Leute, Leute, was ich hier so lese, lässt mir die Fußnägel hochrollen.
Sich viele Körbe einfangen, um mit den Körben besser zurecht zu kommen
staun , das wäre ja so ähnlich wie sich ständig mit dem Hammer auf die Finger zu kloppen, bis es nicht mehr schmerzt, weil es ja sein könnte, dass man sich einmal auf die Finger kloppen könnte.
Der Sinn im "sich Körbe einfangen" liegt im aufbauenden Lernprozess der Vorgänge 'aktives Selbstbeobachten während Interaktion', 'Überprüfen alter Verhaltensmuster' und 'Befreiung durch loslassen'.
Aber lasst mich von vorne beginnen, denn ich finde diese Fragestellung vom TE sehr mutig, gerade weil er selber genau weiß, ob der Dünnhäutigkeit. Mein vollster Respekt. Ich liebe es wenn Menschen die Kraft und den Mut aufbringen sich die richtigen Fragen zu stellen.
Wie schützt Mann/Frau sich und seine Seele vor Zurückweisung, Angriff, Diskriminierung, Beleidigung usw.?
Sich und Seele in einen Topf zu werfen ist ein wenig 'übermütig'. Denn es spielen weit mehr Teilnehmer mit als nur Sich + Seele. Eine Seele muss sich vor nichts schützen, sie besteht aus reinster Liebe. Dieser wird auf gängigem Level kaum zu schaden sein, da müssten schon andere Kräfte walten und selbst hier sind gewisse Vorkehrungen getroffen. Das ganze System im Kosmos basiert auf Gesetzen, welche keine Ausnahmen kennen und die nur zum geringsten Teil der breiten Masse bekannt sind.
Formulieren wir es ein wenig um.
Wie schützt sich ein Mensch vor Zurückweisung, Angriff, Diskriminierung und Beleidigung
Ganz einfach, in dem er genau das tut, was ihm in diesem etablierten Weltbild von Sekunde 1 an beigebracht wird. Er baut Mauern auf, die immer dicker werden. Mit der Folge, dass der Mensch immer weniger fühlt, immer weniger wahrnimmt und immer mehr zur Reiz-Reaktionsmaschine wird, sagen wir, zum Roboter. Ob es löblich, ob es lauter, ob es sinnvoll ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Um jenen Kritikern, die sich gerne 'das Maul' über meine Sichtweisen zerreißen ein wenig Authenzität zu bieten. Ich selbst wurde früher, als ich noch in der freien Wirtschaft gearbeitet habe, als Mr. Iceman bezeichnet. Es gab nahezu nichts, was mich aus der Fassung brachte und es gab auch wirklich wenig bis nichts, was bis zu mir vorgedrungen ist. Meine Mauern waren so Meter dick, da hätte es schon Panzer brechende Waffen gebraucht. Meinen Intellekt missbrauchte ich damals, um auf wirklich alles vorbereitet zu sein. Keiner Situation wurde die Chance gegeben aus dem Ruder zu laufen oder gar Unerwartetes geschehen zu lassen. Vom Augen öffnen bis zum Augen schließen, 365 Tage im Jahr, sagen wir ruhig 24/7.
Ob das ein schönes Leben war? Damals schon, es fühlte sich so allmächtig an. Man wurde begehrt, gelobt, angehimmelt. Es zahlte sich pekuniär bestens aus, weil man keine Scham und kein Pardon kannte. Nur wenn du die Augen geschlossen hast, spürtest du immer, dass es nur dich gibt. Jeder Schmerz, jede Qual war in dir, niemand konnten sie spüren oder gar dir „weg machen“. Das fühltest nur du und niemand anders auf gleiche Weise.
Aber will man diese falschen goldenen Kälber wirklich?
Man weiß es erst, wenn Situationen passieren, in denen andere Kräfte auf einen einwirken, die man für unmöglich, nicht existent hielt. Je höher die Kontrollsucht und -wahn etabliert ist, desto irrer trifft es einen, wenn es einen aus der Bahn wirft.
Richtig 'scheiss'-weh tut es, wenn jemand dafür sorgt, dass der tiefst verbetonierte und vergrabene Tresor mit den Gefühlen irgendwie aufbricht. Man glaubt die Welt geht unter. Dieser Schmerz ist mit nichts zu vergleichen, was Mensch je sich erträumt fühlen und verkraften zu können.
Aber es ist normal, denn Druck erzeugt Gegendruck. Der Kampf von Seele und Ego ist und bleibt der schmerzhafteste Vorgang, den Menschen in sich austragen und (!) sich selbst antun. Und je mehr die eine Seite mit Energie und Kraft versorgt wird, umso heftiger wird die Retour-Kutsche.
