Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4125 Mitglieder
zur Gruppe
Dampflok/Technik & Models
136 Mitglieder
zum Thema
Die Technik machts, was heisst das für Euch ?190
In Anlehnung an einen anderen Thread, kam häufig die Antwort und die…
zum Thema
Handy Fotografie32
Auch wenn es für viele Fotografen ein NO Go ist bin ich gespannt was…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Moderne Technik in Sachen Beziehungsfähigkeit

******aga Frau
4.726 Beiträge
Themenersteller 
Moderne Technik in Sachen Beziehungsfähigkeit
Hallo, liebe Leutz *g*

Angeregt duch den FB Strang möchte ich hier gerne eine Thematik zur Diskussion stellen, die etwas allumfassender sein sollte.
Unsere erste Generation ist seid dem Handy und dem Inet da und sie sind mit dem Handy und Inetzeitalter großgeworden.

Ich selber kenne Zeiten, wo es gerade mal 3 öffentlich rechtliche Programme im TV gab, wo es keine Handies gab und trotzdem der Fluss der Informationen gelaufen ist. Und das Inet gab es ebensowenig und trotzdem gab es einen Informationsfluss..........ich habe draußen gespielt und hatte echten Kontakt zur Natur.........und was ist heute?

Wie verhalten sich Eltern zur Technik des 21 JH? Wie verhalten sich Eltern überhaupt zu der Frage, was der Preis ist, ihre Kinder schon im Grundschulalter ans Netz zu gehen und nicht mehr zu gucken?

Wo bleibt die echte Kommunikationsfähigkeit, wenn es doch so leicht erscheint und über sms, FB oder Mail Beziehungen zu verändern?

Was ist mit Sportvereinen oder anderen realen Aktivitäten, wenn es so erscheint, dass die virtuelle Welt doch das meiste ersetzte?

Ja.......tut die virtuelle Welt das wirklich?

Ich frage mich ernsthaft, was dieses Zeitalter der Technik eigentlich für unsere Fähigkeit der Beziehungen wirklich bedeutet.

Sind Leute, die über sms, FB oder Mail Schluss machen wirklich beziehungsfähig?

Sind Leute, die nicht mehr direkt über Telefon, Treffen oder was weiß ich kommunizieren und lieber die unpersönliche Variante wählen, wirklich beziehungsfähig?


Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!

LG, baba *blume*
****ot2 Mann
9.977 Beiträge
Ich fang mal an...
Ein Teilaspekt:
Eine Mail, die nicht nur aus drei Sätzen besteht, kann durchaus eine sehr persönliche Form der Kommunikation sein und ist die moderne Form des Briefes.
Briefliche Kommunikation ist eine sehr alte und traditionelle Form des Gedankenaustauschs. Denke da gerade an Sartre-Beauvoir...
Und auch mit neuen Medien können Liebesgeschichten geschrieben werden. Denke da gerade an den großen Bucherfolg "Gut gegen Nordwind" von Glattauer.
Will sagen: Es ist nicht das Medium, sondern dass, was man daraus macht...
Lg
Freimut
Mal ganz spontan geantwortet:

Die Beziehungsfähigkeit der Generation "Internet und Handy" ist sicherlich nicht geringer als bei uns ausgebildet.
Es gibt haufenweise Netzwerke, Informationsquellen, Foren, Schüler/ Studi VZ und so weiter. Sie sind echte Kommunikationstalente mitunter *zwinker*

Allerdings, wenn ein Kind vor dem Fernseher oder PC parkend aufwächst ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß dass diese Kinder Störungen in der Bindung zu Menschen und der Kommunikationsfähigkeit entwickeln.
Ich denke, es ist schwieriger...
geworden in diesen Tagen... Ich erlebe es im Freundes- und Bekanntenkreis...

Man neigt dazu, jemanden nicht mehr normal kennen zu lernen, sondern sich jemanden im Internet anzusehen. Zu sehen, mit wem er befreundet ist, welche Bilder er drin hat und in welchen Gruppen er ist.
Zum anderen kommt es zu der Frage, ob der Partner zu einem steht, nur weil der Beziehungsstatus leer ist oder nicht sofort auf "vergeben" gestellt wird, sobald es ernst wird.
Und zum guten Schluss kann es passieren, dass das Vertrauen Risse bekommt, wenn man sich fragt, warum der Partner ewig online ist.

Also unterm Strich finde ich die neuen Medien nicht förderlich für das zwischenmenschliche Zusammensein. Ist natürlich nur meine Meinung.

LG
Tear *wink*
Hallo baba,

ich habe nur auf einen Teil deines Themas geantwortet, deshalb noch eine Ergänzung.


