Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM Dominant
457 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM Bayern
1912 Mitglieder
zum Thema
SM-Neigung therapieren lassen???218
So jetzt traue ich mich doch drüber und stell mal an euch diese frage…
zum Thema
Frauen mit lesbischer Neigung429
Ihr Lieben! Vor kurzem entbrannte in einer kleinen Frauenrunde eine…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ursprung der Neigung

*******pain Paar
389 Beiträge
Dunkle Ziffern
@****on

Haben wir irgendwo verlässliche Quellen über den Prozentsatz von BDSM-Neigungen in der Bevölkerung?

Und selbst wenn: wie immer ist die Schwierigkeit die, dass wir bei Umfragen nur die Antworten erhalten, die unsere Fragen suggerieren.
Abgesehen vom hier mehrfach diskutierten Problem, zu sagen, was BDSM überhaupt sei, also was wir dazuzählen (blutig gepeitschte Frauenbrüste?) und was nicht (mal den Geliebten mit Plüschhandschellen fesseln?)

Und Mutmassungen über "Dunkelziffern" sind ja immer Glaubensfragen, sonst wären die Ziffern ja keine "Dunkelziffern", sondern taghell erleuchtet.

Die beste Quelle, die ich zur Hand habe, stammt wieder einmal von Datenschlag:

(tolerierbarer Link!)

http://www.datenschlag.org/txt/statistik.html

In einer Untersuchung von 1991/2 des Hamburger Sexologischen Instituts bekennen sich gerade mal 6% der Frauen und 11% der Männer dazu, "weichen" SM 'mal ausprobieren zu wollen. "Harten" SM haben nur 1% der Befragten erlebt.

Bei all meiner Skepsis gegen solche Untersuchungen: aber rechtfertigt dies, von einem "hohen Anteil" in der Bevölkerung zu sprechen? Vielleicht, weil man mich gar nicht mitgezählt hat (die Fragebogen wurden nur an Menschen bis zum Alter von 45 Jahren versandt)?

stephensson
art_of_pain
@art_of_pain
Zitat 1:
Haben wir irgendwo verlässliche Quellen über den Prozentsatz von BDSM-Neigungen in der Bevölkerung?

Meine Recherchen diesbezüglich sind negativ. Das Thema ist weder wirtschaftlich noch kulturell von allgemeinem Belang. Außerdem gehört es, wie viele " Spielarten " der Erotik in den geächteten und tabuisierten Bereich der Gesellschaft. Dies sind meine persönlichen Erfahrungen und Schlüsse, welche ich aus vielen darüber geführten Gespräche ziehe.

Zitat 2:
Und Mutmassungen über "Dunkelziffern" sind ja immer Glaubensfragen, sonst wären die Ziffern ja keine "Dunkelziffern", sondern taghell erleuchtet.

Trigon hat aus meinem Verständnis heraus nicht über Mutmaßungen gesprochen, sondern von Begegnungen erzählt. Für mich hat das nichts mit dem Glauben zu tun, sondern mit Ahnungen und Vermutungen. Ich bin diesen Ahnungen und Vermutungen nachgegangen und erfuhr dabei von "dunklen" Inhalten. Und so habe ich auch Trigon verstanden.
Durch meine verschiedenen Tätigkeiten bekam ich Einblick in nach außen hin Topfamilien und was ich da " zu sehen " bekam im Verdunkelten, bestätigten immer wieder meine Ahnungen.
Übrigens glaube ich nur das, was ich sehe.

Zitat 3:
In einer Untersuchung von 1991/2 des Hamburger Sexologischen Instituts bekennen sich gerade mal 6% der Frauen und 11% der Männer dazu, "weichen" SM 'mal ausprobieren zu wollen. "Harten" SM haben nur 1% der Befragten erlebt.

Bei all meiner Skepsis gegen solche Untersuchungen: aber rechtfertigt dies, von einem "hohen Anteil" in der Bevölkerung zu sprechen? Vielleicht, weil man mich gar nicht mitgezählt hat (die Fragebogen wurden nur an Menschen bis zum Alter von 45 Jahren versandt)?

Diese Untersuchung liegt nun 16 Jahre zurück. Interessant wäre für den in Statistiken " gläubigen " Menschen sicher, eine neue Untersuchung zu starten und dabei keine Altersgrenze zu wählen. Also: ab 18 Jahre bis ins Methusalem-Alter.
Wichtig bei solchen Statistiken ist mir immer zu wissen, wie groß die Gruppe der Befragten ist. Und welches Institut fragt!
Da ich Deine Skepsis gegenüber Statistiken teile, sehe ich in selbigen keine Möglichkeit für eine seriöse und stichhaltige Aussage.