Ich denke, ich habe es deutlich genug geschrieben. Ich kenne beide Seiten des Lebens zu fast 100%. All das was ich schreibe ist daher authentisch und keine Hören-Sagen-Spinnerei.
Wer meint sich schützen zu müssen, darf das gerne tun. Ich rate davon weder ab, noch wirke ich darauf ein. Jeder soll seine Erfahrung machen, wenn er sie benötigt. Ich stelle nur in den Raum, dass es wenig Sinn macht, Mauern zu bauen.
Schauen wir uns das Thema en detail an:
Kann man Selbstschutz lernen? Wie habt ihr ihn gelernt?
Ich habe Selbstschutz gelernt, wie ihn jeder auf diesem Planeten von Geburt an gelernt bekommen hat. Mauern bauen. Irgendwann bekamen diese Mauern Risse und ich begann zu fühlen. Mauern bauen wir ja nur, weil unser Unterbewusstsein nicht anders kann. Jetzt wird der ein oder andere stutzen. Es ist wirklich so.
Unser Unterbewusstsein hat eine Aufgabe und die heißt Unterstützung und Systemschutz. Dies hängt aber von den Denkprozessen ab. Ändere ich den Denkprozess agiert das Unterbewusstsein wie gehabt, nur wirkt es anders.
Folgendes Beispiel:
Wir geraten als Kind in eine äußerst schmerzhafte Situation. Sagen wir, unsere Mutter hat uns ins Heim gesteckt und zur Adoption freigegeben. Dies ist für ein Kind, das mit dem unsichtbaren Band zur Mutter verbunden ist, schlimmer als alles andere in dieser Welt. Die gefühlten Schmerzen sind so heftig, dass das Unterbewusstsein zum Schutz eingreifen muss. Kennt man auch bei nicht wenigen Unfallopfern. Es werden zum Schutz des Systems gewisse Informationen in Quarantänezonen verschoben, wo der unmittelbare Zugriff vom Bewusstsein außen vorbleibt. Das Unterbewusstsein weiß aber nicht, dass die Ursache durch eine andere Person erfolgt ist. Unser Unterbewusstsein weiß nicht, dass andere Menschen existieren. Es ist wie eine Art blinder Roboter, es hört, es riecht, es schmeckt, aber es sieht nicht. Es denkt, wir hätten uns das selbst angetan.
Bis dahin können wir es nachvollziehen, aber fragen uns, wie passt das jetzt da hinein. Ganz einfach. Dieser unbändige Schmerz des Kindes entstand aus den Denkprozessen.
Unser Weltbild hat folgende Denkprozesse etabliert. Wir sammeln Erfahrungen, die nur deshalb abgespeichert werden, damit unser Verstand darauf zugreifen kann. Uns wurde aberzogen im IST zu leben und uns wurde aberzogen ALLE Sensoren zu benutzen. Folglich leben wir in einer Art Unsicherheit. Wir wissen nie was die Zukunft bringt, wir wissen nie, ob die Person vor uns, uns schaden kann. Wir sind so von allen Einflüssen und Informationen abgeschnitten, dass wir keinen Plan haben, wie die Situation wirklich ist. Dann hämmern ständig diese Mind-Fuck-Glaubenssätze auf uns ein, wie, prüfe, hab acht, sei vorsichtig und misstrauisch, vermeide Probleme, geh ihnen aus dem Weg, sei produktiv, verhalte dich nach Norm, diene, sei erfolgreich, Geld hat einen wichtigen Wert, nutze die Ellbogen, glaube nur was du siehst und anfassen kannst, teile die Welt in gut und böse ein, usw.
Also tun wir nichts anderes als in jeweiliger Situation auf Erfahrungswerte zurück zu greifen und spekulieren dann in die Zukunft. Wie viel Wert das hat, weiß jeder selbst.
Woher sonst stammt der Spruch: am Ende kommt doch alles anders.
Wie sonst entstehen Ängste? Wie sonst lassen sich auch Ängste wieder in Luft auflösen!
Wir leben nie im wirklich IST, wir vergleichen immer und basteln uns planend eine Zukunft. Wir leben gegen die große Ordnung und filtern alle Weltbild fremden Informationen heraus.
Wüsste das Kind, frei jenes realitätsfremden Weltbildes, dass die Mutter nicht anders kann, ihren Job erledigt hat und das Kind zur Welt gebracht hat, aber sich nicht zutraut den Job zu Ende zu bringen und zum Wohle des Kindes, es ihm eine bessere Zukunft ermöglicht und stets die Mutter bleibt (energetisch), dann wäre der Schmerz des Kindes minimal bis gar nicht existent. Das Unterbewusstsein würde seinen Job machen, nur anders.
