Zahnspange - Erfahrungen gesucht!
Zugegeben, eine Erotikplattform ist nun nicht der erste Ort, an den bei so einer Frage gedacht wird. Aber andererseits ist der JC ein Portal, in dem ich mich zu Hause fühle und die Wahrscheinlichkeit, hier mit meiner Frage viele Menschen zu erreichen ist groß.Also warum nicht?
Der Holde und ich, wir haben drei Kinder. Wie's aussieht, haben alle dasselbe Problem und werden über kurz oder lang eine Spange brauchen. Beim ältesten Sohn, der jetzt 13 Jahre alt ist, ist es relativ akut.
Die Behandlungsbedarfsstufe liegt locker bei 3, wenn nicht gar bei 4 oder 5. Es geht für uns ganz vorrangig um Gesundheit, rein optisch sind die Gebisse aller Kinder völlig in Ordnung.
Röntgenbilder sind beim Ältesten bereits vorhanden, Abdrücke noch nicht. Der Zahnarzt hatte uns bei einer Routinekontrolle in Kenntnis gesetzt, dass es nun allmählich Zeit wäre.
Also entschied ich mich nach ausführlichem Umhören für eine Kieferorthopädin in unserer Stadt.
Gleich beim ersten Termin goss diese dann einen Tankwagen an medizinischen Einzelheiten über mir aus und ich hätte die Einzugsermächtigung über 55 Euro monatlich (Gesamtsumme: 2000 Euro) sofort unterschreiben können.
Das habe ich nicht gemacht, obwohl mir eine Menge befreundeter Eltern in den letzten Jahren prophezeit hatten, dass das nicht billig werde.
Nun ist es ja so: Wir zahlen einen Eigenanteil von 10-20% der Behandlungskosten für's MEDIZINISCH NOTWENDIGE und die Krankenkasse trägt 80-90% DIESER Kosten. Nach erfolgreich beendeter Behandlung bekommen wir den Eigenanteil (der so um 400 Euro liegen kann, wenn ich das richtig erinnere) von der Kasse erstattet.
So weit, so schön.
Jene oben erwähnten 2000 Euro, auf die wir 6% Skonto bekommen, wenn wir sie sofort in einer Summe zahlen, sind das Entgelt für gesonderte private Zusatzvereinbarungen. Sprich: die tragen wir komplett selbst.
Die KFO sagt, dass die Kasse eben nicht mehr alles für einen Behandlungserfolg Notwendige bezahlt. Die Kasse widerspricht dem mit der Aussage, das sie nur das nicht bezahlt, was für den Erfolg nicht zwingend nötig ist.
Was die KFO da auflistet, kann ich nun nicht oder nur mühsam im Einzelnen beurteilen. Da es aber um unser Geld geht, verlasse ich mich auf die Aussage der Kasse. Heißt aber, wenn die KFO sich weigert, eine Behandlung ohne private Zusatzvereinbarungen überhaupt vorzunehmen, kann ich daraus eine Beschwerde an die Kassenärztliche Vereinigung machen.
Den Schritt bin ich erst mal noch nicht gegangen. Nachdem ich ausdrücklich erklärte, ein gesundes Gebiss sei mir wichtiger als ein optisch perfektes, ging der Preis auf ca. 1200 Euro runter. Als ich in der neuen Aufstellung einen einzelnen Posten hinterfragte, wurde dieser sofort um die Hälfte billiger.
Dann holte ich eine zweite Meinung von einer weiteren KFO ein. "Das hat noch ein halbes Jahr Zeit, ein Milchzahn muss noch ausfallen. Sie können auch eine herausnehmbare Spange wählen. Überhaupt müssen Sie das gar nicht jetzt behandeln lassen, das kann ihr Sohn auch später als Erwachsener noch machen, soll er doch dann selber die Kosten tragen."
Worauf nämlich die Kieferorthopäden offenbar alle pochen, ist die Zahnpflege. Wer ein pubertierendes Kind hat, weiß vielleicht, wovon ich hier spreche. Und dieser Zirkus inklusive der Kosten nun potentiell mal drei, wohlgemerkt. Bei einer losen Klammer (billiger) käme ja dann auch noch ein weiterer Disziplinfaktor ins Spiel.
EIN nicht kleiner Teil der privaten Zusatzvereinbarungen ist die regelmäßgie professionelle Reinigung der festen Spange sowie der Zähne durch den KFO, wir könnten uns also sozusagen freikaufen von dem täglichen "Hast du deine Zähne geputz? Zeig' mal! Das ist nicht richtig sauber, mach' nochmal!" Wie ich dazu stehe, weiß ich noch nicht so richtig.
Jedenfalls gab mir auch die zweite KFO zu verstehen, dass sie's lieber mit "Komplett-Sorglos-Paket" macht. Heißt: Feste Spange, Hygienepaket und noch allerlei andere Posten. Bei dieser Dame belaufen sich die Kosten privater Zusatzvereinbarungen auf 1500 Euro, auch mit der Möglichkeit zur Ratenzahlung.
Entschuldigung, irgendwie habe ich mir das Ganze jetzt auch von der Seele geschrieben.
Was ich jetzt suche, sind Eltern oder erwachsene Patienten, die Erfahrung haben mit einer kieferorthopädischen Behandlung als reine Kassenleistung. Was ihr also erlebt habt und ob ihr zufrieden seid oder nicht, wie ihr insgesamt darüber denkt, das interessiert mich wirklich sehr.
Außerdem möchte ich gerne wissen, ob jemand schon mal bei so einem Sachverhalt tatsächlich erlebt hat, dass der/die KFO sich weigerte, ohne Privatanteil zu behandeln, ob daraufhin schon mal Beschwerde bei der Kassenärztlichen Vereinigung erstattet wurde und was daraus dann geworden ist.
Ich bin schon ganz gespannt.