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Trennung

***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Trennung
ERTRINKEN


Du bist da, und doch wieder nicht.
Du sagst, Du liebst mich, aber ich fühle nichts.
Du umarmst mich, dennoch habe ich Zweifel.

Was bin ich für Dich?
Bin ich noch ein Teil Deines Lebens?
Oder bin auch ich einfach nur noch – da?

Mir ist elend, meine Welt steht kopf.
Dabei habe ich sie um Dich herum gebaut.
Ich kreise um Dich und liebe jede einzelne Runde.

Gehst Du, zähle ich die Stunden,
erwarte fiebrig Dein Erscheinen.
Wohl wissend, daß Du nicht das Selbe fühlst.

Möge meine Kraft nie zur Neige gehen
die unbändige Freude an Dir zu spüren,
mein Begehren am Leben zu halten – auch ohne Antwort.

Ich stehe mit dem Rücken zur Wand.
Das Wasser bis zum Hals,
auch auf den Zehenspitzen verharrend.

Ist der Untergang nur noch eine Frage der Zeit?
Ich ertrinke in meinen Ängsten, meinen Tränen.
Du gleitest mir aus den Händen – langsam und unvermeidlich.

Bestünde doch nur ein leiser Funke Zuversicht,
ich klammerte mich an ihn wie ein Schiffbrüchiger.
Wissend, daß es wohl nur eine morsche Planke ist.

Oder vielleicht doch nicht?
Sollte in Dir irgendwo doch noch etwas glimmen?
Etwas, das mich irgendwann wieder wärmend umarmt?

Die Hoffnung ist mein stetiger Begleiter...


Dieser Text ist Teil einer Reihe, die ich nach der Trennung von meiner Frau nach 19 Jahren begonnen habe. In dieser Reihe läßt sich die emotionale Achterbahnfahrt eines halben Jahres ablesen, vom Optimismus bis hin zur Hoffnungslosigkeit. Dies ist der erste Text von 4.6.11.
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Hier nun der 3. Text. Der erste ist übrigens vom 6.4., nicht vom 4.6., kleiner Tippfehler. Den 2. erspare ich Euch. Er heißt "Wasserfall", und stellt nichts Anderes dar, als eine ganze DIN A4-Seite mit der Phrase "Ich liebe Dich" im Blocksatz und ohne Zeichensetzung, an deren Ende noch der Satz "bis zum letzten Atemzug, und noch weiter" steht. Für mich war das ein emotionaler Moment, aber zum Lesen ist es nicht besonders spannend. Daher hier der Nachfolger, kurz darauf geschrieben und mein Ventil für die seinerzeit vorherrschende, pure Verzweiflung.

