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BDSM=Kompensation?

*****_25 Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
BDSM=Kompensation?
In einer anderen Community wurde anlässlich der Ausstrahlung des Films "Secretary" (da soll nochmal einer sagen, der Dativ wäre dem Genitiv sein Tod *gg*) diskutiert, inwieweit BDSM Kompensation sein kann/ist. Dabei sind mir einige Gedanken durch den Kopf gegangen, die ich gerne mit euch diskutieren würde.

BDSM hat viel mit Wahrnehmung und Wahrnehmungsfähigkeit zu tun. Kann es Menschen, die Probleme mit eben dieser Fähigkeit haben (und sich z.B. bewusst selbst verletzen), helfen, Dinge wahrzunehmen, zu fühlen, zu verarbeiten? Ist dies schlimm, unrealistisch, gut, naiv, möglich?

Bei Menschen, die erstmal keine Probleme mit der körperlichen und psychischen Wahrnehmung haben, ist BDSM Kompensation?
Kompensiert man in unserer Zeit nicht immer? Ist Extremsport, Karriere"geilheit", eine immer-höher-immer-weiter-immer-schneller-Mentalität nicht immer Kompensation? Geht es da auch um eine andere Wahrnehmung oder den Versuch, wieder wahrnehmungsfähig zu werden?

BDSM spricht alle Sinne an, sowohl körperlich als auch psychisch und lässt uns unseren Körper und unsere Gefühle unglaublich intensiv spüren, doch wird damit etwas kompensiert, was an anderer Stelle fehlt? Ist Kompensation negativ, positiv, neutral bzw. überhaupt existent?

Bin gespannt auf eure Antworten.

...eine heute etwas nachdenkliche sonne...
Ich hab's neulich so erklärt:
(Er war ein BDSM-Unerfahrener, er hatte Neugier, aber keine eigenen Ambitionen.)

Es ist die Konzentration. Die Konzentration aufs devote Fühlen, die Konzentration auf die Züchtigung, die Konzentration auf die eigene Rolle im Rollenspiel.

Hundert Prozent Konzentration.

Nichts anderes dringt mehr ins Hirn vor. GEIL.
***01 Mann
295 Beiträge
sehr gute Frage.......
Ich bin der Meinung bdsm hat mit konzentration psyche und somit ist jede und jeder der dies lebt oder spielt genau in dem Moment für sich und für den Partner im Mittelpunkt. Dadurch kann es doch sein dass man in der heutigen realität nicht im mittelpunkt ist sondern man hat eine rolle oder funktion und funktioniert wie eine maschine vor sich her egal was derjenige denkt.
Also macht man sich in dem moment keine sorgen oder fragen und kümmert sein eigenes ich um sich selber in dem moment nicht.
*******iele Paar
11.990 Beiträge
Wir kompensieren immer
Sali zämme....

Was heisst Kompensation? Antwort: Überwindung von Nagativem durch einen positiven Ausgleich auf einem anderen Gebiet.

Das machen wir Menschen doch dauernd. Unsere Freizeitgestaltung basiert auf Kompensation, manchmal die Wahl der Nahrungsmittel, die Musikrichtung, die wir gerade hören wollen usw.

Natürlich auch mit BDSM. Wobei ich glaube, dass bei jedem dafür eine andere Ursache vorhanden ist und die meisten sich nicht bewusst sind, wo die Ursache liegt.

Die Faustspielerin
*****_25 Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal danke für eure schnellen Antworten!

@*******ain
Es ist die Konzentration. Die Konzentration aufs devote Fühlen, die Konzentration auf die Züchtigung, die Konzentration auf die eigene Rolle im Rollenspiel.

Hundert Prozent Konzentration.

100% Konzentration, 100% Fühlen, 100% Wahrnehmung, das sehe ich auch so. Wäre ja jetzt interessant, wie das auf der dominanten Seite aussieht *g* Wahrscheinlich genau komplementär, oder?
Aber trotzdem bleibt für mich die Frage, kann man durch diese Konzentration seine Wahrnehmungsfähigkeit so verändern, dass man psychische Probleme bewältigen kann?

@***01

...und somit ist jede und jeder der dies lebt oder spielt genau in dem Moment für sich und für den Partner im Mittelpunkt. Dadurch kann es doch sein dass man in der heutigen realität nicht im mittelpunkt ist sondern man hat eine rolle oder funktion und funktioniert wie eine maschine vor sich her egal was derjenige denkt.
Also macht man sich in dem moment keine sorgen oder fragen und kümmert sein eigenes ich um sich selber in dem moment nicht.

