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Wie frei will ich sein?

Wie frei will ich sein?
Freiheit! Das Wort taucht hier sehr häufig auf. Oft in Verbindung mit Swingern, offenen Beziehungen oder Fremd gehen.

Manchmal taucht es auch in Verbindung zu monogamen Beziehungen auf. Dann heißt es z.b: Ich lasse mich doch nicht in meiner Freiheit beschränken oder ich nehme mir diese Freiheit.

Das Wort wird verwendet wenn man sich nicht binden will, aber es wird auch häufig gebraucht wenn man einen Partner sucht.

Manchmal wird das auf getrennte Wohnungen ausgedehnt oder auch nur auf einen eigenen Raum innerhalb eines Hauses.

Ich frage mich in der letzten Zeit häufiger: Was ist diese Freiheit?
Sie scheint zumindest sehr, sehr wichtig zu sein. Für so ziemlich Jeden.

Das Recht ich selber zu sein? Ohne Rücksicht auf Verluste?

Oder ist es das persönliche Empfinden dessen was man als unbedingtes Muß empfindet damit man in einer Beziehung noch "atmen" kann?

Wie ist das wenn ich das empfinden habe das mein Partner meine Freiheit nicht billigt? Das er mir nicht zugesteht was ich für mich als wichtig erachte?

Und wie dringend ist mein Bedürfnis nach Freiheit? Wieviel brauche ich überhaupt?

Ist dieser Ruf nach Freiheit nicht irgendwie das Bedürfnis sich nicht wirklich fest legen zu wollen? Oder ist es eher der Wunsch danach das man seine kleinen Dinge für sich behalten kann?

Kurz und gut: Wie Frei will ich sein? Oder wieviel Freiheit muß man haben damit man sich in einer Beziehung nicht eingeengt fühlt? Und wieviel Freiheit kann man gewähren ohne sich selber zu beschneiden oder schlecht zu fühlen?
Das Recht ich selber zu sein? Ohne Rücksicht auf Verluste?

Ja, genau das. Mit der Kehrseite der Freiheit: für die Konsequenzen die Verantwortung zu übernehmen. Was soll das heißen, "ohne Rücksicht auf Verluste"? Das Allerschlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist doch wohl, dass er sich selbst verliert.

Ich meine damit nicht, sich rücksichtslos zu verhalten. Meine ganz persönliche Freiheit endet dort, wo ich anderen Menschen schaden würde. Doch innerhalb dieses Rahmens möchte frei sein, ICH zu sein, Entscheidungen selbst zu fällen... vielleicht auch die Entscheidung, IHm zuliebe mal etwas zu tun, was ich nicht so gern tue. Aber ich habe es frei entschieden, darum geht es.

Das ist übrigens für mich eines der wichtigsten Merkmale für echte Liebe: Wenn mein Partner mich so sein lässt, wie ich bin. Er muss nicht alles toll finden und darf auch konstruktive Kritik äußern, aber dennoch lässt er mich SEIN. (Sie)
Wie Frei will ich sein? Oder wieviel Freiheit muß man haben damit man sich in einer Beziehung nicht eingeengt fühlt?

Das ist wohl eine Frage von Toleranz und Vertrauen. Der Begriff Freiheit ist in vielerlei Hinsicht auslegbar - wenn beide Partner Freiheit ähnlich definieren, dann gibt es wenig Reibungspunkte. Bei verschiedenen Ansichten sieht das schon schwieriger aus. Dann muss jeder selbst entscheiden wieviel Freiheit toleriert wird.
Ich beanspruche einen gewissen Teil Freiheit für mich, d.h. ich nehme mir Zeit für Dinge für die der Andere kein Interesse hat, die mir aber wichtig sind. Darauf zu verzichten würde ein Gefühl der Unzufriedenheit schüren und letztendlich die Harmonie der Beziehung beinträchtigen. Und doch sollte bei allem Freiheitsdrang bedacht werden: Ohne Einschränkung funktioniert keine Beziehung, wenn ich nur auf Freiheit bestehe brauche ich auch nicht in einer Beziehung zu leben.
*********nigin Frau
488 Beiträge
Freiheit in einer Beziehung ist für mich auf jeden Fall auch, dass ich noch ich sein kann und nicht total im "wir" aufgehen muss.
Das schließt eben ein, dass ich noch Dinge allein bzw ohne meinen Partner machen kann und auch einfach so mal gerne Zeit für mich alleine hab, ohne dass mich mein Partner einschränkt oder immer dabei sein will.
Wichtig ist natürlich auch, dass ich mich weiterhin mit Freunden treffen kann, ohne dass er da Probleme macht (Eifersucht oder was weiss ich).
Das sind definitiv Grundbedingungen und ohne dass mir diese Freiheit eingeräumt wird, bin ich auch nicht für eine Beziehung bereit.
Aber in gewissen Dingen bin ich natürlich auch bereit mich für den Partner einzuschränken, ohne diese Bereitschaft funktioniert es ja auch nicht, man kann in einer Beziehung kein reiner Egoist sein.

