Ich weiß, wie es ist, wenn man Gefühle, das Vertrauen, das Ankommen in der Gegenwart von jemandem gefunden hat, den man im Leben nie mehr missen möchte.
Plötzlich aber kommt der Punkt, an dem auf einmal alles zerbricht und man sich 1000 Fragen stellt. Angefangen von "Woran lag es?"
bis hin zu "Wie soll es weitergehen?". Über Monate, wie man hier schon las Jahre hinweg, fällt es schwer, zu verarbeiten. Es heißt immer, man gewöhnt sich an alles irgendwann.
Wenn man sich aber nur einmal irgendwo angekommen fühlt und es sich dann doch wieder ändert, weiß man erstmal, wie schätzenswert es für einen eigentlich ist, dass man im Leben dieses Ankommen bei jemandem braucht.
Verliert man den- oder diejenige obwohl man es alles andere als will, verrennt man sich in Zweifel, sucht Gründe, sucht Schuld, Argumente etc.
Gerade, wenn man dann immer wieder an alles erinnert wird und sich in Gedanken verliert, an das, was all die Zeit so besonders, so schön, so harmonisch schien, wird es nur noch schwerer, sich daran zu gewöhnen, dass es nie mehr so sein wird.
Es gehören beide Seiten dazu. Beide Seiten hatten irgendwann gemeinsam Freude, Glück in der vergangenen Zeit. Wenn man selbst dieser Zeit hinterhertrauert, schiebt man sich die Schuld an dem Verlust überwiegend sich selbst zu und nimmt alle Gründe, Fehler, Unstimmigkeiten auf seine eigene Kappe.
Man selbst liebt noch oder schätzt den Anderen zumindest weiterhin sehr. Wenn es dem-oder derjenigen offenbar aber nicht so geht, ist die kostbare Zeit, die man mit dem Schmerz, Leid, Trauer, und insgeheim immer wieder Hinterfragen verbringt, einfach zu schade.
Sich selbst schätzen und lieben lernen, heißt gerade dann die Zauberformel. Wenn die andere Seite sich so wegdreht und einem keine Wärme, keinen Blick mehr bereit ist zu geben, ist es die Sache auch nicht wert, hinterherzurennen und Kraft aufzumühen, sich daran festzukrallen.
Jemand in meinem Bekanntenkreis sagte in mehreren Jahren grundsätzlich "Dann habe ich mich in diesem Menschen getäuscht und er war es nicht wert." Es ist ein blöder, rundum hochgemauerter Schutzmechanismus, wenn man sich das so sagt. Irgendwo aber ist es auch so. Man kann ineinander verliebt sein und eine harmonische Zeit verbringen. Wenn eine Seite dann im eigenen Herzen erfährt, dass es nicht mehr das Richtige ist, ist es dem Anderen gegenüber nicht fair, ihn so derart wegzustoßen und völlig dicht zu machen. Sich nicht mehr zu melden usw. Mag sein, dass es für manche Menschen der Selbstschutz ist, dann auf Ignorieren zu gehen. Aber diese Menschen haben in meinen Augen nie gelernt, wie man schätzenswert mit Gefühlen umgeht. Sowohl mit denen des Anderen als auch mit sich selbst. Das hat viel zu sehr etwas von Wegrennen. Vor sich selbst und vor seinen eigenen Gefühlen. Wer sich über seine Gefühle nicht deutlich klar ist, will sich selbst vielleicht gar nicht mal kennen. Gefühle erforscht man, man hört im Leben in sich hinein und hört auf sein Herz.
Ein Gegenüber, der dazu nicht in der Lage ist und dann auch noch andere verletzt, sitzen lässt und kalt ignorierend abtut, so dass der Andere sich dann all die Fragen alleine stellen muss und beginnt, zu zweifeln, weil sie ihm keiner beantworten kann, ist es nicht wert, die Zeit damit zu vergeuden, ihm nachzutrauern.
Es wird immer wieder der Punkt kommen, wo man sich traurig fühlt und doch immer wieder fragt, warum eigentlich; Wann hört das auf;... Dazu gab es dann in all der Zeit die für einen selbst sehr wertvollen, schön geprägten Momente, die es lohnt, auch weiterhin zu schätzen. Schätzen aber muss man dabei auch lernen, von Sehnsucht klar abzugrenzen.
Es ist ein weiter Weg und nicht einfach, aber für einen selbst hat man für alle Zeit daraus gelernt, dass es solche und solche Menschen gibt. Der Eine schaut nach links und rechts und hat ein Herz. Andere aber sind dann eben egoistisch und ohne nötigen Respekt unterwegs. Man begreift das leider in den meisten Fällen erst, wenn es vorbei ist und man den Menschen von der dann, einem gegenüber irgendwo einfach auch respektlosen Seite völlig anders kennengelernt hat und sollte sich einfach mal die Frage stellen, wie sehr lohnt es eigentlich, seine Energie dafür aufzubringen, so einer Person nachzutrauern?