"Ich frage mich ernsthaft, was dieses Zeitalter der Technik eigentlich für unsere Fähigkeit der Beziehungen wirklich bedeutet."

Da kann ich nur von mir sprechen. Meine Beziehungsfähigkeit hat durch die Technik nicht gelitten. Ich bin der Meinung dass die Beziehungsfähigkeit unabhängig von der Technik entweder entwickelt ist oder eben nicht.
Ich bin gegen die Verteuflung der Dinge. Es ist und bleibt immer Charaktersache wie ich damit umgehe!

"Sind Leute, die über sms, FB oder Mail Schluss machen wirklich beziehungsfähig?"
Ich würde meinen dass Leute, die per Sms oder Mail eine Beziehung beenden für sich keinen anderen Weg sehen als diesen. Das Gegenüber ist (weit) weg, die unmittelbare Reaktion bleibt dem Schlussmachenden erstmal erspart (wahrscheinlich fürchtet er/ sie sich davor).


Sind Leute, die nicht mehr direkt über Telefon, Treffen oder was weiß ich kommunizieren und lieber die unpersönliche Variante wählen, wirklich beziehungsfähig?
Das ist so pauschal gefragt...
Wie soll man das denn beantworten? *g*
****le Mann
666 Beiträge
Entgegen der allgemeinen Meinung, ist es nicht so per se so, das die PC Kids weniger soziale Kontakte haben als früher.

Das Gegenteil ist oft sogar der Fall.

Kids die eher zu den Aussenseitern gehören und die früher gar keine Chance gehabt haben, weil keiner mit ihnen spielen wollte, finden in der heutigen Zeit wesentlich leichter, ähnlich gestrickte Freunde oder lernen darüber aus ihre Schutzhülle (Elternhaus) auszubrechen.


Ok, man könnte jetzt darüber streiten ob diese Kontakte jetzt deutlich oberflächiger sind.


Sicherlich alleine dadurch bedingt, das man leichter Kontakt, zu mehreren gleichzeitig halten kann.
Allerdings schafft man es dadurch auch leichter, mehrere seiner Freunde aufeinmal zusammen zu bringen.

Bzw Freunde zu finden, die zu einem selber wesentlich besser passen.


Es hat sich einiges verändert, das ist mal sicher aber ich glaube nicht das es overall .. schlimmer oder besser geworden ist.

Nur anders!
****974 Mann
448 Beiträge
Sorry, aber
zu diesem Thema habe ich echt keine Meinung.
Die
Mittel der Kommunikation haben sich verschoben. Heute in einem Film jemanden in einer Telefonzelle sehen, oder noch ein Fax verschicken in der Arbeit anstelle einer Mail, oder zu Hause zum Brockhaus zu greifen anstatt den PC anzuwerfen. In den Plattenladen äh Musicstore gehen um nach einer CD zu suchen anstatt sich die Nummer auf youtube anzusehen oder über einen link um einen Euro auf den mp3 zu laden.

Die Wege an relevante Informationen oder auch an Waren zu kommen haben sich enorm verkürzt und eine Flut an neuartigen Angeboten will an den Konsumenten verkauft werden.

Bei den Kindern sehe ich eher das ständig wachsende Angebot an Spielkonsolen und die nimmermüden Marktführer, die immer neue Spiele und Geräte in immer kürzeren Abständen kreieren als problematisch.

Einerseits beeinflussen diese Konsolen die Kinder in unterschiedlichem Ausmaß, gerade bei Geschwistern mitunter schwierig das zu steuern, weil einer sich kaum beeinflussen lässt und der andere völlig wegdriftet und nur mehr ständig spielen will. Gerade Jungs bilden kaum noch größere Verbände und es spielen auch keine Mädchen mit, wie zu meinen Zeiten, als wir zB Verstecken oder Federball oder Gummitwist spielen mussten, mangels Alternativen.

Und Kinder ohne diese Geräte aufwachsen zu lassen geht fast nicht, denn dann hat sicher der beste Freund sowas zu Hause stehen.

Auch auf die Sozialkontakte wirken sich die Konsolen mMn limitierend aus. Heute sieht man kaum mehr große Gruppen von Jugendlichen und Kindern im Alter zwischen 6 und 16. Vielleicht weil eben nur vier gleichzeitig ihre Controller an die Konsole anschließen können.

Letztlich kann man nur versuchen den Kindern zu helfen einen maß- und sinnvollen Umgang mit Handy, TV, Internet und Konsolen selbst zu finden.

