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Sollte Dom nur so weit gehen, wie er selber bereit ist...?

Auch als (fem)Dom ist man "nur" ein Mensch und niemand ist perfekt...
Von daher kann man durchaus auch mal übers Ziel hinausschiessen...*fiesgrins*
Solange niemand dadurch dauerhaft zu Schaden kommt, sehe ich das nicht so eng. Permanente Selbstbeherrschung und das "Abarbeiten" eines Drehbuchs finde ich langweilig.*gaehn*
Wir sind ja nicht im Profibereich ! *nono*
Überraschenderweise stellt sich dann meist hinterher heraus, dass subbie es zwar im Moment des Geschehens zu heftig fand, danach allerdings begeistert ist....*spank*
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ronove
Das hängt aber nicht zuletzt von der Lernbereitschaft der Sub ab....

Das Thema setzt voraus, dass Sub mehr lernen und erleben will, als ihr Dom bereit ist für sich zu lernen und zu erleben. Ansonsten lies bei Lady Cougar. Wenn ein Kind in der Schule Rechnen lernt, kann es nicht wissen, was ihm das bringt und auch nicht in welche Höhen es dabei einstens gelangen wird. Der Lehrer bringt´s ihm einfach bei, weil er höhere Einsichten hat. Es soll aber auch Lehrer geben, die dümmer als manche Kinder sind und eher ausbremsen als fördern.
Hmm, "ertragen" ... da frag ich doch mal ganz blauäugig: Was hat sie denn schon "ertragen", und wie hat sie es empfunden?

Ich habe in der Vergangenheit meist die "Ertragensrate" unterschätzt: Wo ich dachte dass das doch schon ganz schön heftig ist, kam sowohl körperlich als auch verbal die Reaktion "hrrr, cool, nochmaaal", gerade weil es so heftig war. Wegbeamen vom Alltag, hinein in die Parallelwelt des Schmerzes.

Spätestens dann machte es bei mir regelrecht "klick" und ich entspannte mich selbst, dachte nicht mehr drüber nach ob da nun jemand etwas "erträgt", sondern höre auf mein Herz und nehme umso intensiver ihre Reaktionen wahr. Und so entsteht jene einzigartige Verbindung zweier Seelen, die durch Schmerz entsteht, und aus dem "ertragen lassen" ein "erfüllen" macht.

Die Angst vor dem eigenen Sadismus ist sinnvoll und gut. Sie verhindert dass man irgendwann tatsächlich vor lauter Lust vergisst, dass da ein Mensch vor sich ist. Dennoch sind die Grenzen zwischen "ertragen" und "Wonne empfinden" sehr fließend und in dem Augenblick nicht immer sofort erkennbar, weswegen es sich lohnt nicht vorher den Kopp drüber zu zerbrechen sondern mittendrin eben umso konzentrierter und auch neugieriger auf den Körper zu achten, der sich vor einem gerade windet. Ist es Lust, die dieses Zucken bewirkte? Ist der Blick noch erwartungs-, oder nur noch angstvoll? Gibt es noch eine Verbindung zwischen den Augen oder driftet da ein Augenpaar gerade ab? Wie zuckt es?

All dies sind Dinge die sich nicht erdenken, eher erfühlen lassen.
Dann, wenn man sich den Kopp nicht mit Gedanken vollhäuft, sondern diesen verwendet, um die feinen Stimmungen zu erspüren, die es in einer Session nun einmal gibt.
Dann lassen sich erreichte Grenzen auch schneller aufspüren. *ja*
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ist ist ja Sadomasochismus WEIL sich starkt gegensätzliche Neigungen ergänzen. Es kickt mich, wenn er sagt - "mach was du willst, genau das kickt mich".
Und mich kickt es eben nicht, geschlagen, gedemütigt und schon 1000 Mal nicht kontrolliert zu werden. Eine Übung zur Selbstkontrolle und Selbstdisziplin könnte ich noch daraus ziehen, aber keine sexuelle Erregung und auch keine mentale Befriedigung.

Ich glaube, es ist ein großer Trugschluss zu denken - wenn ich weiß wie es sich anfühlt, dann weiß ich auch wie es sich bei Sub anfühlt - Ja, ich probiere Neues auch an mir aus, zumindest so, dass ich die Intensität abschätzen kann.
Tatsach ist, obwohl ich keinen Gewinn, irgendwelcher Art aus meinen Schmerzen ziehe, bin ich alles nur kein Weichei und, leider, recht schmerzerprobt. Da kann es schon sein, dass ich nur mit der Schulter zucke und er schon Tränen in den Augen hat.

