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Stottern

******_46 Frau
1.318 Beiträge
Themenersteller 
Stottern
wer stottert warum, stottert warum, weshalb und wieso?
immernoch?

ich will das wissen, denn ich habe auch gestottert
und manchmal tu ich das noch...
ich bin so (st)aff und so cool, warum, tu ich das noch immer?
verdammt,


tach der stotterer....
schreiben könn wa, oder?

carmen
*******_85 Frau
372 Beiträge
Hi Carmen,

mein Mann stottert. Seit seinem 8. Lebensjahr. Der Ursprung konnte nicht geklärt werden, es gab zwei mögliche Auslöser. Der erste wäre die Scheidung der Eltern. Ansonsten wurde er in dem Alter von Mitschülern massiv verprügelt und fast ertränkt.
Als wir uns kennenlernten brauchte er für jeden Satz Ewigkeiten. Innerhalb der ersten zwei Jahre unserer Beziehung verschwand das Stottern fast, mittlerweile ist es aber wiedergekehrt, wenn auch nicht annähernd so schlimm wie früher, aber eben doch merkbar.
Er bekam zwischendurch nochmal das Angebot etwas gegen das Stottern zu unternehmen, aber er hat für sich entschieden, dass er so, wie es ist, gut damit leben kann und ihm das reicht.

LG

Candice
Also, ein mir persönlich bekannter und mit seiner Methode sehr erfolgreicher Stottertherapeut (Professor Dr. Rolf Bindel, seines Zeichens Kinderpsychiater und ein seeeeeehr toller Mann) geht von einer aggressiven, funktionalen Sprechflussstörung aus.

Bedeutet: Ein Kind hat sehr sprechdominante Eltern, und durch sein Stottern zwingt es (natürlich unbewusst) Besagte, ihm ebenfalls Raum zum Sprechen einzuräumen - weil sie zuhören müssen, bis es mal fertiggestottert hat.
Das Stottern hat also einen funktionalen Aspekt.

ABER jetzt kommt die schlechte Nachricht.
Für Stottern gibt es tausend Theorien aber keine Erklärung, und wer immer einem da was anderes erzählt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Der Grund ist simpel: Stottern entsteht in der Regel WÄHREND des Sprechlernprozesses. Und was immer da bei diesen Kinder in der Sprechfunktionalität schief lauft, sei es nun neurologisch, psychologisch, physiologisch oder eine Mischung aus allem, kann man nicht feststellen - weil man keine Kontrollgruppe hat.
Und diese hat man nicht, weil man nie vorher weiß, ob ein Kind abfangen wird zu stottern oder nicht. Ist also eine Was-wäre-wenn-Frage, die sich wissenschaftlich nicht klären lässt.

Lasst euch da mal nichts erzählen. Viele Theorien gehen mit entsprechenden Therapien einher und viele funktionieren - aber Recht zu haben kann keiner wirklich für sich beansprochen. Denn so gesehen haben alle Recht - obwohl die Therapien untereinander teilweise völlig inkompatibel sind.

Sprechtherapeuten entscheiden sich, genau die Psychotherapeuten einfach nur für ein bestimmtes Lager und eine bestimmte Methode.
Mein Sohn hat als Kind ganz arg gestottert.

Wir sind zu einer Sprachtherapeutin gegangen, die mir grob erklären konnte, wie es zu stottern kommt..aber so richtig ne Idee, was man machen könnte, hatte sie auch nicht.

Sie gab mir allerdings den Tipp, dass wir ihm nie ins Wort fallen sollen, wenn er Not hat, ein Wort rauszubekommen.

Das war manchmal ganz schön schwer, weil es doch ne ziemliche Geduldsprobe ist, wenn ein Satz zigmal neu angefangen werden muss, ehe er raus ist.

Wir haben dann allerdings bemerkt, dass es besser wurde. Das Sprechen wurde irgendwie von selber flüssiger. Eventuell war das damals so ne Art Entwicklungsphase.

So ganz weggegangen ist es nie. Mit 14 hat er aus eigener Antriebskraft nochmal einen Therapeuten aufgesucht. Mein Sohn besuchte ganz normal die Schule und wurde auch nie gehänselt. Das gelegentliche Stottern brachte ihm nie Nachteile.

Dieser Therapeut meinte dann, dass das Stottern erblich wäre. Und dann ging mir ein Licht auf, dass sein Vater ebenso gelegentlich gestottert hat. Nachgeahmt kann nicht sein, weil wir nur kurz zusammen gelebt haben. Der Therapeut meinte, er solle das ganz entspannt sehen....sich nicht verrückt machen. Da es ihn nicht einschränkt und beeinflusst in seiner Lebensqualtät, könne er doch versuchen damit zu leben.

Und das tut er seither. Er ist jetzt 22...und stottert nach wie vor gelegentlich...obwohl...es ist mehr ein hängen im Satz inzwischen....plötzlich hakt es...und will nicht weiter gehen.....dann fängt er schnell nochmal von vorne an und fertig.

Ich denke manchmal, wer es nicht direkt weiß, bekommt es gar nciht mit.

Ich hab schon etliche Beiträge im TV gesehen, wo man gute Erfolge über eine Art Atemtherapie erzielt hat. Vielleicht wäre das ja mal ne Überlegung wert, wenn das Stottern den Alltag zu sehr belastet. Ich denk ich würd dann nichts unversucht lassen.
Hallo Carmen,

googel doch mal nach der Stotterer Selbsthilfe, da bekommst Du vielfältige Informationen über fachliche Hintergründe und Therapiemöglichkeiten.

VG Maus2
******rot Frau
13.146 Beiträge
auf Wunsch der TE
*geschlossen*



Liebe Grüße,
Kirschrot
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