Handy ja, aber eben nur bis zu einem gewissen Betrag auf der Rechnung, was mehr ist, selber zahlen lassen vom Ersparten, Tv ja aber nur nach Absprache und zeitlich begrenzt auf bestimmte Sendungen. Internet ebenso nur gegen Vorankündigung und im Wissen der Eltern.

Es bleiben ja nur wenige Jahre um die Kids zu begleiten und Beziehungsfähigkeit im Austausch mit den Eltern oder Freunden wachsen zu lassen.
*******gel Mann
245 Beiträge
Hmm Hmm

Ich binm einer dieser spinner die gerne vorm Rechner hocken, und mit anderen Menschen wenig anfangen kann, anfangen will (erfahrungswerte).

Ich halte die Kontakte zwischen menschen allgemein für überbewertet, ob es nun via Farcebook oder Kegelclub ist.

Ich bin zu einer zeit grossgeworden und hab meine ersten Schroitte in der menschenwelt getan wo handies noch eine Seltenheit waren, und ein echter Hingucker.

Ob meine kommunikations und Beziehungsfähigkeit damals besser war als heute, wage ich zu bezweifeln.
Ob sich durch die entwicklung des Rechners und anderer Medien meine beziehungsfähigkeit verschlechtert hat, wage ich zu bezweifeln - dass sie nicht besser geworden ist, liegt eher an meinen erfahrungen mit dem Tier Homo Sapiens Sapiens.
Beziehungsfähig
Also wenn ich mir in Österreich die Scheidungsrate und Beziehungen so ansehe von der Generation als es nur ORF 1 und 2 gab muss ich feststellen das man hier kaum von Beziehungsfähigkeit(wa simmer das auch bedeutet) sprechen kann, also viel ärger kann es in den nachfolgenden Generationen nicht sein und werden egal wie die Technik ist und grosse Redner und komunikative Männer kenne ich in meiner Generation auch nicht viele!!!

Mein Fazit: Technik hin oder her es kann nur besser werden auf diesem Planeten nachdem wir ganz tief gefallen sind!
********n_72 Frau
61 Beiträge
@******aga

Wie verhalten sich Eltern zur Technik des 21 JH? Wie verhalten sich Eltern überhaupt zu der Frage, was der Preis ist, ihre Kinder schon im Grundschulalter ans Netz zu gehen und nicht mehr zu gucken?

Gute Frage... bin selber Mutter von 3 Kindern und kenne noch die Zeiten mit 3 TV Programmen. Eins kann ich sagen, um die moderne Technik kommt man heute nicht mehr drumherum, ob man will oder nicht.

Meine Kids haben (im Gegensatz zu anderen Altersgenossen) erst spät ein eigenes Handy bekommen. Wenn du willst, das deine Kinder nicht ständig im Abseits stehen, geht es einfach nicht mehr ohne. Ständig wurden spontane Treffen mit Freunden verpasst oder es gab geänderte Treffpunkte/Zeiten "...ich hätte dir ja ne SMS geschickt, aber du hast ja kein Handy" oder sie konnten nicht mal schnell anrufen und fragen ob sie noch 30 min. länger bleiben können etc.
Irgendwann hab ich das dann auch eingesehen, will ja nicht das meine Kids zum Einzelgänger mutieren und ständig traurig oder murrig zu Hause rumhängen.

Mit PC/Inet ist es genauso. Geht schon in der Grundschule los. Da bekommen sie komplexe Ausarbeitungen als Hausaufgabe die ohne PC/Drucker fast gar nicht möglich sind. Da wird nicht gefragt ob die Eltern überhaupt einen PC haben, das wird schon vorrausgesetzt.
Mein Kleinster bekommt Förderunterricht in Mathe, da wird selbst in der Schule mit PC und speziellen Lernförderprogrammen gearbeitet.
Meine Teenies bekommen fast wöchentlich, in allen möglichen Fächern, Aufgaben/Ausarbeitungen übers Inet, jedesmal alles schön ausdrucken und nach Möglichkeit noch mit vielen bunten Bildern bestücken, ansonsten gibt es Abzug bei der Zensur...

Das man sie dann nicht von Plattformen wie Facebook oder Schüler-CC fernhalten kann ist logisch...

Verbieten bringt nix. Es gibt zu jeder Zeit IMMER Freunde wo sie dann hingehen und von dort aus die Möglichkeiten des WWW nutzen. Kann sie ja schlecht Hause festbinden...

Ob ich das nun für gut oder schlecht halte spielt keine Rolle. Man muss sich einfach anpassen...

