Du machst das ja nur aus Mitleid!

vielleicht hat er schon ne menge schlechte erfahrungen mit frauen diesbezüglich gemacht und kann nur sehr schwer bis gar nicht vertrauen aufbauen! lass ihm zeit und versuche, immer mal wieder mit ihm zu reden... zeig' ihm, dass es dir ernst ist... unternehme mit ihm dinge, die euch spass machen und damit meine ich jetzt mal nix sexuelles! viel glück und vor allem geduld

ist halt so ne Sache. Vielleicht ist es bei mir auch mehr als Freundschaft...beschleicht mich so langsam der Eindruck.
Mich frustriert das unheimlich. In mir drinn brodelt es und ich merke, wie viel Anstrengung mich das kostet, diesen Zustand auszuhalten. Wir kennen uns jetzt seit fast einem Jahr, und so langsam...so langsam...muß er doch mal einsehen...
Wie unternehmen viel gemeinsam, es ist großartig Zeit mit ihm zu verbringen.
Leider ist er der dickköpfigste Kerl den ich kenne, und an seiner Einstellung leidet so langsam unser Verhältnis zueinander. Mich nervt seine Ablehung unheimlich. Da gibt es einmal einen Mann in meinem Leben, den ich wirklich will, bei dem alles stimmt...und auf den letzten Metern scheitert es jedes Mal. Es ist zum Verzweifeln!

liebe Grüße
Lucie

Beziehungsdinge funktionieren meiner Meinung nach nur auf Basis von Vertrauen zueinander. Das scheint er aber nicht so zu haben, denn er glaubt dir nicht - aus welchen Gründen auch immer. (Da könnte man viel spekulieren, aber das wäre nicht ganz fair.)

Vertrauen baut man erst mit der Zeit auf. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus. Jede braucht ihre eigene Zeit.

Ansonsten gilt wie immer:
Erlaubt ist nur, was beiden gefällt, und wenn er etwas nicht will, helfen vermutlich keine Überredungskünste.


Nein - er MUSS gar nicht. Er darf fühlen, wie es ihm gut tut, und dies auch äußern, selbst wenn es deinen Vorstellungen widerspricht.

Also denke ich, du brauchst weiterhin Geduld. Mein Tipp wäre, weiter Vertrauen zu schaffen, wo dies möglich ist, ohne zu offensiv die Dinge zu fordern, um die es dir in diesem Forenbeitrag geht. Vielleicht geht es dann in kleinen Schritten(!) voran. Vielleicht entwickelst du aber auch in der Zwischenzeit die Einstellung, dass dieser Mensch, so wie er ist, wichtiger ist als die Sexualität mit ihm. Vielleicht bekommt eure Beziehung eine gänzlich andere Qualität. Oder aber ihr stellt fest, dass eure Wünsche und Bedürfnisse nicht zueinander passen. Auch das wäre möglich (wie bei allen Beziehungen).


Vielleicht (aber nur vielleicht!) braucht er ganz allgemein noch Zeit, sich mit seiner Lähmung auseinanderzusetzen und diese voll und ganz in seinem Leben anzunehmen. Es gibt vieles, das er jetzt nicht mehr so kann, wie früher, ganz unabhängig von Sexualität. Und das bedeutet, soweit ich weiß, für viele Menschen, die plötzlich für sie ganz selbstverständliche Fähigkeiten verlieren (z.B. durch Lähmung, Blindheit usw.), eine große psychische Belastung.

Wie das bei ihm ist, kann ich nicht sagen. Ich kenne aber Menschen, die längst verschwundene Unsicherheiten (ähnlich denen aus der Pubertät) wieder neu zeigten, einfach weil für sie eine ganz neue Art zu leben begann, das sie erst kennen lernen und eben auch neu lernen mussten.

Und ganz allgemein in Beziehungen gilt meiner Meinung nach: Wenn man mit sich selbst zufrieden und im reinen ist, erst dann ist man bereit für eine Beziehung.

Ist er mit sich im reinen?
Ist er bereit?
Bist du es?

Viele Grüße
Ch

Ursprünglich ging es gar nicht um eine Beziehung. Sondern "nur" um Sex. (Es ist nie "NUR" Sex...aber das ist ein anderes Thema.
Jetzt, wo wir viel Zeit miteinander verbracht haben, sieht das anders aus.
ER ist mit sich nicht im reinen, es fällt ihm sehr schwer mit den Folgen seines Unfalls zu leben. (Er will meine Kinder nicht kennenlernen, weil er meint, er würde sie erschrecken, er könne sich eh nicht richtig um sie kümmern...)
Ob ich dafür bereit bin weiß ich nicht. Vieles kann ich noch gar nicht abschätzen, wie das Leben mit ihm aussehen würde, wie unser gemeinsames Leben aussehn würde...Ich weiß nur, das ein Leben OHNE ihn für mich auch nicht mehr in Frage kommt.

gez.
Lucie

Zieh dich zurück.