Ob ich dann in der Beziehung die Freiheit hab, auch mit anderen Menschen sexuellen Kontakt zu haben, ist in dem Freiheitssinne optional.
wann fängt Freiheit an und wo hört sie auf?
Was die Freiheit in unserem Staat (also Judikative, Legislative, Exekutive) angeht, haben wir es hier in Deutschland global gesehen ja sehr gut. In kaum einem Land dieser Welt läßt sich die individuelle Freiheit so sehr leben, wie hier.

Die persönliche Freihit geht also bei uns so weit, bis sie die Freihit eines anderen Menschen anfängt einzuschränken. Und da wären wir dann beim Hauptproblem und der Hauptbeschäftigung unserer Gewaltenteilung bzw. der deutschen Gerichte. Die befassen sich überwiegend mit genau dieser Grenze - der Grenze zwischen der eigenen Freiheit einerseits und der Einschränkunge der Freiheit anderer andererseits.

Auf die Beziehungsebene heruntergebrochen sieht es, genau genommen, nicht anders aus: meine eigene Freiheit hört da auf, wo ich die Freiheit meines Partners anfange einzuschränken.
Oft genug ist es in Beziheungen jedoch so, dass sich die Beteiligten herausnehmen, die Freiheit des anderen schon einzuschränken, bevor es an die Einschränkung der eigenen Freiheit geht. Nämich bereits dann, wenn die eigenen Bedürfnisse eingeschränkt werden: ich will nicht, dass du machst was du willst, weil es etwas sein könnte, was ich nicht will.

"Ich will nicht, dass du fremd gehst, weil du nur mir gehören sollst"
Eine vorauseilende Einschränkung der Freiheit des anderen, nicht weil sie die eigene Freiheit einschränkt, sondern weil sie dem was ich will zuwiderläuft.
Und dann kommt unweigerlich der Ruf nach der "Freiheit" oder es gibt einen Deal: du (...) nicht - ich (...) nicht.

Es ist noch nicht allzu lange her, da war die individuelle Freiheit, gerade der Frau, in Deutschland doch deutlich eingeschränkt: noch in den 1960er Jahren konnte eine verheiratete Frau nur mit Einwiligung ihres Mannes ein Konto eröffnen, eine Arbeitsstelle annehmen, etc.
Der Käs ist gegessen, laut BGB zumindest - in den Köpfen vieler lebt er fort und zwar bei beiden Geschlechtern: da darf der Mann nur mit Erlaubnis ein Auto kaufen oder in die Kneipe gehen, die Frau hat Entscheidungen abzusprechen und der Kegelabend wird beäugt oder beaufsichtigt.

Die grundlegende Frage lautet also: schränke ich meinen Partner in einer Partnerschaft ein, weil meine eigene Freiheit eingeschränkt wird oder weil ich meine Erwartungen und Bedürfnisse erfüllt sehen will?
Eine schwere Gradwanderung, die selten gelingt, sonst wäre das Forum hier öde und verwaist.

Was mir bei der Frage nach der Freiheit zu oft fehlt ist die Frage: was treibt den, der Freiheit einschränken will eigentlich an: tatsächlich nur die eigene Grenze der eigenen Freiheit oder nicht viel mehr eine Art Besitzanspruch oder Kontrollverlust über den anderen?

Ich meine, echte Freiheit hat und trägt man in sich.
Wer sich ohne fremde Hilfe frei fühlt, braucht nicht nach Freiheit zu verlangen, denn die innere Freiheit kann einem keiner nehmen.
Deshalb sind mir Freiheits-Rufer immer suspekt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die andere brauchen für ihre Freiheit und die Freiheit eben nicht in sich selbst, vor sich selbst, für sich selbst haben.
****77 Mann
361 Beiträge
Ich habe bei mir selbst und vielen meiner Freunde in der Vergangenheit bemerkt, dass dieser Wunsch nach Freiheit, vor allem im speziellen die Entscheidungsfreiheit eng an die Angst mit dem "sich festlegen müssen", bzw. Angst etwas zu verpassen zu tun hat.

