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In Hetero-Beziehung und in einen Schwulen verliebt

******mon Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
In Hetero-Beziehung und in einen Schwulen verliebt
Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin neu hier und schreibe auch gleich in das Forum, denn ich habe ein Problem das mich echt belastet, dass ich tw. nicht mehr klar denken kann. Ich fühle mich im Moment zwischen zwei Stühlen und weiß nicht mehr vor noch zurück, vielleicht könnt ihr mir helfen?

Grund ist, dass ich seit Jahren in einer festen Beziehung mit meiner Freundin lebe, die mit mir zusammen durch dick und dünn gegangen ist und die ich von Herzen total liebe.

Lange habe ich es mir nicht getraut von meiner Zuneigung zu Männern zu erzählen und insgeheim gehofft, dass diese Gefühle irgendwann verschwinden. Aber vor kurzer Zeit habe ich einen Schwulen (nenn ihn T.) über Sport kennengelernt und wir haben viel miteinander geredet, Gedanken ausgetauscht, diskutiert und ich habe mich das erste Mal so richtig verstanden und akzeptiert gefühlt! Wir waren bei unseren Treffen schnell so vertraut miteinander und haben uns so viele private Dinge (vor allem Beziehungserfahrungen, persönliche Probleme) anvertraut, die ich nie und nimmer selbst meinem besten Kumpel erzählt hätte. Die nächsten Tage war ich innerlich so aufgewühlt und konnte keine Sekunde warten ihn wiederzutreffen und mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

Aber ich bekam wegen der heimlichen Treffen (wie sollte ich ihr es sagen, ich glaube ich wäre schnell in Erklärungsnöte geraten, da er nicht aus unserem Freundeskreis ist, ich nicht 3mal zum Sport die Woche gehen kann, wir unseren Wochenplan zu gut kennen&absprechen…) ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Freundin und mir selbst, da wir uns seit Anfang unserer Beziehung geschworen haben: das war IMMER ehrlich und aufrichtig gegenüber dem anderen sein wollen. Aber ich wusste einfach nicht wie ich ihr die ganze Situation schildern sollte….

Letztlich gaben die Treffen mir mehr Klarheit über meine Gefühle und den Anstoß für mich, ihr „reinen Tisch“ zu machen>>> zu sagen, dass ich Bi bin. Außerdem trug ich diese „Last“ schon Jahre mit mir rum und hoffte, sie nun endlich loszuwerden.
Meine Offenbarung war ein ziemlicher Schock für meine Freundin, aber dadurch, dass ihr versichert habe, dass ich sie nicht betrogen habe und immer noch liebe, hat sie unsere Beziehung nicht ernsthaft in Zweifel gezogen. Das war für mich erstmal eine Erleichterung.

Problem ist, dass ich mir in meiner Gefühls-duselei gegenüber T* schon ein bisschen Hoffnung auf mehr gemacht habe. Ich war einfach gefühlstechnisch überfordert: mir seiner und insbesondere meiner eigenen Gefühlslage nicht so sicher.
Er ist meine Wellenlänge, wir haben viele Gemeinsamkeiten… und er sieht gut aus, aber ich weiß bis jetzt einfach nicht, ob ich wirklich in ihn verliebt bin oder vielleicht bei ihm nur die Eigenschaften fand, die ich bei meiner Freundin vermisse, und ihn darum "Besonders" finde…
Von seiner Seite kam halt am Anfang immer so durch die Blume, dass er bi-Männer interessant findet, weil er sich das nicht vorstellen kann, in Frau+Mann gleichzeitig verliebt zu sein, es bei ihm ja recht eindeutig ist;)

Bei unserem letzten Treffen meinte er aber, dass ich ihn an seinen letzten Freund erinnere, der von heut auf morgen eine 180° Kehrtwende machte und sich völlig überstürzt outete und jetzt Bedenken habe, dass das gleiche bei mir passiere…
Er sagte, dass er mich „nur“ nett finde und nicht mehr laufe, vor allem ich mir und meiner Gefühle sicherer werden müsse, was ich eigentlich wolle… Aber ich bin hin-und hergerissen, habe Angst meine Freundin zu verlieren, genauso wie ihn.

Jetzt ist erstmal Funkstille, aber ich habe ihm geschrieben, dass ich mit meiner Freundin über meine Gefühls-Achterbahn der letzten Wochen reden werde (mir fällt es immer noch schwer mit ihr darüber zu sprechen).

