Beziehung ohne Sex

Aber dann stellt sich für mich die Frage, hat dann die Beziehung noch einen Wert?
Ich bin ehrlich, ich hab ihn dann betrogen...1 Jahr vor der Trennung, insgesamt 3x. Das war aber nicht der Trennungsgrund, er weiß es bis heute nicht. Und wird es auch nicht erfahren.
Aber ich hab mir geschworen ich möchte nie wieder neben einem Menschen herleben und wie ein Geschwisterpaar im Bett sein...

Du bist ein freier Mensch!
Dann informiere ihn drüber, daß Eure Ehe ab jetzt für Dich eine offene ist.

Mein letzter Beitrag war für Dich.

schwere frage, aber in meinen augen ist es ein betrug - ich stecke auch in diesem dilemma, u.a. wie du es schön beschrieben hast:
"... er ist aber nicht bereit etwas zu ändern.... und ich bin nicht bereit es weiter hinzunehmen...."
in dem moment, wo du mit dem anderen eine nähe teilst, die eigentlich (in meinen augen) nur deinem partner gehört - das löst nicht das problem, das vertieft es.
ich habe mich schon oft gefragt, ob ich mich auf eine affäre einlassen soll, aber bisher immer davon abstand genommen, da ich doch eigentlich mit MEINEM mann diese körperliche nähe teilen möchte. täte ich das mit einem fremden mann, wäre meine libido befriedig, aber das problem immer noch da.

Klarheit bekommt Ihr nur, wenn Ihr Eure Partner informiert!

Dann kann er entscheiden, ob er bereit ist, an der Sexualität in der Beziehung zu arbeiten,
oder
hinnimmt, daß Ihr Euch Eure sexuellen Auszeiten nehmt,
oder
die Beziehung beendet.

Und mal im Ernst: Was gewinnt Ihr durch das Fremdgehen denn?

Die Qualität Eurer Beziehungen wird davon garantiert nicht besser!

Klar wurde die Beziehung nicht besser...aber wie gesagt bei mir hat er es nie erfahren. Für mich war es kurze Befriedigung, aber gebracht hats so nix. Aber das Reden usw hat auch nichts gebracht...aber nun, das ist ne alte Geschichte bei mir. Sind seit über 1 Jahr getrennt und gut...

Ich war auch schon in sehr ähnlicher Situation und habe sicher falsch gemacht, was man nur falschmachen kann.
Ich habe gefordert, gemeckert, gemosert und war unausgeglichen und unausstehlich.
Und nun habe ich reflektiert, wie das bei mir dann weiterging:

Irgendwann habe ich in einem Nebensatz ganz beiläufig und völlig durch Zufall geäußert, daß ich immer sehr gerne mit ihm Sex hatte.

Da konnte er endlich auf mich zukommen und hat geredet und erzählt, daß es eine Freude war.
Ich bekam die Antworten auf all meine Spekulationen....
Und wir hatten richtigen Flitterwochen-Sex, es war nicht zu fassen. Ein kurzer Satz, der eine starke Wirkung hatte.

Hätte ich das nicht "aus Versehen" gesagt, hätte er sich weiterhin von mir bedrängt gefühlt und zurückgezogen. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Ist vielleicht auch mal einen Versuch wert!

Mal über das Schöne sprechen, auch wenn es länger her ist.
Denn die Betonung des Negativen macht sicher viele Menschen völlig mutlos, sich nochmal zu trauen.

...ist es eine Beziehung immer wert, daß man an ihr arbeitet und nicht sofort seine Konsequenzen zieht. Nur das Problem ist immer, daß meisst nur der die Notwendigkeit zu Veränderungen und Arbeit sieht, der den Sex vermisst.

Es müssen aber beide Menschen an den Problemen einer Beziehung arbeiten wollen! Es kann nicht sein, daß der eine Partner sagt: "Mir geht es gut mit dir ohne (oder mit wenig) Sex - wenn du mehr Sex willst, dann ist das nicht mein Problem."

Und das ist es, was ich mit Entwicklung meine. Die Tatsache, daß ein Partner keinen Sex mehr will kann ein Schritt seiner eigenen Entwicklung sein. Und die TE muss sich selber weiter entwickeln - sie kann nicht dort bleiben, wo sie ist.

