Mein seltsames Beziehungskonstrukt
Hallo zusammen,nach langer Zeit Abstinenz im JC habe ich nun seit einer Weile ein Problem, das mir auf der Seele brennt und wo ihr mir vielleicht Tipps geben könnt.
Vor ca. 5 Monaten habe ich beim Feiern einen Mann kennengelernt. Wir fanden uns anziehend und sind am gleichen Abend miteinander im Bett gelandet. Eigentlich kein Problem, jedoch habe ich vor einer Weile beschlossen, dass ich das für mich nicht mehr will. Deswegen war ich am nächsten Morgen auch nicht wirklich gut gelaunt und wollte schnell nach Hause. Er wollte trotzdem noch meine Nummer haben, die ich ihm auch gegeben habe, weil ich ihn schon ziemlich nett fand…
Zwei Wochen später hatten wir dann unser erstes richtiges Date. Es war nett, wir hatten Spaß und irgendwann fragte er, ob ich mit zu ihm fahre. Da habe ich ihm dann erklärt, dass ich nicht nach etwas Sexuellem aus bin, sondern eigentlich etwas richtiges Suche. Nach über drei Jahren Singleleben reicht es mir einfach und ich will mich gerne mal wieder richtig verlieben. Das fand er auch okay und ich bin trotzdem mit zu ihm gefahren, weil wir einfach die Nacht zusammen verbringen wollten. Wir hatten dann auch wie geplant keinen Sex.
Ein paar Tage später haben wir uns wieder getroffen, und da sagte er mir, dass er sich lange Gedanken über meine Worte gemacht hat. Seine Situation ist die, dass er erst seit Anfang des Jahres nach 12 Jahren Beziehung Single ist. Hinzu kommt, dass er sich ziemlich zeitgleich selbstständig gemacht hat und er deshalb mit seinem Leben nicht ganz so zufrieden ist. Anfang des Jahres hat er sich fest vorgenommen, dieses Jahr für sich allein zu haben und keine Frau in sein Leben zu lassen… Ich war die Erste, bei der er sich mal wieder Gedanken über so etwas gemacht hat. Für mich war das ein Schlag, weil ich ihn, zumindest nach dem ersten Date, toll fand. Von Verliebtsein kann man noch nicht sprechen, aber ich mochte ihn sehr. Wir beschlossen dann, uns trotzdem weiterhin zu sehen, weil es ja schön ist und wir uns so gerne mögen und gerne Zeit miteinander verbringen. Es lief dann ca. zwei bis drei Monate so, dass wir uns meistens einmal pro Woche gesehen haben, gekuschelt, geredet, und wir hatten auch Sex.
Irgendwann wurde er aber ein bisschen unzuverlässig, ich wurde sauer, weil ich natürlich immer irgendwie die Hoffnung hatte, dass er doch über seinen Schatten springt… Aufgrund der Unzuverlässigkeit hatten wir dann Streit. Er sagte, dass er Angst hat, mir wehzutun und dass ich das nur so mitmache, weil ich Hoffnung habe. Ich habe es zwar dementiert, aber natürlich hatte er Recht. Aufgrund des Streits haben wir uns dann „getrennt“ und das Ganze sein gelassen… Dann hatten wir 6 bis 8 Wochen nur noch sporadisch und freundschaftlichen Kontakt.
Vor ein paar Wochen hat er mich dann wieder zu sich eingeladen… Wir hatten einen sehr netten Abend, er fragte, ob ich bei ihm schlafe und es ging wieder los. Seitdem sehen wir uns wieder wöchentlich, und irgendwie hat sich etwas geändert. Er kocht für mich (was er bisher erst für eine Frau gemacht hat), hat seinen Eltern von mir erzählt, wir unternehmen mehr, er meldet sich mehr, er hat mir seine Heimatstadt, sein Elternhaus und Kinderbilder gezeigt, usw. Es wirkt so, als wird es ernster. Meine Gefühle haben sich intensiviert, ich bin verliebt, vermisse ihn und alles ist stärker geworden. Dass ich ihn in der „Trennungsphase“ vermisst habe, habe ich ihm auch gesagt und er antwortete, dass er auch an mich gedacht habe.
Nur ist das alles ja schon schwierig genug. Ich traue mich noch nicht, wieder das Gespräch über „uns“ zu suchen, weil ich ihn nicht unter Druck setzen will. Ich habe Angst, dass er flüchtet, weil ich weiß, dass sich seine Lebenssituation noch nicht sooo weit verbessert hat. Es geht soweit, dass er momentan sogar langjährige Freundschaften anzweifelt… Da möchte ich ihm nicht die Pistole auf die Brust setzen. Dafür ist er einfach noch nicht bereit, glaube ich. Manchmal lässt er zwar Sätze fallen, wo ich mir sicher bin, dass er nicht mehr ohne mich sein will, aber um es richtig offiziell zu machen ist es noch zu früh.
Und dann gibt es noch ein weiteres Problem: der Sex. Seit die Sache mit uns wieder läuft haben wir sehr sehr wenig Sex. Das letzte Mal war vor drei Wochen und da haben wir irgendwann abgebrochen, weil „er“ irgendwie nicht mehr wollte. Ein paar Tage später haben wir es wieder versucht, da regte sich gar nichts mehr. Seitdem bin ich total verunsichert. Normalerweise würde ich es einfach wieder versuchen und Annäherungsversuche starten, aber bei ihm bin ich so verkopft, ich erkenne mich selbst nicht wieder. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass er der erste Mann seit langem ist, der mir wieder wirklich etwas bedeutet oder was es sonst sein kann. Ich traue mich nichts mehr und habe nur noch Angst, etwas falsch zu machen. Von seiner Seite kommen allerdings auch keine Versuche mehr… Vielleicht ist er auch verunsichert und hat Angst, dass es ihm wieder passiert?
Ich freue mich über eure Meinungen
Und bevor hier Sätze fallen, wie „Du bist für ihn nur eine Affaire“ … Sex war nie der Hauptbestandteil in unserem „Beziehungskonstrukt“. Zwischendurch hatte ich eine OP, wegen der ich eine ganze lange Weile keinen Sex haben durfte, und trotzdem war er derjenige, der an meinem Bett im Krankenhaus gesessen hat. Also, ich glaube nicht, dass er mich diesbezüglich ausnutzen will o.Ä.
Liebe Grüße
Shukura
)
Wenn ich nur nicht so verkopft wäre... Ich denke über alles körperliche, was ich mache, dreimal nach, weil ich so verunsichert bin durch die letzten Versuche.