Ich denke, er braucht im Moment etwas Abstand, weil ich vielleicht auch Gefühle in ihm geweckt habe, die er nicht zulassen kann, weil sein Verstand sagt, dass er nicht geht mit einem Typen zusammen zu sein kann, der auch eine Frau liebt, sie genauso ihn und der sich seiner Gefühle zu ihm nicht sicher ist… [was ich durchweg verstehen kann!!!]

Da ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er sich etw längerfristiges vorstellen könnte, weil er mir erzählt hat, auch schon andere Bi-Männer (v.a. für Sex) getroffen zu haben. Mich findet er auch ganz attraktiv, hat er nicht verleugnet… Vielleicht hat er auch bei mir nur das sexuelle Abenteuer gesucht und das ganze mit mir und meiner Hintergrundgeschichte ist ihm jetzt zu heiß geworden?

Um noch ein Wichtiges hinzuzufügen: ich würde mich mehr dem "bi-emotionell" zuordnen. Das heißt, ich brauche emotionale Zuneigung und Vertrauen und das habe ich bei T. eben erfahren und genossen, Sex ist für mich im Moment überhaupt zweitrangig und gehört, wenn überhaupt, in einen vertrauten/ geschützten Rahmen. Ich glaube, der schnelle Sex [den scheinbar die meisten Bi-Männer suchen?] würde mich nicht ausfüllen.

Dort liegt ja gerade das Problem für mich: wenn ich dann gerade diese emotionale Ebene mit Männern brauche, ist es überhaupt möglich Liebe/ Gefühle zwei Personen gleichzeitig entgegenzubringen? Und das, ohne sowohl den einen als auch die Partnerin zu verletzen? Wird sich nicht einer als das dritte Rad am Wagen fühlen?

Bedeutet das nicht auch eine ganz schöne Herausforderung für meine Freundin und potentielle Ehefrau? Ich denke ein „Seitensprung“ ist vielleicht verzeihlich, aber wenn ich ihr dann beichten muss, dass da Gefühle im Spiel waren, stehen die nicht ihr gegenüber in Konkurrenz? Würde eine Frau das dulden, wenn sie weiß, dass ihr Mann sie trotzdem über alles liebt und wieder „zurück“ zu ihr kommt?

Welche Partner-Konstellation ist überhaupt möglich? Eine Dreiecks- oder gar Vierecksbeziehg.? Ist diese „praxistauglich“?

Was denkt ihr aus eurer Perspektive darüber, mich würde vor allem die Perspektive der Frauen (sprich meiner Freundin) und der homosex. Männer interessieren.

Steckt ihr in einer ähnlichen Lage und habt Erfahrung und könnt mir Tipps geben?
Ich danke euch schon im Voraus für eure Hilfe.

PS: Sorry nochmal für die Textlänge, ich konnte meine ganze Geschichte hier nicht auf fünf Zeilen bringen…
********lker Mann
12.422 Beiträge
Hallo cinna_mon

Also erstmal möchte ich (er) Dir ein Kompliment für Deine mutige und ausführliche Frage machen. *bravo* Du bist erst einen Tag hier und hast sehr offen und ehrlich über Dein Problem geschrieben. Da ist der lange Text überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Du hast Deine Sorgen und Ängste mit uns geteilt und das ist sehr offen und ehrlich. *top*

Ich werde mich jetzt hinsetzen und Dir ein paar Zeilen schreiben. Ich hoffe, ich werde es heute noch schaffen, denn unsere sie freut sich auch schon auf einen schönen Abend. Wir haben ein lecker Stück Räucherlachs und ein Fläschchen Wein. *wiegeil* Also bis später…


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Das Leben ist bunt
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********lker Mann
12.422 Beiträge
Wow, da hast Du jetzt wirklich ein ziemliches Problem und Du sitzt ganz schön zwischen den Stühlen. Mein erster Gedanke war, dass Du sehr viel wert auf Gefühle legst und Dir sehr viel Sorgen um andere machst. Was natürlich zur Folge hat, dass Du gleich mal noch weiter zwischen die Stühle rutschst.

Wenn so viele Gefühle im Spiel sind, dann würde ich vielleicht erst mal die ganze Bi-Geschichte ausblenden, denn Du scheinst da ein paar tiefere Gefühle für den Mann zu haben. Ich glaube, wenn es auf so einer emotionalen Ebene stattfindet, dann ist es fast egal, ob Du Dich in einen Mann oder in eine Frau verguckt hast. Für Deine Freundin ist es wohl egal, ob Du wegen einer anderen Frau oder einem anderen Mann nicht 100% tig bei Ihr bist.