Weiterhin frage ich: Befinden wir uns mit BDSM in einem Grenzbereich menschlicher Erfahrung? Soll, wenn Grenzbereich, dieses Gebiet überhaupt an das Tageslicht kommen, denn es ist doch so schön im Dunkeln zu schunkeln? Hat der Mensch nicht gerne seine " süßen Geheimnisse ", solange es draußen "gut" läuft und keiner eine Ahnung hat?

Aus meinem Studium der Geschichte des Eros und aus meinen persönlichen Erfahrungen damit weiß ich, dass der Mensch die Neigung zur Macht und Unterwerfung gerade auf dem Gebiet der körperlichen Lusterfahrung schon immer praktiziert hat und noch stets praktiziert. Da er das heute nicht mehr so offen praktizieren darf, weil wir ja alle liebe und tolerante Menschen sein wollen und müssen und einen anderen Menschen aus Lust Verletzungen zuzufügen, die dann bei ihm zu Lustgefühlen führt, ist doch nur noch "verquer ", hat der Mensch es einfach in eine Dunkelkammer verlegt.
Und eine Dunkelkammer kommt mit wenig Licht aus...

Seelentanz
*******pain Paar
389 Beiträge
Dunkelkammer
@*******anz

Du hast mich auf eine Inkonsequenz meiner Argumentation hingewiesen. Mit Statistiken kommen wir, bezüglich der Frage des Ursprungs von SM, nicht weiter. Da zuerst überhaupt einmal klar gemacht werden müsste, was BDSM ist und wie es sich im subjektiven Befinden der einzelnen Menschen widerspiegeln kann, um überhaupt einen Fragekatalog entwickeln zu können, dessen statistische Auswertung Aussagekraft besässe, können wir das Unternehmen knicken.

Ich merkte im Nachhinein, dass meine Gedanken von Trigons unbedachter biologischer Anthropologie beeinflusst waren, die ich als ideologisch und gefährlich zurückweise.

Deine Überlegungen und Erfahrungen heben nun die Frage nach dem Ursprung von SM in eine ganz andere Dimension: die der "Dunkelheit". Und genau da beginnt die Sache für mich spannend zu werden.

Du hast das deutlich gemacht mit deinen Fragen: "Weiterhin frage ich: Befinden wir uns mit BDSM in einem Grenzbereich menschlicher Erfahrung? Soll, wenn Grenzbereich, dieses Gebiet überhaupt an das Tageslicht kommen, denn es ist doch so schön im Dunkeln zu schunkeln? Hat der Mensch nicht gerne seine " süßen Geheimnisse ", solange es draußen "gut" läuft und keiner eine Ahnung hat?"

Befinden wir uns mit BDSM in einem Grenzbereich menschlicher Erfahrung?

Definitiv ja. Genau genommen befinden wir uns in der Erotik allgemein in einem Grenzbereich menschlicher Erfahrung. Nur fruchteten die Versuche, erotisches Verhalten zu normieren, in den letzten zweitausend Jahren ungemein, so dass das "Grenzhafte" der Erotik im üblichen Sex nicht mehr zum Vorschein kommt. Im BDSM dagegen sehe ich eine Art "Rückzugsgebiet" des Eros, in dem seine Grenzenhaftigtkeit heute überhaupt noch aufscheinen kann.

Was heisst aber "Grenzgebiet"? Die erotische BDSM-Erfahrung ist eine, die nicht irgendeine menschliche Erfahrung ist, sondern eine, die die Grenze menschlicher Erfahrung im Blick hat und diese Grenze erfährt. Aber wie kann man die Grenze menschlicher Erfahrung "erfahren"? Die Erfahrung der Grenze menschlicher Erfahrung wäre ja gerade deren Nicht-Erfahrbarkeit. Denn wenn alles erfahrbar wäre, wäre BDSM kein Grenz-Gebiet sondern ein Gebiet wie alle anderen Gebiete menschlicher Erfahrung auch (Babys stillen, Rasen mähen, sich um den Job sorgen, nach Mallorca in den Urlaub fliegen etc.).

