PetPlay/PonyPlay-Verbot auf der Cologne-Pride-Parade

Wäre sinnvoll, einfach mal bei den Veranstaltern nachzufragen, ob Ponygirls samt Wagen tatsächlich auch von der Regel betroffen sind, bevor man gleich vom "PetPlay-Verbot" und"Ausgrenzen" spricht. Oder?

Ich denke, es geht hier wörtlich um im Sinne von der Verunreinigung der Straßen durch das, was Pferde (und andere Zugtiere) so hinterlassen.

Ich glaube kaum, dass dabei menschliche Pferde gemeint sind. Aber ein Nachfragen beim Veranstalter wäre da wohl das Sinnvollste, um Klarheit zu erlangen.

Davon abgesehen, dass ich auch nicht glaube, dass Ponyplay damit gemeint ist..an sich kann das "Pony" auch auch longiert werden o.ä...mal als Tipp.

Wenn alle Motorräder verboten sind - dann trifft es ja auch die Dykes on Bikes, oder? Und DEREN Tag ist der Christopher-Street-Day ja nun mal viel eher, als der einiger, die dafür "kämpfen" ihre sexuellen Kinks frei leben zu wollen.

War im letzten Jahr meine Meinung und hat sich auch noch nicht geändert - in der Christopher Street ging es vorranging darum, dass homo- und transgender Menschen nicht mehr diskriminiert, schickaniert und als Freiwild für die Polizei betrachtet werden wollten.

Stonewall war ein Schwulen- und Transenlokal. Erstere haben sich ihre Teilerfolge lange und hart erklämpft und feiern sich halt am CSD...letztere feiern mit und haben noch einen langen Weg vor sich was gesellschaftliche Akzeptanz angeht.

Und dann...irgendwann...kommen vielleicht die SMler, smigen Petplayer die Polyamoristen, die Swinger, usw...

Das ist natürlich nur meine eigene höchst subjektive Wahrnehmung...aber es juckt mich leider in den Fingern, wenn jemand beklapt an einem Tag im Jahr an einem bestimmten Ort auf einem Fest auf dem er auch wirklich nur Gast ist etwas bestimmtes - vielleicht - nicht tun zu dürfen...dann möchte ich meine subjektive Wahrnehmung gerne dagegen setzten.

auch wenn meine Meinung nicht sehr populär ist.

Die Veranstaltung geht von den Lesben und Schwulen aus. Es ist nunmal keine SM-Veranstaltung. Ob einem das gefällt oder nicht.

Die Veranstalter des CSD haben so zu sagen Hausrecht. Und jeder Gastgeber hat das Recht zu sagen, wenn er einlädt oder nicht dabei haben will.

Man kann das akzeptieren oder es sein lassen.

In diesem Sinne,
belanna

... für Ponyplay oder sonstige Fahrzeuge die von Personen gezogen werden. Erstens sind Ponyplay Fahrzeuge meist für diesen Zweck angefertigt oder zumindest modifiziert - also nicht bzw. nicht mehr für den Gebrauch von Pferden oder sonstigen Zugtieren geeignet, darüberhinaus glaube ich auch nicht, dass der Veranstalter in seinem offiziellen Jargon Teilnehmer am CSD, welche ein Fahrzeug ziehen als "Zugtier" bezeichnen würde. Ich denke also, diese höchst ökologische Art der Fortbewegung bleibt uns erhalten.

Kann es sein, dass Ihr gedanklich so sehr im BDSM-Kontext drin seid, dass Ihr nicht auf den Gedanken kommt, dass es sich um reale, vierhufige Pferde handeln könnte? Dass die auf einer solchen Veranstaltung fehl am Platze sind, kann ich aus ethischen und Sicherheitsgründen sehr gut nachvollziehen.

Wieso Ihr? Bisher dachte das hier nur Einer.

... von einer Veranstaltung, die jahrelang für die Emanzipation einer Minderheit gekämpft hat, welche sich über sexuelle Vorlieben definiert, nun jetzt eine Minderheit mit anderen sexuellen Vorlieben auszuschließen.

Aber so ist das mit Minderheiten, wenn sie in der Gesellschaft "ankommen".

