@****co + jori: Stimmt schon, Selbstreflektion oder reflektion über die eigene Sexualität ist wichtig. Und auch Diskussionen über das grade vorherrschende Männerbild/Frauenbild usw. sind sicher nicht uninteressant. Aber irgendwie gehe ich aus solchen Diskussionen immer mit einem schalen Geschmack im Mund raus, bin unbefriedigt und habe das Gefühl immer nur die gleichen Meinungen zu hören. Ich will damit nicht die Beiträge hier herabsetzen, sondern nur meine Unzufriedenheit mit dem "Weissen Rauschen" ausdrücken, das einem hier und in anderen Foren entgegenkommt. Und nicht nur in diesem Thread. Es fehlt mir, das es mal "Klick" macht und die Sättigungskurve wieder von neuem logehen kann.
Ich schweife aber vieeeeel zu weit vom Thema ab, entschuldigt bitte. Vielleicht sollte ich zu diesem Thema einen eigene Thread auf machen.
@**ri: Keine Angst, ich versteh dich schon!
@****co: Warum heute etwas als "normal" angesehen wird, das früher nicht?
Schwere Frage! Meiner Meinung nach, gibt es in dem Selbstverständnis der Menschen so etwas wie Wellenbewegungen, die sich durch die Jahrzehnte/Jahrhunderte ziehen. Nehmen wir mal als Bspl. die so genannte "Metrosexualität". Was immer das auch im Detail heissen mag. Für mich bedeutet es, auch mal mit den Rollen spielen zu können. In vielfältiger Weise. Wenn ich mir z.B. die jungen Männer heute ansehe, wären die zu meiner Teenagerzeit als schwul bezeichnet worden. Nur, weil sie so aussehen, wie sie aussehen. So hat sich kein Mann damals "aufgepimpt", wie man so schön neudeutsch sagt. Heute ist das was völlig normales.
In den "wilden" 20ern gab es so eine Bewegung schon mal, nur dass sie von den Frauen ausging, die in Männerkleidung schlüpften. Damals, so glaube ich, durch die beginnende Emanzipation ausgelöst. Aber auch der ganze Geist der Gesellschaft war ein anderer. Freizügiger, gelassener und auch neugieriger. Das änderte sich dann mit den schlechter werdenden wirtschaftlichen Verhältnissen in den 30er Jahren, dem Nationalsozialismus usw. Aber auch in der Antike und dem Mittelalter, hat es solche Phasen gegeben. Vielleicht hat das etwas mit dem "Wohlstand" der Menschen zu tun? Nicht nur der materielle, sondern auch in der Bildung und in musischen Belangen.