Quasi ein Urlaub vom Alltag. Das gefällt mir. Also böse Industrialisierung und Entfremdung und als Ausgleich Konzentration auf sich selber, auf die eigenen Bedürfnisse (Aufmerksamkeit, Geborgenheit, ...?)?

@*******iele
Natürlich auch mit BDSM. Wobei ich glaube, dass bei jedem dafür eine andere Ursache vorhanden ist und die meisten sich nicht bewusst sind, wo die Ursache liegt.

Oh oh, da könnte man jetzt wieder anfangen mit angeboren, anerzogen oder einfach der Frage, ob man immer wissen muss, warum man so ist, wie man ist *g* Welche Ursachen wären denn für dich denkbar?
*******iele Paar
11.990 Beiträge
@_sonne_
Über die Erläuterung dieser Ursachen gibt es bereits zahlreiche Foren. Für mich ist die Begründung unwichtig. Mir ist wichtig, dass es mir gut geht. Was muss ich tun, dass ich ein zufriedenes und erfülltes Leben führen kann. Mir macht BDSM spass. Es ist eine enorme Bereicherung in der Beziehung zu meinem Mann und ich fühle mich in der Rolle der Sub sehr gut aufgehoben. Was kompensiere ich damit? Vielleicht, die Tatsache, dass ich den ganzen Tag über "Chef" spielen muss. Unsere zwei Jungs brauchen manchmal schon eine dominante Führung, auch beruflich als Vorgesetzte, kann man sich nicht einfach fallen lassen oder einfach mal nur Ausführende sein.

Die Faustspielerin
@sonne, @wiredbrain
Hundert Prozent Konzentration.

Nichts anderes dringt mehr ins Hirn vor. GEIL.

Danke wiredbrain. Besser kann man es nicht sagen



100% Konzentration, 100% Fühlen, 100% Wahrnehmung, das sehe ich auch so. Wäre ja jetzt interessant, wie das auf der dominanten Seite aussieht Smile Wahrscheinlich genau komplementär, oder?

Ja.
BDSM=Kompensation
BDSM spricht alle Sinne an, sowohl körperlich als auch psychisch und lässt uns unseren Körper und unsere Gefühle unglaublich intensiv spüren, doch wird damit etwas kompensiert, was an anderer Stelle fehlt?
Ich sage nein. Man gleicht nichts aus, man kriegt was dazu.

Achtung Provokation:
Manche Menschen können mit den Ohren wackeln. Andere nicht. Was bedeutet das? Gleichen die Ohrwackler was aus? Oder sind die Nichtohrwackler minderbemittelt? Wie geht das Ohrwackeln eigentlich RICHTIG? Gibts auch welche die nur mit einem Ohr wackeln? Konnte van Gogh mit dem Ohr wackeln? Überhaupt: Ohrwackeln in der Kunst. Bücher darüber. Filme.
Fragen über Fragen. Wer kann helfen?
andere machen Yoga
@ [i]sonne[/i]

Aber trotzdem bleibt für mich die Frage, kann man durch diese Konzentration seine Wahrnehmungsfähigkeit so verändern, dass man psychische Probleme bewältigen kann?

Eine Generalantwort hierauf wäre sicher unverantwortlicher Pfusch.

Mir persönlich hilft es schon. Stell' dir vor, du bist im Stress, hast aktuelle Ängste und Sorgen. Und dann darfst du dich ein, zwei Stunden lang ganz auf dich selbst, auf deine Psyche und deinen Körper, natürlich auch auf den Partner, aber das geschieht a bisserl indirekter, konzentrieren. Es geht dir gut dabei, du empfindest tiefe Gefühle, bist ganz bei der Sache, wirst vielleicht letztendlich von deiner Lust überwältigt.
Beim Glas Wein danach, in der Nacht danach, auch wenn du sie allein verbringst, wirst du danach an Cellulitis denken oder an deine überfällige Einkommenssteuererklärung? Ist das Problem mit deiner Mutter wirklich so haarig und dringlich? Was interessieren dich in jenem Moment die konkurrenten Anfeindungem im Job? Du gehst am nächsten Morgen zur Arbeit und machst, wofür du bezahlt wirst, das kannst du, und das kannst du gut, du trägst den Kopf hoch erhoben, um 17 h ist Feierabend, danach die Sintflut.

