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Völlig überfordert und hilfebedürftig

******erz Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Völlig überfordert und hilfebedürftig
Hallo Ihr Lieben,
mir geht es ganz schlecht momentan. Ich wohne mit meinem Partner jetzt zusammen, nach dreijähriger Wochenendbeziehung. Ich bin berufstätig, habe zwei Kinder und gerade viel zu verarbeiten, weil vieles schief läuft auf der Arbeit und mit meinen Kindern. Mein Partner ist zwar übelst geduldig - wenn man es freundlich ausdrückt -, weil er nie Fragen stellt oder nach Änderung schreit. Unfreundlich ausgedrückt ist er desinteressiert und zieht sich völlig zurück. Es wäre mir so wichtig, dass er einfach da ist, mich ab und zu mal überrascht, verwöhnt, aufbaut oder mal fragt, wie es mir geht, aber wenn ich das sage, kommt das irgendwie vorwurfsvoll rüber und er zieht sich noch mehr zurück. Diese Distanz tagsüber drückt sich natürlich auch im Bett aus.
Da ich ja gelernt habe, klare Ich-Botschaften zu senden und das was ich verlange als erstes selbst zu tun, biete ich ihm ständig ein Ohr für seinen Zoff auf der Arbeit, bin phantasievolle Geliebte und verwöhnende Partnerin mit dem schönen Ergebnis, dass ich das Gefühl habe, ich bin irgendwie verloren gegangen. Ich stimme nur noch, wenn ich funktioniere und nichts verlange. Noch mehr - meine Bedürfnisse scheinen irgendwie daneben zu sein, weil niemand, am wenigsten eben er, davon hören wollen. Ich kann bald nicht mehr. Gibt es überhaupt eine Chance, die Segel nochmal rumzureißen oder ist das schon das Aus? Wie schafft man es Fürsorge einzufordern, im Alltag, im Bett, und zwar so, dass es nicht wie eine Bestellung aussieht? Ich kann soviel geben und tue es auch gerne, aber ich will eben mal genauso behandelt werden... Ein trauriges Thema, ich weiß, aber sicher nicht so selten... Bitte, kann irgendjemand helfen?
meine erfahrung, meine gedanken dazu:


ein:
nimm mich in den arm - jetzt! - ich hab es gerade bitter nötig!
*uah* *basta* *knuddel2*

ist manchesmal authentischer und wirksamer
als erwartungsvolle "austausch-option" , die unterschwellig druck macht
und mit der du dich zur zeit einfach auch überforderst.



ach ja:
es gibt nichts schwierigeres als auf hinweis hin spontan zu sein
oder überraschend...

wenn aus einer fernbeziehung ein zusammenleben wird,
muss sich vieles erst finden, einspielen, ausgehandelt werden...



http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Sprachen_der_Liebe
finde ich übrigens ein schönes buch,
gerade für so psychologisch affine frauen wie dich *neck*
Wie schafft man es Fürsorge einzufordern, im Alltag, im Bett, und zwar so, dass es nicht wie eine Bestellung aussieht?

In dem man beschliesst, keine Beziehung zu führen, in der das natürliche und achtsame Geben und Nehmen in vertragsgeisselndem Fordern und Konsumieren betoniert ist.


Ich kann soviel geben und tue es auch gerne, aber ich will eben mal genauso behandelt werden

Damit hast du bereits den wichtigsten Punkt selbst erkannt. Du möchtest auf Augenhöhe ein natürliches Geben und Nehmen. Wo die Achtung des Anderen selbstverständlich ist. Allerdings versuchst du jetzt ein altes Vertragsverhältnis neu zu verhandeln. Und du bist geschockt, dass der andere Vertragspartner nicht kompromissbereit ist. Dies kannst du perfekt mit einem Mobilfunkvertrag vergleichen. Versuch mal deinen 24 Monate Vertrag nach 6 Monaten komplett neu umzustricken oder gar zu kündigen oder oder. Wenn einer von beiden Vertragspartner (und das habt ihr damals so beschlossen) nö sagt, musst du das hinnehmen oder den Vertrag aufkündigen.

Denn.....

ich bin irgendwie verloren gegangen.

DAS ist dein Thema. Du kassierst jetzt die Rechnung auf die damalige Bestellung und fühlst jetzt die Folgen. Die eigentliche Botschaft dahinter ist aber: Du hast dich aus den Augen verloren. Du solltest deine Energie nun darauf verwenden, dir klar zu werden, warum du dich verloren hast und wie es überhaupt soweit kommen konnte.

Dein Ziel ist es also, frei von Egoismus, mehr auf dich zu achten, dir Gutes tun.

Ein trauriges Thema, ich weiß, aber sicher nicht so selten

Da hast du Recht, es häuft sich immer mehr. Der Druck wird immer höher auf die jeweiligen Menschen...kann ich bestätigen.

Such dir einen Therapeuten, der dich eine Weile begleitet, damit du mit den Grundwerkzeugen dann selbst deine Situation meistern kannst. Du hast die Kraft dazu.

hg

D.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, denke aber, jede Beziehung ist anders. Ich für mich mußte erkennen, daß es Menschen gibt, die einfach nur nehmen wollen und das selbst dann noch, wenn man ganz deutlich gesagt hat, daß man in der Situation unglücklich ist und die Beziehung auf ihr Ende zusteuert. Schnell noch was mitnehmen sozusagen ... in meinem Fall war es so, daß ich versucht habe, eine Beziehung mit einem ausgeprägten Egozentriker aufzubauen und viel zu lange dem geglaubt habe, was er erzählt hat, statt ihn an seinem Verhalten zu messen. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Was für uns normal ist, zuhören, Anteil nehmen, trösten etc etc etc ist scheinbar nicht bei allen Leuten im Betriebsprogramm enthalten ... oder nicht der Partnerin gegenüber. Schade, wenn darüber keine offene Auseinandersetzung möglich ist.