Thema Spielkonsolen. Ich spiel selber abends leidenschaftlich gern, in der Glotze läuft ja eh nur Mist. Da bin ich vielleicht nicht das beste Vorbild, aber ich pass auf das es nicht überhand nimmt.

Achja, meine Kids sind trotz allem in Sportvereinen und kennen sich auch in der Natur bestens aus. Wenn man es richtig dosiert, dann kann man beides gut vereinbaren.
...
In meiner langen Singlezeit, war ich oft in "facebook" unterwegs um mir die Langeweile zu vertreiben und auch um mit Leuten die ich kenne zu kommunizieren oder zu chatten, die man eben nicht mal schnell sehen kann.
Was mir während dieser Zeit auffiel, dass verheiratete Leute (bei manchen Paaren ER, bei manchen SIE) jeden Abend genauso viel Zeit in diesem Forum verbrachten wie ich.
Ich habe mir schon Gedanken gemacht, was das für Beziehungen sind?
Sitzt da jeder vorm eigenen PC und tippt mit anderen Leuten??? Sitzt einer vorm TV, der andere vorm PC??
Auf jeden Fall unterhält man sich nicht miteinander, macht nichts gemeinsames.
Insofern würde ich schon behaupten, dass die modernen Medien Einfluss auf Beziehungen haben und finde das ehrlich gesagt erschreckend.
********lack Frau
18.910 Beiträge
@******aga

Ich denke, vor jedem neuen Medium wird gewart und das auch zu Recht.
Denn wie bei allem im Leben spielt die Umgebung und die Bezugspersonen eine wichtige Rolle.
Solange es Seiten im Net gibt, die den Datenschutz nicht wichtig nehmen, gar umgehen oder Daten falsch anwenden, ist das eine Gefahr, die sich oftmals gerade bei Kindern und Jugendlichen zeigt. Da tut Aufklärung not.
Aber es gibt eben auch viele neue Möglichkeiten, die Chancen bergen, die man sonst eben nicht hätte.
Die Dosis macht das Gift.
Meine Kinder hatten schon sehr früh Zugang zu dieser Welt, weil mein Ex aus der Branche kam und sind da spielerisch hineingewachsen, wurden aber gleichzeitig auch auf die Mängel hingewiesen und haben gelernt damit umzugehen. Mein Sohn hat sogar seinen Beruf darin gefunden.
In Bezug auf Kommunikation gilt dasselbe, denn man kann jedes Medium positiv wie negativ einsetzen. Auch hier hat die Umgebung als Ausgleich eine wichtige Funktion.
In Bezug auf Beziehung und Partnerschaft kann ich nur sagen, daß ich mit meinem neuen Partner durch das Internet zusammen gekommen bin und wir auch die Möglichkeiten nutzen, die sich kommunikationstechnisch da bieten, gleichzeitig reden wir auch über alle Dinge, die wir hier erleben und das tut eben auch der Beziehung gut.

@****fme

Ich gehe nicht davon aus, daß der Partner permanent an mir kleben muß, ich könnte dies gar nicht ertragen. Und jeder Mensch braucht einen gedanklichen Freiraum, damit er sich danach auch wieder was zu erzählen hat.
Dann ist es egal ob man schweigsam zusammen vor dem Fernseher/PC sitzt. Mein Partner z.B. sieht gerne Dokumentationen/Technisches, ich sitze dann lieber am PC und schaue nach meinen Dingen. Wieder zusammen haben wir aber eine Fülle an Infos, die wir auch austauschen.
Viele Partner reden nur "über belangsloses", aber um intimes wird immer weniger gesprochen. Oftmals geht es gerade Paaren so, die lange zusammen sind. Das ist erschreckend für mich und darin sehe ich dann auch eine Gefahr, wenn eine/r dann Alleinegänge macht, die schädlich für die Beziehung sind.

WiB
Die Frage ...
... nach der „echten“ Kommunikationsfähigkeit erscheint irritierend in Anbetracht der Tatsache, dass ein Austausch zu diesem Thema gerade stattfindet. ¿Was ist echt und was nicht? So kann Kommunikation auch ohne Worte stattfinden.

Natürlich kann auch ich mich an Zeiten erinnern, da waren die Programme im Fernsehen auf drei beschränkt. Aber ich kenne auch die andere Seite einschließlich der gruseligen Werbeblöcke, die sicherlich nicht auf Kommunikation, sondern auf eine gnadenlose Stimulation von Bedürfnissen ausgerichtet sind.

Wie verhalten sich Eltern zur Technik des 21 JH?