Die TE hat deutlich geschildert, daß dieses Problem Thema bei den beiden ist. Es ist ihm also bekannt. Wenn er nicht von sich aus daran arbeitet, dann muss sie sich entwickeln, um mit dieser Situation klar zu kommen und den "Leidensdruck" für sich zu minimieren. Das heisst: Sie muss einen Ausgleich für sich zu der in diesem Fall unausgeglichenen Beziehung herstellen. Die sexuelle Versorgung ausserhalb der Beziehung ist hier nicht im Ansatz als Ehebruch oder Betrug am Partner zu werten, sie absolut legitim und stellt ganz klar nur einen Ausgleich eines Defizites dar.

Für viele Menschen steht der Partner, der keine Lust mehr auf Sex hat als der "Schwache" in der Beziehung da. Es ist aber genau umgekehrt - meisst kämpft der Andere um eine Rettung der Beziehung und ist unterm Strich der "Schwache".

Nur: Man muss einfach erkennen, daß man für die Lösung auch eines solchen Problems nur selber sorgen kann - man kann vom Partner nichts erwarten.

Guter Beitrag...und es stimmt auch so. Ich wollte damals Sex und bekam ihn net...mehr als Reden usw kann ich net. Es tat sich nix, also gings eigentlich nur auf meine Kosten. Weil entweder ich akzeptiers oder ändere daran was.

natürlich bin ich ein freier mensch.... und ich werde es auch frei entscheiden ob ich diesen schritt gehen werde oder nicht.

wir stecken schon ne ganze weile in dieser situtation und die gedanken daran es zu tun waren schon oft da... aber ich habe es nicht gemacht, bis heute........ und oje, wie viele std hab ich damit zugebracht ihm zu erkläre/erzählen was ich darüber denke und empfinde.... ich bekomme immer nur ein mmmhhhh oder was soll ich dazu sagen....tja, sorry, aber da fällt mir dann auch nichts mehr zu ein.

ich bin auch der meinung das es sich lohnt um eine beziehung zu kämpfen.... immerhin haben wir gemeinsame 14 jahre hinter uns... sind verheiratet und haben 2 tolle kids....... man hat sich ja so einiges aufgebaut......

...... der denkansatz ihm eine offene ehe vorzuschlagen finde ich gar nicht so schlecht...... ich werde ihn mal damit konfrontieren, mal sehen was er sagt..... vielleicht bringt das neuen wind rein.....

...es geht ja bei einer affäre auch nicht nur um mich.... da hängt ja noch so einiges anderes mit dran.....

...tja, ich denke die zeit wird es zeigen ob es was nutzt.... doch leider hilft manchmal auch reden nichts mehr...... wie sagt man so schön..... man merkt erst was man hatte, wenn man es verloren hat......

@ cherie


Natürlich ist es das. Die Frage ist, was auf dem Spiel steht, wenn man versucht, die Gesprächsmöglichkeiten bis ins letzte auszuschöpfen, und das hängt wiederum von der Diskussionsfähigkeit der beiden ab.


Du kannst ihn nicht zum Sex zwingen, aber du kannst eine grundsätzliche Aussage verlangen.
Du könntest ihm z.B. sagen, daß du meinst, dieses Thema hätte jetzt lange genug im Raum gestanden und du wölltest ihn nicht ständig wieder damit nerven. Deswegen seist du nach reiflichem Überlegen zu dem Schluss gekommen, daß die einzige Möglichkeit, Druck aus der Beziehung herauszunehmen, eine offene Ehe sei. Das würde ihm nichts wegnehmen (weil er sowieso nicht will), aber auch deinen Bedürfnissen Rechnung tragen.

Reagiert er in irgendeiner Weise negativ, kannst du eine Entscheidung von ihm fordern: Entweder sieht er Sexualität als gemeinsames, partnerschaftliches Thema an und kümmert sich um Probleme in dem Bereich genauso intensiv wie du, egal von wessen Seite sie kommen. Oder er sieht Sex als etwas an, das jeder mit sich selbst auszumachen hat, dann muss er akzeptieren, dass jeder eigene Entscheidungen fällt, ohne den Partner mit einzubeziehen. (Wie sich das mit dem Verständnis von Partnerschaft verträgt, wäre die nächste Frage.)

Geht er nicht darauf ein, hätte ich an deiner Stelle kein schlechtes Gewissen. Du hast ihm die Wahl gelassen, auf welcher Basis ihr eure Probleme behandeln wollt, er kann sich später nicht beschweren, daß du ihn ins offene Messer hast rennen lassen.

vielen dank für diesen beitrag....