Falls hier jemand Einwände hat.... (es war meine eigene Lebensgeschichte, wie üblich authentisch)
Warum sind manche dünnhäutiger als andere?
Weil manche dickere Mauern haben als andere oder weil manche das Urvertrauen wieder erlangten.
Wie macht ihr das, wenn ihr einen Korb bekommt, oder jemand euch beleidigt, weil ihr einen verteilt habt? Oder weil euer Beitrag jemandem gar nicht gepasst hat und ausfallend wird?
Das beantworte ich dir einmal anders.
Wozu brauchen wir denn Schutz? Vor was? Damit wir nicht verletzt werden? Was ist so schlimm am fühlen? Wollen wir denn nicht mehr fühlen? Warum sehen wir die Ursache für das Gefühl immer im Gegenüber?
Das ist die richtige Fragerichtung. Was versprichst du dir durch ein neues Verhaltens-Mauern-Konzept, wenn es auf sandigen Boden gebaut ist. Warum sich Gedanken über die Wellen statt über den geworfenen Stein machen?
Ein Beispiel das ich im therapeutischen Alltag verwende:
Du stehst vor 5 Menschen.
Du beleidigst alle 5 Menschen auf das absolut übelste.
Was passiert?
Nahezu jeder dieser 5 Menschen verhält sich anders, wenn jede Person alleine damit konfrontiert ist. (das füge ich hinzu, es gibt ja immer eine deluxe Version
)
Warum? Warum verhalten sich diese 5 Personen anders?
Wenn sich diese 5 Personen jeweils anders verhalten, wie kann kannst du dann die Ursache dafür sein? Das einwirkende Signal war doch identisch.
Genau hier erkennen wir, dass die Saat die gleiche war, aber der Acker und Nährboden ein anderer.
Unsere antrainierte Feigheit ist die wahre Ursache, warum wir Mauern und Schutz benötigen. Würde von Sekunde 1 an, der Mensch wissen und gelehrt bekommen, dass er gefälligst in voller Eigenverantwortung sein Leben zu meistern hat, dann würde er niemals nicht im Außen nach Ursachen suchen.
Wir, jeder für sich, ist der Nährboden für alles, was wir fühlen.
Wo macht es Sinn, sein Fühlen weg zu sperren? Warum rennen wir davon? Wohin soll sowas führen? Irgendwann müssen wir fühlen und dann? Ja, dann ist der Schmerz riesig und dann schreien wir nach noch viel höheren Mauern.
Wir haben aber jeden Tag aufs Neue, die Chance und Gelegenheit, stehen zu bleiben, um den Mut zu fassen, ab heute es ganz anders zu machen. Nie mehr weg laufen, endlich wieder fühlen. Ran an die Schaufel, weg mit den Mauern.
Wer das nicht will oder noch zu feige oder noch nicht bereit ist, darf das ja gerne so beibehalten und sich das 'Maul' zerreißen, urteilen, verurteilen, zetern und diskreditieren. Am Ende tut er/sie/es es sich selbst an. Das Unterbewusstsein kennt keine anderen
Fazit: Wir benötigen keine Mauern, nur Mut. Was auch immer in uns Gefühle und Emotionen auslöst, hat seine Ursache in uns. Diese Gefühle und Emotionen sind Boten und sie zeigen uns die Themen die dahinter stehen. Wir können uns diesen stellen, wir können sie ansehen, annehmen und in die Freiheit entlassen. Das ist wirkungsvoller und erfüllender und befreiender, als sie wegzusperren. Was in Liebe und Einklang entlassen ist, gehört zwar zu unserem Leben, aber wir sind frei davon. Für immer.
Wer sich nun die mutige Frage stellt: ja, ich würde schon gerne, aber zur Hölle wie????
Es gibt für alles Mechanismen, die man erlernen kann und wenn du sie gelernt hast, kannst du Stück für Stück in Eigenregie Thema für Thema ansehen und entlassen. Und wenn du wirklich den wahren Entschluss gefasst hast, etwas ändern zu wollen, dann suche dir jemanden der dir diese Mechanismen beibringt, dein Weltbild updated und dich nur so lange begleitet, bist du frei- & eigenhändig, dich deinem wundervollen und befreienden Leben stellen kannst.
So werden Probleme und Schmerz auf einmal zu Aufgaben und Hinweisen. Es liegt an jedem selbst von welcher Warte er aus sein Leben und die Welt betrachtet.
Erfolg, Mut und Kraft wünsche ich von ganzem Herzen
hg
D.