Wenn es früher in meiner Clique darum ging was am Wochenende unternommen wird, so wurde ständig gefragt "und, was machst du heute" in der Hoffnung, irgendeiner erzählt von der ultimativen Party. Keiner konnte selbst eine Aussage treffen alla "ich gehe heute zu xy, egal was heute sonst noch ist" da man sich dann schon festgelegt hätte und automatisch der besseren Party, auch wenn aktuell noch nicht bekannt, abgesagt hätte. Es war die Angst etwas zu verpassen.

Heute sehe ich das oft in Bezug auf Bindungsfähigkeit z. B. "wenn ich jetzt schon heirate, kann ich dies und das nie wieder tun ..." (geht jetzt eher in Richtung Verlustangst).

Das man mit einer Festlegung aber auch viel gewinnt inkl. der Freiheit sich nicht mehr mit der Entscheidung quälen zu müssen weil bereits gefällt und abgehakt und Zeit und Raum für neue Themen hat wird dabei sehr oft übersehen.

Tias
der da keine Ausnahme ist
aber an sich arbeitet
Worauf genau bezieht sich denn dieser Freiheitsbegriff,
der bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder
gerne benutzt wird ? Wird er nicht eher mißbraucht ?

Ich denke, es geht um das Gefühl von Selbst- vs. Fremdbestimmtheit,
das man in einer Beziehung erlebt bzw. erleben möchte. Vielleicht auch
um das Maß an Mitverantwortung für die Entwicklung deiner Beziehung,
das man bereit ist zu akzeptieren bzw. zu übernehmen.

Ich denke, es wäre ehrlich, wenn man in einer Beziehung darüber
ins Gespräch käme, welche Ängste und Blockaden mitschwingen,
z.B. vor Abhängigkeiten, Konflikten oder der Unsicherheit, wie man
sich abgrenzt. An dieser Stelle stattdessen den Freiheitsbegriff ins
Spiel zu bringen, erscheint mir wenig hilfreich.
Von daher stimme ich http://www.joyclub.de/my/917206.eglantyne.html zu:

Ich meine, echte Freiheit hat und trägt man in sich.

Freiheit
Viele Dinge wurden schon genannt - für mich hat Freiheit in einer Beziehung zwei Aspekte:
Eine eigenständige Person zu bleiben und sich nicht ausschließlich als Teil eines Paares zu definieren. Das hat meist die praktische Konsequenz, Zeit auch ohne den Partner für sich selbst zu haben und auch einmal Interessen zu verfolgen, die für den Partner nicht interessant sind wie beispielsweise Hobbys.
Der zweite Aspekt hängt damit zusammen: dass man bekommt, was einem im Leben wichtig ist. Auch wenn sich das sehr einfach anhört, liegt da die Ursache vieler Konflikte. Sei es das Verfolgen beruflicher Ziele, die sich negativ auf die Beziehung auswirken, oder unterschiedliche sexuelle Interessen. Letztendlich muss jeder für sich selbst definieren, welche Ziele zusammen mit dem Partner "angepasst" werden können dass sie im besten Fall Ziele für beide werden und welche so wichtig sind, dass man sich über kurz oder lang unfrei fühlt (und damit aus der Beziehung heraus möchte), wenn man sie nicht bekommt.
Tom
*******usse Frau
96 Beiträge
freiheit
ist (auch)
immer die freiheit der anderen...

sagte/schrieb vor 100 jahren eine sehr berühmte dame...
Die Freiheit, ich selbst zu sein, mich und meine Bedürfnisse zu sehen und mich derer nicht schämen zu müssen (nicht sexuell!!!! es gibt auch noch andere wichtige Felder außer Sex).

