Mein Sohn hat als Kind ganz arg gestottert.
Wir sind zu einer Sprachtherapeutin gegangen, die mir grob erklären konnte, wie es zu stottern kommt..aber so richtig ne Idee, was man machen könnte, hatte sie auch nicht.
Sie gab mir allerdings den Tipp, dass wir ihm nie ins Wort fallen sollen, wenn er Not hat, ein Wort rauszubekommen.
Das war manchmal ganz schön schwer, weil es doch ne ziemliche Geduldsprobe ist, wenn ein Satz zigmal neu angefangen werden muss, ehe er raus ist.
Wir haben dann allerdings bemerkt, dass es besser wurde. Das Sprechen wurde irgendwie von selber flüssiger. Eventuell war das damals so ne Art Entwicklungsphase.
So ganz weggegangen ist es nie. Mit 14 hat er aus eigener Antriebskraft nochmal einen Therapeuten aufgesucht. Mein Sohn besuchte ganz normal die Schule und wurde auch nie gehänselt. Das gelegentliche Stottern brachte ihm nie Nachteile.
Dieser Therapeut meinte dann, dass das Stottern erblich wäre. Und dann ging mir ein Licht auf, dass sein Vater ebenso gelegentlich gestottert hat. Nachgeahmt kann nicht sein, weil wir nur kurz zusammen gelebt haben. Der Therapeut meinte, er solle das ganz entspannt sehen....sich nicht verrückt machen. Da es ihn nicht einschränkt und beeinflusst in seiner Lebensqualtät, könne er doch versuchen damit zu leben.
Und das tut er seither. Er ist jetzt 22...und stottert nach wie vor gelegentlich...obwohl...es ist mehr ein hängen im Satz inzwischen....plötzlich hakt es...und will nicht weiter gehen.....dann fängt er schnell nochmal von vorne an und fertig.
Ich denke manchmal, wer es nicht direkt weiß, bekommt es gar nciht mit.
Ich hab schon etliche Beiträge im TV gesehen, wo man gute Erfolge über eine Art Atemtherapie erzielt hat. Vielleicht wäre das ja mal ne Überlegung wert, wenn das Stottern den Alltag zu sehr belastet. Ich denk ich würd dann nichts unversucht lassen.