Augen-Akupunktur nach Boel

zu Hancke wird ja ziemlich kontrovers diskutiert im Netz.

Diese beiden Seiten kennst Du vermutlich bereits:

http://www.med1.de/Forum/Augen/175988/



Beim Interview mit Hancke wurde ich schon ein wenig nachdenklich - es spricht nicht unbedingt für ihn, wenn er eine Methode, die wirksam sein könnte, exklusiv in seiner Praxis anbietet, und nicht dafür sorgt, daß die Methode auch sonst Verbreitung findet, was ich - wenn man einmal die Wirksamkeit seiner Methode annähme - wissenschaftlich und ethisch bedenklich finde.

Das zumindest scheint bei der Augen-Akupunktur nach Boel anders zu sein.
Denn er gibt offenbar seine Erkenntnisse und Kenntnisse weiter und bietet entsprechende Fortbildungen an.
Boel wird nach meiner heutigen Kurz-Recherche auch weitaus weniger heftig kontrovers diskutiert.

So meine Eindrücke

lg erwil

Hallo an_dia,

ich habe beruflich am Rande mit solchen Erkrankungen zu tun. Ich kann dir daher auch leider keinen fundierten, medizinischen Rat geben, sondern lediglich noch Tipps (ich hoffe, sie helfen dir weiter):

• Hat deine Krankenkasse eine medizinische Hotline? Dort gibt es tlw. sehr gute Fachärzte die dir Fragen dazu beantworten können.

• Hast du schon Kontakt mit PRO RETINA? Die Organisation unterstützt Personen die unter Netzhauterkrankungen leiden. (http://www.pro-retina.de/)

• Momentan laufen mWn klinische Studien die Implantate betreffen. Vlt. auch interessant für dich, je nach dem wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Wünsche dir alles Gute!

LG,
Sascha

Ich kenne die Aussagen der Schulmediziner, danke. Habe bereits mit mehreren gesprochen, auch im Ausland.


Kenne ich ebenfalls, aber vielen Dank nochmals. Die halten sich streng an die schulmedizinischen Vorgaben.


Diese Studien verfolge ich bereits, aber ich bin noch nicht blind genug, damit mir diese Implantate nützen könnten. Ironie des Schicksals bzw. GottseiDank.

Laut Aussage der Mediziner, mit denen ich gesprochen habe, wird es auch noch eine ganze Weile dauern, bis so ein Implantat mehr als nur erstes, rudimentäres Sehen wieder ermöglichen kann. Bis es dann durch die ganzen Tests durch ist, bevor es auf den Markt kommen darf, noch länger. Eventuell bin ich jung genug, ja, aber ich fühle mich ja jetzt schon merklich eingeschränkt, daher ist die Option 20-30 Jahre zu warten ... naja.

Natürlich besser als sonst gar keine Option, aber auch nicht die Wunsch-Option.

Danke trotzdem für deinen Post.

hey,

also, nach langem hin und her-überlegen hab ich beschlossen, dass ich die augen-akupunktur ausprobieren werde. ich werde dann hier berichten, wie es sich auswirkt und ob es was bringt.

ein freund, der selber mediziner ist, hat ein wenig in medizinischen fachzeitschriften recherchiert. die studien, von denen boel auf seiner website berichtet, sind nie in solchen publiziert worden. das ist nicht unbedingt vertrauensfördernd, aber ich wollte es erwähnt haben. ich werde den versuch trotzdem starten.

zusätzlich möchte ich noch auf was anderes aufmerksam machen und zwar auf okuvision (einfach nach okuvision reutlingen googeln):
es geht um stimulation der zellen auf der netzhaut mittels leichter elektrostöße und das ganze ist ambulant daheim machbar.

das ist ein ableger aus der implantat-forschung (wenn ich es richtig verstanden habe) und klingt auch recht vielversprechend. das gibt's auch noch nicht so lange, erst seit 2010 und ist deswegen noch recht unbekannt.

ich möchte das auch ausprobieren, allerdings erst nach der akupunktur und werde dann auch darüber hier schreiben, wenn es klappt.

wenn noch jemand was beizutragen hat, immer her mit den infos und erfahrungsberichten.

nun, ich denke wenn es nicht, wie vom "arzt" behauptet, publiziert wurde, dann würde ich es nicht ausprobieren. solche menschen leben von der verzweiflung anderer, zb auch von dir. das ist alles andere als seriös.

da würde ich mich lieber als testobjekt für neue methoden zb irgendeiner uni-klinik zur verfügung stellen, da ist alles wenigstens hoch wissenschaftlich überwacht.

mit Akupunktur haben wir durchaus gute Erfahrungen gemacht. Aber im Auge!?