Es ist eine Selbsterfahrung. So wie man manchmal, wenn man auf ein Begräbnis geht, über seine eigenen Prioritäten nachdenkt und etwas zu ändern fähig ist. Ein absurder Vergleich, ich weiß, aber ähnlich aufrüttelnd.

Ein anderes Thema ist, quälende Erinnerungen im Spiel wieder zu erleben und sie aufzuarbeiten zu versuchen. Auch das kann gut klappen, aber der Schuss kann auch nach hinten losgehen. In solchem Falle guckt euch den Spielpartner besonders gut an. Er muss euch nicht therapieren, aber bei einem seelischen Absturz sanft und verlässlich auffangen können.

@ Mestre

Mit den Ohren zu wackeln, wollte ich immer schon mal lernen. Ich glaube auch, dass mann es mir beibringen könnte, wenn ich nicht in den Spiegel gucken müsste dabei.
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Nun...
liebe @***ne ....

Kann es Menschen, die Probleme mit eben dieser Fähigkeit haben (und sich z.B. bewusst selbst verletzen), helfen, Dinge wahrzunehmen, zu fühlen, zu verarbeiten? Ist dies schlimm, unrealistisch, gut, naiv, möglich?

Ich weiss nicht so recht, ob ich verstehe worauf Du mit dieser Frage hinauswillst?

Von meiner Warte aus gesehen, kenne ich einige Menschen, die zB eine Vergewaltigung damit kompensieren. Oder auch andere, die in einer Beziehung gelebt haben, in der sie wieder und wieder misshandelt wurden.
Ob dies allerdings bei jedem funktioniert, ist sicherlich fraglich.
Jedoch beobachte ich bei einigen eine Veränderung in der Persönlichkeit zum offeneren Umgang hin.

Vielleicht findest Du hier noch etwas zum Thema:

BDSM als Sammelbecken psychologischer Probleme

Zur Kompensation kann ich nur für mich sprechen. Und ja, ich glaube schon, daß ich eventuell versuche, ab und an den Streß, den Leistungsdruck meiner Arbeit mit meiner Devotheit zu kompensieren.
Denn natürlich gebe ich auch die Kontrolle gern mal ab. Schliesslich muss ich sie bei der Arbeit und im täglichen Leben immer behalten. Aber ich denke nicht, daß dies möglich wäre, wenn diese Neigung nicht in mir vorhanden wäre. Und somit denke ich auch, daß eine Kompensation wenn überhaupt nur in Maßen statt findet.
*****_25 Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
@ faustspiele Danke für deinen persönlichen Bericht!

@****re Hm, ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Das Beispiel mit dem Ohrenwackeln ist erfrischend und bringt mich doch wieder ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück *gg*

Ich sage nein. Man gleicht nichts aus, man kriegt was dazu.

Schön gesagt!

@*******ain [b]sfz[/b] Ich weiß, was du meinst. Es ist eine Selbsterfahrung, die so intensiv ist und in der man sich selbst besser kennen lernt. Deswegen finde ich die Reflexion darüber auch so spannend.
Es gehört unglaublich viel Mut und Vertrauen dazu, quälende Erinnerungen so aufzuarbeiten und einem anderen Menschen soviel Macht über sich zu geben.


@*******_los
Den Thread hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Schade, denn er beschreibt die Frage, ob/wie BDSM mit bzw. trotz psychischer Probleme funktionieren kann.
Auf der anderen Seite ging meine Frage eben auch dahin, ob man durch BDSM nicht eben auch Dinge kompensiert, die in einer industrialisierten kapitalistischen Gesellschaft das Leben ausmachen (siehe oben).

Ich weiss nicht so recht, ob ich verstehe worauf Du mit dieser Frage hinauswillst?

Ich wollte auf eine spannende Diskussion hinaus *g* Wie schon im Eingangsposting geschrieben, kam die Frage auf, ob durch wie Secretary BDSMler immer in die "Psycho-Ecke" geschoben werden" und ob BDSM nicht immer auch Kompensation bedeutet. Das wollte ich mit euch diskutiert haben und ich merke, dass in meinem Kopf dadurch einige Dinge klarer geworden sind.