STUMMER SCHREI

Schmerz.
Angst.
Enttäuschung.
Wut, gegen niemanden gerichtet, abstrakt.
Hoffnungslosigkeit.
Alles verzehrende Liebe. Wofür noch?
Verlust.
Antriebslosigkeit.
Trauer.
Vergötterung, die nicht mehr ankommt.
Wie damit umgehen?
Wie das Unerträgliche ertragen?
Wie weitermachen?
Aufgeben?
Meine Seele steht in Flammen.
Eifersucht.
Ohnmacht.
Bin ich überflüssig?
Für sie zumindest?
Wird sie mich je wieder so lieben können, wie früher?
Jetzt, da ich endlich erwidern kann.
Jetzt, da ich endlich gereift bin.
Jetzt, da ich endlich gewachsen bin.
Ich bleibe nicht auf der Stelle stehen, bin aber trotzdem wie gelähmt.
Jeder Schritt kann der letzte sein.
Unsicherheit.
Was ist der richtige Schritt?
Gibt es überhaupt noch einen richtigen Schritt?
Oder ist meine Zeit abgelaufen?
Endgültig?
Kein Zurück mehr?
Soll es das gewesen sein?
Der Gedanke schwächt.
Raubt mir den Geist.
Läßt mich in Agonie verfallen.
Ich vertrockne, dörre aus.
Sie, immer um mich.
Ich, immer hoffend.
Ich, immer bangend.
Sie, immer bei ihm.
Meine Präsenz eine Last?
Für sie?
Für ihn?
So viele Fragen.
Keine erlösende Antwort.
Ich will lachen, mich freuen.
Mit IHR freuen.
SIE mit Haut und Haar lieben.
Körperlich.
Seelisch.
Das ganze Sein einschließend.
Leidenschaftlich.
Voller Hingabe.
Ohne Zweifel.
Ohne Mißtrauen.
Ohne Angst.
Ohne Hemmungen.
Einfach nur lieben.
Aber wie, wenn ich mich selbst verachte?
Für das, was ich war.
Schuldgefühle.
Last.
Schwere.
Drückende Vergangenheit.
Übermächtig, jede Faser durchdringend.
Das ist vorbei, dennoch wirkt es nach.
Kaum zu ertragen.
Kein Boden mehr unter den Füßen.
Keine Zuversicht.
Alles zu spät.
Wege trennen sich.
Alles zu spät?
Saure Pflicht der Akzeptanz.
Erkenntnis der Scheiterns.
Beweinen des Schicksals.
Lecken der Wunden.
Stummer Schrei.
Bewegungslos.
Was kommt danach?
Kaum vorstellbar.
Es zerreißt mich.
Es wird mich zerstören.
...und ich kann nichts dagegen tun.
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Das ist schaurig schön ignis. Wer einmal in ähnlicher Sitation war, wird sich wiederfinden. Gut, so ein Ventil im Schreiben zu haben.
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Du hast Recht, Kaiserschmarrn, es hilft wirklich. Ich mache mal weiter mit dem 9.4. (keine Sorge, die Intervalle wurden irgendwann länger). Wieder ein schwerer Tag...

DEMUT

nichts mehr sehen
nichts mehr hören
nichts mehr spüren
alles tot
mir ist kalt
ich friere
unbeweglich
nichts mehr schmecken
nichts mehr riechen
nichts mehr ahnen
geschwächter geist
schwelendes gemüt
rauchende trümmer
ich kann nicht mehr
nur noch ein schatten bleibt
das leben blanker hohn
gähnende leere
wüstengleich verdorrt
meine augen brennen
die kehle zugeschnürt
stille dröhnt in den ohren
bin wie betäubt
meiner selbst beraubt
unbarmherziger lehrer schicksal
hab gnade mit mir
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Ich habe die anderen Geschichten jetzt nicht gelesen.
Bin sofort auf diese Letzte hier gestoßen. *g*

Mir gefällt dieses Gefühl das Du da rüber transportierst sehr gut.
Eine Menge Menschen können sich damit wohl identifizieren.
So auch ich...

Weiter so. *top*

LG
serena1
*******_by Mann
280 Beiträge
Ich will mir den Schmerz garnicht vorstellen, komme aber beim Lesen Deiner Zeile nicht umhin. Keine Ahnung, was ich in so einer Situation machen würde, aber ich glaube, es wäre, ein paar Aggressiönchen angebracht.

Kopf Hoch!
Blick GERADE aus!
Losmarschieren.
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Nein, Aggressionen sind interessanterweise in der ganzen Zeit nicht aufgekommen. Nur einmal, vor ein paar Wochen habe ich so etwas wie Wut darüber gespürt, aber das war's auch schon.

Hier der nächste Text vom 24.5.. Es ist eine längere Pause gewesen, und die Befindlichkeiten hatten sich wieder geändert. Es geht um das Gefühl, in der eigenen Umgebung nicht mehr zu Hause zu sein.

FREMD

Was ist das für ein Ort?
Alles ändert sich.
Scheint vertraut, ist aber nicht mehr dasselbe.
Wie eine Kulisse.

Um mich herum bekannte Gesichter.
Farben, Formen, Klänge.
Seit langer Zeit an meiner Seite.
Und doch finde ich mich nicht.

Zähes Ringen um das Akzeptieren des Unausweichlichen.
Kümmerlicher Versuch eines Neustarts.
Eingekeilt zwischen Panik und Verzweiflung
Versuche ich mein Möglichstes, wissend, daß es schwer wird.

Ich bin mir fremd geworden.
Erkenne mich selbst nicht mehr im Spiegel.
Brauche Kraft, um nach vorn zu gehen.
Und Orientierung, um durch das Dickicht zu finden.