Es würde mich interessieren, wie Du Deinen Partner empfunden has, als Ihr Euch nur am Wochenende gesehen habt. Ist er vielleicht entnervt vom gemeinsamen Alltag?

LG helen
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hallo Eifelherz:

das klingt mir nach einem typischen Frauensyndrom. Du gibst überall, was Du kannst. Auf der Arbeit, bei Deinen Kindern, in Deiner Beziehung. Die meisten Frauen haben in all diesen Bereichen einen ungeheuren Perfektionsanspruch an sich selbst, an dem sie sich früher oder später kaputtarbeiten.

Meine Idee wäre, in allen Bereichen mal einen Schritt zurückzutreten und dem nachzuspüren, was Du wirklich brauchst und was DIR gerade wirklich wichtig ist.

Das Gefühl, nur noch zu funktionieren und sich über den Anforderungen des Alltags völlig selbst aus den Augen zu verlieren, gar kein Gespür mehr für sich selbst zu haben, das kennen vor allem viele junge Mütter, die wieder in den Job einsteigen.

Ich denke, dass es nicht viel Zweck hat, diese Dinge in Deiner Beziehung totzudiskutieren. Männer können mit dieser Art von komplizierter, doppeldeutiger Kommunikation oft (zurecht) wenig anfangen. Cioccolata hat nicht unrecht, wenn sie schreibt, dass ein unzweideutiges "Nimm mich bitte mal in den Arm, ich brauch das jetzt!" oft mehr bringt als ein Herumgeeiere um den heißen Brei und verworrene Gedanken á la "Wenn ich jetzt dies und jenes sage, könne er das so und so verstehen und dann denkt er wieder x und y..."

So etwas raubt nur zusätzlich Energie, wo man eigentlich eh schon keine mehr hat.

Weiterer Tipp: tu etwas für DICH. Schaff Dir Freiräume. Das hilft Dir, wieder zu mehr innerer Ruhe zu finden und hilft Deinem Partner, weil nicht alle Verantwortung dafür, etwas zu verbessern in der Beziehung, an ihm hängen bleibt. Drück ihm die Kinderbetreuung aufs Auge und geh laufen, walken, spazieren. Schau Dir eine Ausstellung an, die Dich interessiert, geh in einen Buchladen stöbern, trink Dir in Ruhe einen Kaffee irgendwo und beobachte einfach mal die Leute. Tu etwas, das die ewige Tretmühle mal unterbricht. Lerne, Dich selbst wieder mehr zu spüren. Mach Yoga, besuch einen Kochkurs. In erster Linie hast DU es nämlich in der Hand, Deinem Leben wieder mehr Qualität zu geben. Es ist nicht in erster Linie Aufgabe Deines Partners, das zu tun.

Dein Partner wiederum wird mit einfachen Forderungen im Sinne von "Nimmst Du heute nachmittag mal die Kinder, ich habe einen wichtigen Termin" oder "Bitte mach Du doch heute mal die Küche, den Abwasch, das Treppenhaus, etc..." sehr viel besser umgehen können als mit ständigen subtilen Anspielungen á la "Du verstehst mich gar nicht mehr, wir können gar nicht richtig reden...". Er wird erleichtert sein, Dir mit einfachen Dingen eine Hilfe sein zu können.

Viele Frauen tun sich im Alltag unglaublich schwer damit, Dinge zu deligieren. Sie erwarten von sich selbst, alles perfekt allein hinzubekommen und haben wohlmöglich dann auch noch Angst davor, Hilfe anzunehmen, weil sie überzeugt sind, niemand würde die Dinge so gut erledigen wie sie selbst.

Das hat etwas damit zu tun, vor sich selbst und vor anderen nicht wie eine Versagerin oder eine Rabenmutter dastehen zu wollen. Nirgendwo wird ein so von Perfektionismus geprägtes Mütterbild propagiert wie in Deutschland. Dazu kommt, dass nirgendwo auf der Welt die Mütter so wenig Hilfe bekommen. Die Familienstrukturen geben oft die Hilfe nicht mehr her weil in großem Abstand zu Großeltern, Tanten und Onkeln der Kinder gewohnt und gelebt wird. Der Staat leistet diese Hilfe auch nur in sehr engen Grenzen. Kindergartenplätze sind rat, Ganztagsschulen auch. Kein anderes europäisches Land hechelt da so hinterher wie Deutschland. Wir hängen wir dramatisch zwischen den Stühlen. Die perfekte deutsche Mutter hat nicht nur ihre Kinder allein im Griff, sie geht selbstverständlich auch arbeiten weil alles andere inzwischen belächelt wird UND sie managt natürlich nebenbei auch noch eine Beziehung. Und weder ihre Familie noch der Staat unterstützen sie dabei in einer Form, die in anderen Ländern durchaus üblich ist.

Mach Dich frei von Perfektionsansprüchen. An Dich selbst UND auch an Deinen Partner. Du kannst nicht alles allein leisten und Dein Partner kann Deine Gedanken und Deinen körperlichen und psychischen Zustand nicht erraten. Bitte ihn in einfacher, aber deutlicher Weise um Unterstützung. Schaffe Freiräume für Dich, in denen Du wieder ein Stück zu Dir selbst finden kannst.