Aber ich denke nicht, daß dies möglich wäre, wenn diese Neigung nicht in mir vorhanden wäre. Und somit denke ich auch, daß eine Kompensation wenn überhaupt nur in Maßen statt findet.

Interessant. Klar, dass es Neigungen und Vorlieben gibt, die in einem drin stecken, ohne dass man diese groß durch Sozialisation erklären kann (nein, ich meine damit nicht den "naturdevoten" Menschen an sich :)) und auch klar, dass jede Neigung bzw. Vorliebe sehr individuell ist und sich aus vielen Einzelteilen zusammen setzt. Gibt es also eine Gewichtung zwischen "innerer Neigung" und Kompensation von äußeren Bedingungen (Beruf, Stress, Leistungsdruck, Entfremdung...)?
@ _sonne_
Hallo sonne -
ich würde deine frage mit ja beantworten .
ich für mich stimme halt_er_los zu - der wunsch war immer da mal abzugeben , auszuruhen man ist stark und selbstbewußt steht seine frau und das durchaus sehr gern . in dem fall ist es keine kompensation sondern erfüllung .
es gibt individuelle gründe wann eine kompensation statt findet stress abzubauen , sorgen mal eine weile zu vergessen , einfach mal nicht von dieser welt zu sein . das sehe ich als bewußte oder unterbewußte auszeit an die jeder für sich festlegt - kompensiert . so verschieden wie wir alle sind ist es für jeden anders und wird auch so empfunden .
lg day & night
Schwäche braucht Stärke braucht Schwäche
Wenn's mir im Job gut geht, bin ich auch offen für Privates.
Wenn's in der Liebe gut geht, reiße ich im Job auch ganz nebenbei Bäume aus.

Wenn's mir nicht rundum gut geht, kann ich nicht dom sein. Diese Art der Kompensation kenne ich nicht.

Ich kenne nur die Verstärkung, mir geht es dreckig (DOM weiß, versteht und bedauert das), und erniedrigt mich, bis ich heule. Lässt mich so armselig auf dem Boden liegen. Lässt mich ausheulen. Und zieht mich dann wieder hoch. Diese Täler zu durchschreiten tut mir gut.
ist
ist kompensation das richtige wort an dessen stelle auch
reaktion (von aktion und ~) stehen könnte und damit also
eine kausalität (von Lebensumständen) unterstellt.

Möglich und sicher ab und an auch so.
Ob es rein kapitalistische sozialistische religöse Zusammenhänge gibt würde ich für meine anschauung gleich verneinen.

Meine Idee hierzu ist eher, dass es eine genetische oder entwicklungsbedingte Prädestination gibt wohingegen
eine Kompensation (des selbstwertgefühls, des bewusstseins, der fehlenden macht etc..) eher der Anlass sind, die letzten 5 min der uhr die dann 12e schlägt oder geschlagen wird und das dann auch noch erotisch sexuell so dermassen stimulierend findet, dass sich kleine tode breitmachen.
Irgendwie nur Bahnhof hier verstehe.

lg tear
leise [b]Gimme dope, joana[/b] summt, angesicht des Beitrags über mir *mrgreen*
*****_25 Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
@*******ain

Wenn's mir nicht rundum gut geht, kann ich nicht dom sein. Diese Art der Kompensation kenne ich nicht.

Ist ja interessant. Hm, kann ich gut nachvollziehen. Ist das erste Mal, dass ich so etwas höre. Hm, wenn es einem schlecht geht - beruflich oder sonst wie - ist der devote Part, das was man "braucht/will"? Spannend...

@****hh

Schöner Beiltrag (menno teardrops, was verstehst du denn nicht? *liebguck*)

Meine Idee hierzu ist eher, dass es eine genetische oder entwicklungsbedingte Prädestination gibt wohingegen
eine Kompensation (des selbstwertgefühls, des bewusstseins, der fehlenden macht etc..) eher der Anlass sind, die letzten 5 min der uhr die dann 12e schlägt oder geschlagen wird und das dann auch noch erotisch sexuell so dermassen stimulierend findet, dass sich kleine tode breitmachen.

Aber entwicklungsbedingt würde doch bedeuten, dass die Entwicklung vom sozialen Umfeld und eben auch vom herrschenden System mit all seinen Facetten abhängt. Wenn es dann eben bestimmte kapitalistische soziale religiöse Aspekte gibt, dann prägen die dich und damit wäre das dann eben doch auch eine entwicklungsbedingte Prädestination, oder?

