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Angst vor einem neuen Kapitel?

Angst vor einem neuen Kapitel?
Hallo Foristen.

Im Kontext mit so manch` anderen Themen-verwandten Threads, welche sich beispielsweise mit Krisen/Untreue/Vertrauensbrüchen/Streitereien/Eheberatung etc. beschäftigen, stelle ich oftmals fest, daß Mann und Frau bisweilen ihr emotionales und sexuelles partnerschaftliches Verfalls-Datum offensichtlich schon weit überschritten haben.

Eine aber längst überfällige (saubere) Trennung, welchen beiden Parteien einen Neustart ermöglichen könnte, wird entweder quälend lange rausgezögert oder gar nicht erst in Betracht gezogen.

WARUM?

Ich möchte hier jetzt nicht dahingehend mißverstanden werden zu behaupten, daß Mann und Frau nach der ersten Meinungsverschiedenheit/kleineren Krise gleich wieder aufgeben und sich trennen sollten.

Ich rede explizit von dieser Art Langzeit-Beziehung oder Ehe, in der deutlichst spürbar eine vollkommene Stagnation in Sachen Gefühle/Sex/Gemeinsamkeiten eingetreten ist, und Mann/Frau, sich mittlerweile gegenseitig gähnend langweilend, aneinander vorbeileben.

Daher meine Fragen:
Sollen Mann/Frau nur für immer zusammen bleiben, weil sie gemeinsame Kinder/Güter ihr Eigen nennen und einen Kontrakt gegengezeichnet haben?

So quasi: Ehe = lebenslänglich!

Und warum sind viele Menschen de fakto so bequem und auch geradezu ängstlich, aus der heutigen Einzelzelle einer früheren Zweisamkeit auszubrechen, sich wieder frei zu machen und mutig ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen?!

Ein freundlicher Gruß von Purple_Sky an Alle, welche an diesem Thema Interesse finden.
****ot2 Mann
10.182 Beiträge
Ein Antwortvorschlag:
Und warum sind viele Menschen de fakto so bequem und auch geradezu ängstlich, aus der heutigen Einzelzelle einer früheren Zweisamkeit auszubrechen, sich wieder frei zu machen und mutig ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen?!
Zunächst einmal ist der Kontrakt, wenn es denn eine Ehe nach gesetzlichen Vorgaben ist, so gestrickt, dass beide existenziell gebeutelt sind. Insbesondere beim Modell der Alleinverdiener-Ehe mit Kindern.
Wenn Kinder vorhanden sind, könnte man ja mal trennungswillige Männer fragen, ob sie in ihrem Beruf deutlichst kürzer treten und dafür ihre Kinder als Alleinerzieher betreuen wollen wollen. Spätestens nach so einer Frage erscheint allen trennunswilligen Männer der Kindesunterhalt für die betreuende, alleinerziehende Mutter denn doch überaus moderat bemessen.
Kinder sind eben (fast) lebenslänglich und mithin die wirklich entscheidende Frage bei einer Partnerschaft...
Lg
Freimut
******081 Frau
14 Beiträge
bloß keine Veränderung
Ein spannendes Thema...
Ich kann mir ein paar Gründe vorstellen:
• bloß keine Veränderung! (man könnte argumentieren, dass die Beziehung sich ja offensichtlich verändert hat,.... aber halt so schleichend, dass man es zu spät gemerkt hat. Mal sehen, wie lange man so tun kann, als wäre nichts)
• bloß keine Entscheidung! (wer entscheidet, übernimmt Verantwortung für die Konsequenzen - das ist unbequem. Vielleicht auch abwarten, ob der andere einem die Entscheidung abnimmt)
• bloß nicht wieder allein sein! (klar, versteh' ich)
• bloß nicht zum Gespött/Gegenstand des Tratsches werden! (soll in manchen Gegenden ein echtes Problem sein)

und Freimut hat natürlich auch Recht, Kinder stellen einen Grund an und für sich dar. Gelegentlich sieht man ja Paare, die bereits am Tag nach der Geburt aufhören, ein solches zu sein und das Kind als kleinsten (aber eigentlich ja auch recht großen) gemeinsamen Nenner zu sehen.