Wir sind keine Weicheier, aber das möchten wir dann doch lieber nicht. Nadeln im Auge tun sicherlich ganz fies weh.

Spaß beiseite, wir wissen dass nicht das Auge an sich genadelt wird und würden daher sagen "Versuch macht klug..."

Ich hatte ja versprochen zu erzählen, wie sich die Akupunktur nun auswirkt und wie nicht.

In einem Satz zusammengefasst:
Mehr sehe ich nicht, aber besser.

Ich denke nicht, dass die fehlenden Bereiche sich verändert haben (zumindest nicht wesentlich), aber Sehleistung und Sehschärfe der noch vorhandenen Bereiche scheinen besser geworden zu sein.

Außerdem hat sich meine Einstellung gegenüber meiner Erkrankung deutlich zum Positiven verändert.
Während vorher Perspektivlosigkeit und Angst überwiegten, hat sich jetzt mehr Akzeptanz des Ist-Zustands eingesetzt sowie Hoffnung auf die medizinische Forschung.

Die Auseinandersetzung mit meiner Heilpraktikerin hat wesentlich zur Annahme des Gesamtzustands beigetragen. Bestimmte Augen-Übungen, die ich machen soll, empfinde ich als sehr wertvoll und machen sie auch für die Verbesserung der Sehfähigkeit mit-verantwortlich.

Was das Nadeln an sich nun mit den Augen anstellt, vermag ich nicht zu sagen.
Obwohl sich mein Wunsch (dass blinde Bereiche wieder zu sehenden werden) so nicht erfüllt hat, bereue ich die Entscheidung nicht und würde auch anderen Betroffenen dazu raten, vor allem, wenn die psychische Belastung durch die Erkrankung sehr hoch ist.

Danke!

(Der Antaghar)

Hallo an alle,

also, ich muss mich mit meinem ersten Fazit noch einmal korrigieren.

Ich hatte ja gedacht... "naja, ganz nett" ... aber mehr nicht...

Nach dieser ersten Akupunktur-Phase habe ich 2-3 Monate nicht behandelt und in der Zeit eine deutliche Verschlechterung erfahren (allerdings wohl auch durch meine allgemeine Situation, die sich psychosomatisch "auf die Nerven geschlagen hat") und bin dann -relativ verzweifelt- wieder bei meiner Heilpraktikerin aufgeschlagen.
Das Drama war groß, meine Ängste noch größer... die Gute war so lieb, mich erneut zu behandeln und hat das Ganze noch um eine Zusatzbehandlung erweitert:eine Art Farb-Licht-Therapie.

Ich gucke in einen Kegel hinein auf einen beleuchtete Farbscheibe und zwar jeweils 10 Minuten in zwei Farbnuancen (ein bestimmtes Rot und ein bestimmtes Grün). Für daheim habe ich zwei 3-D-Brillen in diesen Farben mitbekommen, da soll ich das auch 2x täglich 10 Minuten machen.

Nach 1-2 Behandlungen (Farben + einmal Akupunktur) verspürte ich bereits eine leichte Verbesserung und jetzt ist am ganz äußeren Rand wieder deutlich Sehfähigkeit zurückgekehrt, die davor schon "weg" geglaubt war.
Das erleichtert mir das Orientieren in dunklen Räumen schon etwas, stelle ich fest, und ich fühle mich wieder "sicherer" in meinen Bewegungen.

Ich werde das mit den Farben weitermachen und muss bei den Übungen mehr Disziplin aufbringen (ich habe es noch nicht hinbekommen, die in meinen Alltag einzubauen).

Weiterhin habe ich jetzt von der Ozon-Therapie erfahren und suche dazu noch ein paar Infos. Eventuell werde ich das auch ausprobieren und dann hier wieder berichten.

http://www.ozongesellschaft.de/patienteninfo_53.htm

... nicht mehr zur Akupunktur, sondern zur Augen-Klinik in Tübingen.

Ich muss denen mal ein dickes Lob aussprechen. Ich war heute in der RP-Sprechstunde und ich habe in der letzten Zeit in Deutschland schon lange keine mehr so gute, ausführliche, einfühlsam-behutsame Behandlung in einer medizinischen Einrichtung erfahren wie heute hier.

Es gab genügend Zeit für die Untersuchungen und die MTA's bzw. die Ärztin hat sich genügend Zeit genommen auch für den "menschlichen" Part daran und alle meine Fragen beantwortet. Die Athmosphäre ist extrem patienten-freundlich und die Beratung intensiv und kompetent und hat alle (wirklich alle - und ich habe immer viele!) Fragen von meiner Seite aus von vornherein beantwortet, so dass ich sie gar nicht mehr anbringen musste. Ich war äußerst positiv überrascht und beeindruckt.