@******ind: Unnormal finde ich darein nur, dass Du eine Beziehung als perfekt bezeichnest, die von einer enormen Unehrlichkeit Deinerseits geprägt ist.
Dass Du die Beziehung allerdings nicht aufs Spiel setzten willst, ist verständlich.
Im Grunde befindest Du Dich also in einer typischen Dilemma-Situation. Egal, welchen Weg Du einschreitest, er hat unangenehme Konsequenzen für Dich.
Um das mit der Unnormalität nochmal aufzugreifen: Irgendwo ist es doch auch eine Vermeidungsstrategie, sich selbst, oder sein Verhalten als unnormal, gestört oder krank zu klassifizieren. Damit nimmst Du Dich selbst aus der Verantwortung. Du "kannst" einfach nicht anders. Mit Dir "stimmt" eben/einfach was nicht. Du "weißt", dass das was Du tust nicht "richtig" ist, aber irgendwie musst Du dem Drang doch nachgeben.
Einerseits ziehst Du Dich damit aus der Verantwortung. Andererseits ist dieses Denken aber auch an Muster von richtig und falsch gekoppelt, die Dich offenbar nicht glücklich machen. Monogamie macht Dich nicht glücklich. Fremdgehen macht Dich nicht glücklich. Der Gedanke an eine offene Beziehung macht Dich nicht glücklich. Was also?
Den Gang zum Psychologen halte evtl. für verfrüht, weil dieser Dir auch bestenfalls nur helfen kann. Das Problem musst Du jedoch selber lösen. Dazu musst Du reflektieren. Über Dich, Dein Verhalten, Deine Beziehung, Deine Bedürfnisse und die Art und Weise, wie Du diese durchzusetzen pflegst. Natürlich kann ein Psychologe Dir dabei helfen, Deine Muster zu erkennen und zu überdenken. Allerdings auch nur, wenn Du Dich darauf einlassen möchtest und auch wirklich etwas an Deiner Situation ändern magst. Und wenn Du Dir darüber bewusst bist, dass Du es bist, der etwas ändern kann, Dein Verhalten nicht auf etwas "unnormales" schiebst und den Psychologen nicht als denjenigen siehst, der das für Dich schon lösen wird.