Ich will nicht mehr trauern und zweifeln.
Nicht mehr mein dunkelgraues Inneres nach außen tragen.
Mein Weg ist noch weit.
Du bist bereits angekommen, ich noch lange nicht.
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Gefühle die man selbst nicht so wirklich versteht.
Ja....manchmal erst im Nachhinein benennen kann.
Es ist wie ein Treten auf der Stelle.
Zäh und mit Unwohlsein behaftet.

"Fremd" ist sehr passend.

Interessant zu lesen die einzelnen Abschnitte einer Trennung.
Das große Wirrwarr was mit einher geht.

LG
serena1
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Hier das nächste Werk. Es ist aufgebaut wie ein Monolog, erst als Selbstgespräch, dann gerichtet an mein Leben. Datum ist der 25.5.11.

WOHIN?

Da ist es nun, mein neues Leben. Aber was fange ich damit an? Es ist da, ungefragt. Ich hatte es nicht gebeten, bei mir aufzutauchen. Das neue Leben kommt wie eine Heimsuchung, legt alles in Schutt und Asche und sagt dann: „sieh zu, was du aus mir machst!“ Kein Ausweichen möglich, keine Alternativen aufgezeigt. Die Waffe am Schädel, den Finger am Abzug. Friß oder stirb! DAS ist dein neuer Weg, verabschiede dich von alten Mustern! Laß alles los, laß dich ins Nichts fallen und warte, was passiert. Wie soll das gehen? Es ist noch so viel von ihr in mir. Jede Erinnerung brennt wie Nadelstiche, ich spüre immer noch alle Berührungen und Worte, jedes Lächeln und jeden Blick. Ihren unwiderstehlichen Körper. Alles ist noch da und will einfach nicht verblassen. Wie also loslassen? Wie? Sag Du es mir, verdammtes, neues Leben! Los, ich warte!
Habe ich's mir doch gedacht. Von Dir kommt nichts. Du stößt mich über den Klippenrand, aber ich habe keinen Fallschirm, kein Netz und keine Hoffnung. Das ist nicht mehr Dein Problem, das ist jetzt meines. Laß alles los, laß dich ins Nichts fallen, und warte, was passiert. Selten so gelacht. Was bleibt denn übrig? Nur fallen und warten. Fallen und warten. Und hoffen, daß der Aufschlag nicht zu hart wird. Einfach nur überleben. Will ich das überhaupt? Vielleicht will ich das, aber wozu? Was soll mich schon erwarten? Was hast Du noch für mich in petto, neues Leben? Wohin gehe ich? Alle Wege führen ins Dunkel, in die Ungewißheit. Wenn doch mal einer Licht machen könnte! Wenigstens ein ganz kleines. Kaum erkennbar, aber doch vorhanden. Nur für mich, damit ich mich nicht verlaufe. Nur ein winziges Zeichen, damit ich nicht völlig aufgebe. Etwas, das der Sache einen tieferen Sinn gibt. Ich möchte so gerne verstehen. Ich brauche etwas, das mich davon abhält, durchzudrehen. Aber dazu bin ich sowieso viel zu müde. In mir ist gerade noch das Nötigste an Leben.
Larmoyanz? Ja, gerne! Das brauche ich jetzt einfach. Verstummet, Spötter! Laßt mich in Ruhe trauern und nach Herzenslust leiden! Laßt mich trauern, und dann meinen Weg finden. Ich weiß, es ist einer da, einer für mich, und er wird sich mir zeigen. Irgendwann. Wenn der Geist wieder klarer wird und die Trauer sich langsam in Wohlgefallen auflöst. Dann werde ich bereit stehen, um ihn zu gehen. Ich kann warten...
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Sehr gut beschrieben.
Alles drin was man(n) oder Frau fühlt, in dieser Zeit.

Es ist schon verrückt...was man so alles aushält.
Und den Satz, "das geht vorüber" will man ja mal überhaupt nicht hören.

Doch letztendlich stimmt Der.
Alles geht vorüber und viele neue Wege stehen dann wieder zur Verfügung.

LG
serena1
Ich mag Deine Textserie, ignis.