Die Option, sich gegen eine solche Beziehung zu entscheiden (und nicht des Landes verwiesen zu werden), haben wir ja auch in unserem Kulturkreis noch nicht so lange. Da gibt es auch eine Menge das-gehört-sich-nicht, das dazu führt, einfach so weiterzumachen.

Nicht jeder ist ein Freigeist.
bloß keine Veränderung/bloß keine Entscheidung/bloß nicht zum Gespött werden/einfach so weitermachen.

Na Bravo!
Also reine Bequemlichkeit/null Entschlussfähigkeit/Feigheit vor der Flucht aus festgesessenem Alltag.

Getreu dem Motto: ``Was sollen nur die Nachbarn/Verwandten/Freunde denken``?!

Der Vorpost klang in so angenehmer Weise nach einem selbstbewußten und entscheidungsfähigen weiblichen Freigeist. *ggg*
****on Mann
7.104 Beiträge
Ich unterschreibe die Gründe von Jeanne081 komplett *top*, es ist schon seltsam welch Phlegmatismus dazu führt dass man sich zum Teil komplett selber verleugnet und der Beziehung mit aller Konsequenz unterordnet...

Ein wichtiger Punkt ist für viele sicher die unsichere wirtschaftliche Situation danach...die alleinerziehende Frau die zurück in den Job muss und die Belastung mit den Kids hat und der bis dato gut verdienende Mann der um seine wirtschaftlichen Pfründe (und Statussymbole) besorgt ist...allzu schnell sind da Horroszenarien vor dem geistigen Auge wo man aus dem großen 1-Familien-Haus in's 2-Zimmer-Wohn-Klo übersiedeln muss und dabei noch Raum für die Kids an den We braucht.

Ein weiterer Punkt: warum sollte man sich trennen wenn es doch so einfach ist verschiedene Begehrlichkeiten unterschiedlich erfüllt zu bekommen...auch wenn 100€ für 20min Sex etwas teuer erscheinen mögen, einfacher als sich um die lustlose Frau zu bemühen ist es auf jeden Fall, ganz so wie der nette neue Kollege Verständnis für das unerfüllte Verlangen hat und dem gerne abhilft. Sicher nur Klischees, aber leider mit viel realer Substanz...
Bequemlichkeit geht eben vor Konfliktverarbeitung.


el_don.
******Sex Frau
3.168 Beiträge
warum sollte man sich trennen

weil es immer noch sinnvoller und ehrlicher ist als etwas zu leben was nicht mehr existent ist...
Egal von welcher Seite, Bequemlichkeit ist für mich immer die falsche Entscheidung, wobei ich sagen muss, dass ich immer lieber den steinigen weg gegangen bin statt still zuhalten und zu erdulden.... und nein ich habe nie mich auf Kosten des Partners getrennt, sprich Unterhalt erhalten....
*****_WI Frau
552 Beiträge
Hmmm, in der Threaderöffnung ist ja schon eine „Richtung“ vorgegeben..

Eine aber längst überfällige (saubere) Trennung, welchen beiden Parteien einen Neustart ermöglichen könnte, wird entweder quälend lange rausgezögert oder gar nicht erst in Betracht gezogen.

da aus meiner Sicht dadurch die Trennung als „einzig mögliche Alternative“ dargestellt wird.

Man könnte ja auch schreiben

Eine längst überfällige realistische Betrachtung dessen, was ist, warum es so ist, was man selbst dazu beigetragen hat, wie es sein könnte… um einen Neustart in der Beziehung zu wagen
(ich weiß, ich bin unverbesserliche Optimistin…)

Ich finde die Gründe, die Jeanne081 bzw. el_don genannt haben, „äußerlich“ auch völlig zutreffend.

Aber dahinter steht doch genau das, was in der Überschrift angesprochen wird:

ANGST.