Das ist Freiheit. Dazu kommt für mich noch die Freiheit meiner Gedanken. Ich darf sie haben, muss sie aber nicht immer teilen, und schon gar nicht wahr machen *zwinker*

Generell bin ich ein sehr freiheitsliebender Mensch, ich brauche eine lange Leine, ansonsten breche ich aus.
Dennoch darf und muss sich diese "leine" mit den Vorstellungen des Partners decken, sonst hat eine Beziehung keine Zukunft.
Ich habe bei mir selbst und vielen meiner Freunde in der Vergangenheit bemerkt, dass dieser Wunsch nach Freiheit, vor allem im speziellen die Entscheidungsfreiheit eng an die Angst mit dem "sich festlegen müssen", bzw. Angst etwas zu verpassen zu tun h

Das Empfinden habe ich auch oft. Grade wenn ich hier lese, und ich lese hier viel, dann hab ich sehr häufig das Gefühl das der Ruf nach Freiheit eher darauf ausgerichtet ist sich nicht festlegen zu wollen.

Dazu kommt allerdings mein Eindruck das der Ruf oft laut wird wenn es um das Ausleben sexueller Wünsche geht. Da wird dann vom Recht auf Selbstverwirklichung gesprochen, das man ja schließlich kein Gefangener sei und das der Partner die Freiheit doch gewähren muß wenn er liebt.

Worauf genau bezieht sich denn dieser Freiheitsbegriff,
der bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder
gerne benutzt wird ? Wird er nicht eher mißbraucht ?

Mir ist dieser ultimative Freiheitsgedanke innerhalb einer Beziehung sehr fremd. Ich bin eher der Anpassungswillige, derjenige der auch häufig ohne zu murren zurück stekcken kann, dem auch nicht wirlich was fehlt wenn dieses oder Jenes nicht so stimmig ist.

Was mir wichtig ist sind Dinge wie mein Hobby behalten, mal ohne auf die Uhr zu sehen raus zu können. Aber vergilichen mit dem was Freiheit für viele zu bedeuten scheint ist das ja eher banal und geringfügig.

Ich frage mich oft ob diese vermeintliche, zumindest für mich vermeintlich, Freiheit all das was es an Diskussionen, Ärger und Stress manchmal nach sich zieht auch wert ist.

Klar, Niemand will sich einsperren lassen oder von Kontrolleuren umgeben sein.

Aber wenn ich mich binde ist mir dann nicht irgendwo klar das ich nicht mehr genau so weiter leben kann wie vorher? Das ich doch nicht meine Freiheit hergebe sondern etwas dazu gewinne?

Ist das ein Denken das nicht mehr so angebracht ist? Vielleicht ist ja der Zeitgeist so das man einfach freier ist und das auch haben will? Alles! Nicht nur ein bißchen und keinerlei Beschneidungen?
Je freier, desto unverbindlicher ... das lässt sich auf alles beziehen, egal ob Sexualität, Partnerschaften, Freundschaften.
Ich finde diese Entwicklung sehr schade. Ich verstehe diese Bindungslosigkeit so: Vor lauter Angst, nicht genug Möglichkeiten zu haben, nutzt man am Ende gar keine. Und diese Unverbindlichkeit findet sich gerade oft in der Internetwelt, nicht nur speziell im JC.
Ich persönlich bin nicht jemand, der alle Optionen dieser Welt haben muss - ich bin da eher einfach gestrickt, wie es mir vorkommt. Bin aber trotzdem (oder gerade deshalb) sehr zufrieden *baeh*.
Freiheit

Für mich heißt inzwischen Freiheit, in mir frei zu sein.

Frei mich entwickeln zu können ohne einer Norm zu folgen, ohne gebremst zu werden, ohne Kompromisse eingehen zu müssen, ohne einen "Knebelvertrag" auf Partnerschaftsebene.

Freiheit heißt bei mir auch, meinen Freiraum zu haben, wann immer ich ihn brauche.

Freiheit heißt das Leben so zu gestalten, dass es mich erfüllt.

Auf Partnerschaft bezogen kann das wohl eine Partnerschaft sein, jedoch eine basierend auf Vereinbarungen statt Verträgen, basierend auf Achtsamkeit und die Einigkeit zur Entwicklung.

Vor 100 Jahren waren Menschen zweckgebunden liiert, deshalb die lange Zeit des Zusammenseins, in der Regel per Vertrag. Das machte damals auch Sinn.

Dann wandelte es sich von Generation zu Generation.

Heute ist das Bewusstsein entwickelt nichts im Zwang und per Vertrag leben zu müssen. Wir können, müssen aber nicht.

Ich denke man hält sich nichts offen oder will sich nicht festlegen, denn Liebe ist kein exklusives Gut. Wieso sollte ich nur eine Person lieben und lieben dürfen?

Zumal hier noch Restanleihen des männlich dominierten Weltbildes vorhanden sind -> Frau = Besitz/Eigentum.