Du bist bereit, viel mehr zu investieren (also hier sind natürlich Gefühle, Vertrauen etc. gemeint) als er das tut.

Es wird dich letztendlich nur verletzen, wenn du weiterhin eine solch einseitige Beziehung anstrebst, denn auch als Rollifahrer sollte er bereit sein, kleine Schritte auf dich zuzugehen.

auch mein freund ist querschnittsgelähmt. seit miitlerweile sechs jahren. er hat mehrere jahre gebraucht um wirklich im rolli "anzukommen" und sich auf dieses neue leben einzulassen.

dräng ihn nicht.

oftmals hört man von dem "nähe - distanz" problem bei menschen mit handicap. in der mehrheit tritt das problem in partnerschaften auf, in der das handicap noch nicht wirklich vom betroffenem selber angenommen werden konnte/wollte.

deswegen denke ich - gib ihm zeit. und zeig ihm in ganz alltäglichen situationen das du eben KEIn mitleid hast. behandel ihn nicht anders und was ich ganz wichtig finde... fordere ihn auch. geistig, sowie körperlich!

und dir wünsche ich ganz viel kraft und geduld. denn leicht wird es nicht!

Hey,
hatte er denn schon mal Sex nach seinem Unfall? Hat er evtl da Angst davor, weil er nicht weiß, wie u ob es funktioniert? Wie hoch ist denn seine Lähmung? Ich glaube, ihm ist irgendwas extrem peinlich und deswegen weist er dich ab. Es könnte aber gut sein, dass er sich nichts sehnlicher wünscht, als mit dir auch sexuell zusammen zu sein aber die Scham größer ist. Wieviel weist du denn von seiner Lähmung?
Ich hab selber nen Querschnitt, davon kann ich evtl das eine oder andere nachvollziehen
Grüße

Hmm, mir geht da grad folgendes im Kopf rum: Ein Mann, erfolgreich, sportlich, möglichst noch einer nach dem Motto: Nimm Du mal die Noten, ich nehm das Klavier" landet durch einen Unfall im Rolli.

Alles, womit er sich indentifiziert und definiert hat ist weg. Er ist auf Hilfe angewiesen, sein ganzes Leben ist komplett aus den Fugen geraten und sein Selbstwertgefühl auf null.

Er ist in seinen Augen ein "Krüppel", nichts mehr wert und anderen eine Last und er bemitleidet sich selbst. Hardert mit seinem Schicksal, Gott und der Welt und... sich selbst.

Dagegen ist nur ganz schwer anzukommen. Vorallem von aussen.

Denn auch wenn Du seinen Intellekt siehst, seine Persönlichkeit, seinen Charme und Witz schätzt und siehst, er sieht nur eines: Den Rolli und das er nichts mehr kann...

Raten kann man da nur ganz schwer. Von "geh auf Abstand" bis hin zu "Gib ihm Zeit" kann alles richtig oder auch vollkommen falsch sein.

Vielleicht hilft ja Dein Bauchgefühl, den richtigen Weg für Dich und ihn zu finden.

Liebe Grüsse,

Birgit

Angst, nicht zu genügen weil er körperliche Defizite durch seine Querschnittslähmung aufweist!

Zudem hört es sich ganz danach an, das er bereits Gefühle für Dich entwickelt hat. Er zieht sich zurück, weicht aus, wenn Du auf die emotionale Ebene wechselst.

Ich weiß nicht in welcher Beziehung ihr zueinander steht, aber ich glaub das beste was Du in so einer Situation machen kannst ist, ihn zu sagen was Du für ihn empfindest, wenn Du Dich vor ihm streichelst..oder Du und Deine Freundin! Sag ihm das Du es wegen ihm machst, nicht wegen dem querschnittsgelähmten Mann im Rolli / Sessel. Vielleicht hilft es ihm zu verstehen das Du seine Person schätzt, lieb hast, und deswegen seine Freundin bist, Zeit mit ihm verbringst...

LG + viel Glück

Erstmal ganz lieben Dank an Euch alle! Fürs Einfühlen, Zuhören und Tipps geben...

Wir haben uns lange unterhalten, über Liebe und Zukunft und mit keinem Wort über Sex. (Er drückt sich immer noch, meint ich wäre ganz schlecht mit ihm beraten und viel besser dran ohne ihn...aber das sehe ich anders und ignoriere die Einwände erstmal einfach).
Freitag Abend habe ich ihn gebeten, mich zu einem geschäftlichen Dinner zu begleiten...Sonntag haben wir meine Eltern besucht, zum Apfelkuchen. Lauter freundliche, ruhige und sehr verbindliche Dinge.
Er war jedesmal unheimlich aufgeregt, es hat ne unglaubliche Menge Überzeugungsarbeit gekostet, aber am Ende hat er es brilliant gemeistert und hatte aufrichtig Spaß daran. Doch, ich glaube es wird! Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt...

