freiheit... frei sein; heisst das alles dürfen, alles können, dem partner alles gewähren?
wichtig finde ich, dass in einer beziehung jeder seine träume, seine wünsche, seine ängst aussprechen kann, so dass das gegenüber die möglichkeit hat sich einzubringen. nur so kann ein austausch stattfinden, nur so wird vertrauen aufgebaut. so haben wir die möglichkeit den andern richtig kennen zu lernen. es zeugt von mut sich dem partner zu öffnen, gerade, wenn es um den bereich sexualität geht. schliesslich ist von klein an gelehrt worden, wie man zu leben hat, was eine partnerschaft sein soll. wenn da nun wünsche -ich spreche hier von legalen- nicht gesellschaftskonform zu sein scheinen, oder scham vorherrschen, so passiert es schnell, dass angst entsteht sich mitzuteilen. dies gilt auch für andere bereiche, für ängste, für noch-nicht-ganz-verarbeitetes, für all das, was uns aus macht, wir aber mühe haben mitzuteilen. es ist doch aber wichtig, dass wir uns dem partner zeigen, uns wagen und vertrauen aufbauen. ich sehe viel zu oft wie beziehungen auseinanderbrechen, weil gehofft wird, der andere
spüre, was einen bewegt. man kann nicht genug kommunizieren.
"freiheit hört da auf, wo grenzen anderer verletzt werden?" was bedeutet das? wenn ich nun wünsche äussere, die meinen partner verletzen, die ängst auslösen, soll ich dann auf diese verzichten? wenn er der sexuellen integration von anderen partnern offener gegenüber steht, soll ich mich beugen, weil ich seine freiheit nicht einschränken will, weil er das recht dazu hat, obwohl gewisses grenzen von mir überschreiten, die mich verletzen würden?
paradox, ambivalent dieses gefühl von freiheit, gerade in der sexuellen intimität. unser gesellschaftsbild, die erziehung, gepaart mit all den märchen von "für immer und ewig" können einen ganz schön ins grübeln bringen. doch so romantisch es klingt, das ganze leben mit ein und dem selben partner glücklich zu verbringen, und noch monogam zu bleiben scheint mir utopisch zu sein. sind wir denn gemacht für die monogamie? phantasien, träume sind wichtig, halten uns jung und doch, was wenn diese über das eigene beziehungsbett hinausgehen? was, wenn sich der eine wünscht fremde haut zu spüren und der andere nicht? wer soll sich fügen? was, wenn sich der eine fremde haut für den/ die partnerIn wünscht, selbst aber nicht unbedingt für sich?
ist die beziehung zum scheitern verurteilt, wenn nicht immer beide dasselbe wollen? mir scheint es ist unmöglich, dass in einer beziehung stets dasselbe erwünscht wird. schliesslich geht es doch um zwei menschen, unterschiedlich, anders, mit verschiedenen bedürfnissen und grenzen. wenn wir aber eine beziehung eingehen, so übernehmen wir eine gewisse verantwortung. durch eine offene kommunikation können wir so miteinander ziele anstreben. wichtig finde ich dabei aber, dass nicht überall ein kompromiss gemacht werden muss, dass eigene wünsche und ziele, die dem anderen nicht entsprechen trotzdem gelebt werden dürfen, solange sie keine massgeblichen grenzen des anderen überschreiten.
doch, wann sind eigene grenzen egoistisch? wann sind sie bloss besitzanspruch und freiheitsentzug?
was, wenn er sich wünscht, dass sie mit einem anderen mann intim wird und darum ein partnertausch vorschlägt? seine gründe dafür sind vielfältig. einerseits macht ihn der gedanke an und andererseits hofft er so, dass sie ihm durch dieses zugeständnis nicht fremd geht. ist da nicht ein freiheitszuspruch, eine sexuelle erregung, die aber in der verlustangst gründet?
was, wenn sie diese phantasie, in gedanken, spielen gerne teilt, aber mühe hat sich das konkret vorzustellen, in erregung spannend findet, es ihr aber weh tun würde, ihn mit einer anderen frau zu sehen.
was sollen sie tun?
beide sehen es als gemeinsame erweiterung des sexuellen horizontes , reden offen und ehrlich darüber. beide haben aber auch befürchtungen von eventuellen verletzungen, die nicht heilen könnten. sollten sie eventuell noch warten?
ich, die ich zwar gern ausprobiere, sexuell offen bin, weiss nun nicht, wo ich bezüglich partnertausch grenzen setzen soll. darum würde ich mich freuen, wenn ihr mir von der sexuellen freiheit, die ihr eurem partner/ eurer partnerin gewährt, erzählen würdet. unser sexualleben ist sehr reichhaltig, verspielt, intensiv, so dass wir einander nicht überdrüssig geworden sind. uns reizt bloss das neue und trotzdem haben wir auch irgendwie angst davor.
wie habt ihr den schritt zur öffnung, zur "freigebung" des partners in einem gemeinsamen erlebnis des partnertausches, erlebt?
hattet ihr angst, dass des partners freiheit eure grenzen überschreiten, so dass emotionale wunden entstehen könnten?
hat es euch weh getan?
wie geht ihr damit um, wenn nun der eine zu einer phantasie des anderen "nein" sagt? habt ihr angst, dass der wunsch beim anderen zu gross werden könnte. konkret in bezug auf einen partnertausch.
hatte jemand je das gefühl dem anderen nicht zu genügen, wenn dieser andere sexualpartner miteinbeziehen möchte?
seit ihr von anfang an vollgas gefahren oder habt ihr das schritt für schritt erlebt? wenn zweites, in welcher abfolge.
ui, schön hast dus bis zum schluss durchgehalten mit lesen
ich freue mich auf antworten!
j.