Wenn man jetzt sagen könnte, Du musst Deine Bi-Neigung einfach mal ausleben und mit einem Mann Sex haben, dann ist das vielleicht noch etwas besser zu verdauen, aber Du hast richtige Gefühle für ihn und da ist es schon sehr viel schwieriger.

Ich glaube also, dass es in erster Linie ein Problem ist, was viele Hetero-Paare genauso trifft. Man ist in einer Beziehung und auf einmal ist da ein anderer Mensch und schon fliegen die Schmetterlinge.

Was sollen wir Dir jetzt bloß raten? Es ist immer so schwer aus der Entfernung eine Sache zu beurteilen. Ich habe so das Gefühl, dass es mit einer Dreiecksbeziehung eher schwierig werden könnte, denn es scheint Dir ja nicht so sehr um den Sex zu gehen, sondern eher um tiefere Dinge. Wenn Du geschrieben hättest, dass Du einfach mal Sex mit einem Mann haben möchtest, dann wäre das vielleicht alles nicht so schlimm. Wie viele Frauen haben Sex mit einer anderen Frau und sind trotzdem glücklich mit ihrem Partner?

Ich würde Dir also eigentlich genau den gleichen Rat geben, als wenn Du Dich in eine andere Frau verguckt hättest. Du musst versuchen, Dir über Deine Gefühle klar zu werden und abwägen, was für „Dich“ das Beste in der Situation ist. Ist es sinnvoll zu heiraten, wenn Dich eine Sache so aus der Bahn wirft? Ist Deine Beziehung zu Deiner Freundin wirklich in Ordnung?

Ich glaube auch, dass Du keinen verletzen möchtest und Dir deshalb den Kopf zermarterst. Aber vielleicht solltest Du erstmal ein bisschen an Dich denken und erforschen, was „Du“ denn so vom Leben erwartest.

von cinna_mon
ist es überhaupt möglich Liebe/ Gefühle zwei Personen gleichzeitig entgegenzubringen? Und das, ohne sowohl den einen als auch die Partnerin zu verletzen?

Das ist mit Sicherheit sehr sehr schwer und Du kannst es nicht allen recht machen.

von cinna_mon
Bedeutet das nicht auch eine ganz schöne Herausforderung für meine Freundin und potentielle Ehefrau? Ich denke ein „Seitensprung“ ist vielleicht verzeihlich, aber wenn ich ihr dann beichten muss, dass da Gefühle im Spiel waren, stehen die nicht ihr gegenüber in Konkurrenz?

Ganz genau. Das ist eine Herausforderung, die Deine Freundin nur sehr schwer bewältigen kann. Du wirst Dich wohl langfristig für eine Person entscheiden müssen. Es kann natürlich auch funktionieren, wenn Ihr eine offene Beziehung lebt und jeder seine Abenteuer hat. Aber kannst Du es denn auch aushalten, wenn Deine Freundin sich mit anderen Männern vergnügt?

Das war jetzt aber nur mein persönlicher Eindruck als ich Dein Posting gelesen habe. Ich bin sehr gespannt, was andere Joyler so zu dem Thema schreiben werden, denn es gibt bestimmt auch ganz andere Meinungen und Ansichten, also lauschen wir doch mal, was hier noch so für Meinungen und Ratschläge gepostet werden.


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********scal Mann
616 Beiträge
Hallo cinna_mon,

kurz vorweg: man kann mehrer Menschen gleichzeitig lieben und es kann funktionieren - ohne Garantie.

Ich danke dir für deine offenen Worte und die Schilderung deiner aktuellen Gefühlswelt.
Diese Situation kenne ich aus eigener Erfahrung - verheiratet mit einer lieben Frau und dann tritt ein Mann in mein Leben, der mir den Kopf verdreht.
Die Fülle an Fragen und Bedenken, die dich gerade so sehr beschäftigen, kommen unwillkürlich. Und das Gefühl zwischen zwei Stühlen zu sitzen, sich entscheiden zu müssen, schleicht sich an und scheint dich zu blockieren.

Wie Er vom Dreamteam schon schrieb, hilft es die einzelnen Punkte der ganzen Situation im ersten Schritt auch gesondert zu betrachten. Damit verschaffst du dir Übersicht und es ermöglicht dir, dich Stück für Stück wieder zu fassen - im vollen Wortsinn.

Ich möchte versuchen, die Puzzleteile zu sortieren, die ich aus deinem Beitrag herauslese.

  • [...]ich seit Jahren in einer festen Beziehung mit meiner Freundin lebe, [...] die ich von Herzen total liebe.[...]
    Das ist wunderbar und ich wünsche euch, dass dir diese Liebe erhalten bleibt. Das ist ein wichtiger Baustein in eurer Beziehung.