Zweifelsfrei entwickeln wir uns alle, jeder für sich, in riesen Schritten. Warum also sich ausbremsen? Warum sich und andere belügen? Warum nicht der Tatsache ins Auge blicken, dass wir eben nicht wissen, was morgen ist und morgen kommt?

Niemand weiß wirklich, wem er morgen begegnet. Natürlich kann jeder kastriert mit Scheuklappen durch die Welt laufen, damit das Versprechen durch den Vertrag eingehalten wird.

Aber was hat das mit -leben- zu tun?

Was wir tun können, ist der Entschluss sich nichts mehr vorzumachen, anzufangen im IST und JETZT zu leben, aber sich dabei bewusst sein, nicht zu wissen was morgen kommt und sein wird.

Auf dieser Basis kann jeder seine Liebe der Person mit voller Aufmerksamkeit schenken, die er gerade liebt ohne eine übeiltes Versprechen auf "für - immer" abzugeben, was er gar nicht halten kann.

Vielleicht ist es die Liebe fürs Leben und immer, aber wissen tun wir es doch nicht.

Und genau in so einer aufrichtigen Beziehung ist Freiheit in Form von Freiraum immens wichtig. Jeder hat so seine Eigenheiten. Genau diese sind es, die ihren freien Raum benötigen.

Mann und Frau sind verschieden, was seinen Grund und seine Berechtigung hat. Warum also versuchen einen gemeinsamen Nenner zu finden. Gerade weil wir different sind, mögen wir dieses Duale. Gerade weil die Person so ist, wie sie ist, benötigt diese Person Freiraum um so sein zu können, wie sie ist.

Das nenne ich unter anderem Achtsamkeit.

All das geformt unter individuellen Absprachen schafft einen Raum für tiefe, intensive freie Liebe, ganz gleich wie sie im jeweiligen Fall aussehen mag.

Ich meine, dass unter dieser Sichtweise Konflikte und eigener innerer Stress endlich der Vergangenheit angehören. Denn kann jeder sich eingestehen, wie er ist und es tatsächlich leben.

Liebe ist kein exklusives Gut.

Wie wir damit jedoch umgehen, entscheiden wir.

hg

D.
*****usB Mann
3.491 Beiträge
Freiheit(en)
...haben und lassen ist DIE zentrale Aufgabe in einer Beziehung.

Wer sich selbst nicht weiterentwickeln, ureigene Hobbies, Interessen, Freunde pflegen darf , hat eigentlich schon verloren.

Freiheit in der Gemeinsamkeit empfinden ist das Ziel.

Wenn das in der Sexualität gelingt, ist das m.E. die beste Basis für alles andere.
*********uende Paar
1 Beitrag
freiheit... frei sein; heisst das alles dürfen, alles können, dem partner alles gewähren?
wichtig finde ich, dass in einer beziehung jeder seine träume, seine wünsche, seine ängst aussprechen kann, so dass das gegenüber die möglichkeit hat sich einzubringen. nur so kann ein austausch stattfinden, nur so wird vertrauen aufgebaut. so haben wir die möglichkeit den andern richtig kennen zu lernen. es zeugt von mut sich dem partner zu öffnen, gerade, wenn es um den bereich sexualität geht. schliesslich ist von klein an gelehrt worden, wie man zu leben hat, was eine partnerschaft sein soll. wenn da nun wünsche -ich spreche hier von legalen- nicht gesellschaftskonform zu sein scheinen, oder scham vorherrschen, so passiert es schnell, dass angst entsteht sich mitzuteilen. dies gilt auch für andere bereiche, für ängste, für noch-nicht-ganz-verarbeitetes, für all das, was uns aus macht, wir aber mühe haben mitzuteilen. es ist doch aber wichtig, dass wir uns dem partner zeigen, uns wagen und vertrauen aufbauen. ich sehe viel zu oft wie beziehungen auseinanderbrechen, weil gehofft wird, der andere spüre, was einen bewegt. man kann nicht genug kommunizieren.