Egal, ob in lyrischer Form oder (wie im letzten Beitrag) als Prosa:
Man(n) kann gut Verarbeitungsphasen nachempfinden, durch die
man(n) nach einer Trennung geht.

LG Dieter
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Weiter geht's. Dieser kurze Text spiegelt einen ersten Anflug von Optimismus wieder, den ich am 28.5.11 hatte. Es handelt sich quasi um eine Art Mantra, das ich mir bis auf den letzten Satz halblaut während eines fast dreistündigen Nachtspazierganges immer wieder vorgesagt habe. Das war nach fast 2 Monaten Trennung das erste Mal, daß ich für einen kurzen Moment wieder so etwas wie Energie in mir spüren konnte. Ich habe es sehr groß (etwa 28 Punkt) auf eine DIN A4-Seite geschrieben...

ALLES AUF ANFANG



KEINE ANGST MEHR

KEINE TRAUER MEHR

NUR NOCH LIEBE

UND ZUVERSICHT


ICH BIN BEREIT

***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Der 10.7.11 war wieder ein sehr schwerer Tag für mich. Daher habe ich diesen Text geschrieben. Am selben Tag gegen Abend kam noch ein weiterer, aber nun erst einmal dieser.


STAND DER DINGE


Der Magen schmerzt.
Der Blick ist trübe.
Die Knie sind weich.
Die Ohren sind dumpf.

Wo ist meine Kraft geblieben?
Wo ist meine Fähigkeit zur Freude hingegangen?
Wohin ist ist der Wunsch, meine Freunde zu sehen verschwunden?
Wann werde ich endlich aufhören, Fragen zu stellen?

Du warst immer mein Antrieb.
Du warst immer mein Grund, weiterzumachen.
Du warst immer mein Hafen.
Du BIST immer noch meine Kleine, meine große Liebe.

Ich komme nicht gegen ihn an.
Ich kann es nicht mehr mit ansehen.
Ich ertrage Eure Innigkeit nicht.
Ich muß mich schützen, mich zurückziehen.

Wirst Du verstehen, daß ich gehen muß?
Wirst Du meinen neuen Weg akzeptieren können?
Wirst Du mich mit Wut oder Häme betrachten?
Wirst Du meine Vertraute bleiben?

So viel Zeit zusammen verbracht.
So viel Freude und Trauer zusammen durchlebt.
So viele Kämpfe miteinander geführt.
So viele, so tiefe, so intensive Spuren in meinem Herzen geblieben.

Der Schmerz wird gehen, irgendwann, vielleicht.
Das Neue wird sich Bahn brechen, eines Tages.
Die Wunden werden vernarben, doch immer sensibel bleiben.
Die schönen Erinnerungen werden bleiben und wirken, die üblen schwinden.

Vielleicht...

• * * *
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Ich weiß nicht, ob diesen Thread noch jemand verfolgt, aber ich stelle einfach mal den nächsten ein, ebenfalls vom 10.7., einem - wie schon erwähnt - eher schwierigen Tag...


DER ANDERE


Du bist der Andere.
Das Gesicht der größten Niederlage meines Lebens.
Du bist der Neue.
Derjenige, den sie mehr liebt, als mich.
Derjenige, dessen Anblick sowohl mich als auch sie aufwühlt.
Nur jeden auf andere Weise.

Wie soll ich mit Dir umgehen?
Deine Präsenz wird zunehmend schwieriger für mich.
Du bist harmlos und freundlich, aber für mich die Verkörperung des Scheiterns.
Meines Scheiterns, meines Versagens.
Von Dir kann sie bekommen, was sie von mir nicht mehr will.
Ich hoffe, Du weißt, was für ein unfaßbar glücklicher Mann Du bist.

So gerne wäre ich an Deiner Stelle.
Du, der Du in unseren Anfangstagen noch ein kleines Kind warst.
Läßt nun mich selbst hilflos wie ein kleines Kind erscheinen.
Ich bin verdammt dazu, mit anzusehen, wie nah Ihr Euch seid.
Ich müßte Dich abgrundtief dafür hassen.
Doch vielmehr hasse ich mich selbst – dafür, daß sie nun Dich braucht.