Angst, sich selbst zu zeigen.
Sich eingestehen zu müssen, dass immer beide „schuld“ sind
Sich eingestehen zu müssen, dass man selbst auch nicht fehlerlos ist.
Sich vielleicht eingestehen zu müssen, den falschen Partner ausgesucht zu haben (wobei ich der Meinung bin, es gibt keine „falschen“ Partner)
Sich eingestehen müssen, dass man durch EIGENES Handeln (oder Unterlassen *smile*) genau dort angekommen ist, wo man jetzt steht.
Angst vor der Erkenntnis, dass man immer eine Wahl hat, wenn man bereit ist, den Preis zu zahlen.
Angst vor den Konsequenzen..


Und warum sind viele Menschen de fakto so bequem und auch geradezu ängstlich, aus der heutigen Einzelzelle einer früheren Zweisamkeit auszubrechen, sich wieder frei zu machen und mutig ein neues Kapitel im Leben aufzuschlagen?!

Die Antwort liegt in der Frage...

Erst wenn der Mut die Angst überwiegt, wenn der „Schrecken“ des Alten (in deinem Beispiel z.B. Verlust der emotionalen Bindung, aber materielle Sicherheit) schlimmer ist als der „Schrecken“ des Neuen (wirtschaftliche Unsicherheit, dafür vielleicht neue „Schmetterlinge im Bauch“) wird eine Handlung eingeleitet. Liegt m.E. in der Natur des Menschen…

und eine Bewertung von außen, wann der "richtige" Zeitpunkt ist, halte ich für unangemessen. Jeder hat seine EIGENE Lektion zu lernen...
*********nd_69 Frau
7.367 Beiträge
Manchmal sind Mütter und Großmütter gar nicht so doof und kennen Lebensweisheiten (oder platte Sprüche), die es auf den Punkt bringen.

Einer dieser Sprüche ist: "Was man hat, weiß man, was man kriegt, weiß man nicht." Ich finde, das bringt es auf den Punkt. Passt auch zu vielen Fragestellungen.

Das beinhaltet sowohl das Arrangieren mit der aktuellen Situation - was ja per se nichts Schlechtes sein muss, wenn man das reflektiert und in gegenseitigem Einvernehmen tut - als auch die Angst vor der Veränderung und den Konsequenzen, die man ja selbst zu tragen hat, wenn man eine Situation ändert und Folgen auftauchen, die man so eigentlich nicht wollte.

Weiterhin schließe ich mich den Worten von Diana_WI an.
in der Threaderöffnung ist ja schon eine `Richtung` vorgegeben...

Und dies ganz bewußt und gezielt, um hier nur über exakt den Status einer (Langzeit-)Beziehung/Ehe zu sprechen, den ich im EP als offensichtlich überschrittenes Verfalls-Datum unmißverständlich beschrieben habe.

Mann/Frau sich also komplett auseinander gelebt haben und auch eine
realistische Betrachtung
und
das sich Arrangieren mit der aktuellen Situation
niemand mehr weiter bringt.

Und nur vor dem Hintergrund von <``Was man hat, weiß man, was man kriegt, weiß man nicht.``> soll sich Mann/Frau dann lethargisch in das partnerschaftliche `Schicksal` ergeben?!

Sorry, aber da mache ich mich lieber wieder frei von solchen Fesseln, notfalls roste ich mich von ihnen los, und erwarte mit Spannung, was ich da noch kriegen kann.
*********nd_69 Frau
7.367 Beiträge
Wann eine Beziehung reif für eine Trennung ist, entscheidet in der Regel einer, der in der Beziehung steht, und nicht jemand, der von außen drauf guckt.

Vielleicht ist das das Problem, dass der Außenstehende sagt "ich hätte ich mich schon längst getrennt" und der / die Betroffene lieber noch dran festhält (z.B. mag es Seiten an der Beziehung oder am Partner geben, die man nicht missen möchte, ist man in der persönlichen Entwicklung einfach noch nicht so weit zu gehen, obwohl jeder andere es so wahrnimmt, dass die Beziehunng nicht stimmt...). Es gibt so viele Gründe zu bleiben wie schlechte Beziehungen.