"freiheit hört da auf, wo grenzen anderer verletzt werden?" was bedeutet das? wenn ich nun wünsche äussere, die meinen partner verletzen, die ängst auslösen, soll ich dann auf diese verzichten? wenn er der sexuellen integration von anderen partnern offener gegenüber steht, soll ich mich beugen, weil ich seine freiheit nicht einschränken will, weil er das recht dazu hat, obwohl gewisses grenzen von mir überschreiten, die mich verletzen würden?

paradox, ambivalent dieses gefühl von freiheit, gerade in der sexuellen intimität. unser gesellschaftsbild, die erziehung, gepaart mit all den märchen von "für immer und ewig" können einen ganz schön ins grübeln bringen. doch so romantisch es klingt, das ganze leben mit ein und dem selben partner glücklich zu verbringen, und noch monogam zu bleiben scheint mir utopisch zu sein. sind wir denn gemacht für die monogamie? phantasien, träume sind wichtig, halten uns jung und doch, was wenn diese über das eigene beziehungsbett hinausgehen? was, wenn sich der eine wünscht fremde haut zu spüren und der andere nicht? wer soll sich fügen? was, wenn sich der eine fremde haut für den/ die partnerIn wünscht, selbst aber nicht unbedingt für sich?

ist die beziehung zum scheitern verurteilt, wenn nicht immer beide dasselbe wollen? mir scheint es ist unmöglich, dass in einer beziehung stets dasselbe erwünscht wird. schliesslich geht es doch um zwei menschen, unterschiedlich, anders, mit verschiedenen bedürfnissen und grenzen. wenn wir aber eine beziehung eingehen, so übernehmen wir eine gewisse verantwortung. durch eine offene kommunikation können wir so miteinander ziele anstreben. wichtig finde ich dabei aber, dass nicht überall ein kompromiss gemacht werden muss, dass eigene wünsche und ziele, die dem anderen nicht entsprechen trotzdem gelebt werden dürfen, solange sie keine massgeblichen grenzen des anderen überschreiten.
doch, wann sind eigene grenzen egoistisch? wann sind sie bloss besitzanspruch und freiheitsentzug?

was, wenn er sich wünscht, dass sie mit einem anderen mann intim wird und darum ein partnertausch vorschlägt? seine gründe dafür sind vielfältig. einerseits macht ihn der gedanke an und andererseits hofft er so, dass sie ihm durch dieses zugeständnis nicht fremd geht. ist da nicht ein freiheitszuspruch, eine sexuelle erregung, die aber in der verlustangst gründet?
was, wenn sie diese phantasie, in gedanken, spielen gerne teilt, aber mühe hat sich das konkret vorzustellen, in erregung spannend findet, es ihr aber weh tun würde, ihn mit einer anderen frau zu sehen.
was sollen sie tun?
beide sehen es als gemeinsame erweiterung des sexuellen horizontes , reden offen und ehrlich darüber. beide haben aber auch befürchtungen von eventuellen verletzungen, die nicht heilen könnten. sollten sie eventuell noch warten?

ich, die ich zwar gern ausprobiere, sexuell offen bin, weiss nun nicht, wo ich bezüglich partnertausch grenzen setzen soll. darum würde ich mich freuen, wenn ihr mir von der sexuellen freiheit, die ihr eurem partner/ eurer partnerin gewährt, erzählen würdet. unser sexualleben ist sehr reichhaltig, verspielt, intensiv, so dass wir einander nicht überdrüssig geworden sind. uns reizt bloss das neue und trotzdem haben wir auch irgendwie angst davor.

wie habt ihr den schritt zur öffnung, zur "freigebung" des partners in einem gemeinsamen erlebnis des partnertausches, erlebt?
hattet ihr angst, dass des partners freiheit eure grenzen überschreiten, so dass emotionale wunden entstehen könnten?
hat es euch weh getan?
wie geht ihr damit um, wenn nun der eine zu einer phantasie des anderen "nein" sagt? habt ihr angst, dass der wunsch beim anderen zu gross werden könnte. konkret in bezug auf einen partnertausch.
hatte jemand je das gefühl dem anderen nicht zu genügen, wenn dieser andere sexualpartner miteinbeziehen möchte?
seit ihr von anfang an vollgas gefahren oder habt ihr das schritt für schritt erlebt? wenn zweites, in welcher abfolge.

ui, schön hast dus bis zum schluss durchgehalten mit lesen *zwinker*

ich freue mich auf antworten!

j.
wie geht ihr damit um, wenn nun der eine zu einer phantasie des anderen "nein" sagt?

Das nein akzeptieren und es dabei belassen.

Ich denke man darf die Freiheit auch nicht über strapazieren. Darf nicht zu sehr darauf pochen das man ein eigenständiger Mensch bleibt.