Wie lange mag das so gehen?
Ich spüre, daß ich darüber bitter werde, in mich gekehrt.
Keine Ahnung, wie lange ich durchhalten werde.
Daß Du da bist, verlangt mir viel ab, geradezu unmenschlich viel.
Du wirst das wissen, da bin ich ganz sicher.
Wie kommst Du damit klar, daß es so ist?

Mein Leben wird nie wieder so sein, wie es war, ebenso wie Deines.
Aber wirst Du Deine Liebe genießen können?
Werde ich überhaupt eine neue finden?
Mir ist das momentan noch egal, mein Interesse ist gering.
Nur, wie ist es für Dich, daß Dein Platz so viel Trauer in jemandem auslöst?
Kann man sich damit wohlfühlen?

Meine Zeit bei ihr läuft ab.
Deine hat gerade erst begonnen.
Mache das Beste daraus, setze es nicht in den Sand.
Bald werdet Ihr Gelegenheit haben, Euch einander voll widmen zu können.
Es ist unfaßbar schwer, das fünfte Rad am Wagen zu sein.
Ich schaffe das einfach nicht mehr...
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Mein erster Geburtstag nach der Trennung. War ein komisches Gefühl...


HALTEN



hinhalten

aushalten

mithalten

festhalten

innehalten

wie soll ich sein?

wie soll ich werden?

wo soll ich hin?

nur du kennst die antwort

ich mache mich klein

und warte

warte auf ein zeichen

erlösung oder absturz

keine voraussage möglich

was also tun?


durchhalten
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Also ich bin schon noch da.

Jedoch hatte ich bisher nicht so den Nerv zu lesen.
Hole ich aber bestimmt noch nach. *ja*

*heia* Grüße
HALTEN



hinhalten

aushalten

mithalten

festhalten

innehalten


Das "fliesst" sehr schön - gefällt mir gut!


wie soll ich sein?

wie soll ich werden?

wo soll ich hin?

nur du kennst die antwort


Diese Empfindung kenne ich gut. Ich habe mich schon oft als "Glocke" gefühlt, die sehr schön tönen kann, aber jemanden braucht, der sie anschlägt..

Mittlerweile erkenne ich, dass jede Frage, jede Aufforderung, die wir nach Aussen geben, zuerst an uns selbst geht.

In unserem Kopf entsteht die Frage/der Gedanke, unsere Ohren sind die ersten, die die Frage hören - wir richten uns also zuerst immer an uns selbst.

Und ich erfahre, wie frei und befreiend es sich anfühlt, seine eigene Schwingung zu beginnen..

erlösung oder absturz

Evtl. gehört beides zusammen und die Erlösung liegt hinter dem Absturz?

keep the faith *sonne*
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
29.7.11

Die Stimmung könnte schlimmer sein, aber ich war sehr nachdenklich.


WEITE


So viele Fragen im benebelten Kopf.
Im wilden Wettlauf mit den wirren Gefühlen,
die mir die Sinne vollends verschleiern.
Es gibt nicht mehr viel zu sagen,
nicht mehr viel zu argumentieren.
Die Würfel sind gefallen, so auch ich.

Mein weites Herz könnte Dich ganz aufnehmen.
Wenn Du nur wolltest.
Dein Vertrauen von der Angst erstickt,
vom Argwohn gelähmt, kaum lebensfähig.
Meine Hoffnung von der Realität ausgeschaltet,
von SEINER Präsenz verdunkelt, tot.

Siehe, das Neue wartet schon auf Dich!
Doch ich will nicht sehen.
Ich bin noch geblendet, wende meine Augen ab.
Verweigere mich dem, was da meiner harrt.
Die große Weite lacht mich aus,
weil ich scheue, weil ich mit mir hadere.

So viel Weg zusammen gegangen,
aber der erste Alleingang fällt schwer.
Ohne Deine Hand komme ich mir verloren vor.
Meine Seele zerspringt im Moment des Loslassens.
Unsere beiden Hände keine Einheit mehr.
Du fehlst...
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
All die Gefühle die Menschen haben...entwickeln,
sie ähneln sich so sehr.
Man denkt so oft, das keiner das nachempfinden kann.

Stimmt aber nicht.