Wenn ihre Neugier nicht erloschen ist, hoffentlich ebenso wie ihre kids. Denn nur diejenigen Dinge sind beherrschbar, die man kennt. Nur wenn man sie kennt, kann man sie auch bewerten, über sie urteilen, die Nachteile feststellen und die Vorteile nutzen. Letzteres darf man dann getrost auch weitergeben. So finde ich es etwa herrlich, mich mittels moderner Kommunikationsmittel auszutauschen, egal wo ich gerade auf dieser Welt bin.
Ich halte auch nichts davon, die Technik zu verteufeln, dafür bietet sie zu viele Möglichkeiten, die kreativ sind.

Was ich aber sehe ist, dass die Schere zwischen den Gesellschaftschichten immer weiter aufgeht, gerade auch im Umgang mit dem Internet. Da gibt es die Kinder, die tatsächlich im PC ihr Leben verdatteln und nicht mal mehr eine Regenjacke besitzen, um bei leichtem Mieselwetter nach draußen zu gehen...und da gibt es die Kinder, die den PC und das Internet als Informationsquelle nutzen, früh lernen zu unterscheiden, was sie sich angucken wollen und was nicht, die dazu in der Lage sind, den Computer auszuschalten und zu ihrem Sportverein zu radeln, oder sich mit Freunden in den Wald zu trollen.
Zwischen diesen Kindern tun sich Welten auf, was Konfliktfähigkeit und Selbstbewusstsein angeht.
Da nützt auch der Computerführerschein und die internetgestützten Hausaufgaben ab der Grundschule nichts, die Art des Umgangs mit den Medien gucken sie sich zu hause ab.
Sind Leute, die nicht mehr direkt über Telefon, Treffen oder was weiß ich kommunizieren und lieber die unpersönliche Variante wählen, wirklich beziehungsfähig?

Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen schreiben. Da wir auf dem Land leben, die Natur vor der Haustüre, habe ich meine Kinder von klein auf geprägt. Unbewußt, bewußt. Das Internet kam erst später. Denn erst wenn die Kiddis lesen können eröffnet sich ihnen diese Welt. So dass deren Prägung und Anlagen dann wohl schon fertig waren. Mein Sohn ist begeisterter Segler und Sportler, allerdings liebt er seinen Lap und seine Kontakte darüber.Auch gibt es mal einen Tag da sieht er ,mit knapp 16, mal nen Nachmittag fern. Ich würd ihn als absolut beziehungsfähig bezeichnen, wenn ich mir seinen Freundeskreis so ansehe und seinen Umgang mit Ihnen. Es geht wohl immer beides, sofern die Eltern sich ihrer Verantwortung bewußt sind, und das auch vorleben. Die modernen Kommunikationsmittel sind eben Segen und Fluch in einem, wie viele andere Dinge auch.
**********henkt Frau
7.370 Beiträge
Auch ich komme aus der Zeit mit nur drei TV-Programmen etc.

Allerdings durfte ich nur sehr begrenzt draußen spielen. Durch Umzug etc. hatte ich niemals einen echten Freundeskreis.
Wurde von meinen Eltern nicht unbedingt unterstützt in Richtung Sportverein oder ähnlichem.

Freundschaften in der Schule waren eher "Zwangsehen" ...


Kontakte zu anderen Menschen, Menschen mit ähnlichen Interessen kamen dann erst, als meine Töchter Kindergartenalter hatten. Natürlich beschränkten sich dann diese Kontakte auch auf das Übliche... Kindergartenmitmütter etc.

Nein, ich werde den Teufel tun, die moderne Technik zu verteufeln. Das Internet hat mir über die Jahre geholfen, Freunde zu finden. Mich mit anderen Menschen austauschen zu können, auch wenn ich nicht der Typ bin, der alleine ausgeht, ist für mich sehr wichtig.

Und selbst wenn ich alleine auf Konzerten/Festivals bin, bin ich dort auch nicht der Partyreisser, schaffe es durchaus ein ganzes WE inmitten von Menschen mit mir alleine zu verbringen.

Ich halte das Internet für eine Plattform des modernen Austauschs miteinander. Es überbrückt Entfernungen und lässt mich mit Bekannten in Kontakt bleiben und mit Fremden in Kontakt kommen.

Solange ich oder meine Töchter keine viereckigen Augen haben, halte ich es für eine sehr positive Angelegenheit.
*********st_by Paar
136 Beiträge
Davon ausgehend, dass der entwicklungspsychologische Ansatz stimmt, Kinder würden soziale Beziehungsfähigkeit im Kleinkindalter lernen und die Grundlagen für ihre spätere Beziehungsfähigkeit habe viel mit der emotionalen Einstellung, dem positiven Handeln und der emotionalen Unterstützung durch die Eltern/Väter/Mütter/Bezugspersonen zu tun, liegt es ja nicht zuletzt in unserer Hand, ob unsere Kinder beziehungsfähig werden oder nicht.

