Steine auf meinem Weg…
…oder auch Felsbrocken.Ihr Lieben all,
Nachdem ich sehr bewegt und mehrmals Tom`s Geschichte in „Sadismus was turnt Euch an“, gelesen habe, fiel mir wieder ein, dass ich schon lange mal diesen Thread eröffnen wollte.
Ich bin hungrig auf Eure Geschichten. Ich wüsste gerne um Euren Weg, den ihr zurückgelegt habt, bis Ihr hier angekommen seid und Euch als BDSMler erkannt habt.
Und ganz besonders interessieren mich dabei die Steine, die Ihr von Eurem Weg räumen musstet, und Die Felsbrocken, um Die herum gegangen seid, oder die Ihr überklettert habt.
Welche schlauen Bücher haben Euch auf die Falsche Spur geschickt, welche Menschen haben Euch zurückhalten wollen, was für eigene Gedanken und Sorgen haben Eure Schritte verlangsamt, oder Euch manchmal umkehren lassen.
Und gibt es Leute, die Umwegslos und Gradlinig hier angekommen sind?
Meine Geschichte kriegt Ihr hier auch früher oder später zu lesen, wenn der Thread anläuft und auf Interesse stößt, aber ich will nicht gegackert haben, ohne zu legen und mache schon mal meine Buchvorstellungen:
„Die Sexaktive Frau“ von Rüdiger Boschmann mit dem Untertitel: „wie Frauen Männern geheime Sexwünsche erfüllen“ war eine von meinen beiden „Sexbibeln“ als ich so zwischen 17 und 22 war. Ein Buch aus dem Jahre 1977, das mein Vater auf dem Beate Uhse Wühltisch erstanden hatte, und dass ich ihm geklaut hatte. (und da es ihm vermutlich zu peinlich war, es zurück zu fordern, besitze ich es noch heute und kann sehen, dass ich es damals total zerfleddert und zerlesen habe). Dieses Buch hat mir freundlicher Weise erklärt, was Analsex ist, und mir erlaubt, diesen zu genießen, einen Stein hat es mir also aus dem Weg geräumt. Dass es mir aber einen Felsbrocken dafür auf selbigen gestellt hat, habe ich erst in den letzten Wochen wieder entdeckt, als ich mal wieder darin geblättert habe, um zu schauen, was meine „Bibel“ eigentlich über SM zu sagen hatte, denn das hatte ich erstaunlicher Weise nicht mehr in Erinnerung.
Wer das ganze Kapitel lesen möchte kann das in meinem Profil tun, hier reicht ein kleiner Auszug:
Kurz, wir können uns wohl darauf einigen, daß innerhalb ge¬wisser Grenzen Schmerz und Angst als Vermittler von Lust nicht ungewöhnlich sind. Sollte Ihr Partner Sie zu einem harmlosen «Schmerzspiel» überreden wollen, bei dem entweder Sie oder er geringfügige Schmerzen zugefügt bekommen, spricht nichts dagegen, die Geschichte einmal auszuprobieren. Vielleicht haben Sie Spaß daran.
[…]Ab wann haben Sie gerechtfertigten Anlaß, eine sexuelle Lust¬aus-Schmerz-Handlung als krank oder gefährlich zu betrachten? Sie müssen sich wehren, sobald echte Verletzungen und Demüti¬gungen von Ihnen verlangt werden. Liebespaare, die mit Peit¬schen, Handfesseln und Mundknebel aufeinander losgehen, sind seelisch krank.
Es ist kaum damit zu rechnen, daß sich in Ihrer Partnerschaft ein waschechter Sadist mit einem waschechten Masochisten ver¬bunden hat. Zwar können solche Leute auf ihre absonderliche Art glücklich miteinander sein, aber es ist ein sehr gefährliches Glücklichsein. Wo Blut fließt, wo ein Schmerzspiel in echte Mi߬handlungen ausartet, da kann man von gegenseitiger Beglückung wohl kaum reden. Eines Tages wird es zu schrecklichen Folgen kommen. Falls in Ihrer Partnerschaft so extreme Lust-aus-Schmerz-Praktiken eine Rolle spielen, müssen Sie sofort einen Eheberater oder einen Psychotherapeuten aufsuchen, damit Ihnen geholfen wird.
[…]Ab wann haben Sie gerechtfertigten Anlaß, eine sexuelle Lust¬aus-Schmerz-Handlung als krank oder gefährlich zu betrachten? Sie müssen sich wehren, sobald echte Verletzungen und Demüti¬gungen von Ihnen verlangt werden. Liebespaare, die mit Peit¬schen, Handfesseln und Mundknebel aufeinander losgehen, sind seelisch krank.
Es ist kaum damit zu rechnen, daß sich in Ihrer Partnerschaft ein waschechter Sadist mit einem waschechten Masochisten ver¬bunden hat. Zwar können solche Leute auf ihre absonderliche Art glücklich miteinander sein, aber es ist ein sehr gefährliches Glücklichsein. Wo Blut fließt, wo ein Schmerzspiel in echte Mi߬handlungen ausartet, da kann man von gegenseitiger Beglückung wohl kaum reden. Eines Tages wird es zu schrecklichen Folgen kommen. Falls in Ihrer Partnerschaft so extreme Lust-aus-Schmerz-Praktiken eine Rolle spielen, müssen Sie sofort einen Eheberater oder einen Psychotherapeuten aufsuchen, damit Ihnen geholfen wird.
Das zweite schlaue Buch war: „Sextipps für girls“ von Cynthia Heimel, das noch immer verkauft und empfohlen wird. Abgesehen davon, dass sie behauptet, dass es sich bei „deep Throat“ um einen Trick mit Spiegeln handelt, steht in diesem Buch irgendwo (ich kann leider nicht zitieren, ich hatte es damals ausgeliehen und nach ein oder zwei Jahren dann doch höflicher Weise zurückgegeben), dass man Menschen, die Gummi oder Latex tragen auf keinen Fall kennen lernen wolle, wir sollten es Ihr einfach glauben. Dass dies aber dummer weise genau die Leute gewesen wären, die mir vielleicht hätten weiter helfen können habe ich damals nicht geblickt, denn die Materialien Gummi und Latex sagen mir bis heute nichts.
Dann gab es noch einen ganzen Stapel von Emanzen Literatur, inklusive zweier Jahrgänge Emma, die ich abboniert hatte. Dass diese Frauen was Sex anging irgendwie komisch waren war mir schon damals klar. Dieses ewige Kredo, Sex müsse nichts mit „Reinstecken „ zu haben, dass wollen uns die bösen Männer doch nur einreden fand ich suspekt, denn „Reinstecken“ kam mir irgendwie doch natürlich vor. Dass Frau sich aber auf gar keinen Fall von den bösen Männern unterdrücken lassen darf, wenn sie schon nicht so emanzipiert ist, Lesbe zu werden (don`t get me wrong, ich kenne den Unterschied zwischen lesbischen Frauen und Kampfemanzen heute) und dass das schon bei einem Klaps auf den Po anfängt, dass habe ich damals tatsächlich geglaubt.
Und so wunderbar vorbereitet für diese Welt habe ich mich auf meine ersten Abenteuer rund um meine Sexualität begeben.
So, nun bin ich neugierig, gespannt und sehr hoffnungsvoll, dass dies ein runder, schöner Thread wird
Herzliche Grüße in die Runde
Alre