LG
Bar_Se_Re_59
****_S Mann
22 Beiträge
mich würden weitere Werke interessieren
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Aber gerne doch. Hier ein Beitrag vom 7.8.11. Es ging mir verhältnismäßig gut, aber ich hatte viel Fragen im Kopf, die es zu sortieren gab. Man könnte es als Beginn der konstruktiven Auseinandersetzung mit der Lage werten.


EIN NEUER WEG?


Wir treten auf der Stelle, wissen nicht mehr weiter.
Wenn wir reden, dann nur noch das Nötigste.
Die Kälte ist fühlbar, die Distanz zwischen uns sichtbar.
Wie lange kann man ein solches Leben ertragen?

Warum dieses Schweigen, warum können wir nicht mehr sprechen?
Haben wir es verlernt, oder wollen wir einfach nicht mehr?
So viele Jahre und am Ende bleibt nur Stille.
Drückende, dröhnende Stille, aber keine Ruhe.

Wir haben jeder einen Schritt zurück getan.
Weiter weg von uns und von dem, was mal war.
Schritte in eine andere Richtung, auf einen neuen Weg?
Alles hinter sich lassen? Neuanfang?

Ich sehne den Tag herbei, an dem die Fragen weniger, und die Antworten mehr werden.
Klarheit und Einsicht über Trübheit und Verbitterung triumphieren.
Sich mein Herz wieder öffnen kann, wer auch immer dann vor mir stehen mag.
Es sind noch unendlich viele Schritte, aber sie müssen getan werden.

Warum mußte es soweit kommen?
****_S Mann
22 Beiträge
"weitere" ignis,also Mehrzahl *zwinker*
nicht nur "ein" weiteres.
Poste alles frei raus...es interessiert mich wirklich !
***is Mann
2.127 Beiträge
Themenersteller 
Dein Wunsch ist mir Befehl *mrgreen*

Am 14.10.11 habe ich mal wieder nach längerer Pause etwas geschrieben. Man merkt vielleicht, daß sich die verarbeiteten Empfindungen verschoben haben. Weg vom persönlichen Leiden, hin zum Hinterfragen der Situation als solcher.


SCHWINDENDE ILLUSIONEN


Wir hatten große Pläne, wollten anders sein als andere.
Wollten mit dem Bruch auf andere Weise umgehen.
Mit stolz geschwellter Brust gefielen wir uns,
ließen uns unsere Andersartigkeit attestieren,
klopften uns selbst auf die Schultern in Selbstgefälligkeit.

Doch die Kulisse bröckelt zusehends.
Der Wind kommt von vorn in aller Schärfe.
Was ist vom großen Vorhaben übriggeblieben?
Der einstige Mut weicht vernichtender Desillusion,
die uns die Luft zum Atmen raubt.

Da war mal Freundschaft, wo Liebe war.
Sympathie, wo Freundschaft war.
Gleichgültigkeit an Stelle der Sympathie.
Wohin wird es noch fallen?
Enden wir im blanken Haß aufeinander?

Das, was wir wollten, sah anders aus.
In jeglicher Hinsicht und schon lange Zeit.
Wir wollten keine Opfer beklagen müssen, außer uns.
Der Zweifel wird zum permanenten Spiegel.
Zu unserem eigenen Spiegel.

Der Zerfall der einstigen Ideale hat längst eingesetzt.
Der Friede kostet mit jedem Tag mehr Kraft.
Die Mühe wird uns bald anzusehen sein.
Am Ende werden wir es wohl doch machen, wie alle:
In Wut, Tränen und Verzweiflung auf allen Seiten.
**********Reyes Frau
33.664 Beiträge
Deine Geschichten zu verfolgen,
ist unglaublich gut.

Teilweise ein Durcheinander an Gefühlen, wie es ja auch tatsächlich ist.

Liebe Grüße

Bar_Se_Re_59
Lieber ignis,
was für mich in Deinem Text "Schwindende Illusionen" zu entdecken ist:

Erstmal finde ich den Titel so richtig klasse - Schwindende Illusionen sind für mich etwas phantastisches, weil sich dahinter "die Wahrheit" zeigen kann und darf, das, was wirklich ist.

