mit der sub in der dritten person reden

Die Ansprache in der dritten Person versetzt das auch in frühere Zeiten.
So wie die damaligen Herrschaften mit ihren Bediensteten geprochen haben. Etwa 18/19. Jahrhundert. Kann ja auch reizvoll sein so ein Rollenverständnis zu erstellen.
Ich ziehe es vor der meiner sub einen anderen Namen oder eine Bezeichnung zu geben und sie auch von sich als dieser Person sprechen zu lassen.

Ich persönlich finde das genauso albern wie Dom zu siezen, ihn in der "Ihr"-Form zu titulieren oder wenn Dom von sich sprechend den pluralis majestatis verwendet.

Vielleicht passt sowas in eine Spielbeziehung, aber für das alltägliche Leben ist das unprakktisch, zumal, wenn man BDSM durchlaufend und nicht nur in einzelnen Sessions und/oder als Rollenspiel betreibt.

"Herr, hättet Ihr vielleicht die Güte, mal die Kackwindeln Eures hochwohlgeborenen Sohnes zu wechseln.." würde da doch eher einen Lacher erzeugen, als dass es einen D/s-Kontext unterstreichen würde.

Und ein "Sie könnte jetzt einmal unseren Sohn ins Bett bringen..." .. ich weiss ja nicht.

Ich brauche keine sonderbar antiquierten Anreden für ein lebendiges D/s, ich brauche nur einen lebendigen Geist als Gegenüber

noxx

Oh doch, das geht!

Wir praktizieren es, nur nicht so überzogen wie von dir dargestellt, und es gefällt uns sehr gut!

Würde ER mich allerdings in der dritten Person ansprechen, würde ich doch etwas Respekt vor IHM verlieren

Luna

Das mit in der dritten Person anreden, hat seinen Reiz für Rollenspiele.
Schafft aber für mich auch eine Distanz, etwas das ich in einer Session gar nicht mag.
Mit einem speziellen Namen angeredet werden, das ist okay.
Dieser Namen kann dann immer der Hinweis sein das es jetzt aus dem Alltag in eine Session geht, und es kann eine Art zweite Identität werden, die all das tut was man sich sonst nicht traut

wird ja nicht ständig verwendet sondern eben während einer Session.
Oder eben auch als Signal das es jetzt losgeht. Wenn notwendig kann sich die sub dahinter sozusagen verstecken.

ich habe meinen letzten Dom immer und zu jeder Zeit gesiezt, wenn meine Tochter in der Nähe war habe ich es auch geschafft, Sätze so zu bauen, wo ich ohne du oder sie ausgekommen bin. sogar in intimsten Momenten fiel das Sie nicht schwer ganz im Gegenteil.
auch meine Herrin (ich kenne sie mittlerweile fast 4 Jahre) sieze ich immer und zu jeder Zeit und ich liebe es und es herrscht eine große Nähe zwischen uns vielleicht auch wegen dem Sie.
Also ich bin definitiv für das Sie beim Top

ist doch erregend. Ob durch die Nacktheit der Sub, während Dom angezogen ist, durch erniedrigende Handlungen oder durch die Anrede - ich persönlich habe letzteres noch nicht erlebt. Kann es mir gut vorstellen.

Und die Distanz wird Stück für Stück durch Nähe ersetzt, bis Sub danach das Gefühl hat, sie würde am liebsten in den Dom reinschlüpfen, um ganz bei ihm zu sein. Weichgeklopft und glücklich.

... das ich eben damit habe ist, dass wir eben das ganze nicht nur in Sessions verwenden könnten, selbst wenn wir wollten (was wir nicht wollen ), da es bei uns keine speziellen Sessions gibt. Wenn er gerade mal Laune hat mir Aua zu machen, dann macht er das halt und fertig. Und wenn wir halt mal mehr Zeit haben, dann ist da mehr...
Mein Dom ist eben nunmal kein Spielbeziehungsdom, sondern der Mann mit dem ich mein Leben teile...

Distanz kickt mich überhaupt nicht. Aufgesetzte Distanz finde ich ziemlich daneben und reale gibt es bei uns als Beziehungspartner nunmal nicht.

noxx

Gerade, weil und wenn es real eigentlich keine wahrnehmbare Distanz gibt, kann es ja Sinn machen, Distanz zu schaffen. Und Distanz muss keineswegs immer aufgesetzt oder gar albern wirken.

Distanz schafft Ungewissheit und Ungewissheit kann durchaus kicken.

Augenbinde oder auch Masken sind etwa distanzschaffende Mittel. Plötzlich sieht man die Mimik des anderen nicht mehr bzw. eben gar nichts mehr. Oder eine fremde Umgebung oder gar unbekannte Mitspieler...

Bei Sprache bin ich mir da nicht sicher.

Denn Sprache wird ja irgendwann zu einem eher vertrauten Sprachritual. Jetzt geht die Session los, sozusagen. Eigentlich das Gegenteil von Distanz, aber was bleibt ist natürlich gespannte Erwartung. Was kommt, was passiert, wie geht es weiter?