Denn da ist ja immer noch der Partner der verletzbar ist und auch bleibt, der vielleicht nicht mal rationale Gründe für seine Ablehnung anführen kann.

Es klingt so leicht Freiheit zu gewähren. Wenn es gegen das eigene Gefühl geht kann es unheimlich schwer sein das auch durch zu halten.
****ra Frau
2.916 Beiträge
Ich bin auch der Meinung, dass die wahre Freiheit in einem selbst zu finden ist.

Wie weit der Einzelne diese nach nach außen verwirklicht, bleibt ihm überlassen.

Konsequenzen aus einem Leben voller Freiheiten? Nun, Konsequenzen gibt es immer.
Auch bei einem Leben, in dem man seine Freiheit zu Gunsten Anderer zurückstellt, Rücksicht auf die Bedürfnisse der Anderen nimmt, versucht einem Klischee zu folgen usw.

Mir sind die Konsequenzen eines Leben in "Freiheit" lieber, da ich voll hinter diesen stehe.
In einem Leben, das für mich von anderen gelebt wird, kann ich nicht zu den Konsequenzen stehen, ganz abgesehen davon, dass man in einem solchen Leben versucht, diese ständig zu vermeiden. Die Frage ob dies von Erfolg gekrönt sein wird, beantwortet sich von selbst.

Lys
@Amarinta
Ich frage mich in der letzten Zeit häufiger: Was ist diese Freiheit?
Sie scheint zumindest sehr, sehr wichtig zu sein. Für so ziemlich Jeden.

Deine Frage am Anfangsthread: Wie frei will ich sein?

Antwort:

Das weiß ich nicht.

Weiterführend fragst Du: Diese Freiheit scheint sehr wichtig für ziemlich Jeden.

Nun, ich gehöre zu den ziemlich nicht frei-sein-wollenden.

Ganz einfach deshalb: Freiheit für jeden in einer Beziehung, das denke ich mal, ist schwer möglich.

Wirklich frei ist nur, wer ungebunden ist *wink*
Deine Frage am Anfangsthread: Wie frei will ich sein?

Antwort:

Das weiß ich nicht.

Jeder Thread verlangt einen Titel. Und für Dich, der Du das wörtlich nimmst, das sollte sich jeder fragen der diesen Thread liest und hier antwortet.

Wie frei ICH sein will, diese Antwort will ich sicher nicht von anderen hören.

Aber danke das Du das nicht weißt. Hätte ich echt nicht vermutet.
*****_WI Frau
552 Beiträge
Hier sind schon viele gute Gedanken geschrieben, am meisten kann ich mich in dem Beitrag von Hinz_und_Kunz wiederfinden.

Freiheit ist für mich sehr wichtig, in dem angesprochenen Sinn
Das Recht ich selber zu sein
Die Freiheit des Partners ist genauso wichtig. Freiheit bedeutet, den Partner nicht besitzen und nicht verbiegen zu wollen; nicht darauf zu verzichten, „ein eigenständiger Mensch" zu sein.

Freiheit bedeutet für mich, immer eine Wahl zu haben (z.B. Liebe oder Angst *zwinker*)

Für mich hat es nichts mit „sich nicht festlegen wollen“ zu tun.

Partnerschaft bedeutet für mich aber Miteinander, nicht Gegeneinander.

Ich habe jeden Tag die Freiheit, mich neu dafür zu entscheiden. Ebenso habe ich auch jederzeit die Freiheit, bspw. dem Partner zuliebe auf etwas zu verzichten. Oder die Freiheit, FÜR den anderen etwas zu tun.

Insofern schließen sich Freiheit und Rücksichtnahme auf den Partner für mich nicht aus.
Ist dieser Ruf nach Freiheit nicht irgendwie das Bedürfnis sich nicht wirklich fest legen zu wollen?

Sich nicht festlegen zu lassen. Was die hier schon zitierte Grenze zw. eigener Freiheit und die des Partners darstellt.
Mein Partner hat durchaus die Freiheit mir meine Freiheit zu verbieten oder zu beschneiden. Es bleibt meine Freiheit darauf zu antworten.

Ich denke, solange man es als plastisches bewegliches Instrument der Selbst- und Paarverwirklichung ansieht, läuft man auch nicht Gefahr in Dogmatismus und Intoleranz abzurutschen.