All dies predige ich nicht aus dem blauen Dunst. Ich stecke in ebenso einer Tretmühle und es fällt mir auch schwer, Hilfe anzunehmen und mir Freiräume zu schaffen. Das hat oft auch etwas mit schlechtem Gewissen zu tun. Mag sein, dass Du das auch bekommst, wenn Du Freiräume forderst. Dann lass es da sein, das schlechte Gewissen. Es geht eh nie ganz weg. Tu es trotzdem. Es ist wichtig für Dich und für alle, mit denen Du lebst.
****Too Paar
13.554 Beiträge
um da weiter einzuhaken
ich finde die Idee mit dem Therapeuten sehr gut.
Das Ungleichgewicht in Eurer Partnerschaft ist aus Deinen Zeilen erkennbar und führt aus meinen Erfahrungen mit hoher Wahrscheinlicheit in einen Konflikt. (Nicht mehr und nicht weniger)

Seine Position ist komfortabel und ich sehe keinen Grund, warum er diese ohne Hinweis aufgeben sollte. Vielleicht ist ihm gar nicht wirklich klar, wie es in Dir aussieht. Klarheit ist hilfreich.

Die "Bestellung" kann Frau übrigens ändern......

lg
Hagen
@SinasTraum
Das Delegieren von Tätigkeiten, das Planen, das sich Absetzen macht sie aber doch weiter zur regelnden Kraft. Ich würde sowas für mich auch nicht wollen, einen Mann, dem ich sagen muß "Du putzt heute das Treppenhaus..." ... es ist offensichtlich, daß die TE kurz vor dem "Ich kann nicht mehr!" - Punkt ist und wieder mehr für sich tun und zu sich finden muß, aber welche Bedeutung hat eine Beziehung noch, wenn ich mich daraus absetzen muß, um ausgeglichener zu werden? Aus dem Eingangstext entnehme ich für mich, daß die Partnerschaft für sie zur zusätzlichen Belastung geworden ist.

LG helen
*****_nw Mann
731 Beiträge
@SinasTraum
Du schreibst darüber wie DU Dich fühlst, was Dir fehlt, was Du vermisst. Was ist aber mit Deinem Partner ? Was fühlt der, wie sieht es innen in ihm aus ? Fühlt er vielleicht ähnliches ?
Ihr reagiert aufeinander ohne Euch auszutauschen. Vielleicht ist auch die vorherige Tiefe verschütt gegangen. Vorher konntet ihr aus dem Abstand zueinander finden, aber jetzt ist es anders.
Ich kann hier keine Tips a la Dr. Sommer geben, aber ich denke dass ihr einfach wieder den offenen und ehrlichen Austausch braucht - Deine Verletzungen und Mängel gehören genauso aufgedeckt wie seine. Schwierig hier einen Rat zu geben, denn so richtig offen miteinander reden könnt ihr offensichtlich nicht (mehr), weil Eure beiden Welten oder Empfindungen eingestürzt sind bzw. sich verändert haben.
Leicht gesagt - aber versucht offen miteinander zu reden. Da Du mehr motiviert scheinst musst Du zur Not den Anfang machen. Versucht Euch auszutauschen was Euch fehlt, was ihr vermisst, Euch schmerzt. Kein einfacher Weg, aber das zeigt Interesse am anderen. Etwas anderes machen Therapeuten auch nicht. Eine Paartherapie wäre auch nicht das schlechteste.
Ein Erfolgsrezept kann ich Dir leider nicht geben.

Kopf hoch!
*******_by Frau
194 Beiträge
@TE / Eifelherz
weil er nie Fragen stellt

Das allein wäre bzw. ist für mich in jedweder Beziehung Grund genug für ein ganz grundsätzliches Gespräch. Insbesondere dann, wenn mir der andere nahesteht und das nie zuträfe ... denn nachfragende Interessenbekundungen am und um den anderen fließen meinerseits, unabhängig von einer Gefälligkeitspflicht und jenseits excelatorischer Erinnerungen ... bei empfundener Nähe von ganz allein. Ohne Reminder.



ist er desinteressiert und zieht sich völlig zurück.

Die Frage, ob er so nicht im Grunde schon immer war, solltest du für dich als erstes beantworten ... schon mal um einen persönlich-er zu nehmenden Reaktions-Faktor seinerseits (auf dich) zu klären, und die aktuelle Ist-Situation von seinem pre-Zusammenzug- bzw. anderen gegenüber üblichen Verhalten zu trennen.

Denn: Allergisches Potential erhöht sich mit intensivierter Exposition ... beiderseits.

Und selbst wenn sein von dir so - qua fehlender Aktiv-Kommunikation empfundenes - 'Desinteresse' und insgesamtes Passiv-Verhalten schon immer so gewesen sein mag: Mich würde (an deiner Stelle) schon interessieren, ob es sich um ein 'bloßes' KommunikativitätsManko, generell fehlende KonfliktBereitschaft, die allseits grassierende gemeine [!] AnstrengungsVermeidung, oder um echte Scheißegalität handelt ...



aber wenn ich das sage, kommt das irgendwie vorwurfsvoll rüber und er zieht sich noch mehr zurück.

Ist für meine Begriffe ein üblicher Cheap Shot, die Anliegen eines Zweiten schnell mal als niederträchtigen Vorwurf und deswegen als quasi substanzlos abzutun, Ton hin oder her. Abzutun!! Nicht ok.

Wobei ich meine, dass ein Vorwurf dann auch Vorwurf genannt werden darf, und sollte, wenn einer ansteht ... manchmal bleibt einem as time goes by and by and by gar nichts anderes übrig, als es dem anderen vor den Baby-Latz zu werfen.