Na ja, nur so ein Gedanke.

@***af
"Gerade, weil und wenn es real eigentlich keine wahrnehmbare Distanz gibt, kann es ja Sinn machen, Distanz zu schaffen."

Das sehe ich ebenso. Ein bisschen Aua machen ist halt auch was anderes, als sich für Stunden in den SM Kosmos fallen zu lassen, in dem andere Regeln gelten als im Alltag.

Und dies sei noch am Rande bemerkt. Auch im Zusammenleben in einer Partnerschaft gibt es Zeiten der emotionalen und räumlichen Distanz, Tage sogar Monate. Man kann doch nicht jahrelang ständig aufeinanderkleben und das Annähern und neu finden ist etwas sehr Schönes.

Ich finde gerade diese Distanz, die durch das Siezen entsteht, schafft unheimlich viel Nähe

Luna

ich habe meinen herrn nie gesiezt, komme mir da blöd vor und ob ich jetzt selbst über mich oder andere mit mir in der dritten person reden finde ich beides bescheuert.
jedoch siezen mich meine sklaven. ich fordere das jedoch nicht, sie wollen das so

Natürlich kann er das, er nimmt mich liebevoll in den Arm und kneift mich verdammt böse... ich lächele dabei und drücke das Tränchen weg..

Man kann BDSM natürlich durchgängig leben, wenn man es im Metakonsens macht, sprich, dem Gegenüber einen generellen Freibrief, was Zeit, Ort und Art angeht, einräumt.

Man kann auch gerade mal nach nebenan gehen und sub eine Ohrfeige verpassen, wenn Kleinteil friedlich im Wohnzimmer spielt. Man muss es halt einfach so machen, dass Kind nichts mitbekommt. Und das geht durchaus. Und da sind wir nicht die einzigen, die das so praktizieren.

Und dass es alltäglich wird ist keinerlei schreckliche Vorstellung, sondern durchaus etwas sehr angenehmes.

Aber so unterschiedlich ticken die Geister Und dieses "immer Mensch bleiben" kann ich mittlerweile echt nicht mehr lesen..*grusel*. Zu etwas anderem kann man ja schlecht mutieren, man gehört nunmal zur Gattung des Homo sapiens.

noxx

Mein Liebster redet manchmal in unseren "Sessions" in der dritten Person mit mir, sagt sowas wie "was möchte meine kleine Sklavin?" und lässt mich dann betteln. Ich mag das, wenn ich sowieso schon unten bin, weils mich noch kleiner macht, ich noch ein paar Stufen tiefer falle.
Distanz entsteht so eigentlich nicht, weil sein Tonfall dabei immer so liebevoll ist, dass es sich fast wie ein streicheln anfühlt.

Mein Vorname allerdings mit einem streng-drohenden Unterton ausgesprochen erzeugt manches Mal mehr Distanz, weil ich dann weiß, ich sollt besser nicht weitergehen.

also dürfen deiner Meinung nach Menschen die 24/7 leben keine kinder haben? oder werden gleich zu kampusch und co?

sorry aber ich habe 24/7 gelebt und habe ein Kind und bin keineswegs psychisch dadurch gestört und NEIN mein Kind hat nichts mitbekommen, sowas versteht sich ja wohl von selbst das keine Aktionen in Gegenwart der Kinder stattfinden und auch in normalen stino Beziehungen käbbeln sich die Eltern mal und der Papa zwickt die Mama etc ohne das sich irgendwer was dabei denkt......

aber zurück zum Thema und genau danach frage ich mich bei deinem Posting ,wo du ja bemängelst das am thema vorbeigeredet werden könnte,denn genau das tust du

Back to Thema fg

Ich sehe es auch so, dass 24/7, wirklich 24 Stunde und sieben Tage die Woche ausgelebt wird. Da hat Sub erstens keinerlei Besitz noch niemals ein eigenes Einkommen, alles wird dem Top übergeben, und dieser verfügt darüber. Ebenso wie dann mit einer Ohrfeige beim Einkaufen, oder vor den Eltern gerechnet werden muss. Daher finde ich auch, Kinder gehören da nicht hin. Weil erstens wären es seine Kinder, und 2. wenn die schreien aber er will nicht das Sub dahin geht, naja ...Rest bleibt unausgesprochen. Daher ist es dann wohl eher 18/5 oder so aber nicht 24/7. Aber nun mal zurück zum eigentlichen Thema.