Jetzt wird es aber kompliziert: Wenn BDSM an der Grenze der Erfahrung liegt, wie erfahren wir denn dann die Nicht-Erfahrbarkeit? Gar nicht. Wir können damit auch nicht einmal darüber sprechen, denn sprechen können wir nur über Erfahrungen. Aber um Himmels willen: wie sind wir denn ohne Erfahrbarkeit? Wir definieren uns doch über unsere Erfahrung. Wenn wir im BDSM an der Grenze unserer Erfahrung sind, heisst das ja, dass wir an der Grenze unseres Seins sind ….!

Soll, wenn Grenzbereich, dieses Gebiet überhaupt an das Tageslicht kommen, denn es ist doch so schön im Dunkeln zu schunkeln?

Erfahren können wir nur etwas, wenn wir es sehen. Sehen können bedarf Licht. Du sagst, BDSM sei eine Gebiet ohne Licht, deshalb ist es ein Grenzgebiet. Es ist ein Gebiet an der Grenze zur Dunkelheit. Welche Dunkelheit?

Seit alters her hat man Vernunft mit "Licht" in Verbindung gebracht. Man sprach vom "Licht der Erkenntnis" oder vom "Age of Enlightment" (Zeitalter der Aufklärung). Dort, wo Dunkel ist, kann keine Vernunft sein. Im Dunkel sind unsere rational geprägten, ach so vernünftigen Selbstbilder, unsere rational geprägten Alltagssorgen und –kümmernisse wie weggewischt.

BDSM wäre demnach das Unvernünftige. BDSM wäre der Hinweis darauf, dass wir Menschen viel mehr sind als uns unser rationaler Verstand vorgaukelt zu sein.

Hat der Mensch nicht gerne seine " süßen Geheimnisse ", solange es draußen "gut" läuft und keiner eine Ahnung hat?

Übersetzt heisst das: spürt der Mensch nicht, dass er mehr ist als der treu sorgende Vater, die lieb sich kümmernde Mutter, mehr als der homo oeconomicus, der verständig seine Lebensversicherungsraten erhöht?

BDSM wäre also die Realisation einer Sehnsucht: ich bin mehr als mein Verstand. Ich bin mehr als ich in meiner gesellschaftlichen Rolle zu sein vorgebe. Ich kann unmoralisch sein, meine Geliebte schlagen, meinem Geliebten Kommandos geben, Zärtlichkeit über Bord werfen, mir Schmerzen zufügen lassen ….

Im Schlussabsatz deines Postings äusserst du eine geschichtliche Erfahrung: " … dass der Mensch die Neigung zur Macht und Unterwerfung gerade auf dem Gebiet der körperlichen Lusterfahrung schon immer praktiziert hat und noch stets praktiziert."

Du redest nicht exklusiv von BDSM. Du sagst, Macht und Unterwerfung war schon immer ein Element erotischer Lust.

Auf die Ausgangsfrage des Threads umgemünzt heisst das schlicht:

Der Ursprung unserer SM-Neigungen liegt im Wesen des Menschen begründet.

Wenn wir das ernst nehmen – und ich neige sehr dazu, dies zu tun -, folgen daraus eine Menge weiterer Gedanken, unter denen sich geradezu ein Abgrund auftut:

1. Die Idee der Menschenrechte (alle Menschen sind gleich, keiner soll mehr Macht haben als der andere) und der Demokratie steht der Erfahrung erotischer Lust diametral entgegen.
2. Meine Verwunderung über den Umstand, dass es den Menschen seit ca. 20.000 Jahren, den Begriff "BDSM" aber erst seit ca. 100 Jahren gibt, löst sich darin auf, dass frühere Menschen sexuelle Lust im Machtgefälle gleichsam natürlich erfuhren und lebten (oder sie ihnen aufgezwungen wurde), dass jedoch erst die Ideen der Gleichheit aller Menschen und die damit einhergehende Tabuisierung von Machtgefällen dazu führte, einen eigenen Begriff für diejenigen Menschen bereitstellen zu müssen, die auf die Erfüllung ihrer Lust innerhalb von Machtgefällen bestanden.
3. Die sog. "moderne Gesellschaft" negiert mit ihren Idealen eines der Grundbedürfnisse des Menschen, nämlich erotische Lust erfahren zu wollen, indem ihre Ideale – kein Machtgefälle! – gegen die Voraussetzungen dieser Lust opponieren.
4. Das Verhältnis der uns immer noch leitenden Maxime der Französischen Revolution ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"), die Frau Merkel in den nächsten Tagen auch in China wieder ansprechen wird, zu unserer erotischen Lust – Machtgefälle – ist ungeklärt.
5. Ebenso ungeklärt ist das Verhältnis zwischen "Licht" (Vernunft, Alltagsrationalität) und "Dunkel" (erotische Lust) im menschlichen Sein. Ja, es scheint so, als ob derzeit die Bemühungen der Menschheit auf Hochtouren laufen, zu belegen, dass das "Dunkel" überhaupt nicht existiert. Am Ende werden wir doch noch alles "vernünftig" (also ohne Dunkel) "erklären" können.

