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Kann man Leder "kaputt pflegen"?

*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Kann man Leder "kaputt pflegen"?
In letzter Zeit habe ich häufig, wenn mir danach war oder ich zu viel Stress hatte, meine Ledersachen aus dem Schrank genommen, sie eingefettet und eben schön blankpoliert. Mindestens einmal im Monat, unabhängig davon, ob ich sie getragen hatte oder nicht.

Die Lederjacke, die ich im Alltag häufig trage, ist dadurch inzwischen so weich und geschmeidig geworden, dass ich manchmal Angst davor habe, dass das Leder so fein und zart geworden ist, dass es plötzlich zerreißt oder bei einem hastigen Anziehen einfach aufplatzt. Aber eigentlich kann das nicht passieren, oder?

Mein Freund meinte heute, man solle Leder zwar regelmäßig, aber nicht ganz so oft und fanatisch bearbeiten, wie ich das im Moment tue, sonst hätte ich es vielleicht wirklich irgendwann durchgescheuert. Bin da jetzt ehrlich gesagt tatsächlich ein bisschen verunsichert durch... Ganz so häufiges Ledereinfetten und -polieren ist wahrscheinlich tatsächlich nicht nötig und dient eher der Befriedigung meines Lederkinks - aber kann man dem Leder damit auch schaden?
******it6 Mann
163 Beiträge
Moin Dark-Amber,

klar kann man seine Ledersachen auch kaputt pflegen!!

Das Fett bei der Lederpflege dient primär der Vermeidung einer Austrocknung und nicht dem Glanz.

Bei häufig verwendeten - der Sonne und Hitze bzw Feuchtigkeit ausgesetzten - Stücken, reicht eine Behandlung pro Jahr - maximal jedes halbe Jahr.

Macht man das zu häufig, dann treibt man die schützenden Fetpartikel bis tief in das Leder hinein und dehnt die Fasern des eigentlichen Leders auseinander. Das Leder geht dadurch nun nicht gleich kapputt, verliert aber immens an Haltbarkeit.

Irgendwann steckst Du Deinen Sub dann in die Lederzwangsjacke und ihm fällt beim ersten Zerren der Arm ab *lol*

Ne, Spaß beiseite..

Ich glaube, es gibt auch gute Produkte für die OBERFLÄCHENbehandlung, die halt nicht tief ins Leder einziehen.

Ich würde Dir raten, einmal pro Jahr zu fetten (wenn sich das Leder "gnarzig" anfühlt) und ansonsten ausgesprochene Oberflächenprodukte zu nehmen.

Ein besonders mieser Effekt ist mir mal begegnet, als ich ein Mittel aus dem Reitsport für eine antike (am Menschen unbrauchbare) Rinderpeitsche gefettet habe, da diese schon sehr ausgedörrt war.
Sie war danach schön geschmeidig.. bis sie dann total anfing zu schimmeln.. Sakragruetzi!!

Sag.. welches Mittelchen benutzt Du zur Pflege Deiner Kleidung??
*****304 Mann
43 Beiträge
Ja, kann man
Als Motorradfahrer mit etlichen Lederhosen und -jacken die oft direkter Sonne, Hitze und Regen ausgesetzt sind, habe ich mich natürlich zuerstmal kundig gemacht, bei Leuten vom Fach die Ahnung haben und über die Jahre eigene Erfahrungen gemacht.

Der Begriff "Lederfett" wird heute leider selbst von Herstellern von Pflegeprodukten irrtümlich verwendet.

Mit wirklichem Fett sollte man Leder GAR NICHT behandeln, das hat man früher, also vor 100 Jahren mangels anderer Möglichkeiten mit Ledern gemacht die anders gegerbt und anders behandelt waren als heutige Produkte einzig und allein um Leder wasserdicht zu kriegen oder stark beanspruchte Leder von Schuhen, Treibriemen, Pferdegeschirren auf Dauer geschmeidig zu halten.

Der gedankliche Zusammenhang "Leder" und "fetten" wird von der Industrie halt leidlich zu Marketingzwecken genutzt.

Fette dringen (wie schon beschrieben) auf die Dauer tief in´s Leder ein und schädigen die Faserstruktur (wie gesagt, auf Dauer, ein paar mal einfetten macht das Leder nicht gleich kaputt).