Liebste Grüße
Lucie

toitoitoi, gib bescheid, wenn du fragen hast...
lg J

viel Glück Euch Beiden!

wenn ich das richtig verstehe, möchtest du ihn berühren und zärtlich sein, er sträubt sich allerdings dagegen, weil er denkt, du tust das aus mitleid?

wenn ihr mal zusammen TV/DVD guggt, fang doch mal an zu fummeln. wehrt er dann wieder ab, kannst du ihm ja entgegnen, dass du eben gerade dazu lust hast und er ja weiter TV schaun kann und sich nicht stören lassen soll.
so zeigst du ihm, dass du es machst, weil DU lust drauf hast und es dir eine gewisse befriedigung verschafft. sei auch ruhig neugierig... möglicherweise steckst du ihn ja an, und dann könnt ihr gemeinsam experimentieren und entdecken.

auf die "ehrlichen" männer.....

dabei jemandem zu unterstellen, er handle nur um Mitleid zu erheischen, ganz einfach weil man selbst nicht die Energie aufbringen will, sich mit einem Menschen näher auseinanderzusetzen.

Egal was noch passiert Lucy, ich wünsche Euch letztlich eine sehr glückliche Beziehung !
Speedy

Hallo Lucie,

ich möchte Dir Mut machen. Vieles hast Du schon getan und auf die Beine gestellt. Vertrauen aufzubauen braucht viel Zeit. Erzähle ihm, was in Deinem Kopf für Fragen sind und welche Wünsche Du hast. Nur so kann er immer wieder erkennen, was Dich bewegt und wie wichtig er für Dich ist. Spekulation hat übrigens in keiner Partnerschaft einen guten Platz. Wenn Du die fragende Haltung hast und er die Möglichkeit hat sich zu äußern oder auch nicht, kannst Du nichts falsch machen. Ich wünsche Dir, nicht jede Rauheit persönlich zu nehmen, da häufig die Rauheit ein Schutzschild ist.

Ich wünsche Deinem Freund eine Annahme seiner Situation. Das er sich Hilfe sucht, um einen ganz anderen Weg zu gehen, der aber ganz wertvoll werden kann. Auch wenn er es jetzt noch nicht sehen kann, mag oder wie auch immer. Er darf wissen, er ist wertvoll und einzigartig. Er ist wichtig!

Ich wünsche Euch einen wachsenden, vertrauensvollen Weg miteinander.
Anita

Ich finde nicht das sie es aus Mitleid macht, sondern er will sie in sehr gerne hat, ich muss schon Sagen es ist schon ein wenig ungerecht die das Glück haben bemerken es nicht und die es gerne hätten haben es nicht, das ist schon ein Dilemma ich zähle mich auch dazu
LG Rollifahrer

Wirklich übel das ein so offensichtl. intelligenter Mann so verbohrt sein kann

Wo möglich hat er seine Behinderung einfach noch nicht akzeptiert und hasst sich selbst .......

Ich bin mit meiner Behinderung aufgewachsen ..... aber bei den ersten Date´s ( so vor 100 Jahren) hatte ich den Gedanken auch gehabt ....


glG und alles Gute für euch

Rudi

Mittlerweile gehts schon etwas entspannter bei uns zu...
Das Problem bei für ihn liegt wesentlich in "der Schuldfrage" begründet. Er ist ein Mensch, der sehr viel Feuer hat. Sehr risikobereit ist, leidenschaftlich, ehrgeizig...und eben auch unvernünftig. Der Unfall, der die Behinderung verursacht hat, wäre nicht nötig gewesen. Das ist jedenfalls seine Meinung, die seiner Eltern und die seiner Freunde. Er glaubt, daran selbst Schuld zu sein...
Ich glaube nicht, dass es so etwas wie Schuld im Leben gibt, bzw. das so etwas wie Schuld eine wirkliche Rolle spielt.
Ich glaube, die einzige Chance im Leben besteht darin Vergangens los zu lassen und das Beste aus dem zu machen was man hat, die neue Rolle annehmen.
Sicher ist es schwer etwas gutes an einem Leben im Rollstuhl zu finden, aber bei genauerer Betrachtung kämpft jeder Mensch mit irgend einem Hindernis in seinem Leben. Ob nun köperlich, seelisch, geistig... Krisen führen oft zu großer Klarheit, zu innerer Bewusstheit, metaler Freiheit und Stärke (die schlechte Nachricht ist: es hat was mit nem Arsch voll Arbeit an sich selbst zu tun!!!).
Nach vielen wachen Nächten, vielen hundert Partien Schach und etlichen Litern Rotwein sieht das vorläufige Ergebnis so aus, dass wir Beide diese Liebe als ein Abenteuer sehen, eine Reise auf die wir uns einlassen ...es verspricht jedenfalls sehr spannend zu werden. Und wie überall gilt auch dabei: der Weg ist das Ziel:-)

Ganz lieben Dank an alle hier, die uns die Daumen gedrückt haben, die mitgefiebert haben, die zugehört haben, die Mut gemacht haben...Danke!

Liebste Grüße
Lucie