Deinen Gedanken noch weiter treibend heisst das, dass im BDSM ein Hinweis liegt, dass das Wesen des Menschen heute und nach wie vor ungeklärt ist. Gab es in früheren geschichtlichen Herrschaftsverhältnissen mannigfaltige Gelegenheiten, die erotische Lust innerhalb von Machtgefällen auszuleben (in der heutigen Sprache: sowohl als "Opfer" als auch als "Täter"), verdrängt die heutige herrschende Ideologie solche Lüste in die "Dunkelheit" des gesellschaftlichen Abseits, die dann mit dem Label "BDSM" bezeichnet wird.

Noch in Mozarts Oper "Figaros Hochzeit" ist Graf Almaviva drauf und dran, von seinem angestammten Recht Gebrauch zu machen, die jungfräuliche Braut zu entjungfern, bevor der Bräutigam seinen Samen in ihr ablegen darf.

Und über die erotischen Exzesse von sog. Hexenfolterungen zu Beginn der Neuzeit sind schon Bände genug geschrieben worden, als dass ich auf sie hier eigens eingehen müsste. Mich amüsiert jedoch der heutige Besucherandrang von sog. Foltermuseen. Mein Traum: ein Hygrometer in der Unterhose eines jeden Besuchers.

Um dem Ursprung von BDSM nachzuspüren, gälte es also, sich der "Dunkelheit" zu stellen, die die menschliche Erotik impliziert. Das hiesse vor allem, eine Sprache zu finden, die sich traut, jenseits aller eingeübten Reflexe von "political correctness" Dinge zur Sprache zu bringen, deren Charakter geradezu darin besteht, sich in die Dunkelheit des Nicht-Benanntwerden-Wollens zurückzuziehen.

Vor ca. einem Jahr beobachtete ich während eines Clubabends, wie eine Frau mit entblösstem Gesäss auf einen Strafbock geschnallt war und ihr Partner in ca. drei Meter Entfernung hinter ihr stehend Dart-Pfeile auf ihren Hintern war, die in diesem dann stecken blieben.

Unmittelbar meinte ich zu spüren, dass ich Zeuge der "Dunkelheit" wurde, von der du, Seelentanz, sprachst.

stephensson
art_of_pain
@art_of_pain
Sehr spannend Deine Gedanken und Ausführungen, art_of_pain.
Aus meinem Verständnis heraus hast Du Grenzen erreicht und deshalb frage ich einfach weiter.

Wer definiert unsere Grenzen ?

Wer hat das " Licht der Erkenntnis " nur auf den Verstand reduziert?

Wieviele Sinne besitzt das menschliche Wesen, um etwas zu erkennen und zu erfahren?

Welche Sinne werden in den sogenannten modernen Zivilisationen vorwiegend traktiert?

Welche Sinneserfahrungen bringt das menschliche Wesen seit seinen Ursprüngen eigentlich mit? Hier finde ich Trigon's Gedanken sehr interessant.

Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit verstehe ich als Ausdruck und Möglichkeit zu einer einzigartigen menschlichen Existenz. Jeder Mensch ist für mich einzigartig und strebt nach einer Freiheit, die er aus meiner Sicht kennt, also in dieses Leben mitbringt.
Freiheit aber kennt keine Grenzen und auch keine Dunkelheit. Freiheit ist für mich ein Gefühl und kein Gedanke. Freiheit hat demnach nichts mit dem " Verstand " zu tun.

Häufig bin ich Menschen begegnet, die Lust kaum erfahren konnten, weil es ihnen nicht gelang, " den Kopf abzuschalten ". Ihre Angst, in einen " Abgrund " zu fallen, wenn sie den Kopf ausschalten, lebte deutlich.