Kennt einer den Film "Schweigen der Lämmer"? Als ich das Thread entdeckte musste ich an den Satz denken "Es cremt sich jetzt die Haut ein! Damit seine Haut schön zart ist!" Auch wenn es nun sehr bizzar ist, finde ich es ein gutes Beispiel. Da ich es sehr entmenschlichend finde, wenn über jemand in der 3. Person gesprochen wird. In Richtung Petplay oder eben Entmenschlichung finde ich es sehr angebracht. Denn wer duzt seinen Stuhl oder Tisch?;)
Ansonsten wenn Dom über Sub redet, als wäre sie nicht anwesend, finde ich das noch reizvoll. Aber der Imperativ in dieser Form,wäre für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

LG Anja

24/7 definiert in der heutigen Zeit jedes Paar für sich , ich verweise dabei hier auf diverse Themen im Forum und 24/7 MIT KINDERN IST MÖGLICH, denn Top muss nicht die Zugriffsmöglichkeiten nutzen die er hat,aber er kann zu jederzeit


back to Thema

aber dom_berlin man sieht das du noch am Anfang bist...ich wünsch Dir viel Spaß beim lernen das BDSM viele Facetten und viele Definitionen einzelner Begriffe hat
BDSM hat viele Farben und ist nicht nur schwarz oder weiß

...da hat jemand aber noch nicht die Dynamiken einer D/s-Beziehung verstanden, die ohne zeitlichen Rahmen gelebt wird und kein Rollenspiel ist, dessen Rolle man mal ab und an an- und auszieht.
24/7 gibt den Dom in genau eben jener endlosen Zeitspanne Zugriffsrecht auf sub, das heisst nicht, dass sub den ganzen Tag auf dem Boden kriecht oder sonstiges tut, Dom darf, aber er muss nicht (wäre ja auch ein bissel undommig )...

Und mit Kind heisst eben auch "nicht vor dem Kind"...

Und was das auf Knien auf dem Boden rumrutschen angeht, glaub' mir, das macht jede Mutter eines kleinen Kindes sowieso ständig und andauernd... und das wesentlich öfters als in jedem SMigen Kontext ...

Sorry für's Abschweifen ins OT, aber manches kann ich als Mama hier nicht so stehen lassen, da bekomme ich Pickel am Popöchen...

noxx

Nun, dann hätte ich jetzt gern mal die Definition von Echt und die von Unecht bitte gleich mit dazu.

Birgit, die auch schon unfreiwillig sich in 24/7 wiederfand mit Kids, die davon nichts bemerkten...

Ich schließe mich equinoxx (mal wieder ) einfach mal an. Gut, wir haben kein "komplettes 24/7" (wenn man es irgendwie per Definition sehen möchte) und Kinder gibts hier auch keine - aber ich weiß, dass es problemlos möglich ist, mit und ohne Kindern, BDSM als Lebensstil zu haben und in den Alltag einfließen zu lassen, wie jede andere normale Handlung auch.

Und das ist keine Befürchtung sondern schöne Realität. Es hat auch nichts mit ständiger Distanz oder Gefühlskälte zu tun oder damit, 24/7 mit der Peitsche im Anschlag rumzulaufen. Oder damit, dass sub keinen aufrechten Gang mehr kennt, kein eigenes Geld mehr verdient oder gar keine eigene Meinung mehr hat.

Natürlich ist ein "Distanzspiel" in "kurzen Sessions" durchaus reizvoll, das leugne ich gar nicht. Aber das ist dann tatsächlich nichts weiter als ein Spiel - und in der Regel bin ich lieber ich selbst statt irgendeine Rolle auszufüllen. Wenn mir mal nach spielen ist, dann kann ich natürlich auch mal die strenge Lehrerin sein oder ähnliches, die dann gesiezt wird, die sub nicht anfassen und manchmal nicht einmal ansehen darf. Aber das ist dann extrem zeitlich begrenzt und gilt tatsächlich nur für eine "Spiel-Session im ansonsten gelebten Alltag".

Ich brauche keine (gespielte) Distanz. Ich weiß auch, dass es Menschen gibt, für die Siezen oder Anrede in der 3. Person auch im Alltag dermaßen natürlich rüberkommt, dass man merkt, das ist ernst gemeint, kein Spiel, keine Rolle und darüber wundert sich auch niemand, weil man es (weils nicht aufgesetzt ist) (zuerst) gar nicht mitbekommt.

Ich finds ok, wenn man sich darauf einigt, weil man es einfach als natürlich betrachtet und man es einfach so nutzt ohne darüber nachzudenken. Allerdings stelle ich es mir in Alltags-Streit-Situationen "Sie haben aber gesagt, dass sie nach dem Fußball den Müll rausbringen, Master!" "Sie wollten doch noch die Waschmaschine vorbereiten, Mistress!" ein wenig naja, schwer/albern vor. Aber vielleicht gibt es in solchen Beziehungen ja auch gar keinen Streit...

So manch einer sollte sich erstmal über die Begrifflichkeiten informieren!

Wenn ich das hier so lese, dann kann ich teilweise nur mit dem Kopf schütteln.

Dom Berlin: Natürlich kann man 24/7 leben wenn Kinder im Haushalt leben! Man lebt doch nicht 24/7 Extreme aus. Das hält keiner auf dauer durch!

Und Anja: Was du hier beschreibst...


...ist TPE und nicht 24/7!

Teilweise sehr merkwürdige Einstellungen hier, mit denen zwar jeder selbst klar kommen muss, aber vielleicht doch vorher mal informieren!

Zur Frage: Was ist richtig und was ist falsch?

Es gibt kein Richtig und Falsch! Jeder soll doch bitte sein BDSM so leben, wie es ihm gefällt!

Luna