Das Leder hat von Natur aus einen ausreichenden Fettgehalt der nur direkt an der Oberfläche und nur sehr wenig und häufig auch nur punktuell (an mechanisch stark beanspruchten Stellen, Falten etc.) mit der Zeit abnimmt.

Das hängt natürlich auch vom Leder ab, moderne preiswerte chromgegerbte Leder verlieren noch weniger Fett aus der Oberfläche als vegetabil gegerbte Leder (sind wegen dem Preis aber eh unüblich geworden), moderne gedeckte Glattleder verlieren auch weniger Fett als offenporige Anilin oder Rauleder.
Und über Sonderfälle wie Juchtenleder oder Pferdeleder sprechen wir hier ja wahrscheinlich auch nicht.


Die meisten modernen Lederpflegeprodukte (gelegentlich halt auch die wo "Lederfett" d´rauf steht, da hilft nur das Kleingedruckte lesen oder sich beraten lassen) bestehen im wesentlichen aus Wachsen und oder Paraffinen und nur zu einem geringen Teil aus Fetten (oft Lanolin)

Ob es jetzt wesentliche Unterschiede zwischen synhthetischen Paraffinen und Produkten mit Bienenwachs oder anderen natürlichen Wachsen gibt, weiß ich nicht, ich persönlich verwende Produkte mit natürlichen Wachsen.

Und tatsächlich sollte man Lederklamotten 1 bis maximal 2 mal im Jahr damit behandeln, das reicht völlig.

Ausnahmen sind völlig durchgeweichte Lederklamotten nach einer unfreiwilligen ausgiebigen Regenfahrt, nach einer Wäsche (sollte man auch nur notfalls machen, da gibt es auch einige Dinge zu beachten, aber das gehört hier ja nicht her) oder tatsächlich auffällig ausgetrocknetes rissiges Leder, das kommt eigentlich nur bei richtig alten Ledersachen vor, eher im Bereich Möbel oder Autositze.

Also wirklich fetten ist auf Dauer schlecht, weil es die Faserstruktur des Leders nach und nach negativ beeinflußt.

Zu oft mit eher wachshaltigen Produkten behandeln führt lediglich zu einer immer dicker werdenden "Oberflächenversiegelung" die irgendwann speckig aussieht, trotz allem polieren schmutzempfindlich ist und sich unnatürlich , pappig oder sogar klebrig anfühlt.

Beides nicht so gut, kommt jetzt d´rauf an ob Du Lederfett oder "Lederfett" genommen hast.
Als Reiterin habe ich viele unterschiedliche Leder am Pferd, die auch teils recht starken Belastungen ausgesetzt sind. Verschmutze Teile reinige ich mit einer speziellen Leder- oder Sattelseife aus dem Reitsporthandel oder von blickfang-wohlgefuehl. Dabei schäumt man das Leder mit dem Seifenschaum feucht ein, lässt diesen trocknen und wischt ihn mit einem trockenen Tuch ab. Wäre vielleicht auch ein Tipp an die Motorrad-Leute unter uns, die ja auch reichlich tote Insekten zu entfernen haben.

Lederteile, die Druck oder Zug aushalten müssen wie z.B. die Steigbügelriemen oder die Gurtstrippen bearbeite ich mit einem Bienenwachs-Produkt und fette sie nur 1-2x im Jahr, damit sie nicht zu weich und dehnbar werden. Mehrmals im Jahr fetten tue ich nur die Teile, die weich sein SOLLEN, und die durch häufiges Bewegen einer erhöhten Bruchgefahr ausgesetzt sind - also überwiegend Trense und Lederhalfter im Bereich der Schnallen.

Ich weiß nicht genau, welche Art Lederkleidung Du hast. Für Kleider und Jacken würde ich Sprays nehmen und nachpolieren, und für Harness oder sowas vielleicht auch mal zur guten, alten Schuhcreme greifen.
****oX1 Mann
320 Beiträge
"Lustig"
Sorry, aber mal offen: irgendwie auch "lustig" Deine Frage.
Klar, wenn Du ständig auf den Teilen rumpolierst, dann können die auch leiden, ist doch wie meistens, zu viel ist nie so gut, eine simple Erkenntnis denke ich.
Du solltes die Sachen eben einfach nicht so lange im Schrank hängen lassen, dann "trocknen" sie nur aus.
Die beste Pflege ist (denke ich), trage sie einfach öfters, das tut den Sachen (und auch Dir?) einfach gut.
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