Wenn ich selbst als Mutter nur vor dem PC oder Fernseher sitze statt mit meinem Kind zu spielen, ihm Geschichten vorzulesen, mit ihm Kastanien zu sammeln usw. schwäche ich die Beziehungsfähigkeit meines Kindes bereits früh, meiner Meinung nach.

Kinder beGREIFEN, was sie TUN. Wenn sie als 1,5-Jähriger schon auf dem Schoss der Mutter am Laptop rumklicken, lernen sie etwas anderes, als wenn sie draußen mit ihr Samen in die Erde stecken, gießen und sehen, wie daraus etwas wächst.

Ich lehne moderne Medien nicht ab und wie meine Vor-Schreiber denke ich, dass der gesunde Umgang damit auch in der Erziehung sinnvoll und vor allem notwendig ist. Wir können unsere technische Gesellschaft ohnehin nicht mehr rückgängig machen, die Entwicklung technischer Möglichkeiten wird sogar noch fortschreiten, folglich müssen wir alle einen Umgang damit finden. Auch unsere Kinder.

Aber ich denke auch, dass Beziehungsfähigkeit sich immer noch im realen Bereich bildet statt im virtuellen, und gerade für Kinder die ersten Jahre prägend sind. DA ist es meiner Ansicht nach wichtig, dass wir uns real engagieren. Dann finden sich Kinder beziehungstechnisch auch später besser zurecht, wenn sie in die virtuelle Welt abtauchen.

Meine - inzwischen erwachsene Tochter - ist ebenfalls quasi "draußen" aufgewachsen und auch heute noch - trotz ihrer regen Aktivitäten bei FB, StudiVZ, PC Spielen usw. - sucht sie die Natur, wenn sie mal auftanken muss. Ganz ohne den Laptop mitzunehmen ;-), aber gerne ihre Freunde *g*

Mrs Sinnes_Lust
Vielleicht ...
... sollte man sich einmal darüber Gedanken machen, dass die Beziehungsfähigkeit und soziale Grundlagen weitaus früher gesteckt und geweckt werden. Soziale Kontakte werden mit dem Dasein unmittelbar – erst nonverbal – geknüpft und gepflegt. Auf emotionaler Ebene erfahren Babys Formen des Gebundenseins und ertragen Lösungskonflikte. Auch die Angst, etwas zu verlieren, wird hier maßgeblich geprägt. Man denke an den Augenkontakt und das wechselseitige Lächeln oder Lachen. Hier beginnen also die sozialen Beziehungen und die Fähigkeit, sie auch eingehen zu können.

Wenn also jemand von Beginn an dem Grunde nach nicht beziehungsfähig ist, dürfte dies mit dem Internet pp. unmittelbar überhaupt nichts zu tun haben. Verlernt man es oder will man es nicht, gibt es hierfür viele Ursachen. So sehe ich beispielsweise das Vergraben am PC lediglich als wahrzunehmendes Symptom – wie etwa auch Schmerz – für die dahinter liegenden Ursachen.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Caballito
Volle Zustimmung!

Das Internet (über das hier ja auch diskutiert wird, obwohl wir alle es benützen) und all die anderen Medien bieten nur eine gute Möglichkeit für alle, deren soziale Fertigkeiten und emotionale Intelligenz noch nicht entwickelt wurde, diesen Mangel zu verstecken und indirekt zu "pflegen" - und dennoch mit der Welt in Kontakt zu sein, wie dieser Kontakt dann auch immer aussehen mag (und wohin das manchmal führt, kann man ja hier im Joyclub wunderbar erleben).

Ich denke, das alles hat weniger mit den Medien zu tun als mit den jeweiligen Fertigkeiten und Fähigkeiten, aber die Medien unterstützen dieses Defizit - und je nachdem tun sie das leider oder zum Glück ...

(Der Antaghar)
****on Mann
7.104 Beiträge
Sind Leute, die nicht mehr direkt über Telefon, Treffen oder was weiß ich kommunizieren und lieber die unpersönliche Variante wählen, wirklich beziehungsfähig?

Wie kommunizierst du denn gerade? *zwinker*

Ziemlich unpersönliche Art hier Fremde nach ihrer Meinung zu neuzeitlicher Kommunikation zu befragen *g* oder?

Wie du siehst, bist du auch ein Teil des Ganzen und nutzt es für deine Zwecke, so wie du es für richtig empfindest.