Absolute Freiheit existiert nicht, es gibt nur die bedingte. Die Bedingungen, unter denen die Freiheit ausgehandelt/etabliert wird, sind das eigentlich Interessante für mich.
*******_rp Mann
11 Beiträge
Ich lese hier häufig heraus, dass meine Freiheit gegen die Freiheit meines Partners "aufgerechnet" wird. Für mich ist meine Freiheit aber auch, die Freiheit meines Partners mitzuleben. Umgekehrt ist das natürlich genauso. Daraus kann sich eine gemeinsame Freiheit ergeben, die weit mehr als die Summe unserer Vorstellungen von Freiheit ist. Man muss sich nur drauf einlassen können. Was mir immer wieder schwer fällt.
rersönliche Freiheit ist mir extrem wichtig, weshalb ich auch das Thema Beziehungen für mich grösstenteils abgehakt habe
(Leicht zu sagen, wenn man ALLE möglichen Beziehungsformen schon ausprobiert hat, klar.*grins*)
Beziehungen sind IMMER mit Kompromissen, Einschränkungen, Rücksichtnahme, etc verbunden, mal von dem ganzen Stress den es über kurz oder lang auch gibt abgesehen.
Dazu bin ich nicht mehr bereit, ergo zahle ich lieber den Preis, manchmal allein zu sein, auch wenn ich es grade nicht will. Das ist mir meine Freiheit wert !
Tun und lassen zu können was, wann und mit wem ich will ist durch nichts zu ersetzen.
Selbst wenn ich jetzt einen Kompromiss als etwas Negatives auffasse - ich denke, ich "gewinne" doch in einer Partnerschaft dann auch wieder dadurch, indem ich Dinge erlebe und erfahre, wie sie mir allein unterwegs in der Welt zu erleben nicht möglich sind. Freiheit und Beziehung sind in meinen Augen kein Widerspruch, sondern sollten sich ergänzen. Ich finde durchaus, dass das möglich ist und dass das keine romantischen oder illusorischen Vorstellungen sind.
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*****nta

Das Empfinden habe ich auch oft. Grade wenn ich hier lese, und ich lese hier viel, dann hab ich sehr häufig das Gefühl das der Ruf nach Freiheit eher darauf ausgerichtet ist sich nicht festlegen zu wollen.

Dazu kommt allerdings mein Eindruck das der Ruf oft laut wird wenn es um das Ausleben sexueller Wünsche geht. Da wird dann vom Recht auf Selbstverwirklichung gesprochen, das man ja schließlich kein Gefangener sei und das der Partner die Freiheit doch gewähren muß wenn er liebt.

Ich spreche lieber von "geistigem Freiraum", denn wenn sich zwei Menschen in allen einig wären, wird es einfach auch langweilig.Ganz davon abgesehen, daß es sowas nicht gibt.
Dabei sollte die Basis einer Partnerschaft klar sein und nicht wie so oft zu lesen, gemacht werden weil man von einem Automatismus aus geht.
Und man sollte sich auch daran halten.
Lieben hat bei mir auch sehr viel mit Respekt und Achtung zu tun und wenn sich an irgendeiner Vorgabe etwas ändert, dann gebietet dieser Respekt, daß ich dies auch mitteile.
Lieben auf Kosten oder zu Lasten des anderen, geht meist nicht gut.
Lieben heißt dann für mich auch, ihn gehen zu lassen.

Ich lese oft von einer Weiterentwicklung, die jemand gemacht hätte und die der Partner/in nicht mitgegangen ist oder will.
Klingt doch sehr nach "auf einer Stufe hängen geblieben".
Davon könnte man m.E. nur reden, wenn es ein Ziel gab, das beide anstreben. Seltsamerweise kommt dies aber auf, wenn von einer Basis abgewichen wurde.

Menschen verändern sich, wie die Dinge in ihrem Umfeld sich verändern.
Deswegen ist der gedankliche Austausch ja auch so wichtig.
es kann dann durchaus geschehen, daß sich etwas neues daraus ergibt, aber man kann einfach nicht davon ausgehen, daß der Partner/in dies automatisch mit tragen soll, weil er ja liebt.

Oftmals wird aber gerade bei einer einseitigen gravierenden Veränderung behauptet, daß diese mit getragen werden müsse, weil man ja lieben würde und wenn man dies aufkündigt, hätte die Liebe wohl nicht getaugt.

Eine Liebe aber, die Selbstaufgabe verlangt, ist keine.
Liebe wird von den Elementen getragen, zu denen man auch zweifelfrei stehen kann.

WiB
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