Auch 'darf' zwar jeder so viel und so weit flüchten, wie er will oder muss, aber konsensbezogen zielführend ist das bekanntlich nicht ... und das würde ich auch genau so formulieren. Mit dem ausdrücklichen Wunsch meinerseits, eine machbare, annehmbare und vielleicht auch zunächst nur 'korrekte' Lösung zu finden. Verständnis erwächst oft erst im *machen*. So viel zum Konstruktiven.


But: Rückzüge anderer haben in meinem Leben noch nie irgendwohin geführt,
nur ins schlussendliche Drama, letztlich der Rückzügler ... Bereitschaft signalisierende Zeitpunkte müssen für andere (noch) erträglich sein: zeitnahe Reaktionen in essentiellen Themen sind mir im letzten Jahrzehnt ausgesprochen wichtig geworden. Andere Handhaben sind auf längere Sicht unfruchtbar und zunehmend ungesund – und führen mitunter zu den unschönsten und verzweifelsten Gefühlen. Auf Dauer nicht (zusammen)lebenswert.



meine Bedürfnisse scheinen irgendwie daneben zu sein, weil niemand, am wenigsten eben er, davon hören wollen.

Nicht hören wollen kann in einer Partnerschaft (für mich) nicht sein. Kommunizierst du sie so schlecht / ungeschickt / uneindeutig? Darauf deutet für mich ein wenig dein "niemand" hin ... wirklich niemand will von deinen Bedürfnissen hören? Jenseits des *dass*: woran kann es liegen?

Und: Wie denkt er, dein Mitbewohner cum Beziehungspartner *mrgreen* eigentlich darüber ... über deine Bedürfnisse: kennt er sie wirklich, würdest du ihm die Frage stellen?

Und: Empfindet er denn, dass seine Bedürfnisse deinerseits ausreichend Beachtung finden?

Nicht der Stein der Weisen, und dennoch: Die Dinge beim Namen zu nennen, hilft erleichternd nicht nur dir, sondern orientierend auch dem anderen – und umgekehrt.



das was ich verlange

Bestimmt nur eine aus der Erschöpfung heraus gewählte Formulierung? *liebguck*

Denn neben allerlei erdenklichen Sensibilisierungsmaßnahmen muss der andere - jenseits an sich indiskutabler Pflichten oder dominanter Anwandlungen *fiesgrins* - immer noch frei-willig wollen, damit es sich für dich gut anfühlt. Eingeklagtes mag funktional und befriedend sein, befriedigend ist anders ...

... es sei denn man empfände sich wirklich in einem zweckgebunden, auf wechselseitigen Pflichten fußenden Verhältnis.

Und nicht mehr in einer Liebesbeziehung.



Wie schafft man es Fürsorge einzufordern

Sich um den anderen kümmern, ihm oder ihr Gutes tun ... ihn oder sie betüdeln, umsorgen, das Leben punktuell erleichtern ... 'einforden schaffen'? Schwierig bis:

gar nicht ... kannste höchstwahrscheinlich noch so sehr betteln. Entweder dessen Naturell gibt es nicht her, oder es mangelt - temporär?!? - an Herzenswärme (nur) für dich ... *nixweiss*



Gibt es überhaupt eine Chance, die Segel nochmal rumzureißen [...] ?

Ja, meiner Erfahrung nach schon, aber eher in der Ausnahme. Kommt nicht zuletzt auch auf deine eigenen Rest_Energien an, auf die Gründe, warum DU IHN NICHT verlieren willst, oder unter Umständen auch darauf, deine eigenen Bedürfnisse neu zu evaluieren / kalibrieren. Könntest du dich (ergänzend) anderweitig 'nähren'?



Ich kann soviel geben und tue es auch gerne, aber ich will eben mal genauso behandelt werden...

Unser aller Fähigkeiten sind unterschiedlich verteilt, und ohne Einsicht und Bereitschaft wird sich schmerzlich vermisstes (Sozial)Verhalten im fortgeschrittenen Alter *fiesgrins* 'dank' verfestigter Konditionierungen, Stolz-Barriere & Co kaum verändern.

Viel Kraft und klare Sicht dir ...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*********muese:

ich bin nicht die TE, ich habe mich nur etwas ausführlicher zu ihrem Problem geäußert und meine Erfahrungen geschildert. Gab es da ein Missverständnis auf Deiner Seite?

@****n45

Ich verstehe, was Du meinst... ich bin jedoch nicht ganz Deiner Meinung. Ich denke, dass eine Beziehung auch dann noch von substantieller Bedeutung für das Leben sein kann, wenn man manchmal das Bedürfnis hat, sich von ihr abzugrenzen. Ich denke tatsächlich, dass es für die TE notwendig ist, sich abzugrenzen, gerade UM die Beziehung wieder als solche wahrzunehmen und nicht nur als weiteres Problem, das ihr neben Job und Kindern das Leben schwer macht. Manchmal ist ein Schritt zurück notwendig, um die Dinge, die man betrachtet, wieder scharf sehen zu können.