Das mit dem "kleine tode breitmachen" finde ich so schön [b]sfz[/b]

LG

...sonne...
bitte nicht in einen topf stecken
in dem beschriebenen "film" geht es darum das sich die darstellerin zu anfang selbst schmerzen zugefügt hat.

DAS HAT NICHTS MIT BDSM ZU TUN!
in der darstellung ging es um automasochismus und dabei handelt es sich um eine psychische stöhrung ... und hat nichts mit bdsm zu tun!

gruß vom puppenspieler
********chen Mann
163 Beiträge
kompensation ist ersatz.....
.... ich unterstelle jetzt einfach mal, dass auch in der BDSM szene menschen vorhanden sind, die etwas kompensieren.....

und wie ich aus 10 jahren online foren weiß... auch aus IRL-erlebnissen.... gibt es solche tatsächlich.... die dominanz als kompensation betreiben.... oder devot sich "zwangsbestrafen".....

bevor hier mißverständnisse aufkommen:

ich selbst war mal DOM.... (warum war.... dazu später)
mein schönstes und bestärkendes erlebnis zur dominanz habe ich mitte der 90er im legendären "Torture Garden" in London gehabt.... ich war mit einem filmteam dort.... und durfte erleben, wie ein gentlemen weit jenseits des rentenalters seiner sub (auch mind. im rentenalter) gefühlvoll und doch energisch "englisch" beibrachte.... also spanking...

wir als team waren so beeindruckt, dass wir die beiden später interviewten.... ich kann das kaum in worte fassen.... welche harmonie da zwischen den beiden war.... wie der DOM seiner sub die würde ließ.... da war nichts mit sinnloser härte....

und doch habe ich in all den jahren erlebt, dass es etliche gibt, die ihren sadismus unter dem mantel des BDSM ausleben....

klare kompensation ist schwer auszumachen.... klar, es gibt so etwas wie tagesform.... oder stress..... darunter leidet eine BDSM beziehung wie alle anderen auch.....


liebe sonne.... es haben schon viele geantwortet und zurecht auf konzentration verwiesen.... wenn BDSM nicht sadistisch gelebt wird (im negativen sinn) oder kompensation für frust irgendwelcher art ist.... dann, um hiermit auch deine frage zu beantworten:

kommt der DOM ganz schön ins schwitzen.... weil er voll konzentriert ist.... sich auf seine sub einläßt..... vorher selbst die z.b. die peitsche an sich ausprobiert hat, um GENAU zu wissen, was er macht... wie er den reiz steigern kann, ohne dass er eine grenze überschreitet....

wie ich am o.a. beispiel des alten paares zeigen wollte: es hat auch viel mit stil und verantwortung zu tun.... sonst wird es nur pure quälerei.....

naja.... soweit mein beitrag...
ach ja... warum kein DOM mehr? wegen kompensation: ich habe in den letzten jahren zuviel in ländern gearbeitet, wo vergewaltigung, sadismus, gewalt und tod der alltag sind..... da ist mir die lust auf dominanz vergangen, blockade.... nix ging mehr..... weil ich zuviele bilder im kopf hatte..... hält immer noch an.... aber BDSM ist ja nicht alles im leben....
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
*grübel*
@********chen...

BDSM hat weder etwas mit Gewalt, noch mit Tod zu tun.
BDSM kann sehr subtile Dominanz beinhalten, die zB im Bereich DS ein völlig anderes Gesamtbild darstellt als Du vielleicht in anderen Ländern gesehen hast.

D/s ist meiner Meinung nach ein aufregendes Spiel der Sinne, kommt auch ohne Ausübung von Schmerzen aus. Und hat somit auch nichts mit dem zu tun, was Dir vielleicht so im Leben begegnet ist.

Oder habe ich da jetzt etwas falsch an Deinem Posting verstanden? [b]kopfkratz[/b] *roll*
Versuch einer Antwort
@**le zusammen

ich habe in Windeseile versucht, alle Beiträge zu lesen, da ich die Frage (und noch mehr die Antworten) sehr interessierte. Jetzt brummt mir der Schädel und ich versuche kurz, meine Gedanken zu sortieren ohne allzu viele schon gepostete Gedanken zu wiederholen.

