Hm, die Frage ist m. E. an die falsche Adresse gerichtet. Es ist ja nicht der Webdesigner, der die Aufträge erteilt, sondern der Kunde. So ich den Arbeitsmarkt derzeit beurteilen kann, lehnen Designer Arbeit eher nicht ab, wenn welche auf sie zukommt. Sehr gute Designer mit Rang und Namen werden wiederum vermutlich eher nicht vom speziellen Kunden bezahlt, weil sein Können weit über dem Bedarf der Zielgruppe liegt. Da regieren Schwarz und Rot, weil es nie andere Farben in das Millieu wirklich hinein geschafft haben. Traumjobs, wirklich kreative, sind schlicht andere.
Es gibt perfekte grandiose Homepages, die Erotik oder die Dienstleistung Erotik anbieten. Z. B. die von Greta Brentano (bitte per google suchen)* aber: das exklusive (teure) Design ist natürlich zugeschnitten auf eine Klientel, die richtiges Geld hinlegt.
Speziell bei Pornsites muss man sagen, ist dem Kunden ein gutes Design, beste Usability oftmals ziemlich wurscht, denn er will es billig und erwartet dafür nichts anderes als billig. Insbesondere dann, wenn der Inhalt der HP (Camgirls, Pix etc.) das Geld bringt – die eigentliche HP allenfalls Mittel zum Zweck ist und selbst gar nicht interessiert. Man kauft auf diesen Seiten längst nicht mehr hochpreisig ein! Im Gegenteil: ein zu elitärer Look würde den normalen Kunden eher abschrecken. Nicht jeder Kunde kann sich z. B. hochpreisigen Escort leisten oder ist überhaupt daran interessiert – da kann der perfekte „zu gute“ Webauftritt die Zielgruppe Kunden u. U. abwandern lassen bzw. nicht zu Neukunden werden lassen. Die Inhalte selber werden eben längst auch en masse frequentiert ohne Schnullidulli-Design.
Andererseits ist auch in in diesem Bereich eine perfekte Visualisierung natürlich auch nur Thema des Preises. Und im dem Bereich der Prostitution zumindest hat's die letzten Jahre enormen Preisverfall gegeben, wie in der Pornobranche auch. Da investiert man nicht mal eben einige tausende Euro in eine sehr gute Fotoproduktion mit Visagist und anschließendem Rundum-Design perfekt für alle Browser einschließlich Smartphone-Apps. Es sei denn, man kann sich sicher sein, das Business fährt die Ausgabe wieder ein.
Es muss passen. Beispiel: Porno-Seiten, die Amateurfilme offerieren, denen kannst Du kein cooles Design an die Seite stellen, weil die Inhalte daneben noch mehr ins Bodenlose abfallen würden. Gerade in diesem Segment, ist „billig“ im Look oft die bessere Wahl für den Anbieter, weil das Produkt einfach schon sehr günstig ist, die Margen immer geringer werden. Es ist kein Business, in dem Kunden für schöne Homepages mehr zahlen wollen!
Wiederum nervt mich als „Kunde“ zum Beispiel sehr der Look von Online-Erotikshops oder Dessous-Shops. Es ist erstaunlich, wie wenig dort „Frau“ offensichtlich jemals in die ernst genommene Zielgruppe aufgenommen wird in der visuellen Bespaßung eines Shops – obwohl sicherlich mit die Hauptkundschaft.
*link entfernt - Hinweis sollte reichen
LG HerrEros - JOYteam