  • [...]Lange habe ich es mir nicht getraut von meiner Zuneigung zu Männern zu erzählen und insgeheim gehofft, dass diese Gefühle irgendwann verschwinden.[...]
    Nimm diese Gefühle an. Sie sind ein Teil von dir, gehören zu dir. Einen Teil deiner Persönlichkeit zu ignorieren, lässt ihn nicht verschwinden. Es kann dir sogar schaden, weil dieser Teil eventuell im Verborgenen wächst, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Darauf gehe ich weiter unten noch einmal ein.

  • [...] habe ich [...] T. [...] kennengelernt [...] und ich habe mich das erste Mal so richtig verstanden und akzeptiert gefühlt![...]
    Und das fühlt sich großartig an, oder?

  • ich bekam wegen der heimlichen Treffen [...] ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Freundin und mir selbst, da wir uns seit Anfang unserer Beziehung geschworen haben: das war IMMER ehrlich und aufrichtig gegenüber dem anderen sein wollen.
    [...]
    Letztlich gaben die Treffen mir mehr Klarheit über meine Gefühle und den Anstoß für mich, ihr „reinen Tisch“ zu machen>>> zu sagen, dass ich Bi bin. [...] Meine Offenbarung war ein ziemlicher Schock für meine Freundin, aber dadurch, dass ihr versichert habe, dass ich sie nicht betrogen habe und immer noch liebe, hat sie unsere Beziehung nicht ernsthaft in Zweifel gezogen. Das war für mich erstmal eine Erleichterung.
    Ich gratuliere dir!
    Wie ich finde, bist du hier wichtige Schritte gegangen.
    Du hast eure Abmachung eingehalten und bist offen zu deiner Freundin.
    Du stehst zu deiner Freundin, gibst ihr die Sicherheit, dass du sie weiterhin liebst.
    Du gibst deiner Freundin die Chance deinen Weg zu begleiten, sich mit dir gemeinsam zu entwickeln und zwar möglichst in gleicher Geschwindigkeit.

  • [...] meinte er aber, dass ich ihn an seinen letzten Freund erinnere, der von heut auf morgen eine 180° Kehrtwende machte und sich völlig überstürzt outete und jetzt Bedenken habe, dass das gleiche bei mir passiere…[...]
    Hier ist der Moment, in dem ich auf das Beiseite-schieben der eigenen Empfindungen zurück komme.
    Die Erfahrung deines Freundes hat ihn vorsichtig werden lassen. Du bist ihm offenbar wichtig genug, dass er eure Hetero-Beziehung nicht (zer)stören will. Ohne zu weit in T.s letzten Freundes Beweggründe hineininterpretieren zu dürfen, ist das, aus meiner Sicht, allerdings eine mögliche Auswirkung, wenn jemand einen Teil seiner Persönlichkeit versucht zu unterdrücken und dieser Aspekt im Gegenzug so in den Vordergrund drängt, dass er mehr Raum einnimmt, als nötig wäre.
    Es liegt bei dir, wie sich dein Leben entwickelt. Nimm dich ruhig ganz an und gib jedem Teil von dir, den Raum, der ihm angemessen ist. Dein Bauchgefühl wird dir dabei helfen können.
    Die 180°-Kehrtwende vom Hetero-Mann zum Homo-Mann ist nicht der einzige Weg. Ich schrieb bewusst in mein Profil, "Die Welt ist nicht nur schwarz-weiß, sondern bunt wie ein Regenbogen."
    Es gibt nicht nur das Entweder-Oder, sondern ebenfalls das Sowohl-Als-Auch.

  • [...]Er sagte, dass er mich „nur“ nett finde und nicht mehr laufe, vor allem ich mir und meiner Gefühle sicherer werden müsse, was ich eigentlich wolle… Aber ich bin hin-und hergerissen, habe Angst meine Freundin zu verlieren, genauso wie ihn.[...]
    Ich empfehle dir, deine Angst als Boten zu betrachten und dir Fragen zu stellen:
    Woher kommt deine Angst?
    Was sagt sie dir?
    Wie möchtest du mit der Erkenntnis umgehen?