Eros ist für mich die Wurzel das Seins und die Wurzel unseres Seins liegt nicht im Kopf, sondern dort, wo Du gerne den Hygrometer bei Besuchern von Foltermuseen plazieren möchtest.
Gerade die mittelalterlichen Foltermethoden offenbaren aus meiner Sicht, dass es BDSM schon zu jener Zeit gab, natürlich unter einem anderen Namen.
Die römische Kultur, von der wir gerne sagen, dass sie unsere Kultur so deutlich prägte, hatte in ihren Anfängen eine deutlich zur Schau getragene Brutalität in Bezug auf lustvolle Folter. Schließlich sollte der Folterer auch etwas haben.....könnte ich jetzt etwas platt daherreden.
Einen Menschen zu foltern und hernach zu töten bringt ihn an die Wurzel seines Seins. Mit dem Verstand kann er die Brutalität nicht mehr " begreifen ", während er die Folter erlebt.
Auch die griechische Kultur war darin nicht anders. Die mesopotamische Kultur war da wesentlich weiter in ihrer Ausprägung und in ihrem Wissen.

Und daraus leite ich auch die Absurdität jeder griechisch-römischen Philosophie über das " Licht der Erkenntnis " ab.
Eros kennt die Gesetze von Tod und Leben. Das Licht der Erkenntnis kennt höchstens die Spiegelung davon. Höchstens...
Schaue ich heute dahin, so spüre ich, dass die ziviliserten Nationen nicht einmal mehr die Spiegelungen erkennen.

Und noch eine letzte Frage.
Wie war es in Sodom und Gomorrah? Vor was hat sich der Mensch voller Ekel abgewandt ?

Vielen Dank für Deine Anregungen.

Seelentanz
Deinen Gedanken noch weiter treibend heisst das, dass im BDSM ein Hinweis liegt, dass das Wesen des Menschen heute und nach wie vor ungeklärt ist.

So ist es. Deshalb verwaltet die moderne Gesellschaft das vermeindlich "unnormale" in Paragraphen und dicken Gesetzesbänden, um der Emanzipation des Menschen und den sich damit verbundenen und öffnenden "Abgründen" Einhalt zu gebieten.

Ich finde den Thread klasse, vor allem die Hingabe mit der die Antworten gegeben und die Diskussion weitergeführt wird.
hr_rossi
Deshalb verwaltet die moderne Gesellschaft das vermeindlich "unnormale" in Paragraphen und dicken Gesetzesbänden, um der Emanzipation des Menschen und der damit verbundenen "Abgründe" Einhalt zu gebieten.

darüber hab ich mir auch schon viele gedanken gemacht............und es passiert immer wieder...........

in manchen europäischen ländern steht sogar SM unter strafe..........da kann ich nur mit dem kopf schütteln..........(nur mal angemerkt)

emanzipation des menschen.............ja so ist es auch............wir werden jeden tag manipuliert............
auch bestimmte schriftsteller sprachen es schon immer wieder an(sexuelle auslebungen wahrnehmen bzw. umsetzen,egal ob moralisch oder nicht moralisch)............auch ihre bücher waren dann in bestimmten ländern verboten...........
moderne gesellschaft...
...
also ich muss doch zwischendurch 'einwerfen', dass ich um eben jene gesellschaft, samt ihrer modernen paragraphen, ganz foh bin ...und das...ganz besonders als frau.

es mag zwar bedauernswert sein, dass ich (immer noch nicht ganz unbeschwert) mal auf allen vieren, nackt und an der kette mit dem liebhaber im tiergarten neben dem bundeskanzleramt am sonntag flanieren, bzw. gassi gehen kann...jedoch...

ich erinnere mich an eine deutsch-unterrichtsstunde.
es ging thematisch um flirt oder moderne beziehungen o.ä.
wir kamen auf das thema ehebruch, als mir einer meiner jemenitischen schüler (diplomatensöhnchen aus höchsten kreisen, studiert, 'modern') kalt lächelnd erzählte, dass in seinem land frauen gesteinigt würden für ehebruch.

überflüssig zu erwähnen, dass die jemenitischen männer, die es sich leisten können, zwei und mehr ehefrauen haben?

ich weiß, ich weiß...das wird die fantasie so manchen lesers beflügeln...
ich wollte es ja nur mal erwähnt haben...in puncto emanzipation, moderne gesellschaft und einengung sexueller freizügigkeit durch paragraphen etc.pp....