Zu Deiner Aussage, Du hättest auch nicht gern einen Partner, dem man Anweisungen geben muss... ja, das Argument kenne ich. Es geht mir nur schon etwas zu sehr in die Richtung "Wenn er mich lieben würde, dann würde er SEHEN, wie überlastet ich bin und dann würde er von allein auf die Idee kommen, a, b oder c zu tun..." Das ist eine Erwartungshaltung, von der man dringend Abstand nehmen sollte in einer Beziehung. Zum einen, weil Männer sehr oft diese Art von Empathie nicht besitzen (und zwar ganz ohne böse Absicht) und zum anderen, weil diese Art von Erwartung am Ende mehr anstrengt (zumal wenn sie immer wieder enttäuscht wird) als eine einfache Bitte nach Hilfe im Alltag. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Männer oft sehr erleichtert sind, wenn man sie tatsächlich um konkrete Dinge bittet. Männer agieren im Gegensatz zu Frauen sehr lösungsorientiert. Sie möchten sich ein Problem nicht nur anhören und zur Kenntnis nehmen (was Frauen ja oft schon weiterhilft) sondern sie möchten Konkretes TUN, um eine Auflösung des Problems herbeizuschaffen. Mit emotional-zwischenmenschlichen Dingen wie "Du hörst mir nie richtig zu" oder "Du bekommst gar nicht mit, wie schlecht es mir geht" kann ein Mann wenig anfangen. Er empfindet es nur als Vorwurf und zieht sich darum - wie von der TE geschildert - mehr und mehr zurück, weil er nicht das Gefühl hat, etwas ändern zu können. Sagt man ihm statt dessen aber "Mir liegt das und das auf dem Herzen, ich möchte Dir davon erzählen, lass uns mal hinsetzen, ich will Deine Meinung hören." oder "Ich bin heute sehr geschafft und belastet, ich brauche dringend eine Auszeit. Bitte nimm mir die Kinder für zwei Stunden ab." dann ist das etwas Konstruktives, womit ein Mann arbeiten kann. Der Frau ist geholfen, dem Mann aber auch, weil er nicht das Gefühl hat, Teil des Problems zu sein sondern weil der das Gefühl hat, zur Lösung des Problems beitragen zu können.
Gib Deinen Wünschen eine Chance
Du bist wichtig.
Wenn Er es nicht erkennt, ist Er nicht der richtige.
Auch wenn´s schmerzlich ist. Trenn Dich.Es wird nicht besser.
Er wird nicht besser. Es gibt viele gute Männer die keine egoistischen, eifersüchtigen Ignoranten sind und die Dich auf Händen tragen wollen.
Du mußt nur wollen und suchen. Fang an.Liebe Dich selbst. Du hast doch selbst gezeigt, das Du Ihn nicht brauchst.
Liebe Grüße die Löwin.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Glück *knuddel*
@SinasTraum
Zu Deiner Aussage, Du hättest auch nicht gern einen Partner, dem man Anweisungen geben muss... ja, das Argument kenne ich. Es geht mir nur schon etwas zu sehr in die Richtung "Wenn er mich lieben würde, dann würde er SEHEN, wie überlastet ich bin und dann würde er von allein auf die Idee kommen, a, b oder c zu tun..."

Oh, da muß ich direkt was zu sagen, da hast Du einen völlig falchen Eindruck von mir. Ich bin da mega pragmatisch. Bevor es so weit kommen würde, daß ich dazu übergehe, die Pflichten zu verteilen, würde ich die Haushalte wieder auseinanderdividieren, meinen Flur alleine putzen und mich mit dem Partner in der Freizeit treffen. Ich bin nicht subversiv und hab auch keine unausgesprochenen Erwartungen. Wenn man zusammen zieht ist es selbstverständlich, daß man über Aufgabenverteilung spricht und wenns nicht läuft nochmal, aber ich hab einen Sohn allein groß gezogen, mehr Erziehungsarbeit tu ich mir im Leben nicht an.

Das Ganze geht doch auch ohne diese Unterstellungskommunikation ... z.B. mit Warum tust Du oder tust Du nicht? Klare Fragen führen entweder zu klaren Antworten oder es wird deutlich, woran es hapert.

Formulierungen, die mit "nie" oder "immer" bestückt sind können eh nix und führen nur zu Streit ...

LG helen
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****n45

Mit "Warum tust Du dies oder jenes und dieses oder jenes nicht" kommt man leider oft nicht weiter.

"Warum hörst Du mir nicht zu?" ist zum Beispiel genau so wenig sinnstiftend wie "Warum gehst Du nicht auf mich ein?" oder "Warum nimmst Du nicht wahr, wie schlecht es mir geht."

Pragmatischer ist eher: "Hör mal, aus diesen oder jenen Gründen bin ich momentan am Ende meiner Kräfte. Es kann nicht sein, dass ich alle Belastungen unseres gemeinsamen Lebens allein spüre. Es geht mir schlecht und wir können diese Situation nur gemeinsam ändern."

Richtig ist, dass "nie" und "immer" ungeschickte Formulierungen sind, weil sie nur Vorwurf und keine Konstruktivität enthalten.

"Warum"-Fragen enthalten leider oft genau so viel Vorwurf und genau so wenig wirklich hilfreiche Ansätze.

Im Übrigen wollte ich mich nicht so verstanden wissen, als dass ich Dich für eine Frau halte, die unpragmatisch und von falschen Erwartungen gesteuert durchs Leben geht. So eine Einschätzung zu Deiner Person könnte und würde ich mich sicher nicht anmaßen. Ich habe lediglich überspitzt formuliert, um besser klar zu machen, in welche Richtung meine Überlegungen gehen.
Warum - Fragen
Ich hab nur an "Warum putzt Du den Flur nicht?" gedacht ... wenn es so aufgeteilt ist, daß es seine Aufgbe ist.

Zu fragen "Warum kümmerst Du Dich nicht um mich?" ist klar sinnlos.

LG helen
Liebe Eifelherz, liebe Helen, liebe Sina,


irgendwie kreisen wir Frauen - vor allem Frauen mit Kindern und Job - immer um die gleichen Problemfelder: Wir haben viel zu tun, und empfinden unser Leben oft als Belastend, uns müssen oder möchten hohen Anforderungen genügen. Die Anforderungen stellen unsere Kinder, unser Arbeitgeber, der "Haushalt" unser soziales Umfeld und unser Partner. Gleichzeitig werden wir wenig oder gar nicht unterstützt. Egal ob Staat, Familie und Lebenspartner - Fehlanazeige.