Mit Erfahrung und Empathie kommt man m.E. hier weiter als mit Selbstexperimenten.

Wer dauerhaft mit einer Person spielt, kennt diese mit der Zeit eh.
Wer schon mal mit wechselnden Partner spielt weiß, es braucht Zeit Grenzen zu erfahren und einen guten fluss ins Spiel zu bekommen. Das hat dann eben mit genau der Person zu tun, mit der man nun spielt - und nicht wie viel Schmerz man selbst aushält und wie.

Für den Stempel empfehle ich Nicht-Masochisten - lieber eine sehr fetthaltige Creme nutzen als stundenlang mit dem Nagelbürstchen rumzurubbeln, dann kommen solche Ideen gar nicht erst.
Selbstexperimente und die Frage, ob man so weit geht, wie man selbst es (er-)tragen könnte, halte ich auch nur sehr bedingt und begrenzt und nur im technischen Bereich für sinnvoll.

Wenn man noch bedenkt, dass der Maso-Teil bei SM-Gespielen nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch extrem unterschiedlich empfinden kann je nach psychischer Verfassung, Tagesform, Stimmung etc…und von ‚kaum etwas ertragen' zu 'recht grenzenlos nehmen können‘ doch einen zu großen Acker an möglichen Empfindungen bietet, als dass man durch das Pflügen auf eigenem Terrain hier verlässliche Prognosen bekäme, wo etwas aufhören sollte, dann bietet sich doch eher an, die eigenen Grenzen an Geschmack und Vorlieben als Maß zu nehmen.

Wobei ich nicht ausschließe, dass sich diese Vorlieben und Grenzen wandeln können. Einmal im Liebesleben an sich und auch mit dem jeweiligen Partner.

@****_M hat es meiner Meinung nach schön formuliert: ihr geben was sie braucht , es ist ein gegenseitiges "Spiel"

Hier könnte eine Falle lauern, die ich erwähnen mag ohne jeden Hang zu Dramatisieren, einfach nur aus den eigenen Erfahrungen heraus.

Für mich unbestritten sind Schmerzerfahrungen auch berauschend und entrückend für die, die hier entsprechend gepolt sind und ich schließe den sadistischen Part sogar darin ein, denn ein Sadist mit entsprechend massivem Einschlag empfindet das ‚Geben‘ von Schmerz anders (geil) als der dominante Kerl mit nur leichtem sadistischem Anteil, der evt. mehr gewinnt aus dem Anlass bzw. den Konsequenzen, die den verabreichten Schmerz verursachen als denn aus dem ‚Schmerzzufügen‘ selbst, dem reinen sadistischen Tun.

Mit entsprechendem (masochistischem) Gegenpol kann es durchaus passieren, dass zwei hier auf die Überholspur geraten, wenn der masochistische Teil, längst in entrücktem Zustand (und in diesem: extrem nehmerfreundlich) gar nicht mehr signalisieren kann, wieweit das, was sie (er) braucht, auch noch das ist, was sie (er) ertragen kann, was ‚gut‘ ist.

Ich habe so eine Szene erlebt, da ich selbst noch Feuer geschürt habe und mein sadistisches Gegenüber mehr oder weniger durch das extreme Lustempfinden und den Signalen nach unendlich viel mehr, dazu verführt habe, Grenzen umzunieten, die man bei ‚nüchterner‘ Betrachtung (und eben hinterher, beim Blick in den Spiegel) niemals nicht angerührt hätte.

Wir waren beide bestürzt hinterher und uns einig, dass wir diese geteilte extreme Erfahrung nicht missen und dennoch: niemals wieder erleben mochten. Sie war irgendwie wichtig, ein Schlüsselerlebnis zwischen uns und unglaublich intensiv und innig.

Kontrolle und eben auch Selbstkontrolle ist sicherlich einer der Kernpunkte und wichtig, aber gerade im Grenzbereich ein Gradwanderung. Und wer von euch stand nicht mal, am nächsten Morgen, mit Blick in den Spiegel und dem Gedanken daran welch heftigen aber bereichernden Dinge gestern passiert sind, da und musste sich wiedermal ein Stück neu definieren?
Somit vlt. ein wichtiger Punkt aber wirklich entscheidend?