Es ist wie beim Beton: Es kommt darauf an was man daraus macht.

Nur andere Medien sagen nichts über die Beziehungsfähigkeit aus, da hängen doch noch sehr viel mehr Punkte und Charaktereigenschaften dran als es darauf zu reduzieren.
Jemand der nicht selbstbewusst ist und 'draußen' eine Frau nicht ansprechen würde, findet vielleicht hier die richtigen Frauen und Kontakte. Der (auch als Kind) wird dir was erzählen, das Medium zu verteufeln, für ihn (oder sie) ist es DIE Kommunikationsform um aus der Spirale rauszukommen.
Und dieses beispielhafte fehlende Selbstbewusstsein gab es schon immer und ist sicher keine Folge unserer Zeit.

Diese Schußfolgerung dass die Beziehungsfähigkeit darunter leidet greift mir zu kurz...früher gab es Brieffreundschaften oder auch Amateurfunker die anonym kommuniziert haben...heute sind es Messenger und Skype, die sind geradezu persönlich und spontan dagegen zu sehen.




el_don.
ich hab meine kids bekommen , als alles wollsockenmässig - alternativ unterwegs war; und hab mir für sie einfach das beste aus "beiden Welten" rausgepickt...mit dem allerbesten Ergebnis, wie ich heute feststellen darf.
Ich halte auch nichts von Verteufelung der modernen Medien,wie bei so vielem ist die Dosis entscheidend...
ProfilbildProfilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich finde es schon manchmal nervig, in der heutigen Technikzeit jederzeit abrufbereit sein zu sollen.

"Du bist ja gar nicht online"
"Du gehst nicht ans Telefon!"
"Pah, dein Handy ist ausgeschaltet!"

Jep. Sogar ich bin manchmal für nichts und niemanden erreichbar.
Weil eben nicht ständig verfügbar.
Und das ist gut so!
*sonne*
****nLo Mann
3.536 Beiträge
Re: Moderne Technik in Sachen Beziehungsfähigkeit
@******aga 12.04.11

Wie verhalten sich Eltern zur Technik des 21 JH? Wie verhalten sich Eltern überhaupt zu der Frage, was der Preis ist, ihre Kinder schon im Grundschulalter ans Netz zu gehen und nicht mehr zu gucken?
Dazu gibt es wissenschaftliche Studien.
Wenn ich mich recht erinnere, ist es mit "Medienkompetenz" der Eltern nicht weit her.

Was Kinder im Internet tun können und sollen ist in erster Linie Sache der Eltern, wird aber auch zunehmend Sache "des Staates". Damit wird es zu weiterer Verrechtlichung kommen.

Wo bleibt die echte Kommunikationsfähigkeit, wenn es doch so leicht erscheint und über sms, FB oder Mail Beziehungen zu verändern?
Ist per Telefon doch nicht anders.
Und das Grundproblem, "Menschenwechsel", bestand schon immer und wird solange bestehen, wie die "seriell monogame Zweierbeziehung" Ziel und Heil der gesellschaftlichen Mehrheit mit positiver und Ablehnung anderer Modelle mit negativer Sanktion ist.

Ja.......tut die virtuelle Welt das wirklich?
Nein.

Ich frage mich ernsthaft, was dieses Zeitalter der Technik eigentlich für unsere Fähigkeit der Beziehungen wirklich bedeutet.
Was bedeutete die Erfindung des Telefons?
Dass man nicht nur auf die eigene Stadt oder Gemeinde begrenzt war. Und so ist es auch mit dem Internet - dies ist eher ein quantitatives, denn qualitatives Phänomen.

Sind Leute, die über sms, FB oder Mail Schluss machen wirklich beziehungsfähig?
Warum nicht?
Die Art des "Schluss machens" ist nicht das Problem, sondern die Notwendigkeit dessen selbst, was auch noch als "Entwicklung" und "Reifung" verklärt wird.
Denn sich von MEnschen zu "trennen" ist längst nichts gänzlich negatives mehr. Nein, allgemein wird es im Sinne eines "Reifungsprozesses" als "notwendig" der eigenen, individuellen Entwicklung angesehen.
Die Probleme gehen also tiefer.

Freimut 12.04.11

Eine Mail, die nicht nur aus drei Sätzen besteht, kann durchaus eine sehr persönliche Form der Kommunikation sein und ist die moderne Form des Briefes.
Und auch mit neuen Medien können Liebesgeschichten geschrieben werden. Denke da gerade an den großen Bucherfolg "Gut gegen Nordwind" von Glattauer.
Will sagen: Es ist nicht das Medium, sondern dass, was man daraus macht...
Gute Gedanken, welche ich beide aus eigenem Erleben bestätigen kann.