Auch ich habe das so erlebt, und mich daran aufgerieben. Die Frage ist - wie kommen wir da raus?

Sinas Ansatz ist das ganz konkrete Einfordern von Hilfe. Hier und da brauchte ich dies und das. Bitte mach das. Das klappt, solange das Gegenüber (der Partner) bereit ist, diese Forderungen zu erfüllen. Ob das klappt oder nicht hängt von der Bereitschaft des Partners ab, sich zu engagieren oder nicht. Letztendlich sind wir auch bei dieser Lösung vom Wohlwollen des Partners abhängig. Wenn der Partner sich verweigert, bleibt nur die doppelte Belastung und gegebenenfalls das Ende der Beziehung.

Helen hat das wohl so erfahren, denn sie hat bereits die Konsequenzen daraus gezogen, und verweigert sich einem unkooperativen Partner: Wenn sich jemand nicht an den Deal hält, macht Helen ihr Ding alleine - und der Mann bleibt auf seinen Anforderungen sitzen, und muss seinen Kram alleine machen. Da ihr Kind wohl inzwischen erwachsen ist, hat sie damit ihre Belastungen wohl inzwischen auf ein erträgliches Maß reduziert - allerdings verzichtet sie dafür auf eine wirkliche Partnerschaft, sondern arrangiert sich mit einer Beziehung "for fun".

Und obwohl ich es schade finde das es so ist - aber ich muss inzwischen Helen recht geben: Eine Beziehung "just for Fun" OHNE gemeinsame Verantwortung und Verpflichtung funktioniert ganz gut. Das was ich unter Partnerschaft verstehe - nämlich sich gegenseitig zu unterstützen und sich gegenseitig das Leben zu erleichtern und sich zu Unterstützen - das funktioniert nicht, jedenfalls nicht auf Dauer.

Kann sein, das ich was falsch mache: Aber ich habe noch NIE eine Beziehung geführt, die mich ENTLASTET hätte. die mir das Leben leichter gemacht hat. Die zu WENIGER Arbeit, Aufwand, Mühe geführt hat - immer hat eine Beziehung zu MEHR Belastung geführt. Höherer finanzieller Aufwand, mehr Arbeitsbelastung, weniger Zeit für mich und meine Ziele.

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich finde Männer klasse. Nur hab ich keine Lust, Geld und Energie für sie zu verschwenden.

Wenn mir die Arbeit zu viel wird, delegiere ich: Ich habe eine Putzfrau, wenn was zu reparieren ist, mach ich das nicht selber, sondern bezahle jemanden dafür. Meine beiden Teenager waschen ihre Wäsche selber - weil sie sonst nichts sauberes zum Anziehen haben. Inzwischen macht mein Sohn das Frühstück (weil ich es nicht machen) , und wenn ich nach Hause komme, esse ich das, was meine Tochter zu Mittag gekocht hat. (Ich kaufe ein, räume auf, bezahle die Putzfrau, mache das Abendessen, arbeite, um unseren Lebensunterhalt zu bezahlen,)

Ich habe einen Freund, keinen Partner. Unterstützung von seiner Seite? Fehlanzeige. Es ist nicht so, das er selber stark Belastet ist ... er will nur nicht. Na gut, dann halt nicht. Dann soll er sein Ding machen, und ich mach mein Ding. Aber am Wochenende hab ich was zum Kuscheln.

---

Liebe Eifelherz,

wenn du dich überlastet fühlst - dann ist der erste Schritt eine gehörige Portiion Egoismus. Es bedeutet, die Erwartungen anderer nicht mehr zu erfüllen: Die der Eltern, der Gesellschaft, der Freunde, des Partners, der Kinder.

Die Welt erwartet, das ich meine Kinder bekoche? Die können mich mal. ICH denke, eine 13-jährige und ein 15-Jähriger werden auch ohne meine Kochkunst überleben. Sie sind fähig, ihre Kleidung zu selber waschen - also stelle ich diese Dienstleistung ein. Genauso konsequent wie damals, als ich mich geweigert haben, meinem 4-Jährigem die Socken anzuziehen. Mein Sohn macht Frühstück - ich Abendessen - DAS ist ein Deal. Und Klappt hervorragend.

Wer nichts für mich tut, bekommt nichts von mir. (Kleinkinder und Haustiere ausgenommen. Für die habe ich die Verantwortung übernommen und trage sie auch).

Ein Mann ist erwachsen, er kann die Verantwortung für sich selber tragen. Ein Mann, der nicht zu meiner Entlastung beiträgt, dient zumindest meiner Befriedigung. Auf gar keinen Fall übernehme ich Verantwortung für IHN. Ich lasse keine energetischen Vampire mehr in mein Leben.

Das hört sich hart an. Kann sein. Ich hätte es mir auch anders gewünscht. Aber die Realität ist: Man kriegt nichts geschenkt, jeder ist sich selbst der nächste, und für nichts gibt es nichts.

Liebe Grüße. Nigra
**********eben2 Frau
46 Beiträge
Jetzt ist die Diskussion (vor CorvusNigra) über den Hilferuf einer Frau am Ende ihrer Kraft beim armen, überforderten und mit Vorwürfen überhäuften Mann gelandet. Das geht seltsamerweise häufig so.

Es ist schon klar, daß es Aussagen gibt, die in Auseinandersetzungen wenig hilfreich sind. Dennoch sollte es einer Frau doch erlaubt sein, die Dinge auch als Frau zu artikulieren und nicht (erneut) nur die Perspektive des Mannes im Blick zu haben. Sie wird doch auch ihre Sprache benutzen dürfen und muß ihre Bedürfnisse nicht in "Männer adäquater" Sprache äußern, damit er verstehen kann. Er ist doch nicht Conan, der Barbar. Es geht ja gerade darum, daß sie ihre Perspektive ernst nimmt. Und in einer Partnerschaft sollten beide Teile die Sprache des anderen verstehen lernen.

