Nachtgedanken
MonologAls ich das letzte Mal
mit den Bäumen des Waldes sprach,
standen sie so geheimnisvoll vor mir,
daß ich sogar glaubte
eine Antwort auf mich zu bekommen.
Sie flüsterten von den Sternen,
da keine zu sehen waren,
vom rauschenden Wind,
denn es war windstill
und von vergangenem Licht.
Ich wollte gehen vor lauter Angst,
aber sie waren noch nicht fertig
mit mir und versprachen,
ich würde nirgendwo anders
eine passende Auskunft erhalten.
Die Wurzeln der riesigen Schatten
drangen in unbeleuchtete Welten
und sogen von dort
den Gesang ungeborener Seelen
unter den Mantel unserer Freundschaft.
Wie sehr habe ich sie gebeten
noch einmal etwas von dem herzugeben,
was mir vor Jahren bedeutsam war –
aber sie ragten nur noch in die Tiefe
einer farbigen Nacht.
Sur_real