Dramaturgie des BDSM ---> hier Metakonsens
In einem anderen Thread kam das Thema leicht OT auf einvernehmliches Nichteinvernehmen ... den MetakonsensMeine Meinung:
Auch aus einem Metakonsens kann ich mindestens nach (wenn nicht sogar während) entsprechendem Spielabschnitt jederzeit aussteigen.
Der Widerspruch:
Das kommt ganz auf die Vereinbarung an. Ich kenne genug Praktizierende, bei denen einmal ja ein generelles ja bedeutet. Ohne Möglichkeit auszusteigen. also quasi ein Tunnelspiel auf einer Seite. Und ja, das ist BDSM, BDSM besteht nämlich nicht nur aus Popoklatschen, so dass es beiden gefällt
Ich kann ja verstehen, dass es einige als Kick brauchen, sich einen Zwang im BDSM möglichst real einzureden.
Mir ist auch durchaus bewusst, (auch aus eigener Erfahrung) dass es gewisse Spiele gibt, bei denen ein Abbruch so ohne weiteres gar nicht möglich ist, echte Tunnelspiele z.B., oder bei Fixierung und Knebelung, die Widerspruch oder Gegenwehr nicht zulassen. (Mein Kick)
ABER ich vertraue doch darauf, dass Top (Dom) nichts mit mir anstellt, was mich bewusst und nachhaltig schädigt. Sicher besteht die Gefahr, dass ich mehr erfahre als ich mir vorstellen konnte, dass ich mehr abbekomme als ich mir zu wünschen traute.
Nicht abgedeckt ist durch einen Metakonsens, wenn Top den Popo bis auf die Knochen fleischlos haut, mit der Kettensäge vor mir steht und Körperteile abtrennt, oder trotz Bewusstlosigkeit ohne Rücksicht auf verluste weiter macht .... um es mal krass überzogen auszudrücken.
So gibt es doch auch bei einem Metakonsens (und auch bei Tunnelspielen) die Notausgänge, die Dom offen halten sollte, in dem er entweder abbricht, oder mir entsprechende Hilfe zukommen lässt.
Gerade mit einem Metakonsens kann es in verschiedenen Spielsituationen schwer bis unmöglich sein auszusteigen. Sich aber darauf einzulassen bedeutet doch nichts anderes, als darauf zu vertrauen, dass Dom dieses ernsthafte aussteigen wollen nicht als Ziel vor Augen hat.
Hier kommen wir dann nämlich zum nächsten Problem
Wie will Dom denn verhindern, dass ich nach einer entsprechenden Spielsituation nicht aussteige. Für immer einsperren ... festketten ... immer darauf berufend, dass man ja einen Metakonsens hätte?
Wenn ich ganz eindeutig formuliere, dass ich diese Vereinbarung widerrufe ... kann sich Dom dann auf den Metakonsens berufen und
weiter machen? Ist das, was Dom dann tut noch BDSM?
CNC oder Metakonsens ... hört sich toll dramatisch an, intensiv und ultimativ, stellt sich aber (oder sollte sich) in der Realität doch als nichts anderes dar, als ein Verzicht auf den Wunschzettel, verzicht auf ein Safeword und das "generelle Ja" flaut insoweit ab, dass nur bei gewissen einzelnen Spielsituationen ein Abbruch nicht unbedingt möglich ist.
Deshalb die Frage ...
Wie generell kann das einmalige generelle Ja denn überhaupt sein?