Hallo,
ich kann aktuell auch was beitragen:
Also: Seit dem 11. Lebensjahr (1980) war ich stark kurzsichtig. Zuletzt hatte ich - 6,5 dpt. mit - 2dpt. Astigmatismus rechts und - 5,5 dpt links. Ein Leben ohne Sehhilfe ist nicht vorstellbar.
1988 habe ich mit harten Contactlinsen angefangen, die ich bis 1996 gut vertragen hatte, danach ging nichts mehr.
Weiche Contactlinsen gingen bedingt durch ein relativ trockenes Auge so einigermaßen.
Ich habe sie zuletzt nur noch für Sport eingesetzt.
Nachdem ich mich jahrelang intensiv mit dem Thema einer flexiblen Kunstlinse (akommodierbar, d.h. es gibt auch keine Altersweitsichtigkeit) auseinandergesetzt habe, diese Technik aber nie so richtig in die Puschen gekommen ist, habe ich mich dieses Jahr zu einer LASIK-OP entschieden.
Nach diversen Beratungsgesrpächen in München und Berlin fiel meine Entscheidung zugunsten eines Spezialisten in München.
Die Vortestst ergaben:
1. Meine Sehfähigkeit mit Brille lag bei 160% (!)
2. Ich habe eine dicke Hornhaut, für die Korrektur mussten ca. 70 µm abgetragen werden, die Restdicke danach war immer noch höher als bei den meisten Menschen ohne EIngriff.
3. Die Topographie der Hornhaut ist für den Eingriff geeignet.
4. Ich habe keine großen NAchtpupillen, dass Gefahr bestünde der Rand der behandelten Zone fiele in den Bereich der geöffneten Pupille - dieser Umstand ist für die meisten Störungen in der Dunkelheit nach Laser-OP verantwortlich.
Kurzum - ich hatte optimale Voraussetzungen und vereinbarte einen OP-Termin für den 2. November 2006.
Die OP:
Ich traf um 14:00 in der Klinik ein, bekam einen "Begrüßungscocktail" und wurde in das Versorgungsset (Tropfen, Schmerzmittel, Sonnen- und Schlafbrille, Verhaltensregeln, Notfalltelefonnr.) eingewiesen.
Um 15:00 kam ich dran.
Das eine Auge wurde abgeklebt, das andere mittels Klebestreifen offen gehalten.
Es wurde eine Lidspreize eingesetzt.
Das Auge wurde für den Eyetracker markiert und der Behandlungslaser einjustiert.
Es wurde ein Saugring zur Fixierung des Augapfels aufgesetzt.
Nach Fixierung wurde ein Mikrokeratom zur Präparation des Hornhautflaps angesetzt. Es wurde dunkel und man hörte das Keratom arbeiten, nach 5 sec wurde eine hauchfeine Hornhautlamelle geschnitten, welche der Arzt nun mit einem kleinen Bügel auf die Seite schob.
Man verfolgt einen Positionierungslaser und der Excimerlaser dampft innerhalb von 8 sec die Horhaut um das berechnete Maß weg. Es riecht leicht nach verbranntem Haar.
Die Hornhautlamelle wird zurückgeschoben und mit einem Siliconwedel angedrückt. Das Auge wird mit einem trüben Gleitgel eingepinselt, damit die Lidbewegung die Hornhautlamelle micht verschieben kann.
Das behandelte Auge wird jetzt abgedeckt und die Prozedur wiederholt sich am anderen Auge.
Nach 20 Minuten ist alles vorbei, man darf aufstehen, bekommt eine sehr dicht anliegende Sonnenbrille, bleibt noch eine Viertelstunde sitzen / liegen und geht dann mit einer Begleitperson nach Hause.
Ich konnte sofort nach der OP scharf sehen, allerdings getrübt durch das Gleitgel.
Man möchte in der unmittelbar darauffolgenden Zeit nur so schnell wie möglich die Augen schließen und geschlossen halten.
Schmerzen hatte ich keine, aber das Auge fühlte sich stark gereizt und überanstrengt an.
Zu Hause angekommen legte ich mich ins Bett mit der Schlafbrille und als ich nach 4 Stunden aufwachte konnte ich alles scharf und klar sehen.
Am nächsten Tag zur NAchkontrolle lag meine Sehfähigkeit bereits wieder bei 120%. Die Lamelle war im Spaltmikroskop bereits fast nicht mehr zu sehen!
Die kommenden 3 Tage wechselt durch Wassereinlagerung in der Behandlungszone die Sehfähigkeit etwas - mal besser, mal schlechter. Dieser Prozess ist vollkommen normal!
NAch 4 Tagen war kein Schnitt mehr erkennbar und ich hatte wieder 160% Sehleistung.
Nach einer Woche war es wieder etwas schlechter.
Jetzt sind es aktuell 160% stabil.
Die Brille zum Schlafen trug ich 4 Nächte.
Ich brauchte keine Schmwerzmittel, ich hatte keine Schmerzen.
Duschen im Gesicht nach 1 Woche, die Haare nur nach hinten Waschen am besten mit Hilfe.
Nach 4 Wochen kann man wieder Sport machen.
Nach 8 Wochen gibt es überhaupt keine Einschränkungen.
Ich habe keine Sterne, Ringe, Halos um Lichter in der NAcht.
Da ich gerne Sterne mit dem Teleskop ansehe, konnte ich mich hier ( ein Stern ist eine ideale punktförmige Lichtquelle, die jeden Fehler gnadenlos aufdeckt) vom perfekten Ergebnis überzeugen.
Ich genieße mein neues freies Leben. Ich sehe auch jetzt leider jedes Haar in der Dusche... Ich kann die Nadeln an den Tannenbäumen zählen, kann das Nudelwasser auskippen, ohne Blindflug, die Backofentür öffnen um reinzuschauen, in der Arbeit im Labor endlich eine GUTE Schutzbrille tragen. Es ist unglaublich!
Die Kosten lagen bei 4100 EURO.
Mittlerweile (Feb. 06) werden LASIK-OPS vom Finanzamt als außergewöhnliche Belastung anerkannt.
Zum Schluss: Ihr müßt die Entscheidung pro oder contra alleine treffen! Geht zu einem renommierten Arzt! Wenn Zeifel bestehen, oder die Voraussetzungen nicht 100% ig stimmen, lasst es! Die OP ist kein Spaziergang, aber eine perfekt innere Ruhe hilft Euch bei der Erzielung eines optimalen Ergebnisses. Stellt Euch einen Fragenkatalog zusammen, den der Arzt lückenlos beantworten muss.
Ach ja, um unserer Community etwas Rechnung zu tragen: Sex mit Brille finde ich doof, aber ich genieße jetzt den "Anblick"