Soweit ich selbst zurückdenken kann, bin ich devot veranlagt – und ich hatte eine glückliche Kindheit! *ggg*

„Kompensation“ verstehe ich in diesem Zusammenhang so, dass Probleme des Alltags durch BDSM gelöst oder verdrängt werden sollen/können.

Hin und wieder mag dies funktionieren aber es sollte kein Dauerzustand werden. Wenn wir Alltagsprobleme mit Alkohol oder Tabletten kompensieren sind wir schnell im Bereich der Sucht und ich denke auch BDSM kann – wie jedes Genussmittel – zur Sucht werden.

Als Kinder haben wir uns in Märchenwelten versetzt und hier unserer Phantasie freien Lauf gelassen. Jetzt, als Erwachsene, haben wir neue und intensivere Möglichkeiten, unsere Phantasie auszuleben, Jeder auf seine Weise – und so wie der Eine Klassik bevorzugt und der Andere Techno – ist es auch in der Sexualität.

Hier dreht sich nach meiner Meinung alles um Adrenalin. Als ich las, was wiredbrain über die Konzentration schrieb, bekam ich Gänsehaut, weil es mit Leidenschaft perfekt auf den Punkt gebracht war!

Beim „Spiel“ schaffen wir eine mehr oder weniger bizarre Atmosphäre – jenseits der alltäglichen Regeln und Normen. Ich persönlich habe noch nie daran gedacht, daß es um Konzentration geht. Vielmehr war es für mich das Empfinden eines absoluten Vertrauens – was letztlich zum gleichen Ergebnis führt.

Kompensation ist für mich eher ein „Nebeneffekt“. Durch das Adrenalin und die enorme Konzentration erscheinen plötzlich Große Probleme viel kleiner und lösbarer. Wie hieß es in dem Lied: „Über den Wolken...“

Letztlich empfinde ich es als etwas Positives, über BDSM unsere tiefsten Sehnsüchte, Phantasien, Ängste und Sorgen zu kompensieren – im Sinne von ausgleichen – und dadurch vielleicht sogar intensiver zu leben.
***dS Paar
30 Beiträge
@indygw
Zitat:
Letztlich empfinde ich es als etwas Positives, über BDSM unsere tiefsten Sehnsüchte, Phantasien, Ängste und Sorgen zu kompensieren – im Sinne von ausgleichen – und dadurch vielleicht sogar intensiver zu leben.

Hmm - das könnte es sein!
Meine Sehnsüchte, Ängste und Sorgen sind vor einem Jahr mit/durch einen neuen Partner verschwunden und gleichzeitig auch die Lust auf BDSM.

DANKE! *g*
Du hast mir die Antwort gegeben, die ich schon so lange gesucht habe!

Sie von FundS
********chen Mann
163 Beiträge
@halt_er_los und alle clubmail schreiber/innen
zuerst einmal danke für die mails und sorry, das ich momentan beruflich zuviel stress habe, um detailliert an alle zu antworten, daher hier eine antwort:

BDSM ist zuallererst "kopfsex" (IMHO)..... erst danach kommt das körperliche...

und genau setzt bei mir das problem an....

das spiel an sich ist ein "trigger".... löst also etwas aus.... es mag 24/7 DOM's geben.... ich gehöre nicht dazu. für mich war meine sub auch immer partnerin.mit alltagsleben und damit verbundener normaler gleichberechtigung... kann man darüber streiten, ob das dann eine "echte" D/S ist....

wenn nun das spiel beginnt.... setzt der "automatismus" ein.... sozusagen die Jekyll/Hyde variante.....

mein problem dabei, war schlicht und einfach die tatsache, das mein berufsleben zuviele echte trigger hat. zu spielen ging irgendwann nicht mehr, weil die echten trigger zu starke empfindungen auslösten.

mag sein, dass ich ein sensibelchen bin.... aber ich kenne etliche aus dem bereich rettungswesen/feuerwehr/polizei, die auch probleme bekommen haben, weil der echte trigger das spiel überlagert.....

es ist eine sache der mentalen verarbeitung. und die hat einen speicher, der irgendwann voll ist und nicht "deleted" werden kann, bzw. nur sehr schwer.....