Schlagfertig sagt dasselbe etwas kompakter

Auch wenn das Verbot an sich in diesem Zusammenhang tatsächlich eher aufgesetzt wirkt:

Schwul und lesbisch zu sein ist keine sexuelle Vorliebe, sondern eine Veranlagung - so wie beispielsweise bei Linkshändern, Brillenträgern und so weiter.

(BD)SM - das ist eine sexuelle Vorliebe. Und obwohl meine Freundin und ich aktive BDSMler sind, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, was die Szene auf Veranstaltungen macht, die sich das Ende der Diskriminierung Homosexueller zum Ziel gemacht haben.

Vielleicht hätte man auch gleich den Betreiber fragen können, WIESO Ponyplay & Co. verboten wurde.

Moin.
Bin selbst langjähriger SMer, spiele nicht mit Ponies, doch kann sie optisch durchaus würdigen
War jedoch vor Jahren mal mit meinen Kids beim CSD, wo ich es etwas viel fand.
Jetzt ist natürlich zu diskutieren, ob die Parade was für Kids ist....
Doch außer den Sulkies fanden die Kids und ich nichts Anstößiges....

Meinungen dazu??

Nee, mir persönlich ist es egal, ob diese Parade stattfindet oder nicht.

Trotzdem wäre es wohl für den Thread hilfreich zu erfahren, welche Intention der Betreiber hatte, als er dieses Verbot wirksam machte. Finde ich zumindest.

So sehe ich das auch. Ich würde meinen Nachwuchs nicht mit auf die Parade nehmen, aber andere wissen ja auch nicht, was sie dort optisch erwartet (oder wohnen in der Nähe?).

Egal wie, für "unbedarfte" Teilnehmer sind die Pet-/Pony-Player schon starker Tobak, so dass ich verstehe, warum man diesen Umweg der "Ausgrenzung" geht.

Ich lebe nun auch schon viele Jahre BDSM, bin aber immer noch der Meinung, das bestimmte Dinge optisch nicht in die Öffentlichkeit gehören. Dazu zählen für mich Pet-/Pony-Player ebenso wie Andreaskreuze mit Subs dran auf dem Paradewagen.

Früher galt die Regel: Toleranz ja, aber oberstes Gebot war die Rücksichtnahme auf unbeteiligte Dritte. Heute gilt oft: Die anderen sollen gefälligst tolerant sein und damit leben, dass ich tue, was, wo und mit wem ich es will.

Deshalb finde ich die neue Regelung gut und richtig.

Ich finde, das sagt schon Einiges aus:


Vielleicht will der Betreiber einfach "back to the roots" und lehnt deshalb schonmal Ponyplay ab. Es geht ja vordergründig um Homo-,Bi- und Transsexualität und nicht um BDSM. Vielleicht braucht BDSM einfach seine eigene Parade.

Ich sehe eher hier die Begründung:
Wer sich mit BDSM nicht auskennt, für den entsteht gerade bei Andreaskreuzen, Peitschen und Sulkys ein menschenverachtender und gewaltverherrlichender Eindruck.

Ein Erwachsener mag hier auch noch differenzieren KÖNNEN, Kinder - besonders jünger als 12-14 Jahre - ist das jedoch schwer bis gar nicht zu vermitteln.

Der Paradewagen der hiesigen CSD-Gruppe stand letztes Jahr auch im Zeichen von BDSM und es ging gänzlich OHNE Darstellung von BDSM.

Ergibt auch Sinn.


Wunderbar. Wieso dann nicht immer so?

@**e: Ich habe keine Ahnung, warum andere BDSMler sich da nicht zurückhalten können...

Die hiesige CSD-Gruppe hat jedes Jahr ein anderes Motto.

Provokation oder Bekehrungsdrang?

@****an: Vielleicht ein wenig von beidem?

In den letzten Jahren ist die BDSM-Szene deutlich offensiver und - so MEINE Wahrnehmung - immer agressiver geworden. Höher, schneller, weiter... Immer mehr Dogmen, Vorgaben, wer was und wie zu sein hat, Kategorien, Schubladen, Toleranz einfordernd, aber Grenzen anderer niedertrampelnd.

Vielleicht muss das alles auch mal raus, weil es ja immer unter dem Deckmantel der "Szene" stattfindet, oder im trauten Heim?

Who knows?