  • [...] ich würde mich mehr dem "bi-emotionell" zuordnen. Das heißt, ich brauche emotionale Zuneigung und Vertrauen und das habe ich bei T. eben erfahren und genossen, Sex ist für mich im Moment überhaupt zweitrangig und gehört, wenn überhaupt, in einen vertrauten/ geschützten Rahmen. Ich glaube, der schnelle Sex [den scheinbar die meisten Bi-Männer suchen?] würde mich nicht ausfüllen.[...]
    In diesem Punkt weißt du was du willst. Siehst du, es ordnet sich schon. *zwinker*

  • [...] ist es überhaupt möglich Liebe/ Gefühle zwei Personen gleichzeitig entgegenzubringen? Und das, ohne sowohl den einen als auch die Partnerin zu verletzen? Wird sich nicht einer als das dritte Rad am Wagen fühlen?

    Bedeutet das nicht auch eine ganz schöne Herausforderung für meine Freundin und potentielle Ehefrau? [...] wenn ich ihr dann beichten muss, dass da Gefühle im Spiel waren, stehen die nicht ihr gegenüber in Konkurrenz? Würde eine Frau das dulden, wenn sie weiß, dass ihr Mann sie trotzdem über alles liebt und wieder „zurück“ zu ihr kommt?

    Welche Partner-Konstellation ist überhaupt möglich? Eine Dreiecks- oder gar Vierecksbeziehg.? Ist diese „praxistauglich“?[...]
    Wie ich eingangs schrieb: es kann funktionieren - ohne Garantie.
    Schau mal hier im Joy in das Forum der Gruppe Polyamory
    Dort findest du einigen Lesestoff über Beziehungen, Offenheit, Respekt und gemeinsame Wege.


Ich wünsche euch viele schöne Erlebnisse auf eurem Weg miteinander - dir, deiner Freundin und T.

LG
Rascal
Mir ist das auch schon passiert. Nach 20 Jahren Ehe verliebt in einen Mann. Nach 2 Jahren war der Druck dann doch so groß, dass ich mich geoutet habe. Das war insofern befreiend, andererseits aber auch einengend. Weil ich mich entscheiden musste.
Denn die netten Verweise auf Polyamory lesen sich ja vielversprechend, sie machen nur die Rechnung ohne den Wirt, sprich den Partner. In einzelnen Fällen, wenn der Partner/die Partnerin ähnlich gestrickt ist, mag das gut gehen, wohl eher mehr oder weniger. Die "Durchschnittsfrau" wird sich, rein statistisch, viel mehr besitzergreifend zeigen. Frauen wollen in aller Regel ihren Partner für sich alleine haben. Diesem Umstand sollte cinna_mon auf jeden Fall Rechnung tragen. Da kommt nach dem für sie der erste Schock überwunden ist, noch einiges an Konflikten auf ihn zu. Da geb ich Brief und Siegel drauf.
Cinna_mon muss abwägen, wo sein Schwerpunkt liegt, was ihm das wichtigste ist. Auf eine polyamorphe Beziehung würde ich nicht bauen und hoffen, nett, wenn es dennoch funktionieren sollte. Stastistisch ist das jedoch die große Ausnahme.
****are Frau
239 Beiträge
Also im Großen und Ganzen würde ich RubberRascal zustimmen.
Du musst dir erstmal selbst klar werden, was da überhaupt ist. Ich denke aber auch, dass es wichtig ist, mit deiner Freundin genauer darüber zu sprechen. Es gibt Polyamorie, und es ist möglich, dass sie damit zurecht kommen oder es sogar begrüßen würde. Das setzt allerdings voraus, dass sie Bescheid weiß und ihr euch früh genug unterhaltet.
Auf der anderen Seite birgt ein Gespräch, bevor man sich ganz sicher ist, wie man nun selbst zu der Situation steht, immer riskant.

Wie auch RubberRascal geschrieben hat, freue auch ich mich, dass du deiner Freundin gegenüber ehrlich bist und dich an die Abmachungen gehalten hast.
Ich freue mich auch für dich, dass du dich endlich wirklich ganz verstanden fühlst. Und ich hoffe, dass dich deine Freundin ebenfalls verstehen wird, denn das ist ein wichtiger und notwendiger Punkt.
Alles in allem musst du dir am Ende selbst bewusst werden, was du willst (auch wenn du vielleicht sehen musst, dass das unmöglich ist -- dann musst du DANN eine andere Lösung finden, mit der du glücklich sein kannst). Ich drücke dir fest die Daumen, dass du herausfindest, was das alles für dich bedeutet, und wie du damit umgehen willst. Dass du den richtigen Weg für dich findest und alles gut ausgeht, auch wenn es gerade eine verzwickte Situation ist.
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Hmm, ich glaube, die erste Entscheidung ist in dir:

Wen liebst du mehr? Liebst du wirklich beide? Ist es vielleicht auch nur Neugier auf den Mann? Hast du das Gefühl, du kannst deine Freundin trotz der Liebe zu dem Mann weiterlieben wie bisher?

