir nicht immer und anderen ...?

Ich fürchte, Tränen sind kein Allheilmittel gegen Schmerz. Wär' schön, wenn, denn bei meiner ständigen Heulerie hätt ich dann keine Wut und keine Schmerzen mehr *zwinker*
Und vielleicht ist es auch nicht förderlich, sich die Dinger mit "Gewalt" herbei zu wünschen. Ganz nachdem Motto: "was ich nicht freiwillig haben kann...."

Ob, wann und wer weinen kann scheint ziemlich individuell, wie der Thread hier zeigt.

Kämen wir zur Frage "Imageverlust". Ich bin versucht zu antworten: kommt drauf an. Wer wann wie oft und wo heult. Einen Dom, der ständig nur jammert und ewig mit feuchten Augen rum läuft damit hätte ich persönlich jetzt so meine Probleme. Das kann ich schliesslich selbst.
Einer, der auf starken Macker macht und meint, auch beim größten Schmerz und Verlust, sei er ja zu sehr Mann, um zu heulen, auch der bereitet mir Probleme.
Ich merke, ich komme innerlich, während ich schreibe, wieder zu meinem Lieblingsthema: Authentizität.
So individuell das Thema "weinen" ist, umso wichtiger ist, dass es stimmig ist. Wenn es paßt und aus dem Herzen kommt: gerne, jederzeit, schnell zum trösten in meine Arme... Wenn es nicht paßt: so what. Bleibt die Frage: was paßt statt dessen, das auch noch wirksam ist gegen den Schmerz.

In diesem Sinne: alles Liebe
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