Auch wenn das Thema schon älter ist,
ich kann jedem der aktuell in dieser Situation ist nur raten:
Traut euch. Geht raus. Sprecht die Leute an, oder reagiert wenigstens wenn ihr angesprochen werdet. Wer mit einem Lächeln durchs leben geht hat es leichter.
Nachdem ich mich von meinem Ex getrennt habe bin ich auch in ein tiefes Loch gefallen. Das ging soweit, dass ich schon daran gedacht habe allem ein Ende zu setzen. Mein kompletter Freundeskreis war weggebrochen, es waren eigentlich seine Freunde und mit meiner langjährigen, zu der Zeit einzigen, Freundin hatte ich mich auch kurze Zeit später zerstritten. Ich kam nicht aus der Wohnung und habe mir Ausreden um Ausreden gesucht warum dies so war. Das Einzige was mich gehalten hat war die Tatsache, dass ich Verantwortung in diesem Leben habe. Die Kinder sind zu klein und können nichts dafür das sich ihre Mutter vor Selbstvorwürfen und Selbstzweifeln fast selbst verzehrt. Irgendwann kam der Punkt an dem ich mir gesagt habe das es so nicht weiter gehen kann. Ich bin aufgestanden und habe wieder angefangen zu leben.
Durch die Kleinen hatte ich schon länger einen guten Draht zur "Außenwelt", aber halt nichts was meine Altersklasse ansprechen würde. Schon gar nicht deren männliche Vertreter. Mit der Anmeldung im Fitnessstudio ging es dann langsam richtig los. Die Pfunde purzelten endlich wieder und dadurch stieg, zumindest bei mir, das Selbstbewusstsein. Ich wurde des öfteren angesprochen und erste zarte Freundschaften entstanden. Man traf sich auch mal außerhalb des Studios und so waren zumindest einige Abende gerettet. Blieben immer noch genug an denen ich das Haus nicht verlassen konnte und mir die Decke auf den Kopf fiel. Vielleicht lachen jetzt einige, aber ja, ich habe mir einen Hund angeschafft und seitdem geht es stetig bergauf.
Ein Hund ist mehr als der weiter vorne beschriebene treudoofe, sabbernde Begleiter den man füttern und streicheln kann. Plötzlich hat man ein Thema über das man mit den Menschen reden kann. Man hat einen treuen „Freund“ der immer zu einem steht egal wie mies man drauf ist, wie oft man ihn versetzt hat. Er behält die ihm anvertrauten Geheimnisse garantiert für sich. Zusätzlich sorgt er für mehr Bewegung unter freiem Himmel, was wiederum für mehr Begegnungen mit anderen Menschen sorgt. Lasst die Tiere miteinander toben und unterhaltet euch. Das geht auch mit geliehenen Vierbeinern. Ein Hund fordert Aufmerksamkeit vor allem dann ein, wenn es einem selbst schlecht geht und um nicht das Wort „trösten“ zu verwenden, lenkt ab.
Bitte versteht es nicht als Allheilmittel, die Anschaffung eines Tieres sollte wohl überlegt sein und nicht aus einer Laune heraus entstehen, aber ich wollte die Aussage weiter vorne im Thread nicht so stehen lassen. Wer mit Hunden aufgewachsen ist, selber einen hat oder gerne einen hätte wird mich sicher verstehen.
Mittlerweile kann ich sagen das ich wieder glücklich bin.
Ich gehe oft raus, lerne jeden Tag viele nette Menschen kennen, unterhalte mich mit ihnen und verabrede mich zu weiteren Treffen. Vor einiger Zeit habe ich jemanden kennen gelernt der genauso tickt wie ich und der sich an den doch eher schlechten Rahmenbedingungen die eine Beziehung mit mir mit sich bringt nicht stört. Im Gegenteil.
Ich kann nur jedem raten.
Steht auf, lasst euch nicht hängen. Geht raus und lebt euer Leben. Wer zuhause bleibt und nur jammert der hat verloren. So kann es nicht besser werden. Jeder findet irgendwann jemanden der einen mag, man muss nur aufstehen. Wie kann man geliebt werden wenn man sich selbst nicht liebt? Kopf hoch! Geht nicht mit verschlossenen Augen durchs Leben. Wartet nicht auf das große Glück, genießt das kleine das ihr habt. Vielleicht seht ihr es nicht, aber es ist da. Sucht danach und zieht euch daran hoch. Der Rest kommt dann von ganz alleine.