Und dann gibt es eben auch Menschen, die lieber am Herkömmlichen festhalten, als Neues zu wagen. Das ist ganz individuell und es steht niemandem an, eine Einstellung für schlechter als die andere zu halten. Wie langweilig wäre die Welt, wenn wir alle alles gleich handhaben würden.
Wie langweilig wäre die Welt, wenn wir alle alles gleich handhaben würden.

D e n unterschreibe ich mit dicker Tinte! *gg*

Und darum langweilen sich lieber die Einen in ihrer eingeschlafenen Beziehung/Ehe und wieder Andere wagen den längst fälligen Schritt in ein neues (Gefühls-)Leben.
*****_WI Frau
552 Beiträge
Und nur vor dem Hintergrund von <``Was man hat, weiß man, was man kriegt, weiß man nicht.``> soll sich Mann/Frau dann lethargisch in das partnerschaftliche `Schicksal` ergeben?!

Nö, er/sie soll gar nix. Auch nicht, sich von anderen das Verfallsdatum seiner/ ihrer Beziehung „vorschreiben“ zu lassen.


Sorry, aber da mache ich mich lieber wieder frei von solchen Fesseln, notfalls roste ich mich von ihnen los, und erwarte mit Spannung, was ich da noch kriegen kann.

Und darum langweilen sich lieber die Einen in ihrer eingeschlafenen Beziehung/Ehe und wieder Andere wagen den längst fälligen Schritt in ein neues (Gefühls-)Leben.

Das hast du aber schön geändert… aber das „längst fällig“ kannst du m.E. nur aus deiner persönlichen Perspektive schreiben… so verallgemeinert bleibt es für mich eine „Schubladisierung“…

(und wenn ich hier so manche Threads verfolge, gibt es durchaus auch die Variante: manche schaffen es, eine eingeschlafene Beziehung wieder mit neuem (Gefühls-)Leben zu füllen... setzt halt Willen und Erkenntnis bei BEIDEN Partnern voraus)
Ich suche hier ja noch meine `Schubladisierung`, wenn ich völlig wertfrei frage, warum zwei (Ehe-)Partner, ihr gefühlsmäßig/sexuelles Verfalls-Datum zweifelsfrei selbsterkennend, also nicht von außen dazu angestoßen oder gar `verurteilt`, innerhalb ihrer offensichtlich eingeschlafenen Beziehung oftmals trotzdem nicht den Arsch hochkriegen, und diese per sauberer Trennung konsequent beenden?!
Sich quasi (er-)lösen, wieder freimachen!

Dies kann dann doch im Fall der Fälle eigentlich nur bloße Bequemlichkeit/Scham vor dem verwandtschaftlich/privaten Umfeld/persönliche Lethargie oder Phlegmatismus (wie hier für mein Empfinden von @****on schon treffend formuliert) sein?!

Oder ist meine Sichtweise da so extrem verkehrt? *roll*
ich muss ganz klar sagen, dass jede Situation, aus der man nicht aus eigener Kraft austritt, nicht als allzu schlimm empfunden werden kann.
Den Parteien wird es mehr oder weniger gut gehen mit ihrem Leben, sonst würden sie definitiv etwas ändern!!!

Auch für mich nicht vorstellbar...
Keine Trennung...
...aus meiner Sicht!!!!!

Natürlich hat man irgendwann mal aus Liebe geheiratet und wollte eine Familie gründen. Mann und Frau hatten die gleichen Vorstellungen, wie die gemeinsame Zeit verlaufen sollte.

Beide hatten einen guten Beruf, alles lief blendend, man beschloss zusammen zu ziehen, 2 Kinder, ein Haus, ein Hund, der Mann machte Karriere (konnte er auch, weil ihm die Frau den Rücken frei hielt!)und die Frau beschloss zu Hause zu bleiben und sich um Haus, Garten und natürlich in erster Linie die Kinder zu kümmern.
Der Hund wurde IHR Hund, denn sonst kümmererte sich ja keiner um ihn, obwohl ihn alle wollten *g*
Für einige Zeit lief alles blendend, die Zukunft lag sicher vor einem!