Die nächsten Entscheidungen treffen die beiden anderen:

Kann deine Freundin mit dir leben, wenn du auch ihn liebst? Kann sie vielleicht mit euch beiden leben? (Diese Möglichkeit besteht ja durchaus auch... ich selbst bin ein sehr eifersüchtiger Mensch, könnte meinen Freund niemals mit einer Frau teilen, aber mit einem Mann schon). Möchte sie das? Kann er denn mit euch beiden leben? Möchte er das?

Wenn du die ersten Fragen entschieden hast, sind dir eigentlich die weiteren Entscheidungen erstmal aus den Händen genommen, denn diese treffen dann die beiden anderen.


Wie dem auch sei, ich wünsch dir viel Glück.
...könnte meinen Freund niemals mit einer Frau teilen, aber mit einem Mann schon
Weil, mit der Frau könnte er durchbrennen, mit nem Mann aber nicht? Na na, eine kühne Behauptung.
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Nein, es geht nicht ums Durchbrennen. Es geht darum, dass ein Mann ihm geben kann, was ich ihm nicht geben kann.

Ich kann mir durchaus vorstellen, mit zwei Männern zu leben, aber mit einer Frau würde ich niemals teilen.
Ich dachte nur an die klassischen Verlustängste der Frau.
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Ich habe sehr wohl diese klassischen Verlustängste, aber nur bezogen auf mein eigenes Geschlecht.
Ach so, na denn ... *zwinker*
Mein Beitrag hat zwar nur indirekt mit dem Thema zu tun, aber trotzdem:

Wir sind selbst erst seit wenigen Wochen in dieser Community aber wenn ich diesen Fred so lese, ist man schon ein bisschen stolz, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Die Antworten sind wirklich sehr "hineingedacht" und scheinen den Kern der Thematik zu treffen.

Uns ist es wichtig in der Beziehung offen über Gefühle zu sprechen und über das, was einen momentan beschäftigt.

Ich konnte jetzt nicht konkret raus lesen, ob du deiner Freundin jetzt von T. erzählt hast oder nicht. Oder ihn nur als Anlass genommen hast, ihr von deiner Bi-Seite zu erzählen.
Du solltest ihr auf jeden Fall von ihm erzählen.

Und ich weiß nicht recht, ob es überhaupt an der Tatsache liegt, dass er ein Mann ist. Manchmal ist es einfacher mit "fremden" über intime Dinge zu reden, als mit guten Freunden. Eventuell bist du etwas introvertiert(was sicherlich nicht schlecht ist), und hattest bisher gar nicht kein Bedürfnis bestimmte Dinge mit anderen Menschen zu teilen.

Es kann doch gut sein, dass du nur Erstaunt darüber bist, wie schön es sein kann über Dinge zu sprechen und verstanden zu werden - egal ob es jetzt eine Frau oder ein Mann ist, die/der zuhört.

Verständnis ist ein Punkt, der ganz oben in einer Beziehung stehen sollte.

Und ich weiß nicht, ob dir deine Freundin das selbe gibt wie T. Ihr seid lange zusammen, was hat dich daran gehindert, ihr von deinem Interesse zu erzählen? Die Angst nicht verstanden und akzeptiert zu werden?

Ich bin der Meinung, dass es gut ist, über viele Dinge zu reden und sich Gedanken zu machen. Aber manchmal ist es doch gescheiter offen darüber zu reden.
Und an dieser Stelle musst du das mit deiner Freundin.

Das schlimmste was passieren kann, sie versteht dich nicht, ist enttäuscht und macht schluss.
Okay, das war dann nichts.. aber naja, sie versteht dich nicht, so wie du bist, das grundlegendste versteht sie nicht.

Aber du solltest ihr wenigstens die Chance geben, dich zu verstehen.

lg
******mon Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal tausend Dank für eure Empathie und ratgebenden → damit ermutigenden Worte! *danke* Mir hat das bereits geholfen mich gefühlstechnisch ein wenig zu ordnen und klarere Gedanken zu fassen.

Ich glaube, dass ein entscheidender Punkt auch der momentane Zustand der Beziehung zu meiner Freundin ist.

Ist Deine Beziehung zu Deiner Freundin wirklich in Ordnung?
Dream_Walker
Die Frage hat mich eben auch in letzter Zeit umgetrieben und ich denke auch meine Freundin.
Wir hatten jetzt auch ein gutes Gespräch darüber: sie hat mir ihre Eindrücke geschildert, dass sie sich Mühe gibt mich zu verstehen aber manchmal nicht weiß, was mich bedrückt/ über was ich nachgrüble. Im Grunde will sie mir helfen und das kann sie natürlich nur, wenn sie mich auch versteht. Damit fühlt sie sich gebraucht und wertgeschätzt.