Und Männer sind lernfähig! Ich kenne das alles mit lösungsorientiert, Probleme aus der Welt schaffen wollen, Schwierigkeiten mit Empathie (die Hormone sind schuld). Auch mein Mann ist begeistert, wenn ich eine direkte und konkrete Bitte an ihn richte. Das mag er am liebsten. Aber in seinem Beruf kann mein Mann auch alleine denken. Er ist prinzipiell dazu fähig. Er kann sich in seine Studenten versetzen und mit Kollegen zurecht kommen. Ich möchte einfach nicht zuhause der Feldwebel oder die Mami meines Mannes sein. Ich möchte, daß er zuhause ein erwachsener, selbstständig denkender Mann ist. Und mein darauf Bestehen (nach einem viele Jahre anders funktionierendem "Beziehungsvertrag") hat Veränderungen herbeigeführt. Es hat gedauert. Aber es geht.

Natürlich ist gegenseitige Zuneigung und der Versuch, konstruktiv miteinander zu reden, eine gute Vorausetzung. Aber warum muß Frau immer auf den "armen Kerl" Rücksicht nehmen?
Mmmh..
bei mir hat in dieser Situation (10 Jahre lang) letztendlich nach Bitten, Druck, Tränen, Streit und einer langen Eheberatung nur eines geholfen: die Trennung

Kann gar nicht sagen, wie erleichternd es ist, nicht mehr zu zweit alleine zu sein...sondern halt richtig.
Etwas einfach selber zu tun anstatt zu hoffen, das der andere die Arbeit, meine emotionale Not usw. sieht..kostet soviel weniger Energie !

Ändern kann ich immer nur mich ...
****ot2 Mann
10.203 Beiträge
Als von Natur aus ja unempathischer Mann...
... möchte ich vorsichtig daran erinnern dürfen, dass die Threaderöffnerin nicht nur von Alltagsdoppelbelastungen, sondern auch von erotischen Imbalancen, was das Geben und Bekommen anbelangt, sprach.
Meiner Ansicht nach, lebt sich der Alltag dann leichter, wenn auf diesem Gebiet für beide eitel Sonnenschein ist.
Eine Frau, die erotisch glücklich ist, räumt im Schlafzimmer verstreute Socken mit Freuden weg.
Und ein Mann, der erotisch glücklich ist, hat automatisch das Bedürfnis, auch im Alltag zurückzugeben.
Oftmals dreht sich dann die Frage, wenn es mit Beziehung bergab geht, was Henne und was Ei war...
Lg
Freimut
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*******igra:

ein interessanter Gedanke. Wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich auch noch nie eine Beziehung geführt, die mich ENTlastet hat...

Ich habe mich schon das eine oder andere Mal gefragt, wieso das so ist und ich für mich bin zu dem Schluss gekommen, dass das viel mit meiner Persönlichkeitsstruktur zu tun hat. Mit meiner Partnerwahl nicht so sehr, ich hatte zum Glück nie Partner, die Mithilfe und Co-Operation im Alltag völlig verweigert haben.

Bei mir lag es immer daran, a) den Anspruch zu haben, alles selbst und allein im Griff haben zu müssen und/ oder b) die Erwartung zu haben, mein Partner müsse es mir doch an der Nase ansehen können, wenn ich seine Hilfe bräuchte.

Ich arbeite immer noch daran, mir beides abzugewöhnen. Ich übe a) Dinge deligieren zu können und dann eben auch zu akzeptieren, dass der Partner Dinge anders handhabt als ich, solange das Ergebnis stimmt und b) Forderungen und Wünsche klar auszusprechen und nicht zu erwarten, dass mir Dinge von der Stirn abgelesen werden.

Mein Fazit: dass ich eine Beziehung manchmal über weite Strecken als zusätzliche Belastung in meinem Leben empfinde und nicht als Entlastung, das hat mit mir zu tun und mit meiner Art, Dinge zu handhaben und zu kommunizieren.

Ich glaube, dass das in der Mehrzahl der Fälle so ist. Ich glaube, die Art Mann, die sich per se jeder Mithilfe im Haushalt, im Alltag verweigert und ebenso jeder Form von sinnstiftender Kommunikation, die ist längst nicht mehr so verbreitet wie noch vor 10 oder 15 Jahren. Die meisten Männer, die ihre Frauen lieben, die wollen ja. Wir Frauen müssen sie nur auch lassen.
**********eben2 Frau
46 Beiträge
Ich finde das sehr typisch Frau: Die Verantwortung für die Situation liegt immer bei mir.

Ich zweifle nicht daran, die sehr viele Männer guten Willens sind, ihre Partnerin zu unterstützen. Und es ist sicher auch wahr, daß Frauen aus Scham und Perfektionismus ihre Bedürfnisse oft nur schlecht direkt mitteilen können und hoffen, daß er es irgendwie schon merken wird. Oft ist es schwer mit anzusehen, daß der Mann die Dinge eben anders und vielleicht weniger "perfekt" erledigt, und ihn machen zu lassen.