@**ar 12.04.11

Zum anderen kommt es zu der Frage, ob der Partner zu einem steht, nur weil der Beziehungsstatus leer ist oder nicht sofort auf "vergeben" gestellt wird, sobald es ernst wird.
Und woher resultiert das wirklich?
Nicht aus dem StudiVZ, etc.
Sondern aus der "Norm" der "Notwendigkeit" eine krude Art von "Verbindung" für andere zu signalisieren, die am Ende des Tages überhaupt nichts bedingt oder bringt.

Andere Beispiele?
Ringe am Finger, "Ehe", etc.pp.
Alles letztlich unsinnig.

@*******lody 12.04.11

Es ist und bleibt immer Charaktersache wie ich damit umgehe!
Da verkennst Du aber Interdependenzen und kulturelle Differenzen und Veränderungen.
Nicht jeder ist "seines Glückes Schmied". Ohne Gesellschaft ist das alles nicht zu denken.

@**is, 13.04.11

Heute sieht man kaum mehr große Gruppen von Jugendlichen und Kindern im Alter zwischen 6 und 16.
Gerade in "Problembezirken" sieht man teilweise sogar "zu viel" von ihnen.
Ist nicht differenziert genug.

@********n_72 13.04.11

Man muss sich einfach anpassen...
Damit beförderst Du letztlich nur das, was Du mglw. kritikwürdig findest.

@****fme 13.04.11

Ich habe mir schon Gedanken gemacht, was das für Beziehungen sind?[/Quote]
Daran ist nichts per se schlecht.
Kenne Statistiken, ohne Betrachtung des Medienkonsums, dass sich durchschnittliche Ehepaare tgl. nicht einmal eine Stunde SINNVOLL unterhalten.
Also: So what?

@*****ose 13.04.11

Ich würd ihn als absolut beziehungsfähig bezeichnen, wenn ich mir seinen Freundeskreis so ansehe und seinen Umgang mit Ihnen.
Das ist das viel interessantere Thema:
Bist Du wirklich sicher?
Weißt Du WIRKLICH, welche Art "Beziehungen" Dein Sohn schon hatte, welche "Erfahrungen" er machte oder willst Du ihn nicht lieber "machen" lassen?
"Auf die Nase fallen muss jeder, um zu lernen." - solche Sprüche sind es, die voneinander entfernen.
Weniger das Internet, das es so ohnehin nicht gibt.
Wir machen uns vieles vor.
******aga Frau
4.726 Beiträge
Themenersteller 
erst mal, vielen Dank für die vielen Antworten *g*


Naja, @ switcher_boy, ich denke per Telefon ist es schon anders als per schriftliches Inet, weil da auch eine Stimme zu hören ist und schon die eine oder andere Emotion und sie ist damit auch zu spüren, was per Text schlecht geht.


@*******lody
Allerdings, wenn ein Kind vor dem Fernseher oder PC parkend aufwächst ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß dass diese Kinder Störungen in der Bindung zu Menschen und der Kommunikationsfähigkeit entwickeln.

Jep, ich denke auch, dass die eigentliche Bindungsfähigkeit in frühesten Jahren gelernt werden kann - jedoch denke ich eben auch, dass eine zu große Leichtfertigkeit seitens der Eltern eben auch - muss ja nicht so sein, aber es kann - dazu führen kann, dass diese Bindungsfähigkeit eben auch wieder verlernt werden könnte.

@****le
Kids die eher zu den Aussenseitern gehören und die früher gar keine Chance gehabt haben, weil keiner mit ihnen spielen wollte, finden in der heutigen Zeit wesentlich leichter, ähnlich gestrickte Freunde oder lernen darüber aus ihre Schutzhülle (Elternhaus) auszubrechen.


Ok, man könnte jetzt darüber streiten ob diese Kontakte jetzt deutlich oberflächiger sind.

Hm......ich gehörte schon immer eher zu jener Fraktion der Eigenbrötler, eben weil ich auch so gestrickt bin - und ich denke........wenn ich mal an den Migrationshintergrund meiner Eltern denke, dass in den 70ern die Situation für sie wesentlich schwieriger war als etwa heute......und wenn ich mir vorstelle ich hätte schon damals einen Zugang zum Inet gehabt - mit meinen Eltern, die selber genug mit sich zutun hatten......das wäre schwierig geworden, denke ich heute.


Das ist sicher auch stets eine Frage, wie die Eltern - und auch die Kinder eben gestrickt sind.

LG, baba *blume*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.