Ich habe ihr das gesagt, dass ich meine Gedanken und Gefühle nicht immer nach „außen kehren“ und ich manche Probleme einfach allein lösen möchte, um keinen zu belasten.
Vielleicht ist es auch eine männertypische Eigenschaft? *gruebel* Probleme erstmal selbst anpacken wollen, sich nicht helfen zu lassen [getreu dem Motto: selbst ist der Mann] und erst dann, wenn alle Stricke reißen sollten, den Rat von anderen anzuhören und anzunehmen.
Oder ist es Stolz, dass man(n) meint, alles selbst auf die Reihe zu bekommen? Dieser Logik folgend interpretiert man die Inanspruchnahme fremder Hilfe eher als Eingeständnis eigener Schwäche?

Meine Freundin erzählt da viel unbefangener von ihren Nöten und ist es in keiner Situation zu schade, andere um Hilfe zu bitten.

Gerade bei T. erschien mir das alles so unkompliziert und ich konnte mich aussprechen. Aber vielleicht war es auch der Grund wie http://www.joyclub.de/my/1966004.desire4.html schreibt,
„Manchmal ist es einfacher mit "fremden" über intime Dinge zu reden, als mit guten Freunden."

Und ich weiß nicht, ob dir deine Freundin das selbe gibt wie T. Ihr seid lange zusammen, was hat dich daran gehindert, ihr von deinem Interesse zu erzählen? Die Angst nicht verstanden und akzeptiert zu werden?
Stimmt, da geb ich dir Recht. Mich wundert es selbst, dass ich obwohl ich ihr zu 100% vertrauen kann, ihr bisher nicht die Chance gegeben habe, mich in der Hinsicht zu verstehen. Aber vielleicht ist es gerade die enge Bindung zu ihr, die lange Zeit, die einen zusammengeschweißt hat… das alles befürchtete ich damit zu verlieren (siehe Stichwort Ängste, wozu ich gleich komme). Die Angst, wenn sie mich nicht verstehen sollte und dann etwas zwischen uns steht.
Aber du solltest ihr wenigstens die Chance geben, dich zu verstehen.
Das ist der Punkt, dass ich eigentlich auch mit ihr über solch intime Dinge sprechen wöllte, meinem Eindruck nach, braucht es Zeit. Sie will definitiv mehr darüber erfahren um mich zu verstehen! Das finde ich toll. Aber ich muss ihr auch Zeit geben, das alles zu verdauen, wie es formulierte, dass sie gleichzeitig mitwachsen kann und sich nicht überfordert fühlt, siehe RubberRascal
Du gibst deiner Freundin die Chance deinen Weg zu begleiten, sich mit dir gemeinsam zu entwickeln und zwar möglichst in gleicher Geschwindigkeit.

Bin wohl eher ein etwas ungeduldiger Mensch, möchte lieber Dinge heute geklärt und abgehakt wissen, als morgen, das wird also eine Herausforderung. Aber schließlich bin ich ja auch selbst verantwortlich dafür, dass sie sich jetzt erst darauf einlassen kann…

Du musst versuchen, Dir über Deine Gefühle klar zu werden und abwägen, was für „Dich“ das Beste in der Situation ist.
Das hat mich, als alles so auf mich einströmte, total *crazy* überfordert! Was fühlst du wirklich oder redest du dir das nur ein… ? Auf seine Gefühle zu hören und zu sortieren/ zu „entpuzzeln“, ist der 1.Schritt, den ich gerade gehe. Nicht wie die letzten Jahre, sie zu unterdrücken und beiseite zu schieben, scheint in der Hinsicht sehr wichtig zu sein.

Ich empfehle dir, deine Angst als Boten zu betrachten und dir Fragen zu stellen:
Woher kommt deine Angst?
Was sagt sie dir?
Wie möchtest du mit der Erkenntnis umgehen?
In diesem Zusammenhang sind es sicher auch Ängste die mich blockieren
die Angst einsam zu sein, vor Ablehnung und Enttäuschung (Scheidung der Eltern als ich 13 war, danach häufige Schulwechsel…)

Der 2. Schritt: diese Gefühle und Ängste letztlich als Bedürfnisse und Wünsche zu formulieren, ergo: was und wohin möchte ich?

