Sehnsucht nach offener Beziehung
Hallo an Alle,ich wende mich sozusagen mit einer „Herzensangelegenheit“ an Euch, in der Hoffnung hier neue Ideen, Perspektiven und Einsichten zu erlangen.
Worum geht es?
Nun, ich bin in einer bald siebenjährigen Partnerschaft langsam aber sicher am Ende mit meinem Latein. Die Situation ist für mich schon so festgefahren, dass ich nicht mehr weiß, was ich tun und denken soll (dabei denke ich fast den ganzen Tag darüber nach!) und sich bei mir mittlerweile auch wenig förderliche Verhaltensweisen einschleichen.
Die letzten zwei Jahre unserer Beziehung sind überschattet von der Pflege des Großvaters meines Freundes, da seine Großmutter verstorben war. „Wir“ blieben da an vielen Stellen auf der Strecke.
Nun hatte ich natürlich Hoffnungen, nachdem sich diese Problematik jetzt nicht mehr stellt, dass wir vielleicht einige „Wiederbelebungsversuche“ unserer Beziehung starten.
Leider klappt das nicht wirklich, aus seiner Sicht ist alles okay, bzw. wenn dann bin nur ich das Problem (und meine Ansprüche).
Er kommt generell nicht vor neun nach Hause, manchmal auch erst um zehn oder noch später (variabel bis halb zwölf). Freitags arbeitet er mindestens bis neun, dann ist er so k.o., dass der Abend schon gegessen ist, Samstag ist er den ganzen Tag im Garten in seinem Haus bis abends neun oder zehn, danach ist es wie freitags, Sonntag ist auch mit irgendwelchen Dingen (Berichte etc.) belegt und es kommen immer wieder solche Nummern, dass er mir plötzlich sagt, „ich muss jetzt weg, treffe mich noch mit xy da“.
Also Absprachen gleich Null und interessanterweise hat er für Jeden Zeit, nur nicht für mich.
Meine Laune diesbezüglich wird von Woche zu Woche schlechter und leider beeinflusst das auch mein sexuelles Verlangen nach ihm.
Mit meinem Partner zu reden klappt leider überhaupt nicht. Wenn überhaupt, werde ich immer auf später vertröstet bzw. das er eben nicht mehr bieten könnte (oder es artet in Streit aus).
Ganz ehrlich weiß ich auch nicht mehr, was ich noch sagen könnte; er weiß bereits sehr gut, worum es mir geht und da meine Vorschläge und Ideen nie angenommen werden, mutiere ich mittlerweile zur stummen Beobachterin und vieles wird von Nicht-Wissen und Geheimniskrämereien von beiden Seiten aus bestimmt.
Im Grunde genommen sehne ich mich nach einer offenen Beziehung, da wir eigentlich außer nachts zum schlafen sehr wenig Zeit miteinander verbringen (können) und mir das in Verbindung mit seinem „Desinteresse“ wirklich auf das Gemüt schlägt. (Nein, ich bin nicht ausgelastet )
Er scheint das alles (was mir z.B. fehlt, von ihm gibt es dazu keinerlei Hinweise) über seine Bekannten zu kompensieren (meines Wissens nach zumindest Freizeitaktivitäten, Fremdbestätigung, Flirten und das Erzählen intimer sexueller Details).
In einer solchen Zeitkonstellation wie bei uns empfinde ich eine offene Beziehung irgendwie als „geeigneter“, zumal er sehr gerne flirtet und viel Zeit mit anderen Frauen verbringt, mit denen er sich durchweg etwas vorstellen könnte. Das wäre für mich okay, allerdings ist er umgekehrt sehr eifersüchtig und würde mich entsprechend nicht „freigeben“.
Das wurmt mich, denn zum einen habe ich viel weniger Erfahrungen gemacht wie er, zum anderen empfinde ich dieses „Ungleichgewicht“ bei uns ziemlich „irritierend“ (damit meine ich z.B. dass er zwei Stunden mit einer Ex-Affäre flirtet, was ich akzeptieren muss und er bei einem fünfminütigen Flirt von mir mit einer vergebenen Frau das abrupt unterbricht, sauer ist und sofort heim will).
Insgeheim frage ich mich, wie lange ich noch mit diesem Zustand bei uns zurechtkomme, ohne auf der Strecke zu bleiben und/oder mich später über mich selbst zu ärgern.
Außerdem habe ich keine Ahnung, wie ich die Situation „entzerren“ könnte.
Meine Fragen an Euch sind im Besonderen:
Wie gehe ich mit der wenigen Zeit und dem geringen Interesse an meinen Wünschen in Zukunft am Besten um? Ich liebe ihn und wäre unglaublich froh, wenn es noch eine positive Wendung nehmen würde.
Nur muss ich wirklich etwas tun, ihn belastet im schlimmsten Fall meine Laune, mich macht die Situation einfach nur krank.
Was kann ich tun, um sein Verhalten nicht mehr so negativ zu sehen und vor allem positiveren Kontakt herzustellen, anstatt in Distanz zu gehen? Habt ihr irgendwelche Ideen?
Da der Text langsam ausufert und wohl auch ziemlich wirr ist, fragt mich bitte, wenn etwas zu ungenau ist.
Ich bin dankbar für jegliches Feedback!
LG