Wie nennt man sie?
EIne Sache, die ich hier poste und mir schwer am Herzen liegt.Wie ihr wisst, beobachte ich gern und häufig Menschen. Und da ist mir etwas aufgefallen. Ich recherchierte, fragte nach und hörte nicht auf zu suchen.
Wir sprechen von einer Frau. geboren in den Vierzigern, kurz nach dem Krieg. Kind gut situierter, aber nichts desto trotz Nachkriegseltern, die sich mehr Recht als Schlecht durchs Leben kämpfen. Ihr Vater bekommt eine gute Stelle nach dem Aufbau und schlussendlich sieht es nicht schlecht aus in ihrem Leben. Sie verliebt sich in einen Soldaten, ihre Mutter unternimmt alles um die Hochzeit zu verhindern und schöpft alle Mittel, legale, illegale, moralisch fragwürdige und beknieende aus. Doch sie wird kurzfristig ( mit 16 Jahren )schwanger und muss heiraten. Die anschließende familiäre Eiszeit wird nur durch ihre Kinder egalisiert. Ihr Bruder, der größte Arsch der Welt steht weder unterstützend noch als Halt zur Verfügung, weil er sich für was Besseres hält. Ihr Mann, der Soldat, ist häufig wochenlang weg und immer mal wieder woanders stationiert. Das heißt, die Frau muss allein ihren Mann stehen.
Man baut wider aller Vernunft ein Haus ( der Soldat eben ) und schlägt sich in der Folge häufig mit arger Geldnot durchs Leben. Ihre 3 Kinder entwickeln sich dennoch ohne schwere Folgen. Auch der Führerschein, um den sie lange kämpfen musste, wird durch die extravagante Art ( sehr untertrieben ausgedrückt) torpediert, so dass sie nicht wirklich Spaß am fahren und irgendwann Angst entwickelt, weil der Soldat ein profanes DIng aus Metall, Farbe und Kunststoff zum Kult stilisiert, wie es bei uns Deutschen Gang und Gäbe ist.
Aus finanzieller Not und aus dem Wunsch heraus, mal die 4 Wände verlassen zu können, nimmt sie einen Job an. Doch auch an dem hat sie nicht viel Spaß, weil zuhause der Herr Soldat nicht wirklich zum Hausmann geboren ist wie es scheint. Das macht aber auch nur SInn, weil dort der Wahnsinn Methode hat. Und doch hält sie durch. Kämpft um den Zusammenhalt, selbst als die mittlere Tochter aufgrund eines Streites mit dem Vater sich von der Familie lossagt.
Da die Finanzierung des Hauses von Beginn an auf wackligen Beinen stand, musste es schlussendlich verkauft werden. Ihr Mann musste den Job aufgeben, da er mittlerweile eine Sehschwäche entwickelt hat. Es kommt immer weniger Geld, und der Verkauf des Hauses bringt nicht wirklich viel, das Meiste geht für die Tilgung der Schulden drauf.
Dann stirbt ihr Vater unter seltsamen Umständen. Ihr Mann erleidet einen Herzinfarkt. Dann einen Magendurchbruch. Dann einen Schlaganfall. Ihre Mutter wird dementisch, dann inkontinent. Ihr Bruder ist nur am Nachlass interessiert. Sie macht und werkelt ohne Unterlass. Kümmert sich morgens um die Mutter, die selbst ihre "Nässepuffer" nachts abstreift, Mittags um die Jüngste Tochter, die arbeitslos ist, um den Mann, der selbst beim aufstehen Schwindelanfälle bekommt, dann wieder um die Mutter und findet "zwischendurch" noch Zeit zu kochen, zu putzen, zu waschen, zu bügeln und geht sogar mit dem Köter Gassi.
Welches Wort hat man für so eine Frau, frage ich mich. Wieviel Unbilden und Lebensklippen muss eine Frau aushalten ohne zu zerbrechen? Was kann sie alles aushalten ohne kaputt zu gehen?
Ich kenne das Wort. Und es hat nie zuvor eine wichtigere und heiligere Bedeutung erlangt als jetzt. Das Wort ist... Mutter.
Danke. Im Namen aller Kinder dieser Welt
Tom