Da hat mir nach meiner letzten Trennung eine sehr liebe Freundin mal "den Kopf gewaschen" und ich konnte erkennen, dass ich mich schwer getan habe, "das was ist" anzunehmen. In der Beziehung hing ich Illusionen nach, wie die Beziehung sein sollte, bei der Trennung hing ich Illusionen nach, wie sie hätte verhindert werden sollen.

Als ich dann den Schritt getan hatte, einfach das, was im Moment ist, zu akzeptieren "Ich wollte etwas erreichen (eine stabile, harmonische Beziehung) und bin gescheitert" - hat mich das auf einen sehr guten Weg gebracht.

Weiter zu Deinem Text -

Der einstige Mut weicht vernichtender Desillusion,

Mut heisst für mich, Desillusion anzunehmen, evtl. sogar zu begrüssen (siehe oben) , sich also gerade nicht entmutigen zu lassen, sondern den Mut, zu sich zu stehen, darin zu stärken.

Das, was wir wollten, sah anders aus.
In jeglicher Hinsicht und schon lange Zeit.
Wir wollten keine Opfer beklagen müssen, außer uns.
Der Zweifel wird zum permanenten Spiegel.

Ja, der Zweifel - für mich das zentrale Thema in diesem Text, der "Antreiber" dieser Entwicklung.

Und dann ein "Nicht-Ziel" (keine Opfer), das aussagt, man will sich selbst als Opfer beklagen müssen? - Puh, da kommt mir Zweifel ganz schön angebracht vor, ob dies nicht nochmal überprüft werden sollte..

Was wird aus "was wir wollten", wenn es kein Wir mehr gibt?

Ein Zurückwerfen auf die alleinige, eigene Verantwortung nur für sich selbst?

Und dann, wenn man z.B. auch nach der Trennung einen fairen und freundlichen, vielleicht sogar herzlichen Umgang möchte - wer hat die Verantwortung, ob man selbst das tut, was man will? Sind wir abhängig davon, dass jemand uns freundlich behandelt um freundlich zu sein?

Hier steckt für mich eine Illusion, der wir nur zu gerne anhängen. Wir wären in unseren Gefühlen und Handlungen abhängig davon, wie das Aussen uns behandelt und dementsprechend wollen wir das Aussen ändern, um uns selbst anders erleben zu können.

Aber für mich ist die Wahrheit: Wir erleben uns stets so, wie wir sind. Wenn wir unfreundlich sind, dann nicht wegen unfreundlichen Umständen, sondern, weil wir nicht zu unserer Freundlichkeit stehen, sie nicht annehmen - uns durch die Umstände in Zweifel über uns stürzen lassen und unser Ziel: "Ich will freundlich sein" - dabei aus den Augen verlieren, weil wir nur noch darauf fixiert sind: "Der andere sollte freundlich sein"(damit ich dann freundlich sein kann).

Der Friede kostet mit jedem Tag mehr Kraft.

Stimmt das - oder ist es nicht so: Der Zweifel kostet mit jedem Tag mehr Kraft?


Mein Ideal:
Wenn Du in Vertrauen zu Dir lebst, lebst Du in Vertrauen zu Deiner Welt und allem, was Dir darin begegnet.
Wenn Du in Dir Frieden und Zufriedenheit hast, wirst Du in jeder Umgebung und unter allen Umständen Frieden empfinden.

Ideale sind für mich Wegweiser. Sterne in dunkler Nacht. Es ist nicht wichtig, wenn ich sie nie erreichen kann - sie geben mir Licht und Richtung..

Wohin wird es noch fallen?

Von Dir, Lieber, habe ich gelernt, dass es bei Problemen oft nicht nötig ist, nach Lösungen zu suchen. Sich einfach nur denken: "Es gibt Lösungen" und das Problem damit "loszulassen" reicht schon.

Ich habe das für mich weiter entwickelt in:
Es ist bei Wünschen oft nicht nötig, nach Erfüllung zu suchen. Sich einfach nur denken "Es gibt Erfüllungen" und den Wunsch damit "anzunehmen" reicht schon.

Das wollte ich Dir nach unserem Gespräch dazu schon lange mal mitteilen..

Alles Liebe für Dich und Deine Familie

*blume*
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