ich arbeite in der humanitären hilfe.... und habe daher erlebnisse, die nur mit o.a. zielgruppe vergleichbar sind..... und so bescheuert es klingen mag.... irgendwann ist es einfach zu viel, das spiel wird ernst, weil dinge im spiel trigger für erlebnisse werden, die ich u.a. in bosnien, kongo, sierra leone "live" gesehen habe.... dann kommen erinnerungen/bilder hoch.... und es ist einfach vorbei....

ich gehe davon aus, dass ich über diese phase irgendwann hinweg komme... und wieder spielen kann..... aber bis dahin geht nix.... und wenn ich es versuchen würde, wäre es falsch, weil kompensation.... meine sub als objekt des abreagierens.....

den rest individuell per clubmail

lg
das hautbildchen
*****uns Mann
4.072 Beiträge
An dem Tag, an dem ich feststelle, dass ich ein kleines Frauchen übers Knie lege, weil mir mein Banker meine Kreditlinie nicht aufstockt, werde ich mein lieb gewonnenes Equipment fein säuberlich putzen und auf dem nächsten Weihnachtsflohmarkt eigenhändig versenken.

Nein ! - fast ist es mir peinlich, nachdem ich einige Beiträge hier studiert habe – doch ich habe noch nie mit BDSM irgendetwas kompensiert. Weder beruflichen Druck, noch Stress, noch eine unglückliche Kindheit - die im Übrigen glücklich war. Und ich weiß sehr wohl, wie sich Kompensationen, Übersprunghandlungen, „kleine“ Fluchten etc. pp. bei mir persönlich äußern.

BDSM, insbesondere D/s ist für mich ein fester Weg in meinem Weg, bestehend aus Gehwegplatten in der dezenten reinen Farbe Wille und Lust - diese sind latent immer vorhanden und bilden bei mir ein tragfähiges autonomes Muster und ganz sicher kein Gegengewicht zu anderen Einflüssen. Eher verzichte ich auf eine „Session“, als das ich dort etwas zu Kompensierendes mit hineintrage, weil ich im anderen Fall meine Partnerin schlicht und einfach gewissermaßen betrügen würde.

@****re hat es auch für mich sehr schön auf den Punkt gebracht:
Man gleicht nichts aus, man kriegt was dazu
Platte für Platte.

Eine kleine „Klugscheißerei“ kann ich mir jedoch nicht ganz verkneifen, liebe @***ne:
100% Konzentration, 100% Fühlen, 100% Wahrnehmung, das sehe ich auch so. Wäre ja jetzt interessant, wie das auf der dominanten Seite aussieht. Wahrscheinlich genau komplementär, oder?
Ich hoffe doch nicht, dass das auf der dominanten Seite komplementär aussieht, denn das würde bedeuten:

0% Konzentration, 0% Fühlen, 0% Wahrnehmung

weil -> 100% ist einfach nicht mehr zu ergänzen -> weil in sich schon vollständig, pardon – nicht wirklich bös´ gemeint.

Grüße - kyto
ich habe die Kommentare nur quergelesen, also bitte nicht schlagen, wenn ich hier Redundanzen versursache...
meiner Meinung nach muß man dieses Thema differenziert angehen, denn offensichtlich gibt es verschiedene Gründe/Antriebe warum sich Menschen BDSM wünschen beziehungsweise es ausüben.
Für diejenigen, die BDSm als Kompensation ansehen scheint es eher eine Art Sport oder eine Therapie zu sein, eine Art Flucht vor dem Alltag, um durch Endorphine und Adrenalin einen Glückszustand zu erreichen.
Anders sehen das allerdings wohl diejenigen, die schon seit sie denken können, SM-Phantasien haben (zu denen ich gehöre). Hier ist es keine Frage, ob man mit SM etwas kompensiert oder nicht, denn es ist einfach da. Es ist ein Teil des Lebens, ein Teil des Ichs. Es wird auch nie so sein, daß ein Partner kommt und man hat plötzlich keine Lust mehr auf SM (wie ich oben gelesen habe). Allerdings ist es natürlich so, daß eine Session auch dann wunderbar vom Alltag ablenkt, dies ist aber eben ein schöner Nebeneffekt und keine Ursache
***dS Paar
30 Beiträge
@oli_muc
Bis dato konnte ich mir auch ein Leben ohne BDSM nicht vorstellen...
Was soll ich tun? Es ist weg! Und ich bin glücklich dabei!
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