Irgendwann schlich sich aber etwas in die Beziehung ein. Missmut machte sich breit, erst von beiden unbemerkt. Man fing an sich zu streiten, immer öfter. Der Streit wurde aggressiver und die Unzufriedenheit wurde klarer. Wollte man(N)/Frau wirklich so weiter leben?
Was tun? Alles hinschmeissen??
Ängste treten auf! Was wird sein wenn ich mich trenne? Was würde mir fehlen? Kann ich damit klar kommen, dass alles zerbricht?
Egsistenz-Ängste, finanzieller Verlust, alles wofür ich gearbeitet habe, verzichtet habe: WEG!
Die Kinder? Die Eltern? Die gemeinsamen Freunde: enttäuscht, werden sie es verstehen? Wie soll ich ihnen das beibringen?

Die Antwort: NEIN!
ANGST!
Man redet sich ein, dass es schon weiter gehen wird! Hofft, dass es wieder besser wird!
Sucht sich einen Seitensprung, Abwechselung vom Alltag, fängt an zu lügen, redet sich ein, dass man das Recht auf ein bisschen Spaß hat und kämpft evtl. mit dem schlechten Gewissen und zerbricht fast daran.

Alles besser als Trennung, denn das würde bedeuten noch einmal ganz von vorne zu beginnen. In eine sehr ungewisse Zukunft zu starten und ohne Sicherheiten! Auf geliebte Dinge und liebgewonnene Gewohnheiten zu verzichten. Trennung bedeutet leider nicht nur sich vom Partner zu trennen!

Die Konsequenz daraus ist nicht jedermans (Fraus) Sache.

Ich kann es verstehen, denn alles im Leben hat Vor- und Nachteile und jeder muss für sich selbst den richtigen Weg gehen und finden.
Nachtrag
Ich habe mich zwar trotzdem getrennt und es nie bereut, aber es war sehr, sehr schwer und es hat einige Jahre gedauert, bis ich mein Leben wieder richtig im Griff hatte und es auch wirklich genießen konnte!!!
In einem Satz:
Weil einer von BEIDEN nicht los lassen will oder kann - ist wie eine Fußfessel!
******081 Frau
14 Beiträge
jeder wie er kann
Für manche ist ein Trennung einfach das größere Übel. Allofme beschreibt mit ihrem Szenario etwas gar nicht so ungewöhnliches.

Für mich funktioniert das nicht (genauso wenig wie übrigens die Liste von Gründen meines vorigen Posts). Aber ich habe gelernt zu akzeptieren, dass es für andere funktioniert und sich somit (nach meiner Erkenntnis) Missionierungsversuche verbieten.
Ich erwarte halt, dass sich diejenigen, die um jeden Preis in ihrer Beziehung bleiben, ebenso den Missionierungsversuch verkneifen, wenn ich es nicht tue. Ich fange lieber von vorne an, wenn ich in einer Sackgasse stecke.
********lker Mann
12.422 Beiträge
Also ich (er) kann mich da meinen Vorschreibern nur anschließen, es hat bestimmt sehr viel mit der Bequemlichkeit und dem finanziellen Hintergrund zu tun. Ich glaube aber auch, dass viele Paare so sehr in ihrer Lethargie gefangen sind, dass sie schlichtweg keine Kraft haben sich zu trennen. Denn sie haben trotz alledem was gemeinsam und zwar ihre langweilige Beziehung.

Ich denke, dass selbst diese negative Beziehung eine gewisse Stabilität bringt. Diese Paare sind so in ihrer Beziehung gefangen, dass sie da alleine nicht heraus kommen. So lange also kein potenzieller neuer Partner auftaucht, hat der einzelne keine Kraft etwas an der Situation zu ändern. Also wird eben nebeneinander her gelebt.