(schon gut!)

sophia
@****ia,

was du erzählst, ist vom Menschen "gemacht". Willentlich herbeigeführt, und in religiösen oder wie auch immer gearteten Abstrakten manifestiert. Worüber ich rede (oder wir) sind tiefe innerlich verwurzelte Mechanismen....im jedem Menschen, ob er das nun will oder nicht, warnimmt oder nicht, wahrhaben will oder nicht. Ich könnte (würde gerne) noch weiter ausholen, aber dann würde dieser schöne Thread zerfleischt.
hmmm....
ich bezog mich eigentlich wirklich nur auf die letzten beiden postings, ok?
vielleicht habe ich diese postings zu 'eng' verstanden. ansonsten lese ich den thread schon von anfang an mit...
(hab trotzdem nicht kapiert, worauf du hinauswillst, aber das macht jetzt nichts...ergibt sich vielleicht an späterer stelle, dass mein 'groschen' fällt)

herzlichen gruß

(bitte gerne weiterdenken. ich bleibe wach und interessiert...in der zweiten reihe)

sophia
Ich habe momentan keinen Beitrag zu diesem Thema, da das Thema wirklich enorm komplex ist und es in mir so eine Fülle von Gedanken gibt, sowohl aus historischer, sozialgeschichtlicher, philosophischer und psychologischer Sicht, daß ich diese momentan, so denke ich, nicht in adäquater Form in Worte fassen kann...aber zum Glück gibt es hier Leute die das exzellent können.

Daher möchte ich -und dies ist mir wirkich ein Bedürfnis- einfach nur kundtun, wie spannend und hochinteressant dieser Thread sich entwickelt hat und wie anregend und toll etliche der Beiträge sind.

@*******pain....das möchte ich jetzt auch mal loswerden...Ich schätze die Art, wie Du schreibst und deine Gedanken formulierst, sehr...das hat einfach Stil, Klasse und Niveau und zeugt von Kompetenz, Sprachgewandtheit, regem Verstand, Neugier, Intelligenz, Offenheit, Aufgeschlossenheit und Toleranz (sicher hab ich noch das ein oder andere vergessen....)...Jedenfalls, Hut ab.

Viele Grüße
Elissa
@Hr_Rossi
Ich bin gespannt auf deine Worte....

Tatsächlich hat der Mensch das alles gemacht und Schablonen entwickelt.

Und wir hier sind auch Menschen und können und sollen die Schablonen hinterfragen, weil sie offensichtlich nicht so wasserdicht sind, wie die Macher der Schablonen es wohl gerne gehabt hätten.

Wir leben hier in Europa und dass arabische Kulturen moderner Zeit sich auf eine " verhüllende und unterdrückende Weise " zeigen, soll uns hier in Europa nicht weiter stören.

Gerade der Strafenkatalog arabischer Kulturen zeigt für mich doch deutlich, wie verquer lustvoll Leben sein kann. Die Männer in der arabischen Welt haben sich ihre Lust voll erhalten! Natürlich darf bei einer Peitschenstrafe keine Lust zu sehen und zu spüren sein.... *zwinker*

In München gibt es noch Ruinenreste eines sogenannten " Jungfernturmes ".
In diesen Turm wurden Männer gesperrt, die sich zu offen und zu unvorsichtig des lustvollen Lasters anheimfallen ließen. Wie wurden sie bestraft?
In diesem Turm hatten Männer eine eiserne Jungfrau mit scharfen Dolchen eingerichtet und der Bestrafte mußte diese Jungfrau küssen. Der Tod war ihm sicher....Merkwürdig, dass der Mensch diese Ruine noch stets nicht eingerissen hat..
Ich bin sehr glücklich über diesen thread und über die Zeit, in der ich lebe.

Ich bleibe neugierig.

Seelentanz
*****har Paar
41.020 Beiträge
Auch heute noch ...
... ein überaus lesenswerter und erhellender Thread.

Ich kenne einige BDSM-Anhänger, die sich diese etwa zehn Seiten mal zu Gemüte führen sollten. Ein spätes Dankeschön an alle, die hier so großartig diskutiert haben. Mir hat die Lektüre einiges gebracht.

(Der Antaghar)
Schön, dass Dir BDSM und die Motivation der BDSM'ler nun endlich etwas klarer geworden sind, Anthagar. Dann musst Du ja nicht mehr so viele blöde Fragen stellen.

Viele Grüße
Angelika
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.