• Wertschätzung meiner Persönlichkeit und Charakter, unabhängig von erbrachten Leistungen
• emotionaler und physischer Nähe
• Trost, Ermutigung
Ich muss dann diese „innere“ Klarheit auch nach außen transportieren um anderen um mich herum eine Orientierung/ Sicherheit zu geben und die Möglichkeit zu reagieren.

Zu T. *herz*

Die Erfahrung deines Freundes hat ihn vorsichtig werden lassen. Du bist ihm offenbar wichtig genug, dass er eure Hetero-Beziehung nicht (zer)stören will.
Dafür zoll ich ihm auch großen Respekt! Er hat mich auch immer wieder dazu ermutigt mich mit meiner Freundin auszusprechen, ehrlich vor mir selbst zu sein, auf mein Herz und mein Gewissen zu hören und zu ihr zu stehen.

Ich konnte jetzt nicht konkret raus lesen, ob du deiner Freundin jetzt von T. erzählt hast oder nicht. Oder ihn nur als Anlass genommen hast, ihr von deiner Bi-Seite zu erzählen.
Ich habe meiner Freundin von Anfang an erzählt, dass durch die Gespräche mit ihm, bei mir der „Stein ins Rollen“ gebracht wurde, ich die ganze Geschichte aber schon seit Jahren mit mir rumtrage und einfach nicht wusste, wie ich es ihr wann am besten sagen sollte… weil ich auch Angst vor ihren Reaktionen hatte: das sie sich abwendet und wir uns nicht mehr so nahe sind/ aus den Augen verlieren. In gewisser Weise habe ich von Beginn unserer Beziehung nicht mit offenen Karten gespielt. Das ist mir jetzt erst so richtig bewusst geworden, dass das auf Dauer nicht funktioniert: ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Es gab nur den Weg, auch diese Seite von mir zu erzählen, egal wie sie sich entscheiden würde und wird.

Zu der Frage mit der Dreiecksbeziehung:
Ich kann mir durchaus vorstellen, mit zwei Männern zu leben, aber mit einer Frau würde ich niemals teilen.

an seeleverschenkt
Vorausgesetzt dein Freund ist ehrlich und du weißt über alles Bescheid? Aber fühlst du nicht irgendwie zurückgesetzt, wenn er Zeit mit dem anderen Zeit verbringt und dann evtl. auch Intimitäten austauscht?
Was würde dir Sicherheit geben, dass er zu dir zurückkommt? Würdest du z.B. Regeln aufstellen, was nur dir+deinem Freund vorbehalten sein soll [z.B. bestimmter Lieblingsort]? Aus der Perspektive meiner Freundin heißt es nun doppelte Konkurrenz sowohl von Frauen- als auch Männerseite.

Mir ist das auch schon passiert. Nach 20 Jahren Ehe verliebt in einen Mann. Nach 2 Jahren war der Druck dann doch so groß, dass ich mich geoutet habe. Das war insofern befreiend, andererseits aber auch einengend. Weil ich mich entscheiden musste.
Denn die netten Verweise auf Polyamory lesen sich ja vielversprechend, sie machen nur die Rechnung ohne den Wirt, sprich den Partner.
hmm, das befürchte ich (wie http://www.joyclub.de/my/1599363.steffang.html) auch eher aus den Gesprächen mit meiner Freundin. Sie braucht meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht, ob es irgendetwas ändert, wenn es ein Mann statt einer Frau wäre…
Verliebt sein
Ich habe mich zwar noch nie in einen Mann verliebt, aber man weiß ja nicht was einem noch alles passieren kann.
Es kommt doch beim Verlieben immer nur auf die Person und nicht wie er sexuell ausgerichtet ist.
Es gehört eben mehr dazu, als nur seinen sexuellen Spass zu finden.
Ich wünsche allen Verliebten eine schöne gemeinsame Zeit.
****n1 Mann
11 Beiträge
BI - nicht so einfach
kenne auch gut das Durcheinander, bin mit einer Frau zusammen was auch so bleiben soll weil´s einfach super passt und ich sie auch sexy und attraktiv finde.
Stehe aber auch auf männer wobei ich hier schon deutlich unterscheide.
habe einen tollen freundeskreis, mit den jungs kann man auf tour gehen, über vieles sprechen (da wir männer ja für frauen auch nicht immer so einfach zu verstehen sind..;-) aber sexuell läuft im freundeskreis nix. Wenn ich bock auf sex mit männern habe date ich und es bleibt bei einmaligen treffen, zum glück klappts bisher recht gut so da ich bisher freunschaft unter männern, partnerschaft und sex mit einem mann komplett trenne.
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