Es bedarf erst ein Impuls von außen oder von einer anderen Person, um diese Lethargie zu sprengen und so lange da nichts kommt, wird eben nebeneinander her gelebt. Es ist für so ein Pärchen bestimmt genauso unmöglich die Beziehung zu verbessern, wie sie zu beenden, denn beides würde eine sehr große Kraftanstrengung darstellen.

Ich denke, dass sich Paare, die um ihre Beziehung gekämpft haben, unter Umständen viel besser trennen können, weil sie zumindest in der Lage sind oder den Willen haben, etwas an der Situation zu ändern. Ob das nun eine Verbesserung der Beziehung ist oder eine Trennung ist eigentlich zweitrangig. Hauptsache es kommt zu einer Veränderung. Einige Paare haben diesen Punkt wohl schon überschritten. Was ich für sehr bedenklich halte, denn wer kämpft, in welche Richtung auch immer, der hat sich noch nicht aufgegeben.

Wenn dann in diese Lethargie doch mal ein anderer Partner ins Spiel kommt, dann wird es für alle noch viel schwerer werden, als es eh schon ist.


Dream_Walker
Das erste Mal ist schrecklich, ...
.... besonders wenn Kinder im Spiel sind!

Wenn man derjenige ist der die Trennung ausspricht, kann man sicht zeitweise selbst nicht mehr - mit gutem Gewissen - im Spiegel betrachten. Einfach nur schrecklich. Auch die Familie, Verwandte und Freunde wenden sich gegen einen obwohl sie die Beziehung nicht leben mussten und eigentlich auch keinen klaren Einblick hatten.

Das Kind versteht es nicht, es bricht einem fast das Herz. Alles in allem ist es für alle Beteiligten der Super-Gau und nicht mal soeben einvernehmlich entschieden und vollzogen. Es ist die Entwirrung des sozialen Spagettiknotens mit viel Sosse.

Wenn man das alles irgendwie überlebt hat (klingt jetzt sehr theatralisch) und aus der ehemaligen Ehefrau eine gute Freundin geworden ist, das Kind jetzt jugendlicher die Gesamtsituation als bereichernd empfindet, dann kann man rückblickend Trennungen wirklich als Chance sehen.

Ich beneide niemanden der vor diesem Schritt steht! Man sollte alles versuchen! Doch wenn der Leidensdruck unerträglich wird und die letzte Hoffnung wirklich gestorben ist, dann sollte eigentlich jeder ernsthaft an Trennung denken und die Konsequenzen (er)tragen.

Es soll aber auch Paare geben die einfach nicht merken wie langweilig und traurig ihr Leben ist, solange beide darunter nicht leiden sollen sie ihr leben doch genauso leben - who cares!

Lieben Gruss

Gavin
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Und warum sind viele Menschen de fakto so bequem und auch geradezu ängstlich, aus der heutigen Einzelzelle einer früheren Zweisamkeit auszubrechen

Was meinst Du mit "viele"?

De Fakto liegen ja die Scheidungsquoten irgendwo zwischen 40 und 50 Prozent und wenn Du dann noch die Nicht-verheirateten Paare dazuzählst, können wir also davon ausgehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Trennungsschritt irgendwann geht.

Rein statistisch ist die Frage also etwas räusper unsinnig.

Und es macht ja auch keinen Sinn, hier irgendein Klischee von einem etwas depperten, unreflektierten, unglücklichen Paar aufzubauen, nur um sich selber auf die Schulter zu klopfen.

----------------------

Es gibt keine wirkliche "Befreiung".

Wir tappen anschließend garantiert wieder in dieselben Fallen, die in der vorigen Beziehung die Lähmungserscheinungen hervorgerufen haben. Für alle Trennungs- wie Beziehungswilligen kann es also nur eine Frage geben: Was ist das Geheimnis jener Paare, die die Silberhochzeit gemeinsam feiern? Wie haben sie es geschafft, den Knoten zu durchschlagen und sich endlich authentisch zu zeigen?