Nun ja, siehe oben. Ich denke, es gehört tatsächlich zum Leben dazu, wenn man ehrlich ist, dass man auch mal in Situationen gerät, da man auf die Überholspur brettert und die Karre ausfährt bis zum Anschlag. Menschlich ist es und je nach Charakter und Persönlichkeit sogar unausweichlich im Sinne Selbsterfahrung, Selbsteinschätzung und sei es, um hinterher ganz sicher zu sein, dass man immer schön den Fuß nahe der Bremse lassen sollte.

Sophia
back to topic
ich musste beim lesen wirklich schmunzeln...

würde mein partner mir nur das geben was er selbst zu ertragen bereit wäre.. ( sorry schatz!!!) aber dann würde ich an schmerz wohl verhungern.

ich bin maso/dev (ja bewusst sorum geschrieben) ich mag schmerz, brauche ihn, genieße ihn auf meine weise.
das kann mein mann nicht. er mag keine schmerzen, schon gar nicht wie ich sie erhalte/brauche/mag.

wie glücklich wären wir wohl miteinander, würde ich nur das erhalten was er erträgt?!...

nein ich bekomme mehr; viel mehr und das ist sehr gut so.
mein mann testet jedes neue spielgerät.. wie zieht der schmerz, wie muss ich zulangen um die wirkung zu erzielen? aber er tut sich dabei nicht ernsthaft weh *haumichwech*
*******iel Frau
696 Beiträge
"Heldenschmerz"
Besonders gut kann ein Mensch Schmerzen aushalten, wenn man daran glaubt, dass es für etwas gut ist...

Genetische Faktoren und frühere Schmerzerlebnisse beeinflussen die Schmerzempfindlichkeit, die somit immer individuell ist.

Die Schmerztoleranz steigt zunehmend mit dem Grad der psychischen Einstellung hierzu, dass es gut ist - die Bewertung ist positiv:

Beispiel:

Eine Mutter rettet ihr Kind aus einem brennenden Fahrzeug ohne die Schmerzen wahrzunehmen....

Schmerz ist ein Gefühl, das erst im Gehirn entsteht, also bewusst wird.
Verbrennen wir uns die Hand, werden diese Infos als elektrische Impulse nach oben ans Gehirn gemeldet. Wie stark aber der Schmerz
tatsächlich empfunden wird, hängt stark von der Psyche ab. Der Mensch hat ein inneres Schmerzdämpfungssystem, das Opioide ausschüttet und so das Schmerzempfinden dämpft. Wieviele Opioide ausgeschüttet werden, steuert das Gehirn:
Dies funktioniert wie ein Medikament, das sich durch Gedankenkraft aktivieren lässt.
Diese Gedankenkraft machen sich Naturvölker und indische Fakire zu Nutzen.
Hat das Leiden einen Sinn, weil man dadurch sein Kind rettet oder Sub ihren Top oder sich selbst damit glücklich macht oder der Fakir viel Geld verdient....hält man mehr aus; macht es für Top nur ein Gefühl von sinnlosem Leiden mit nur negativen Folgen, sinkt seine Schmerzschwelle.

In diesem Sinnkontext muss man auch den Schmerzwächter im Rückenmarksbereich erwähnen, der ebenso die Schmerzschwelle beeinflusst:

Ein ängstlicher ( *achtung* ) oder depressiver Mensch schaltet diesen Schmerzwächter aus, somit kommen alle Schmerzreize ungefiltert im Gehirn oben an.
Dagegen in Gefahrens- und Wettkampfsituationen ( z.B. eine Session mit zwei Subs, die Konkurrenzgefühle haben), bei akutem Stress, bei Ablenkung und völliger Entspannung, aktiviert das Gehirn den Schmerzwächter, somit werden weniger Schmerzreize oben im Gehirn ankommen, da sie mehr abgefiltert werden.

Die Einstellung zum Gefühl Schmerz entscheidet also was wir aushalten/können und wie stark wir ihn wahrnehmen.

Sub hat völlig ANDERE Einstellungen zum Schmerz als Top!!!, der ein Schlaginstrument schnell mal testet.

Sub, die völlig entspannt, weil sie ihrem Herren vertraut, hat einen aktivierten Schmerzwächter, zudem ersehnt sie die Opioidwirkung...den "SUBSPACE" wenn sie ihn schon mal erlebt hat.

