Zuhaus
Wenn das Licht verglaster TürmeMeine müden Augen grüßt,
Wenn der feine Staub der Straßen
In der City sanft mich küsst,
Spüre ich den leisen Schauer,
Der mir sagt, sie ist vorbei,
Meine jahrelange Reise.
Ich begreif: hier bin ich frei.
Laute Stimmen,
Der Geruch von kaltem Rauch
In den Kneipen –
Ich vergaß, dass ich das brauch.
Auch den blankpolierten Stein,
Auch den Spaß am schönen Schein,
Die Mädchen und den Wein.
Ich bin wieder zuhaus.
Diese Stadt mit ihren Spielen,
Ihrem rauen, spröden Charme,
Lässt mich immer wieder spüren:
Wer nicht reich ist, ist nicht arm.
Jeder macht hier gern Geschäfte.
Man vertraut und man betrügt,
Hält sich selten an Gesetze
Und ist meistens doch vergnügt.
Ich genieße,
Wie der Straßenkehrer lacht,
Und die Scherze,
Die mein Zeitungshändler macht.
Trinke lächelnd meinen Tee,
Zahle zwinkernd, wenn ich geh.
Ich liebe, was ich seh.
Ich bin wieder zuhaus.
© Berglöwe, 02.06.2011