-----------------------

Aber vermutlich reden wir eh aneinander vorbei: Für mich geht eine ernstzunehmende Beziehung mit der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes erst los. Davor ist Hobby.
Was die im EP gestellte Frage betrifft, die hoffentlich nicht Jede(r) als `unsinnig` interpretiert, sind in der Tat bisher wirklich höchstinteressante Meinungen/Sicht- und Vorgehensweisen eingegangen.

Wenn ich beispielsweise aus dem Lager der <contra Trennungs-Fraktion> lese, daß lieber
lügenderweise für die Abwechslung vom Alltag ein Seitensprung gesucht wird, Mann/Frau hinten raus aber an schlechtem Gewissen darüber fast zerbricht,
nur um im Falle einer Trennung keinen finanziellen Verlust zu erleiden oder verständnislose Freunde/Bekannte/Verwandte zurückzulassen, zahlen manche doch einen hohen Preis für ihr bedingungsloses Festhalten an einer eingeschlafenen Partnerschaft.

Ich mach` mich aber völlig frei davon, ein solches Denken persönlich zu werten!

In Zweifel ziehe i c h auch, ob die Geburt des ersten Kindes (egal ob verheiratet oder in `wilder` Ehe), ohne Frage ein sehr ernstzunehmender Faktor, als eine Art Garantie für ewige partnerschaftliche Verbundenheit herhalten kann.

Aber vielleicht gibt es tatsächlich Männer und Frauen, die dieses tiefe Geheimnis ewig glücklicher Verbundenheit bereits entschlüsselt haben. *g*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
ob die Geburt des ersten Kindes ... als eine Art Garantie für ewige partnerschaftliche Verbundenheit herhalten kann.

Dies würde auch nur ein Idiot behaupten.

Es ist aber so, dass die Trenn-Hemmung eine neue qualitative Ebene erreicht. Eine Art Kernschmelze, die ungeheure Energien freisetzt.

Dadurch werden die Konflikte tiefer (zumal auch mehr finanzieller und organisatorischer Stress entsteht) und der Unterschied entspricht tatsächlich dem zwischen den chemischen Sprengstoffen und der Erfindung der Atombombe.

Dementsprechend steigt auch das zerstörerische Potential einer Trennung, was dazu führt, dass das Ringen mit sich selbst und die Zweifel hundertmal stärker werden.

Ich mach` mich aber völlig frei davon, ein solches Denken persönlich zu werten!

Im Krieg und in der Liebe ist ALLES persönlich.

Diese Herausforderung anzunehmen, ist EINES der vielen kleinen Geheimnisse.
Also , ich hab erst auch so gedacht

hab auch Haus und Kinder und dachte , das all die Umstände nun dazu führen , ein lebenlang an der Ehe festzuhalten , wollte den Kids die Trennung ersparen , all den Ärger , wo ich jetzt weiß , die waren in Ihren denken schon viel weiter als ich .
Dachte auch , du kannst jetzt nicht 23 Jahre wegschmeissen und ja auch ich hatte Angst , es nicht alleine zuschaffen .
Hatte Angst vor der Einsamkeit undundund und dachte , nein ich lasse alles beim alten und zieh das jetzt bis zum bitteren Ende durch.
Eines Tages wachte ich auf und erkannte , nein .... so willst du nicht weiterleben.
Nach 2 Jahren Kampf um meine Ehe , sagte ich ihm er kann gehen .
Und jetzt 1 1/2 Jahre danach , immer noch hab ich Haus und Kids , bin ich so froh genau diesen Weg gegangen zu sein.
Ich hab ein neues Kapitel in meinem Leben angefangen , frei von Ängsten , frei von Zwängen , frei von Vorwürfen und und und .
Er war schwer dieser Weg bis heute , aber es hat sich gelohnt , denn

ICH LEBE WIEDER !!!

Denn wie ist mein Motto .... wir haben alle nur ein Leben
also fangt an zu leben .
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Wie jetzt?
Nach 2 Jahren Kampf um meine Ehe , sagte ich ihm er kann gehen .
Und jetzt 1 1/2 Jahre danach , immer noch hab ich Haus und Kids

Und das hat er sich einfach so gefallen lassen?
Also Sachen (Männer) gibts....
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