Sub produziert mehr Opioide durchs AUFWÄRMEN in einer
Schlagsession, das ist anders, als wenn Top mit der Gerte einen Versuchsschlag auf die Wade durchführt.

Sub kann auch das Gefühl haben, ihrem Herren heldenhaft zur Verfügung für seinen Sadismus stehen zu wollen und hält viel aus.........*beep*

usw...

Fazit für mich:..es kommt auf die Einstellung an

Nur das, was er selbst aushält, soll er seiner Sub zuführen...ist mit diesem theoretischen Hntergrund doch zu überdenken *achtung*
allerdings sollte Top um diese Schmerzmechanismen Kenntnis haben, dass Sub Schmerzen gedämpft wahrnehmen kann, aber dennoch körperliche Schäden im strukturellen Zusammenhang innerhalb des Gewebes ausgelöst werden können...die erst Stunden danach beim Nachlassen der Opioidwirkung ihre volle Wirkung entfalten. ( *alarm* )

Grundsätzlich kann jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad Herr über seine Schmerzen werden, nämlich wie er es spürt...dies lässt sich sogar trainieren.

(...zu diesen Ausführungen sei angemerkt, dass "Schmerz" noch nicht bis ins Detail erforscht ist...)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Schmerz
im üblichen Sinn ist ein wichtiger Indikator davor, dass im Körper etwas nicht stimmt. Daher darf Schmerz nur ausgeschaltet werden, wenn er aus dem ersten akuten Stadium in das Chronische wechselt.

Schmerz im BDSM hat eine völlig andere Funktion. Ich erspare mir hier nachlesbare Dinge zu schreiben. Ich selbst kam als Kind noch in den "Genuss" von Lehrersadisten, die aus der Hitlerzeit in das Nachkriegsdeutschland übernommen worden waren. An der Klassenzimmerwand hing sozusagen die Grundausstattung eines heutigen Sadodoms. Weil es nicht möglich war, den Schmerzen zu entgehen, lernte ich schnell, dass man diese verwandeln kann, bei mir zum Beispiel durch momentanes Luftanhalten, in Lustgefühle.

Der Schmerz im BDSM ist eine Art Geschenk an die, die damit umzugehen wissen. Er kann größte Lust hervorrufen, weshalb ein Dom, der ihn nicht ertragen könnte, vollkommen fehl am Platz wäre und dieses Tun dann besser einem Anderen überlassen sollte.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Ich muss auch lächeln. Markus ist maso und zieht seine Lust aus Schmerz. Den Endorphinen sei dank...

Sollte ich aushalten, was ihn anmacht, dann hätte ich ein ernsthaftes Problem.

Allerdings, ich gehe tatsächlich nur soweit, wie ich es vor mir verantworten kann und praktiziere nur das, womit ich mich im Gedanken anfreunden kann.
Interessante Frage
Erst hatte ich die Frage so verstanden, dass Du meinen würdest, dass ich selbst auch Grenzen als DOM habe und zwar solche, dass ich bestimmte Sachen aus eigener Überzeugung oder Veranlagung nicht mache. Früher habe ich z.B. keine Ohrfeigen gegeben...bis Sub mich quasi überredet hat...;-). Ich hätte da z.B. Schwierigkeiten mit Branding, Blutsachen und Nadelspielchen etc.

Aber Du meinst die Frage ja anders, nämlich, dass ich die gleichen Schmerzen ertragen müsste, wie Sub. Ich bin überhaupt nicht maso. Insofern ist der Ansatz schlecht bzw. nahezu unmöglich.

Eine lustige Begleiterscheinung ist allerdings, dass ich Kerzenwachs überhaupt nicht als schmerzhaft empfinde. Es ist halt ein bisschen warm. Die Peitschenhiebe, die ich bisher mal versuchsweise bekam, fand ich eher lächerlich....Insofern wäre es auch ein gefährlicher Ansatz, wenn ich mich als Maßstab nähme für den devoten Part....

Bondage gäbe es dann gar nicht, da ich es nicht mag, gefesselt zu sein....Es gibt keine "Gesetze" und "Regeln". In Modellen zu denken heißt, es sich zu einfach zu machen....und ich halte BDSM nach allgemeinen Leidfäden für dumm. Die Regeln bestimmen ausschließlich die beteiligten Personen.
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