Trotzdem und gerade deswegen betrachten viele Männer ihre Frauen auch als Verlängerung ihrer Mamis. Das ist sicher eine zweischneidige Situation, die auch zu Frust führt, aber es ist für sie auch bequem. Mein Bruder hatte die Strategie sich in der Hausarbeit als inkompetent zu zeigen und wurde dann eben davon verschont. Bei meinem Mann war's so ähnlich. Da fällt natürlich auch ne Menge Zeit zum Üben weg. Okay, wir sind nicht mehr ganz so jung, aber auch bei jüngeren Paaren erlebe ich es, das sie ihm detaillierte Anweisungen erteilt, wenn es um Belange aus dem häuslichen Bereich geht. Ich habe schon Männer am Straßenrand ihr Handy zücken sehen: "Du, die Kinder, sind grad eingeschlafen, was soll ich jetzt machen?"

Arme Männer, kann man jetzt sagen, ihre Frau vermittelt ihnen ständig, daß sie inkompetent sind, da fühlen sie sich klein und hilflos und fragen lieber bevor es wieder Schimpfe gibt. Aber bei Frauen sagt man auch immer: Die Verantwortung liegt auch bei Dir. Wieso sollte das für den Mann nicht auch gelten. Er ist ja jetzt kein kleiner Junge mehr, sondern ein erwachsener Mann. Frauen sind nicht für alles alleine verantwortlich!

Eines meiner schönsten Erlebnisse kürzlich war, als ich beim Badputz dran war und mein Mann sagte: "Schau mal, hier sammelt sich immer besonders viel Dreck. Vergiß nicht da zu putzen." Yes!
******Sex Frau
3.168 Beiträge
also wenn ich hier die ganzen Beiträge lese spiegeln sich die typischen Beziehungskiller wieder. Es ist schwierig dem Mann klar zu machen, dass er auch einmal mit anpacken sollte, weil er es eben bis dato nicht kannte. Frau hat sich oft genug den Partner verzogen.

Ich würde der TE raten einfach erst einmal das, was sie hier so schön dargelegt hat auszudrucken und ihrem Partner zu geben. Entweder er sieht was verkehrt läuft und sie arbeiten gemeinsam daran oder oder er sieht es eben nicht, dann hat aber die Beziehung auch keine große Chance für die Zukunft....
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*********Leben:

ja, es ist schon richtig: die Verantwortung dafür, wie es Dir in Deiner Lebenssituation geht, die liegt bei Dir. Bei niemandem sonst.

Du selbst bist auch die Einzige, die effektiv etwas daran ändern kann.

Und zwar indem DU DEIN Verhalten anschaust, es wo immer möglich korrigierst und indem Du versuchst, effektiv zu kommunizieren.

Wenn Du natürlich mit einem großen Kind von Ehemann geschlagen bist, der Spielchen wie "Dumm-Stellen" mit Dir spielt... dann ist es wiederum an Dir, klar zu kommunizieren, dass er sich den Bullshit mit Dir sparen kann und sich bitte wie ein erwachsener Partner zu benehmen hat, weil Du Dir sonst nämlich einen suchst, der das kann.

Wenn das keine klare und unzweideutige Kommunikation ist, dann weiß ich auch nicht. *g*

Ich bin der festen Meinung, dass man immer den Partner hat, den man verdient. Dazu gehört auch, dass viele Frauen es eben eine Weile durchaus putzig finden und ihren Fürsorgetrieb daran ausleben, wenn ein Mann keine Partnerin, sondern eine Ersatzmami will. Erst mit der Zeit wird ihnen dann klar, wie anstrengend so etwas ist. Spätestens wenn richtige Kinder ins Haus kommen, kann keine Frau mehr ein großes Extra-Kind um sich gebrauchen.

Da bleibt nur die Möglichkeit, sich von Anfang an klar anzuschauen, wie jemand tickt und was jemand erwartet.
**********eben2 Frau
46 Beiträge
@sinasTraum
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Ich habe nicht in Frage gestellt, daß ich für mein Leben und Verhalten verantwortlich bin. Ich habe auch nicht in Frage gestellt, daß eine direkte Kommunikation ohne die Anforderung des Gedankenlesens eine wichtige Voraussetzung für eine Beziehung ist. Aber wenn ich für mich verantwortlich bin, dann ist mein Mann für sich und sein Verhalten verantwortlich. Und nicht ich oder meine Art der Kommunikation. Er ist auch in der Lage, über die Beziehung nachzudenken, Dinge anzusprechen oder für sich zu klären. Das wollte ich herausstellen.

Ich bin natürlich dafür verantwortlich, welches Verhalten meines Partners ich für mich akzeptabel finde. Für unsere Beziehung sind wir aber beide verantwortlich, weil wir sie schließlich beide führen und beide darin vorkommen wollen. Mehr wollte ich nicht sagen.

Und Frauen finden es putzig, für Männer Mamis zu sein? Weiß nicht. Aber das ist Ansichtssache.
****orn Mann
11.994 Beiträge
Das klingt gar nicht gut, Eifelherz.
Ich würde die Beziehung beenden. Es macht keinen Sinn. Leider kenne ich das aus eigener Erfahrung nur zu gut. So lange es eine Wochenendbeziehung ist, läuft alles wunderbar und bestens. Doch kaum ist man zusammen gezogen, geht alles den Bach runter.

Es muss nicht zwangsweise so sein schmunzel das ist klar, aber so wie du es beschreibst, ist es wirklich übel.

Gruß
Walhorn
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Und Frauen finden es putzig, für Männer Mamis zu sein? Weiß nicht. Aber das ist Ansichtssache.

Nicht alle Frauen, ganz bestimmt nicht. Aber es gibt einen bestimmten Typ Frau - der gar nicht so selten ist wie man glaubt - der förmlich aufblüht, wenn er den Partner betüddeln und bepütschern kann. Jedenfalls am Anfang. Früher oder später und vor allem wenn dann Kinder dazu kommen, wird der Mann Marke "Muttersöhnchen" sicher für jede Frau zum Problem.
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